Beiträge von Aruna


    Hier werden bewußt alle erklärenden Beiträge ignoriert. Davon, dass ein Hund andere schädigen darf, war nie die Rede. Sowohl die TS als auch einige andere haben erklärt, dass es unerlässlich ist, seinen Hund ordentlich zu erziehen, so dass er niemanden schädigt oder gefährdet oder belästigt. Es ist völlig unmöglich, einen Hund innerhalb einer sozialen Gesellschaft all seine Triebe ausleben zu lassen. Darum geht es in diesem Thread auch gar nicht. Hier geht es lediglich darum, dass manche Halter ihren Hund als sklavisches Werkzeug halten, ohne ihm seine eigenen Neigungen oder ein eigenständiges Wesen einzuräumen!

    Ich denke mal, es geht hier darum, dass manche HH glauben, dass ihr Hund ein Rekrut ist, den man drillen muss und der allen Launen und Kommandos, egal wie unsinnig sie auch sein mögen, gehorchen MUSS. Dem entgegen steht eine gute Erziehung, die es dem Halter erlaubt, dem Hund größtmögliche Freiheit zu gestatten.
    Klar, dass man in einer Innenstadt einen Hund stärker kontrollieren muss als in ländlicher Umgebung, aber ich brauche kein permanentes Schaulaufen mit meinem Hund zu veranstalten. Mir z.b. reicht es, wenn mein Hund, bevor sie eine Straße überquert stoppt und auf mich wartet, sie muss dann weder sitz oder platz machen, auch wenn ich ihr das Kommando sitz gegeben habe.
    Ich weiß, alle schreien jetzt wieder: wenn ich "sitz" verlange, hat der Hund auch zu sitzen, aber ich seh das halt nicht so eng. Es geht mir um den Grundsatz, dass mein Hund weder sich noch andere gefährdet und das ist auch mit einem Stopp zu erreichen. Wenn sie das allerdings nicht befolgt, hat das Konsequenzen und es wird weiter geübt. Sie weiß inzwischen, was unerlässlich ist und was etwas lockerer gesehen wird.

    Der Unterschied ist ganz einfach Erziehung vs. Dressur


    Erziehung ist sehr wichtig, damit man dem Hund größtmögliche Freiheiten gestatten kann, Dressur ist einfach nur schädlich für den Hund und hat mit artgerechter Haltung nichts zu tun.
    Hier geht es dem Halter in erster Linie darum, ein Lebewesen zu "brechen" und zu seinem "Alter Ego" zu machen.

    Du schreibst mir aus der Seele! Wenn ich manche Hundebesitzer sehe, deren Hunde nie von der Leine kommen, wenn ich sehe, welchen Kadavergehorsam sie von ihren Hunden verlangen, was die für "Maschinen" aus ihren Hunden machen, wird mir ganz schlecht. Ein Hund muss hören, klar. Aber einen Hund zu "brechen", nur, damit er immer und gegen seinen Willen das tut, was mensch sagt halte auch ich für maßlos übertrieben und selbstdarstellerisch!
    Ich habe meinem Hund sehr wohl beigebracht, dass er niemanden anspringen oder sonstwie belästigen darf, dass er abrufbar ist, wenn Gefahr oder ähnliches droht. Ich habe ihr mit viel Mühe, Geduld und positiver Bestärkung beigebracht, dass sier nichts vom Tisch klauen darf, ebenso, dass Wildtiere absolut nicht gejagt werden dürfen. Die Grundkommandos kennt sie auch und befolgt sie, weiß aber auch, dass ich diese nie von ihr fordere, nur, um ihren Gehorsam zu kontrollieren. Ich würde sie z.B. niemals "sitz" oder "platz" machen lassen, wenn der Boden nass, kalt oder sonstwie unangenehm ist. Ich habe ihr aber keinerlei "Schnickschnack" beigebracht, denn sie ist ein Lebewesen mit eigenem Charakter, den sie auch tunlichst behalten soll. Wenn wir durch Wald, Feld und Wiesen laufen, braucht sie nicht bei Fuß zu gehen, sie darf zurückbleiben und ausgiebig schnüffeln, sie darf vor laufen und etwas neu entdecktes untersuchen, sie darf daheim liegen und hingehen, wo sie will, wenn sie mir im Weg ist, bekommt sie das gesagt und sie geht beiseite.
    Ich gebe ihr Sicherheit, wenn sie sie braucht, zeige ihr viel, denn sie ist neugierig, laste sie auch kopfmäßig nicht mit blöden Spielen aus, sondern artgerecht mit Nasenarbeit. Ich verstecke Sachen von mir und sie sucht sie dann anhand meines Geruchs, sie darf meinen Schlüsselbund tragen, wenn sie das will, sie kennt sich mit dem Geruch verschiedener Kräuter aus und holt mir die richtigen, wenn ich diese benenne(und sie an einem "Probestück" schnuppern lasse). Ich glaube, sie kann sehr gut nützlich von "doof" unterscheiden.
    Ab und zu spielen wir auch Hundeschach(sie gewinnt immer!!!) oder wir balancieren im Wald über umgefallene Baumstämme und pirschen uns durchs Unterholz und schauen den Vögeln und dem Wild zu. GsD habe ich ihr schon als Welpe beigebracht, dass diese Tiere "TABU" sind, auch dann wenn sie weglaufen!!!
    Sie findert es absolut bescheuert, wenn ich immer wieder Bällchen, Stöckchen oder Futterdummies wegschmeiße, die sie dann holen soll. Ich glaube sie denkt: wenn du das immer wieder weg schmeißt, dann hol es doch selbst!
    Ich lege keinen Wert auf perfektes Vorsitzen, lediglich darauf, dass sie kommt, wenn ich sie rufe. Tut sie das nicht, gibt's Konsequenzen.
    Es ist in der heutigen Zeit schon schwer genug bis fast unmöglich, einen Hund artgerecht zu halten. Deshalb bemühe ich mich um größtmögliche Freiheit für mein Labbimädchen.

    Ein frohes 2012 an alle Foris, :silvester_smilie:


    Aruna wollte unbedingt raus! Draussen hat sie sich hingesetzt und hat in den Himmel geschaut und fand das Ganze ziemlich spannend. Auf einmal entdeckte sie die Raketenbatterie, von der der ganze Sternenzauber ausging und wollte unbedingt da hin!!! Mit Mühe hab ich sie dann rein bugsiert und sie hat vom Terrassenfenster noch eine Weile zugeschaut. Dann wurde ihr das alles zu langweilig und sie hat sich ins Bett gelegt und gepennt.
    Typisch Labbi halt, die bringt so schnell nichts aus der Ruhe, ausser, wenn's ums Futter geht. :D

    Zitat

    aruna, das mit dem abreagieren machen wir auch und das bringts auch.. aber wie bekommst du sie aus dem spiel raus?holst du sie ab?pflückst sie vom andren hund runter?


    Ja klar, ich gehe wortlos hin, nehme sie, sobald ich sie zu fassen kriege, an die Leine und gehe mit ihr aus der Situation raus. Inzwischen reicht es, wenn ich sie abrufe, dann kommt sie von selbst, weil sie gelernt hat, dass ich sonst sauer bin und sie an der gaaaanz kurzen Leine sofort nach Hause führe.
    Es wird aber auch immer seltener, dass sie anderen Hunden gegenüber so hochdreht. Sie hat in der Zwischenzeit ein paar deutliche Zurechtweisungen anderer Hunde erfahren und seither ist sie wesentlich vorsichtiger.

    Das kenne ich auch von meiner "Wildsau". Als die noch Welpe und Junghündin war, hat die sich auch so hochgeschaukelt, dass ein Spielen ohne Verletzung nicht mehr möglich war. Ich habe dann sofort das Spiel abgebrochen und bin ganz ruhig sitzen(oder stehen) geblieben und habe sie sitzen lassen, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Wenn's ganz doll wurde hab ich sie auch mal zum Beruhigen für 2 - 3 Minuten in den Flur gesperrt.
    Ab und zu kriegt die zwar auch heute noch ihren Koller und dann wird sie richtig ruppig, ohne aber bösartig zu werden, das ist einfach und allein ihr Temperament. Wir arbeiten durch gezielt eingesetzte Ruhe immer noch daran, dass sie mir nicht auf den Buckel springt und mir Schrammen mit ihren Krallen, oder Abschürfungen mit ihren Zähnen zufügt, wenn sie ihre bekloppten 5 Minuten hat.

    Ich habe zwar keinen SoKa, aber meine Aruna ist relativ groß und schwarz; das ist bei manchen Leuten das selbe. Neulich, als ich mit meinem "gefährlichen Tier" auf einem Feldweg "am Fuß gehen" übte, rief mit schon von Weitem ein entgegen kommender Fußgänger entgegen, ich solle meinen Rottweiler an die Leine nehmen.
    Und das hier ist mein "Rottweiler"


    Ich finde SoKas einfach klasse, ich mag den muskulösen Körperbau und den Bollerkopp, den die meisten Listenhunde haben. Aber, ganz ehrlich: ich habe nicht den Mut und die Kraft, mich gegen ignorante Unwissenheit und Vorurteile durchzusetzen. Ausserdem gibt es bei uns immens hohe Unterschiede in der Hundesteuer(78€zu 500€p.A.)