Beiträge von Stoffelfrauchen

    Ist schon ein Vorteil, wenn man eine hundereiches soziales Umfeld hat. Aber wir fangen das mit Hundeschule und seit neuestem auch Hundeplatz ab.
    Hundeschule läuft soweit ganz gut, zum Glück ist die auch nicht ganz so teuer. Allerdings müssen wir ca. 20 km Autofahrt (ein Weg) auf uns nehmen.
    Wir waren am vergangenen Wochenende auf einem der hiesigen Hundplätze, dort trainieren hauptsächlich Rottis und Schäferhunde aber die Hunde, die Leute dort und das Gelände machen einen sehr guten Eindruck. Stoffel war zwar mega gestresst (hat sofort geschuppt wie ein Drache und sich und den Gehorsam total vergessen) aber hat dann doch gut mitgemacht. Das Training läuft dort in zeitlich relativ kurzen Einheiten ab (keine 60 min am Stück wie in der HS), und es sind in der Regel auch nur zwei Hunde auf dem Platz. Einer liegt ab, mit dem anderen wird gearbeitet. Wie in der Prüfungssituation bei zB der BH. Für unsere erste Stunde haben wir das ohne den Zweithund gemacht.
    Dort haben wir festgestellt, dass Stoffel total auf Beutemotivation anspringt. Also trotz der stressigen Situation hat er sich mit dem Beissdummy super führen lassen und sich nicht ablenken lassen um irgendwie an das Teil zu kommen. Ich werde ihn ab jetzt auch mit Beutemotivation arbeiten.
    Hundeschule und Hundeplatz sind zwei unterschiedliche Welten, aber ich hoffe es zeigt den gewünschten Erfolg, dass er noch zusätzlich zur Hundeschule auf dem Hundeplatz mit den Hunderassen konfrontiert ist, auf die er bisher besonders krass reagiert hat: Rottis und DSH.
    So sind wir bei zwei bis max. drei "Terminen" pro Woche. Damit sollte auch die Sachkundeprüfung zu schaffen sein, für die mein Ordnungsamt diese Woche einen verbindlichen Termin eingefordert hat. Das neue Arbeitsziel heisst ab jetzt 8.April !!
    Viele Grüße,
    Ana und Stoffel





    Ja, Stoffel habe ich aus Andernach. Allerdings ist die Freilaufweise die ich erwähnt habe in der Nähe von Wiesbaden. Sind im Prinzip die Hochheimer Rheinauen. In Andernach gibts sowas nicht, und in Koblenz kann man seinen Hund nicht so ohne weiteres frei laufen lassen, da die meisten anderen Hundehalter meiner Erfahrung mach etwas paranoid sind, und meist direkt ihre Hunde anleinen, damit denen nix passiert.



    PS an Kerstin:
    Superschönes Mädel hast du da - die sehen sich echt ähnlich unsere beiden.....grüße sie mal schön von uns *wuff

    Vielen Dank für den Zuspruch, das tut echt gut !
    Und das mit dem Gruppenlauf ist ja so: wenn er von solchen Dingen ausgeschlossen werden würde, dann hätte er ja null Chance das zu erlernen - und dann wäre ich wohl auch nicht mehr zu diesem Trainer gegangen denke ich.
    Die nächste Begleithundeprüfung, die dort angeboten wird ist irgendwann im April. Ist zwar ein ehrgeiziges Ziel, aber wir arbeiten darauf hin, dass wir bis dahin soweit sind. Wir wollen uns nicht übernehmen, aber wenn das bis dahin zu viel ist, dann schaffen wir aber trotzdem die praktische Sachkundeprüfung bis dahin. Ist ja ein Klacks was da gefordert wird im Vergleich zur BH, wenn ich bedenke, was Stoffel jetzt schon recht zuverlässig zeigt. Für alle die es interessiert (wird von der Bundestierärztekammer für ALLE Hundehalter empfohlen diese Prüfung zu machen), kann man auf der Internetseite der Bundestierärztekammer nachlesen, was in der Sachkundeprüfung gefordert wird.
    http://www.bundestieraerztekam…sachkunde_hundehalter.htm


    Werde hier weiter berichten wie es mit Stoffel und mir läuft, und ich hoffe, dass sich auch durch solche Threads das Vorurteil etwas abbauen lässt, dass alle Staffis und Pits etc Kampfmaschinen sind.
    ;)



    Ist er nicht ein Prachtkerl ?

    Kommen gerade vom Hundetrainer. Wir haben heute zum ersten Mal am Gruppentraining teilgenommen, diese erste Stunde ist im Prinzip wie in einer normalen Hundeschule abgelaufen, wir haben das halt mit einem intensiveren Vorgespräch vor der Stunde verbunden. Ich habe dem Verhaltenstrainer das "Problem" geschildert und zusammen wollen wir nun gezielt daran arbeiten. Das geht natürlich nur mit der Hilfe der anderen Hundehalter und Rüden, bei denen Stoffel das Verhaltensmuster zeigt. Da es sonst keine Schwierigkeiten gibt, hat der Trainer mir sozusagen Hoffnung gemacht, das schlechte Verhalten mit gewünschtem zu überlagern.
    Beim nächsten Mal wird Stoffel auch an dem Gruppenfreilauf mit den anderen Hunden teilnehmen, und ich denke da wird sich dann wirklich zeigen, ob diese "gefährliche" Situation weiterhin auftritt und wie genau es dazu kommt.
    Werde dann nach der nächsten Stunde weitere Erkenntnisse hier posten ! Grüße

    Erst mal vielen Dank für deine Story über die Pithündin. Das ist ein hilfreicher Tip, bei Stoffel weiss man ja auch nichts über seine Vorgeschichte, außer dass er in Berlin ins Tierheim kam. Ist bis jetzt auch die erste Schilderung dieses Verhaltensmusters die ich höre. Ich werde mir das mal im Hinterkopf behalten, obwohl Stoffel keinerlei Narben oder so hat die auf sowas hindeuten.
    Werde das auch mal dem Hundetrainer gegenüber erwähnen, ich hoffe aber, dass er eine schlüssige Erklärung findet oder zumindest ein gutes Trainingsprogramm für uns erstellen kann. Das Training beginnt morgen, der Trainer kennt Stoffel schon aus dem Tierheim so dass ich mir da einen guten Einstieg erhoffe.

    Wie ich bereits am Anfang beschrieben habe, ist nichts über den Hund bekannt ausser dass er ca. 4 Jahre im Tierheim war. Dort wurde er als Fundtier abgegeben, was soviel heisst, dass er wahrscheinlich ausgesetzt wurde. Er zeigt aber keine Anzeichen dafür, dass er mit Menschen schon mal schlechte Erfahrungen gemacht hat, er hat auch viele Befehle gut drauf, das heisst, dass sich auf jeden Fall schon vorher mal jemand gut um ihn gekümmert hat.
    Er sitzt an jeder Strasse ab bevor sie überquert wird etc. ohne dass ich ihm das beigebracht habe, er klaut kein Essen auch wenn es auf seiner Nasenhöhe liegt, gehorcht sofort wenn er auf seinen Platz geschickt wird, er kommt wenn ich ihn rufe etc Das hat er alles schon gekonnt als wir ihn bekamen.

    Zitat

    Wie ist es denn, wenn ihr nebeneinander herlauft an der Leine? Wie, wenn im Freilauf ihn ein anderer Hund ignoriert?


    Ich nehme als Beispiel jetzt einfach mal die Situation mit dem Hund meiner Freundin. Zu Beginn der Begegnung möchte Stoffel auch an der Leine ständig zu ihm, meiner Meinung nach aus aggressiver Absicht. Der andere Hund ist noch recht jung und weiss mit dem Dominanzgehabe gar nichts anzufangen, der ist einfach nur freundlich und geht nicht auf die Aggression ein. Nach einigen Minuten an der Leine gehen, mit ständigen Ermahnungne von mir, gewöhnt sich Stoffel an die Situation und schnüffelt auch mal an nem Busch und setzt Duftmarken, bzw verhält sich wieder recht normal. Dann leinen wir die beiden gleichzeitig ab und lassen sie laufen, sie gehen dann direkt zum Spielverhalten über und jagen sich gegenseitig und haben dabei sichtlich Spaß. Stoffel lässt sich auch vom anderen anbellen (er meint das als Spielaufforderung) ohne das als Anpöbeln zu werten.
    Wenn er im Freilauf ignoriert wird, passiert eigentlich nichts. Wie schon gesagt, im Freilauf ist er verträglich, solange die anderen Herrchen nicht in die Nähe der Hunde kommen. Ich kann ihn auch anfassen während dem Geschnuppere und alles, das geht.


    Zitat

    Macht er das nur bei Rüden oder auch bei Hündinnen ??


    Wie schon ganz am Anfang beschrieben, macht er das nur bei Rüden. Der Hund meiner Freundin ist auch ein Rüde.

    Es stimmt, dass es gut ist, wenn ich weiss in welchen Situationen er unerwünschte Reaktionen zeigt. Es hilft in solchen "kontrollierten" Situationen, aber nicht jede Situation im Alltag ist eben 100%ig kontrollierbar. Und wenn ich (was ich gerne tue) mit Stoffel auf eine große Hundewiese gehe, wo die Hunde alle frei laufen, und mehr als ein Hund rumläuft, dann geht es eben nicht. Ich kann ja nicht allen Hundebesitzern zurufen, dass sie bitte ihren Hund nicht rufen und anfassen sollen, solange meiner ihn im Blick hat, da er sonst aggressiv wird. Ich würde ihm das gerne abgewöhnen, damit ich ihn unbeschwert laufen lassen kann ohne zu befürchten, dass er anderen gefährlich wird. Ausserdem soll er ja auch so "ungefährlich" sein, dass er wirklich nach dem Bestehen der Begleithundeprüfung ohne Maulkorb laufen kann. Denn ohne Maulkorb würde ich mit ihm nicht mal mit meiner Freundin und ihrem Hund, mit dem Stoffel eigentlich klarkommt spazieren gehen. Ich möchte einen ungefährlichen Hund. Ich denke, jetzt solltest du verstehen, warum ich mich damit noch nicht zufrieden gebe, oder ?

    Die Situation, die ich beschrieben habe wo er Nackenhaare aufgestellt hat und die beiden Hunde sich beschnüffelt haben (keiner der beiden hat dabei gewedelt) war auf unserer täglichen Spazierstrecke mit einem Rüden den er nur vom Vorbeigehen (beide angeleint) kannte. Im Vorbeigehen waren sich beide nicht grün, haben geknurrt und wollten beide nicht so ohne weiteres weitergehen, sondern lieber den anderen fixieren. Da der andere Hund ein nettes Frauchen hat, haben wir abgemacht, die beiden bei der nächsten Begegnung ohne Leine laufen zu lassen, damit sie sich mal abtasten können. Diese gespannte Situation war also die erste "freie" Begegnung dieser beiden Hunde und geriet aus dem Ruder als sich ein Spaziergänger näherte, und die Frau wollte, dass ihr Hund den Spazierweg freimacht. Deshalb hat sie ihn zu sich geholt und am Halsband festgehalten. Irgendwie hat sie damit die gespannte Kennenlern- und Schnüffelsituation der beiden unterbrochen bzw. gestört und auch eindeutig damit Stoffels Aggression ausgelöst. Nstürlich nicht absichtlich.
    Trotzdem ist auch bei dem Hund meiner Freundin, der ein jüngerer unkastrierter Rüde ist, das gleiche Muster zu beobachten. Die beiden spielen eindeutig beim gemeinsamen Spaziergang und toben umher, aber beim Abrufen kommt es immer wieder zu dieser Situation. Wir wissen dass es besser ist, dass ich Stofel heranhole, bevor sie ihren Rüden ruft, aber eine wirklich Lösung ist das trotzdem nicht.