Beiträge von Liquid_Sky

    Nein, ich wäre nur für einen Hundeführerschein ;)
    Wie gesagt, der würde die ganze Diskussion zum großen Teil unnötig machen.
    Aber vielleicht denken wir wirklich an andere Sachen - ich kann mir z.B. kein Berliner Straßenfest ohne Scherben und haltlos Besoffene vorstellen.

    Ja, vielleicht steiger ich mich in die Beispiele rein. Nur habe ich auch schon Hunde auf so hundegerchten Veranstaltungen wie dem CSD, dem erwähnten Karneval der Kulturen und sogar am Rande der Pyronale erlebt und selbst wenn der Hund nicht vor Panik abdreht, kann mir keiner erzählen, dass es ihm gefällt. Im Bild vorherrschend sind doch eher eingezogene Schwänze, zurückgelegte Ohren und Fluchtversuche.
    Ich rede ja auch nicht von kleinen Dorffesten, Wochenmärken oder ähnlichem, aber wenn ich selbst kaum treten kann, mir die Ohren von der Lautstärke schmerzen und ich durch Müll und Scherben latsche, verstehe ich nicht, warum Leute ihre Hunde dorthin mitnehmen müssen.
    Das ist ja keine Situation, in die Ottonormalhund mal so eben gerät, auch nicht im Extremfall, also warum zu "Übungszwecken"?
    Auf solchen Festen sollte einfach ein generelles Hundeverbot herrschen, damit würde man vielen Hunden viel Stress ersparen.


    So, genug gesagt, ich denke, meine Meinung ist schon seit einigen Seiten klar, entschuldigt :hust:

    Zitat

    =)


    Ich verstehe gerade nicht so ganz, was du meinst. Dass ich mit vielem nicht einverstanden bin und oftmals eine andere Meinung habe, ist mir bewusst - aber hier sehe ich einen grundlegenden Unterschied.


    In solchen Momenten ist das Wohl des Tieres definitiv gefährdet, oder sehe ich das falsch? :???: Jeder hier würde doch auch einspringen, wenn er sieht, wie ein Hund getreten oder geschlagen wird, warum also nicht, wenn er verbrüht oder indirekt gewürgt wird?
    (Und um Missverständnisse auszuräumen: ich unterstelle nicht, dass die Mitnahme von Tieren auf Volksfeste generell Tierquälerei ist; es ist eben eine erhöhte Gefahrenquelle (Lautstärke, Gedränge, Glasscherben, Alkoholkonsum) und wenn Hund und vor Allem Halter nicht damit umgehen können, bleibt die Frage, wie man dem sonst begegnet.)


    Aber nun gut, aber die Grenzen von Freiheit und den Rahmen von Akzeptanz lässt sich ja auch streiten.

    Aber die Freiheit etwas Falsches zu tun besteht für mich nur solange, bis ein Unbeteiligter Schaden nimmt. Mit sich selbst kann man ja falsch machen, was man will... aber diese Definition hinkt in diesem Zusammenhang.


    Und mir geht es ja nicht um die Vermutung, der Hund könnte dabei Stress haben. Aber wenn ich eine schon oben beschriebene Situation beobachte, besteht denke ich kein Zweifel, dass das absolut falsches verhalten auf Kosten eines Unbeteiligten ist.
    Oder ist es ein gerechtfertigter Fehler, seinen Hund zu verbrühen oder zuzusehen, wie er sich stranguliert?

    Zitat

    Außerdem mag ich die Verdummung des deutschen Volkes nicht ständig mit jedem Unsinn unterstützen. Eigenständiges Denken und Handeln sollte dringend in die Schulbildung aufgenommen werden, offensichtlich besteht hier dringender Handlungsbedarf.


    Ja, da ich gerade aus der Schule raus bin, kann ich nur bestätigen, dass da dringender Handlungsbedarf besteht - man lernt nicht mehr, selbst zu denken, sondern stumpfsinnig auszuführen, ohne den Sinn zu hinterfragen.
    Man könnte glauben, die Epoche der Aufklärung hätte es nie gegeben.
    Aber das ist ein anderes Thema...


    Was dem ganzen vorbeugen würde, wäre etwas ähnliches wie ein "Hundeführerschein" - dann müssten wir hier wohl solche Sachen nicht diskutieren.
    Klar, auch da kann man über die Freiheitsbegrenzung empört sein aber ich finde man sollte einfach den Schaden bedenken, der damit verhindert werden kann.


    Dass die Menschen immer weniger Denken, daran lässt sich leider nicht viel ändern. Viele kann man ja sogar mit der Nase in die grundlegensten Missstände stubsen und es ist ihnen egal - also hat man entweder überzeugte Idioten oder Nihilisten und ich sehe es nicht kommen, dass der Trend sich in eine andere Richtung entwickelt.
    Man stelle sich mal vor, jeder würde plötzlich alles hinterfragen und beispielsweise zu der Erkenntniss kommen "wirtschaftliches Wachstum geht laut Definition mit Inflation einher, bremst sich also selber" und dann die Prioritäten, die dem Wachstum zugeschrieben werden, mit dieser Einsicht in Frage stellen.
    Ist doch kein Wunder, dass "eigenständiges Denken fördern" nicht ganz oben auf der to-do-Liste steht.


    Von daher sehe ich Prävention als das beste Mittel.

    Zitat


    Ist die gemeine Spezie Mensch schon so derart ferngesteuert im Alltag, dass sie nicht mehr selbst denken, für sich selbst Entscheidungen treffen oder gar Konsequenzen tragen kann?
    Muss man wirklich immer und überall sagen: Du,Du,Du - das darfst du nicht, das sollst du nicht!


    Ist vernünftiger Menschenverstand ausgestorben? Das gesunde Bauchgefühl ausgewandert?


    NEIN - ich möchte mich nicht meiner eigenen, freien, vernünftigen Gedanken berauben lassen, niemals!


    Meine Antwort: Ja, wir sind ferngesteuert, in unserer Gesellschaft verlernen wir immer mehr das eigenständige Handeln und das Tragen der Konsequenzen, die sich aus jeder dieser Handlungen ergibt.
    Und dass der gesunde Menschenverstand ausstirbt, ist auch nichts Neues - es ist eben eine Begleiterscheinung, die auftritt, wenn man sich in die vorgefertigten Schemata einfügt, die so sicher und berechenbar sind, dass selbstständiges Denken nicht mehr nötig ist. Und da man weiß, dass man nicht selber denkt, entzieht man sich jeder Verantwortung.
    Die Unfähigkeit, mit zu denken, erstreckt sich kleinen Lappalien wie "Ich betrete die U-Bahn und bleibe dann direkt in der Tür stehen, um mich umzusehen" bis eben hin zu verboten opportunistischen Ansichten alá "Ich weiß, dass für die Weideflächen von McD*nalds (und Co.)-Rindern und für die Produktion von Palmfett Regenwald abgeholzt wird und ganze Arten auszusterben drohen, aber es schmeckt ja so gut" führen.


    Wenn alle Menschen deine Ansicht teilen und die selbe Denkweise vertreten würden, bräuchten wir auch keine Gesetze, die uns das Morden, Rauben und Misshandeln verbieten.


    Wenn ich dann allerdings auf dem Karneval der Kulturen sehe, wie ein kleiner Hund auf dem Arm seines Besitzers regelrecht hyperventiliert und sich bei jedem Fluchtversuch fast mit seinem Halsband stranguliert oder ein Labrador auf dem Weihnachtsmark mit heißem Glühwein bekleckert wird, sehe ich als Konsequenz, dass die vielen Verantwortungsvollen der kleineren Gruppe Verantwortungsloser nachgeben sollten, um deren Tiere zu schützen. Es ist schade, aber man sollte die Unschuldigen vor den dummen bewahren, jedenfalls in dem Rahmen, in dem man leicht Abstriche machen kann.


    Es ist eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die jedenfalls für mich aufgeht.
    So, nun genug zu philosophischem OT.


    Liebe Grüße,


    Lisa, die mal wieder einen sehr misanthropischen Tag hat.

    Pebbles hat es damals gebracht, in der Innenstadt auf den Kunstrasenvorsprung eines ziemlich noblen Eiscafes zu pinkeln - nur, dass sie dabei immer weiterlief und schließlich die ganze Breite dieser "grünen Oase" ausnutzte :ops:


    Als Fiete noch kleiner war, meinte er mal, mitten auf einer Kreuzung stehen bleiben zu müssen, um einen Haufen zu setzten; der Verkehr lag eine Ampelphase lahm und ich zog knallrot mit Beutel von dannen..


    Und das wohl Peinlichste liegt erst ein paar Tage zurück - ich wohnte mit dem Hund ein paar Tage bei meiner Oma und so traf dieser auch mal auf die Friseurin von ihr. Sie war total begeistert und betuddelte ihn wie blöde, so dass er richtig aufdrehte. Und als ich kurz in der Küche war, schob sie ihm ein Stück Kuchen in den Mund (wie ich später erfuhr). Ja, die Rechnung bekam sie schon kurze Zeit später, als sie ihn gerade ihre Handtasche inspezieren ließ: Er kotzte direkt hinein.
    Mir war das ganze so peinlich, doch sie nahm´s mit Humor und gab zu, dass sie wohl selber Schuld gewesen sei... Naja, irgendwo schon :hust:


    Hallo nochmal,


    Wie schon geschrieben, würde ich den Hund nicht dazu drängen, mit mir zu kuscheln. Es gibt eben die körperbezogenen Flauschkugeln und die, die das aus welchen Gründen auch immer nicht mögen.
    Wenn du dir unsicher bist, würde ich einfach mal beim TA nachfragen und ihn durchchecken lassen, allerdings sehe ich dieses Verhalten als relativ normal. Auch, dass er sich steif macht, könnte einfach daher kommen, dass ihm das unangenehm ist. Wenn ich meine damals mal auf Rolltreppen o.ä. auf den Arm nehmen musste, war sie ein Steinblock, da sie es nicht mochte.
    Genieße die paar Momente, in denen er von alleine kommt und biete dich an, mehr kannst du für ihn nicht machen, wenn er gesund ist.


    Und zum Thema Disziplin; natürlich gibt es niemanden, der immer hart bleiben kann, das behaupte ich auch nicht.
    Aber bedenke, dass du für deine Hunde ein angenehmerer Partner bist, wenn du berechenbar bleibst - und Berechenbarkeit beinhaltet eben Disziplin. Besonders, bei dem Einem etwas zu dürfen, was er beim Anderen nicht darft, verunsichert die Hunde i.d.R. mehr, als dass man ihnen damit einen Gefallen tut. Klare Regeln geben deinen Hunden Sicherheit und Souveränität, helfen dir bei der Kommunikation und festigen damit die Bindung, das solltest du nicht vergessen.
    Allerdings weiß ich auch nicht, wo deine kleinen Schwächen sitzen und will aus einer Mücke keinen Elefanten machen - ich wollte es nur mal gesagt haben, denn auch damit machst du deine Hunde glücklich ;)

    Ich würde und habe Fietes Box auch nie zur Strafe eingesetzt, sondern als Ruheplatz. Was soll der Hund auch dabei lernen, wenn er bei schlechtem Benehmen in die Box gesperrt wird, außer, diese zu meiden?


    Zwar haben wir die Box, als er noch ein Welpe war, nachts auch durchaus zugesperrt, da uns klar war, dass er ziemlich viel rumreisen müsste und auch auf langen Autofahrten und ungewohnten Schlafplätzen die Box größtenteils geschlossen sein würde, da ich es gefährlich finde, einen Welpen, der die "ich-darf-nicht-alles-anfressen"-Regel noch nicht so verinnerlicht hat, in einem Raum mit vielen, z.T. auf dem Boden stehenden elektronischen Geräten, unbeaufsichtigt zu lassen. Dass er dadurch lernte, sich zu melden, wenn er wirklich musste, war eher ein schöner Nebeneffekt - der Wecker klingelte trotzdem alle zwei Stunden.
    Mittlerweile brauchen wir die Box nurnoch im Auto zuzumachen, sonst legt er sich von alleine rein, wenn er zur Ruhe kommen möchte - da wir es uns zur Regel gemacht hatten, nicht in die Box zu fassen, wenn er darin liegt, ist es sein Rückzugsort geworden. Und sie ist transportabel, er hat sein "Heim" also überall dabei.


    Deswegen halte ich das Prinzip, richtig angewandt, für nicht schlecht und schlimmer anmutend, als es wirklich ist - für wichtig halte ich nur, dass sie groß genug ist, dem Hund positiv vorgestellt wird und er darin nicht einfach alleine in einen Raum abgeschoben wird, um Ruhe vor ihm zu haben.