Was glaubst du woher das kommt?
Ich höre das auch immer wieder. So viele Eltern die erzählen, dass sie dem Kind etliche Dinge anbieten, es aber nur ganz bestimmte Sachen essen will, 3 Tage später dann aber was nicht mehr mögen. Extra Ausstechformen für z. B. Brot kaufen, dass dann aber auch nur 2 Tage gegessen wird. Ich musste auch nie etwas essen was ich nicht mochte, aber ich hab doch eher das Meiste gegessen. Jetzt höre ich im Verwandten-Bekannten-Kollegenkreis immer wieder, dass zig verschiedene Sachen angeboten werden, das Kind aber davon nichts essen will.
Ich denke es liegt häufig daran, dass es den Kindern ein wenig zu leicht gemacht wird. Man möchte die Kinder nicht dazu zwingen etwas zu essen wenn sie es nicht mögen, was ich im Prinzip absolut richtig finde. Ein einfaches "Ich mag das nicht" reicht völlig und es kommt oftmals sofort etwas anderes auf den Tisch. Dabei wird, meiner Meinung nach, versäumt den Kindern den entscheidenden Unterschied zwischen "etwas wirklich nicht mögen" und "Ich hätte gern etwas anderes/ das passt mir jetzt gerade nicht zu 100%" zu vermitteln. Ich glaube Kinder die wenig abwechslungsreich essen, haben häufig nur gegen einen Bruchteil dessen was sie ablehnen eine wirkliche Abneigung, was wir als Erwachsene als echtes: "Ich mag das echt nicht" bezeichnen würden. In vielen Fällen möchte es halt nur etwas, aus seiner Sicht, "Besseres"
Ein gutes Beispiel: Montag gibt es im Kindergarten Kartoffeln, Gemüse und Sauce. Kind A sagt: "Ich mag die Sauce und das Gemüse nicht" und isst nur eine große Portion Kartoffeln. Am Mittwoch gibt es Frikadelle, Gemüse und Kartoffeln. Kind A liebt Frikadellen und weigert sich Kartoffel dazu zu essen, weil es ja keine Kartoffeln mag....
Oder:
Es gibt Nudeln mit Sauce. Kind B mag die Sauce nicht. Wenn wir dann als Alternative Nudeln ohne Sauce aus der Küche holen. isst das Kind Nudeln ohne Sauce. Sollte es aber, wider Erwarten, Kartoffeln als Alternative geben, isst es wie selbstverständlich die Nudeln mit Sauce. ..
Was besagt, dass kein wirkliche Abneigung gegen das Essen besteht.
Ich denke da fehlt einfach häufig die Auseinandersetzung damit, was nicht mögen wirklich bedeutet und damit, dass man im Grunde alles Essen und nur Dinge aussparen sollte die man wirklich nicht mag.
LG
Franziska mit Till
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Ich finde das tatsächlich schwierig. Ich kenne viele Kinder, die ausgewählt essen. Meine beiden Jungs sind total unterschiedlich, obwohl sie das Gleiche vorgesetzt bekommen, obwohl sowohl mein Mann, als auch ich fast alles essen, auch gerne Salate und solche Sachen. Trotzdem essen sie nicht alles. Was ich aber im Gegensatz dazu nicht kenne, sind Erwachsene, die sehr wählerisch sind, krankhafte Essstörungen mal ausgenommen. Alle Erwachsene, die ich kenne, essen, zwar nicht immer super gesund, aber so, dass man keine Sorge haben muss, dass sie verhungern.
Und glaub mir, ich kenne keine Eltern, die nicht verschiedene Sachen schon probiert haben, auch Dinge, die man nicht machen soll, alla..."Wenn du das probierst, bekommst du eine Süssigkeit." Alle machen sich Sorgen, ändert aber meist am Verhalten der Kinder wenig.
Und bzw. ich mag auch nicht jeden Tag Kartoffeln und wenn ich die Wahl habe, nehme ich eben das Essen, was mir an dem Tag lieber ist, warum sollen Kinder dann den einen Tag nicht Kartoffeln mögen, am nächsten aber lieber die Nudeln essen?