Genau das hat unsere Ärztin damals auch als erstes gesagt: "Die Impfung ist zu lange her, um Auslöser dieser Krankheit sein zu können." Am Ende war es dann eben doch die Impfung. Unsere Hündin ist vier Wochen nach der klassichen fünffach Impfung genauso krank geworden wie Dein Hund. Akute lebensbedrohliche Anämie. Es begann die Suche nach der Ursache. In dieser Phase steckt Ihr gerade. Als alle Krankheitserreger ausgeschlossen werden konnten, wurde klar, dass es eben doch die Autoimmunhämolytische Anämie ist. Auslöser: die Impfung. Die Impfung hat das Immunsystem so sehr aktiviert, dass es überreagiert hat und plötzlich angefangen hat, Antikörper gegen die eigenen roten Blutkörperchen zu bilden. Diese werden dadurch zerstört und das Ergebnis ist die Anämie. Dass der HKT Wert nach der Bluttransfusion runter ist, ist nicht ungewöhnlich. Die Transfusion ist nicht mehr als ein Puffer. Es verschafft Euch Zeit, eliminiert aber nicht die eigentliche Ursache der Krankheit. Wichtig ist jetzt herauszufinden, wohin diese Blutkörperchen verschwinden und wenn das Immunsystem der Auslöser ist, dann muss das erstmal runtergefahren werden. Das geht per Cortison und anderen Immunsuppresiva. Cortision kriegt Deiner ja schon, ich vermute, sie behandeln ohnehin schon in diese Richtung. Bis das anschlägt kann das einige Tage dauern. Die müssen jetzt einfach ständig dranbleiben, um notfalls nochmal Blut nachzuschiessen (was nicht so gut wäre, weil man als Hund nicht zu viele davon abkann) oder auf härtere Immunsuppresiva umzusteigen, die dann hoffentlich anschlagen.
Jetzt musst Du Geduld haben und viel Vertrauen in den Lebenswillen Deines Hundes und in die Kompetenz der Klinik!
Ich drück Euch die Daumen und als Trost sollst Du wissen: unsere Hündin hat überlebt, obwohl sie zweimal Bruder Hein von der Schippe gesprungen ist. Ihr geht es heute (3 Jahre später) blendet, sie führt ein normales, glückliches, sportliches, freches und abenteuerlustiges Leben!
Herzliche Grüße und gute Wünsche, Hylaktor.