Vorab: Nein, ich füttere meinen Hund weder vegetarisch noch vegan und es käme mir auch nicht in den Sinn, das zu tun, denn ich habe mich für einen Hund als Haustier entschieden.
Dennoch glaube ich, dass die Thematik die Empörung nicht wert ist, die hier zum Teil an den Tag gelegt wird. Gerade bei dem Thema stößt es mir echt sauer auf, wie pingelig man beim Hund ist, während einem die Haltungsbedingungen der Nutztiere im Alltag recht wumpe zu sein scheinen.
Ich will es nicht propagieren, aber ich verstehe durchaus, dass man eine vielleicht nicht 100%ig optimale Ernährung beim Hund in Kauf nimmt, wenn man es gegen das potentielle Leid der Nutztiere abwiegt.
Was ist weniger Appetit beim Fressen wert (um mal ein Beispiel, was hier gebracht wurde, zu nennen), wenn auf der anderen Seite vielleicht ein Huhn steht; wobei es nicht mal mehr ein richtiges Huhn ist, weil so stark qualgezüchtet, dass die Schlachtung nach knapp 40 Tagen eine Notwenigkeit darstellt - nicht nur, weil die Haltung so katastrophal ist, nicht nur, weil der Tod sicher noch das Gnädigste ist nach einem Leben ohne Platz, ohne Sonne, voller Stress, Schlaflosigkeit und Angst und ohne die Möglichkeit, artgerechtes Verhalten auszuleben, sondern vor allem, weil sie so schnell wachsen, dass schon zum Schlachttermin das eigene Gewicht die Knochen zum Brechen bringt. Völlig verkrüppelt geht´s dann stundenlang zum Schlachter (wenn beim Transport 15% an Stress sterben, ist das noch ein guter Schnitt), rein in ein elektrisch geladenes Wasserbad und allzu oft noch bei vollem Bewusstsein Kopf ab.
Ich will nicht schocken, aber da entrüstet man sich über eine Hand voll vegan ernährter Hunde (denen es sicher nicht viel schlechter geht als jenen, die irgendein billiges Trockenfutter aus Getreideabfällen bekommen), während einem über 50 Milliarden Hühner (die alleine nur pro Jahr in den USA geschlachtet werden) völlig am Dings vorbei gehen? Wo ist denn da die Relation? Gibt es nichts Wichtigeres, über das man sich aufregen kann? Ich verstehe es wirklich nicht.
Und dann darf man sich als Veganer noch anhören, man lebe Faschismus aus
Dieser Post soll übrigens niemanden angreifen. Jeder muss selber entscheiden, wo er Prioritäten setzt und wo für ihn die Grenze ist, seinen Lebensstil zu überdenken.
Aber ein Appell, mal darüber nachzudenken, worauf man seine kostbaren Gedanken verschwendet, schien mir angebracht.