Moin,
eine heftige Situation, für alle Beteiligten.
Ich denke mal, sie ist aus Unwissenheit gewachsen, weshalb ich euch auch absolut nichts vorwerfen möchte. Aber mit drängten sich einige "Warums" auf, die ihr euch vielleicht auch mal fragen solltet.
Warum bekommt der Hund Essen vom Tisch, wenn er sich so verhält?
Bei mir würde er nicht nur nichts vom Tisch bekommen, er würde beim Essen gar nicht zugegen sein, wenn er sich so aufführt. Ich denke mal, ihr wollt ihm etwas Gutes tun - erreicht aber genau das Gegenteil. Ein Vorschlag zur Güte: Versteckt ihm eine Hand voll Leckerlis in der Wohnung und lasst ihn die suchen. Somit hat er nicht nur was Leckeres zwischendurch, sondern ist auch noch beschäftigt und das Suchen macht müde.
Warum darf er noch ins Bett, wenn das Frauchen deswegen schon nicht mehr ordentlich schlafen kann?
Ich hab nichts gegen Hunde im Bett, aber wenn mich mein Hund beißen würde, wenn ich mich breit machen wollte, hätte er dieses Privileg eindeutig verspielt.
Warum schafft man sich Situationen, in denen man dem Hund sein Knabberzeug wegnehmen muss, wenn man weiß, dass er dann beißt?
Das solltet ihr echt lernen: klare Linien. Entweder ihr gebt dem Hund etwas und dann ist das auch seins oder ihr lasst es sein. Bleibt berechenbar für den Hund, ansonsten macht ihr euch einfach nur zum Stressfaktor.
Warum macht er in die Wohnung?
War er nie richtig stubenrein? Wie oft kommt er denn überhaupt dazu, sich zu lösen, wenn er nicht so oft/viel raus kommt?
Warum bekommt der Hund die Möglichkeit, draußen nach Menschen zu schnappen/beißen?
Bekommt ihr ihn nicht unter Kontrolle? Hab selber einen kleinen Terrier, die können unglaublich schnell sein - aber dann sichert ihn lieber mit einem Maulkorb, sowas darf nicht passieren. Und haltet ihn wenn möglich aus solchen Situationen raus.
Mich würde auch mal interessieren, was der Hund bei euch überhaupt gelernt hat?
Grenzen und Regeln scheint er nicht zu kennen, raus kommt er nur wenig und die Kommunikation zwischen ihm und euch klingt katastrophal - der eine versteht den andren nicht.
Egal, wie es bei euch weitergehen wird, belest euch bitte über hündische Kommunikation und macht euch klar, was Hunde wirklich brauchen. Das ist nämlich weder ein Happen vom Teller, noch ein Platz im Bett.
Und dann stellt klare Regeln auf, legt fest, was er darf und was nicht, wie auf sein Verhalten reagiert wird, wie die Konsequenzen aussehen.
Dafür würde ich auch jemanden Fachkundigen empfehlen, der sich vor Ort die Situation anschaut und euch hilft, einzuschätzen, was eigentlich Sache ist und warum euer Hund tut, was er tut.
In dem Sinne:
Viel Erfolg und liebe Grüße!