Beiträge von Juggernaut

    Dominanz ist vielleicht etwas zu "menschlich" beschrieben.
    Er ist beim Treffen auf dem Hundeplatz, Hundeschule oder mit seinen Wurfgeschwistern meißt der, der "den Ton angibt". Entsprechende Körperhaltung, Rute, Kopf und entsprechende Überheblichkeit. Als Mensch würde man ihn wohl als "Macho mit dicken Eiern" bezeichnen. Er greift ein wenn zwei Hunde sich kabbeln und akzeptiert es prinzipiell nicht direkt das ein älterer, stärkerer Rüde ihn zurechtweist. Er ist zwar noch unglaublich verträglich, versteht sich mit allem, was aber wohl auch das Ergebnis seiner recht ausgeprägten, sozialen Fähigkeiten ist.


    Zu Hause legt er einen starken Schutzrieb an den Tag und aggiert auch sehr terretorial. Das kleinste Anzeichen von Inkonsequenz lässt ihn schnell gelerntes vergessen bzw. schwächen und Inkonsequenz ausnutzen.


    Wo wir beim Thema verwöhnen wären. Hundi quitscht, bellt, quiekt... Frauchen gibt ihm sofort alles an Aufmerksamkeit. Regeln meinerseits wurden oft in Frage gestellt oder übergangen weil "er guckt doch so süß...". Das lässt ihn u.a. auf dem Hundeplatz extrem freidrehen, wenn nicht alles nach seiner Nase läuft und der Herr auch noch an der Leine ist. Dann macht er Theater. Ich gehe mittlerweile dazu über ihn dann erst recht zu ignorieren um ihm nicht den Erfolg zu geben, meine Aufmerksamkeit dadurch zu bekommen. Wie ein Kind das im Kinderwagen rumplärrt und dann immer brav heraus genommen und betuddelt wird.


    Er ist halt echt gewitzt und verarscht einen dadurch auf nem Meter drei Mal. Meine Überlegenheit stellt er mittlerweile nicht mehr in Frage und versucht viel mir zu gefallen. Doch ist er mal lange mit meiner Freundin alleine, merke ich es ihm direkt an. Aber mehr als reden kann ich da auch nicht mehr. Sie versucht es gut umzusetzen, klappt eben nur nicht immer.


    Sein Verhalten ist natürlich eine Konsequenz aus all diesen Faktoren! Das ist mir bewusst. Die Reaktion in vorhin beschriebenen Situationen ist oft nur etwas schwierig.

    Zitat

    @ Juggernaut:


    Was eventuell hilfreich sein könnte (als Grundlage sozusagen): Impulskontrolle üben.
    Es lassen sich viele kleine Übungen in den Alltag einbauen, bei denen der Hund lernt, sich zurückzunehmen (und ansprechbar zu bleiben), anstatt sofort nach vorne zu gehen.
    Z.B. auf Futterfreigabe warten statt sofort zu fressen; vor dem Ableinen bis zur Freigabe sitzen, statt hibbelig in den Startlöchern zu stehen; beim Apportieren auf die Freigabe warten, statt dem fliegenden Ball direkt hinterher zu rennen...


    Wäre vielleicht ne gute Übung, damit er auch in Hunde-Situationen lernt, damit umzugehen, dass er nicht immer auf direktem Wege und immer sofort zum Ziel kommt?


    Hallo Toki,


    interessante Sache, ähnliches dachte ich auch schon.
    Vor dem Futtern oder dem Lösen von der Leine, wartet er immer auf einen Befehl. Das habe ich von Anfang an so gehandhabt. Den Apport etwas kontrollierter zu gestalten ist eine gute Idee! Das hinterher jagen ist ja eine ähnliche Reaktion wie das gelangen zum anderen Hund. Bis jetzt habe ich ihn hinterher wetzen und suchen lassen, das werde ich nun auch mal mehr kontrollieren. Mag sein das es uns nicht unbedingt in Punkto "andere Hunde fokussieren" weiterbringt, aber evtl. eine Verbesserung im Bereich seines allgemeinen Verhaltens. Denn Ruhe kann er echt mal gebrauchen... er ist eben durch und durch Terrier und hat pausenlos ein flackern vor den augen... alles ist spannend und aufregend. Das in Verbindung mit seiner heftigen Dominanz, der Verwöhnung durchs Frauchen sowie das schnelle lernen (besonders Dinge die uns Menschen weniger gefallen), machen ihn echt schwierig.


    Danke Toki! Werde ich mal so mit einbauen. Vielleicht macht es ihn im allgemeinen ruhiger.

    Schönen Vormittag allen zusammen :)


    Heute früh hatte ich wieder das Paradebeispiel. Wir waren am Ende der Runde und ich war schon extrem stolz wie schnell Batista auf Veränderungen reagiert. Hab angefangen mit ihm an der Leinenführigkeit zu arbeiten. Nach 10min deutliche Verbesserungen und ich war wieder mal glücklich was ich für einen intelligenten Hund habe (der besonders schlechte Dinge schnell lernt :D )


    An der letzten Kreuzung steht auf einmal auf 3m Distanz die JRT Hündin Püppi samt Frauchen vor uns. Batista kennt sie seit er 10 Wochen alt ist. Sofort geht's los. Hinspringen, gequitsche, histerisches gebelle, toben toben toben. Er hängt an der Leine und ich lasse ihn natürlich nicht dran an sie. Doch er dreht richtíg auf. Wie haltet ihr es in diesem Moment? Ihn mit Leckerchen, Spielzeug und "ei eiei eiiii batista, kooomm komm komm" an ihr vorbeizulotsen ist nicht möglich. Konnte nur ein energisches "nein!" anbringen und ihm den Erfolg verwehren... ihn mehr oder weniger vorbeizerren. Wie handhabt ihr es um dieses Verhalten in den Griff zu bekommen? Püppis Frauchen hat direkt gemerkt das ich Batista nicht spielen lassen will (an Leine wird nicht gespielt) und hat gut reagiert. Aber Püppi war natürlich genau so wenig von Batista abzulenken.


    Liebe Grüße.

    Zitat

    Und wenn Du Pech hast, verknüpft er das doofe Wasser mit der Anwesenheit des anderen Hundes und wird stinkig auf den ;)


    ach dann bekommt er eben zwischendurch auch nochmal einfach so nen paar gezwitschert :D


    Ne im Ernst, müsste man dann alles im Auge behalten, ja.
    Langsam rantasten, wird leider (wo so vieles) Zeit und Nerven kosten.

    hört sich alles gut und plausibel an.
    ich muss einen "primären reiz" aufbauen, der das fremde Köterchen und den Menschen überlagert. Ist nur sehr unangenehm wenn alle noch 50m entfernt ist und man dann diese ewige Distanz alles tut um die Aufmerksamkeit zu erlangen und ihn erfolgreich um alles herumzulotsen.


    Selbst wenn er in der beiwurst hängt und ich mit ihm tobe... sobald etwas 2-3m entfernt ist, lässt er ab und findet alles viel interessanter. Ich könnte sein Spielzeug mit Leberwurst einreiben, er würde es ausspucken. Das Leckerchen bei sowas mal ignoriert werden ok, auch spielzeug zieht nicht immer, je nach dem wie das spielen erlent und trainiert wurde... aber alles wird auf einmal ausgeblendet. Jede Akustik, jede bewegung, jede berührung. wenn alle stricke reißen, schaue ich mal was ein spritzer aus der wasserpistole so bewirkt... bei wasser ist die harte sau nämlich sensibel :lol:

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    Was bedeutet denn bei dir tateln?


    Du hast einen jungen Rüden, der seine kräfte mal testen möchte. Aber mit Druck erreichst du da gar nichts. Wie reagierst du, wenn dein Hund gas gibt und zu den Leuten oder den anderen Hunden geht?


    Prinzipiell versuche ich es gar nicht so weit kommen zu lassen, das ich ihn nicht mehr ohne einen Impuls aus dem Trieb bekomme. Meißt bleibe ich stehen oder lenke ihn ab. Steuert er gut an Personen oder Hund vorbei, wird er intensiv gelobt. Ist es schon zu spät und er geht an der Leine völlig steil und spring so herum das er sich verwickelt, muss ich ihn zumindest festhalten und mit einem energischen "Nein" signalisieren das es so überhaupt nicht geht. Und ja, auch wenn jetzt wieder losgeheult wird, in so einer Situation bekommt er vielleicht auch mal einen Leinenruck, bevor die Leine komplett auf Spannung ist und er in den Seilen hängt. Aber das wäre auch der worst-case und nicht die Regel. Ohne Leine brauchen wir das zZ nicht versuchen. Alleine natürlich super abrufbar, befolgt kommandos auf Distanz und alles... anderer Reiz durch Hund und Menschen => schaltet er auf ignore. Sowas versuche ich dann natürlich durch Vorraussicht zu vermeiden. Er ist echt der liebste Hund der Welt, aber wenn er auf jemanden zuläuft, ist er der Böse.


    Ich vermute ich muss schon zu Hause damit anfangen sein verhalten zu beeinflussen. Besuch werde ich ihn nun nicht mehr frei begrüßen lassen und er wird auch nicht mehr die volle Aufmerksamkeit bekommen bzw. direkt im Mittelpunkt stehen. So haben wir das springen einigermaßen in den griff bekommen, er wurde nur beachtet wenn er mit allen vieren auf dem Boden war.


    Schwieriges Thema! Vielen lieben Dank für eure Tipps!

    Hi Susam & Toki,


    ich kenne den Zwerg mittlerweile sehr genau und lese ihn wie ein offenes Buch. Ich bekomme ihn nur nicht aus diesem verhaltensmuster raus. Er will dann wie ein verzogenes Gör auf Teufel komm raus zu diesem Hund / dieser Person. Beim Vorbeigehen sucht er den Kontakt, will gerne hinterher oder an der Person hoch. Als böser, diskriminierter Staffi, wird sein verhalten natürlich völlig fehlinterpretiert. Das eröffnet das nächste Problem, oft werden Erziehungsmaßnahmen zur Triebunterbrechung gerne mal falsch aufgefasst, von den Personen die da zB an einem vorbeigehen. Mit Tadel arbeiten, bei diesem Fehlverhalten, und ist er noch so sanft, ist daher schwierig.


    Ist einfach ein wenig kniffelig dieses Verhalten zu unterbinden. Keine meiner Fellnasen war jemals so brutal resistent... er hat ja nen regelrechten tunnelblick... ich könnte ungelogen einen Böller unter seinem Hintern zünden, es würde ihn nicht interessieren.

    ja so erzieht man sich schnell mal nen ganz schlechten Esser...
    Batista fing vor Monaten auch damit an. Ich muss sagen das ich es nicht mal 5min stehen lasse. Wenn er nicht innerhalb der ersten 5-10 Sekunden dran geht, wird es weggestellt und erst am nächsten Morgen wieder probiert.


    Verwehren heißt begehren... musste es nur einmal so handhaben, seit dem inhaliert er sein Futter und der Sabberfluss ist kaum zu stoppen, wenn er auf seinem Platz wartet bis es was gibt.

    Hi,


    das ist ein schönes Thema bei dem ich gerne einsteigen würde, denn einen Königsweg habe ich leider auch noch nicht kennengelernt. Zumal mein Batista mit seinen 10 Monaten zZ auch sehr schlecht kontrollierbar wird. Unglaublich triebiges Verhalten legte er schon immer an den Tag...


    Unser größtes Problem sind alltägliche Begegnungen. Er will zu jedem hin, jeden begrüßen und vorallem... hochspringen... Von Hunden mal ganz zu schweigen, da klinkt er völlig aus und kein Reiz der Welt beeinträchtigt ihn in seinem Trieb.


    Sieht er einen Hund auf Distanz, spannt er sich an, stellt die Rute auf, Ohren stehen und er wird immer langsamer... fixiert und fixiert. Auch auf 20m Distanz schon. Sobald sich näher gekommen wird, bleibt er stehen und starrt wie ein Ölgötze... Bis er losspurten will und es sich im Spiel / Toben entläd. Soweit lasse ich es dann meißt nicht kommen und gönne ihm diesen Erfolg nicht. Aber wie würdet ihr eingreifen, sobald er fixiert? Wie reagiert ihr? Ablenkung, Spielzeug, Leckerchen... nix interessiert ihn.


    Bei dem Kleinen fällts mir wirklich schwer seine Kontaktfreudigkeit in den Griff zu bekommen. Er ist so heftig triebig... so macht Spazierengehen keinen Spaß mehr... Anderer Hund => nicht kommt mehr an ihn heran. Als Stafford wird ihm seine Euphorie und Freude Menschen gegenüber natürlich mittlerweile negativ ausgelegt, ist ja nen kampfhund.