Früher war ich eine totale Gegnerin der Kastration bei Rüden, denn ich mußte mitansehen, daß die Hunde bloß kastriert wurden, weil die Besitzer dachten, der Hund sei danach leichtführiger! Und das kann voll noch hinten losgehen, wenn der Hund nämlich unsicher und ängstlich ist-schlimmstenfalls wird er zum Angstbeißer oder zumindest noch ängstlicher! KASTRATION ERSETZT NICHT DIE ERZIEHUNG!
Daher zum TS - @Charlieharper:WARTE NOCH AB! Dein Hund ist grad in der Pubertät, da sind solche Verirrungen wie Plüschtiere rammeln fast normal, aber halte ihn trotzdem davon ab, denn ZIEL IST ES DOCH, IHN DAZU ZU ERZIEHEN,SEINEN TRIEB ZU KONTROLLIEREN!
Leiden intakte Rüden? Normalerweise kommen Rüden sehr selten zum Schuß (ohne zu leiden), und das ist auch besser, denn sie kommen dann erst richtig auf den Geschmack. Wolfsrüden haben oft ihr ganzes leben keine Chance zur Fortpflanzung, ok, die Fähen sind nur 1x im Jahr in Hitze, aber trotzdem...
Aber es gibt sehr triebstarke Rüden, bei denen ich erst zum Chip (ev. sogar 2x, denn die Veränderung kann bis zu 1 Jahr dauern), und dann wirklich zur Kastration raten:
1. der Hund bekommt dauerhaft gesundheitl. Probleme(Prostata, Vorhautentzündung), und ich meine nicht die eine Woche, wenn die Nachbarshündin ihre Stehtage hat. Da hilft auch eine Bachblütenkur!
2. der Hund hat wirklich ständig nur Poppen im Kopf etc., kann sich auf nichts anderes konzentrieren, OBWOHL ER NUR VERMUTET, DASS DA WAS LÄUFIGES SEIN KÖNNTE!
3. Der Hund ist HYPERAKTIV, kann sich nicht konzentrieren, kommt nie richtig zur Ruhe! Ist aber nicht unbedingt nur hinter Mädels her- hyperaktiv halt!
Dazu sollte man wissen, was die Kastration außer Zeugungsunfähigkeit bewirkt - und zwar sinkt der Testosteronspiegel ab, was auch den Adrenalinspiegel senkt. Der Streßpegel des Rüden wird sozusagen runtergefahren! Und das tut nicht jedem Rüden gut-die Hunde, die schon vorher eher ruhig oder sogar unsicher waren, werden faul und gefräßig...und ängstlicher!
Viele HH haben Angst, daß ihr Hund nach der Kastration bestiegen wird. Dazu meine Beobachtung: braune oder blonde Labbis z.B., die in den letzten Jahren auf "Unterwürfigkeit" und "Bitte habt mich alle lieb" gezüchtet wurden (ein schlimmes Thema!), die werden auch intakt gern bestiegen und lassen sich das sogar gefallen-solche Hunde NICHT kastrieren! Goldies haben ein ähnliches Problem-wie gesagt, man sollte unsichere Rüden echt nicht auch noch kastrieren, denn die brauchen ihre Eier wirklich!
Wenn ein Rüde kastriert werden soll, weil er aggressiv zu anderen Rüden ist, ist das Ergebnis sehr zweifelhaft, denn das ist eine Sozialisationsfrage oder auch Sache der Erziehung! Ausnahme: Man will zu erwachsenen Rüden eine zweiten dazu ins Haus holen-da ist es besser, wenn der allgemeine Streßpegel sinkt. AUSNAHMEN BESTÄTIGEN ABER AUCH DA DIE REGEL!
ZU @ BINJA: Ich würde ihm zumindest den Chip einsetzen lassen, denn er hat schon gesundheitl. Probleme und kann sich nicht konzentieren. Und WEIL er schon älter ist, wird die Wesensveränderung gering sein! Laß ihn nicht länger leiden-der Chip ist doch eine klasse Sache, da nicht für immer!
Im Übrigen wäre es schön, wenn die Hundehalter es schaffen, die ganze Angelegenheit Kastration ohne Emotionen, sondern sachlich zu behandeln mit dem Ziel, daß beste für seinen Hund zu tun!
Bei Pferden ist es völig normal, daß ein Hengst mit ca. 2 jahren zum Walllach
wird, und bei Katern kommt auch niemand auf die Idee, das Tier unkastriert auf die Wohnung loszulassen!
Liebe Grüße! Katja mit Jack(intakt), Smilla(kastriert) und Lucky(intakt)