Ich glaube, die Ähnlichkeit zwischen Fleisch und "Fleischersatz" wird oft missverstanden.
Das meiste, was der Durchschnitt so an Fleisch isst, hat recht wenig Eigengeschmack. Da schmeckt man dann die restlichen Zutaten und Gewürze, getragen von einer Basis aus Eiweiß und Fett.
Und diese Basis liefern Ersatzprodukte eben auch, sind ein Eiweißersatz für den Fleischanteil, weshalb sie im Endeffekt ähnlich schmecken - stimmt dann noch die Konsistenz, kann man das schon Mal verwechseln. Hatte mal Ente aus Soja, da habe ich erst 10 Minuten skeptisch gestochert und gerätselt (war da schon 15 Jahre her, dass ich mal Ente gegessen hatte), weil ich mir echt nicht sicher war, ob ich das richtige Essen bekommen habe. Optik und Beschaffenheit waren perfekt imitiert.
Diese "wie"-Produkte sollen, denk ich mal, die Hemmungen ein bisschen abbauen, zu vegetarischen Alternativen zu greifen oder sind dafür gedacht, einen neuen Markt zu erschließen, wie "Valess" - lecker, aber hochgradig verarbeitetes Junkfood.
Im Reformhaus nimmt das "wie"-Gefühl dann auch schon etwas mehr ab, zwar besitzen viele Kreationen die typischen Namen und Aufmachungen, aber wer da vom Geschmack her was verwechselt... ich weiß ja nicht. Höchstens so Sachen, die in der Fleischversion schon schwer zu identifizieren sind (meist Wurst), können für eine Illusion sorgen.
Wobei ich auch nochmal klar sagen will, dass Tofu, Seitan & Co eigentlich nicht als Ersatzmittel gedacht sind. Dazu sind sie auch in der Konsistenz und im Geschmack viel zu verschieden, als dass man sagen würde "wie Fleisch". Und es unterschätzt sie: Mir fällt keine leckerere Eiweißeinlage ein als Paneer, indischer Rahmkäse. Oder Räuschertofu mit Mandeln und Sesam auf dem Salat. Oder der Seitanriegel mit Hanf, der gerade vernichtet wurde
Ich habe sonst noch nichts gegessen, mit dem man das vergleichen könnte.