Danke für dei Besserungswünsche...
Also in der HuSchu ist es ja so, dass keiner der anderen Rüden von Stoffel als Erzfeind betrachtet wird, da keiner der Rüden bisher dieses "Ich mach dich platt" Verhalten gezeigt hat wie der besagte Schäferhund, der das ja grundsätzlich raushängen lässt. Auf diese Provokation reagiert Stoffel naturgemäß als Kämpfernatur.
Stoffel ist an sich zwar ein dominant veranlagter Hund (trotz Kastration), hat aber ein durchschnittliches Sozialverhalten. Das heisst, dass er im Freilauf bis jetzt noch mit keinem Rüden Stress hatte, und in der HuSchu auch dieses aggressive Verhalten bei Abrufen anderer Hunde durch das jeweilige Herrchen nicht gezeigt hat. Sobald geklärt ist wer wo steht, spielt er ausgelassen und hat seinen Spaß mit den anderen Wuffs. Deshalb kann ich dir nicht genau beantworten wie der Trainer darauf einwirken würde. Zumindest war es bisher immer so, dass er (bis auf die letzte Stunde wo er ja super ohne Mauli lief) mit Maulkorb unter genauer Beobachtung in der Gruppe lief, ohne dass es auch nur andeutungsweise zu Ärger kam.
Unser Trainer hat, da das Problem sich bisher nicht mehr gezeigt hat, die Vermutung angestellt, dass es sein könnte dass es sein vorübergehendes Verhalten ist, da das nur in den ersten 2 oder drei Wochen auftrat wo er bei uns war. Man könnte es auch als Aggression aus Unsicherheit heraus deuten, die sich evtl. legt durch die stärkere Bindung zu mir. Er hat das ja auch nur bei Hunden gemacht, die sich ihm noch nicht eindeutig unterworfen hatten, bzw in Situationen wo er vielleicht befürchtet, dass sie durch ihr Herrchen gestärkt sind, während er "allein" dasteht, ohne meine Hilfe. Ist nur eine mögliche Interpretation.
Ob das Verhalten wirklich weg ist, wird sich noch zeigen, ist ja auch situationsbedingt und tritt eben nicht jeden Tag auf.
Traumatisiert sind wir glaub ich beide nicht. Ist wohl normal, dass der Schreck einem noch ein paar Tage in den Knochen sitzt, obwohl es das erste Mal ist, dass mir sowas passiert ist. Stoffel erträgt das ganze sehr gut, die Rasse ist ja allgemein nicht so arg schmerzempfindlich, er ist wieder gut gelaunt und wollte schon wieder mit 'nem anderen Nachbarshund spielen - nicht die leiseste Spur von Trauma bisher. Nur am ersten Tag war er ziemlich bedröppelt. Er ist eben ein (zu ?) mutiger Hund und das wird wohl auch so bleiben. Mal sehen ob wir am kommenden Samstag zur HuSchu gehen oder nicht, da wäre dann die Möglichkeit ihn mit anderen Rüden nochmal zu sehen. Ist aber nicht so so arg eilig, er soll erst mal wieder gesund werden.
Der Trainer kommt am Freitag zu uns und hilft mir bei der Einschätzung (bin froh dass er da an meiner Seite ist) und wir entscheiden dann über den passenden Zeitpunkt für die nächste Stunde und das Vorgehen in Zukunft.
Dienstag, 10.03.2009:
Gestern waren zwei Herren vom Ordnungsamt bei uns um sich Stoffel mal anzuschauen. Sie sagten, dass er gar nicht von Berlin aus ins Tierheim gebracht hätte werden dürfen, da ein sog. Verbringungsverbot besteht (wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Das bedeutet, dass Sokas nicht "importiert" werden dürfen, also auch nicht über die Landesgrenzen hinweg. Darüberhinaus hat sich Stoffel ganz normal verhalten. Normal heisst, er fands toll so viel Aufmerksamkeit zu bekommen, ist auf den Mann vom Ordnungsamt super lieb zugegangen, hat sich kraulen lassen (ist ja was tolles). Auch auf das Klingeln hat er kaum reagiert, sonst bellt er schonmal, aber irgendwie hatte er gestern wohl keine Lust dazu. Und auch als der Mann ihm ins Maul schauen wollte hat er das über sich ergehen lassen ohne irgendwelche Anstalten zu machen *freu*. Da hätt ich einige andere Hunde mal bei erleben wollen, die nicht als grundweg böse gelten. Nach 1 1/2 Stunden Gespräch wollten die Ordnungshüter dann auch noch mit ihm raus. Also Leine und (geschlossenen!) Maulkorb dran und ihm die Leine in die Hand gedrückt. Nur Stoffel wollte nicht mit !!! Hihi, er hat draussen so lange gewartet bis ich auch aus dem Haus kam. Und hat dann immer noch alle 2 Schritte den Kopf nach mir gedreht und mich fragend angeschaut, ob das so in Ordnung ist.
Kurzum:
Auch die Männer vom O'amt sind der Meinung, dass das ein "normaler" Vorfall war, und das Ganze wird für mich keine weiteren Konsequenzen haben. Maulkorb- und Leinenpflicht hatten wir ja sowieso schon. Es war denen auch bekannt, dass der DSH schon öfter andere Hunde verletzt hatte und kein Unschludslamm ist.
Es könnte allerdings sein, dass wir nach Bestehen der Begleithundeprüfung deshalb keine Befreiung bekommen, das wird sich aber dann erst zeigen, da das ja beantragt werden muss. Machen werden wir sie trotzdem oder gerade deshalb. Ich wäre über ne Befreiung von der Leinepflicht auch glücklicher als über ne Maulkorbbefreiung, falls das überhaupt getrennt gehandhabt werden kann. Denn was nutzt dem Hund der freie Kopf, wenn er sich doch nicht mehr bewegen kann als vorher ?
Wahrscheinlich war es auch hilfreich, dass unser Trainer mit dabei war bei dem Termin und berichtet hat, wie toll Stoffel sich in der Gruppe verhält, wo er ja auch ohne Maulkorb läuft. Außerdem hatte er einen seiner HUnde dabei (Schäferhund) und Stoffel hat sich ganz normal und friedlich verhalten.
am 08.04. haben Stoffel und ich mit Bravour die erweiterte Sachkundeprüfung bestanden. Mit ausdrücklicher Empfehlung zur Maulkorbbefreiung !!!