So, ich reihe mich jetzt auch mal in diesem Thread ein und hoffe auf Hilfe.
Meine Nala ist eine BC-Hündin und seit einem guten Jahr nun bei mir.
Als Bauernhof-Wurf kannte sie anfangs außer Pferden und Katzen gar nichts und war die ersten 3 Wochen bei uns das reinste Nervenbündel.
Mit viel Leckereien, ab und an mal 2 Meter tragen (wobei ich hier schon immer drauf geachtet hab, sie nicht zu betüddeln, da gabs eher son "Hopp, is net so wild, bin ja da"-Tätscheln) hatte ich den ersten Schritt geschafft, und wir konnten mehr oder weniger problemlos durchs Dorf laufen, ohne dass Nala ängstlich wurde.
Ich arbeitete weiter mit ihr, ließ sie auf niedrigen Mauern balancieren, über Plastikplanen laufen, machte Geräusche mit allem, was mir in die Hand fiel, der Freund musste regelmäßig Ballerspiele spielen - und kaum zu glauben, an Silvester war meine Nala mit draußen, war neugierig und zeigte keinerlei Angst.
Leider sind uns seitdem mehrere Sachen passiert, die nicht gerade dazu beigetragen haben, dass mein Hund so sicher bleibt:
Im Frühjahr wurde Nala von einigen Radfahrern gejagt.
Seitdem war Nala Radfahrern und laut redenden Menschen gegenüber schon sehr verunsicht, aber es lag noch im Rahmen.
Dann wurde sie läufig, und ihre Angst verstärkte sich extrem. Sie hatte Angst vor Schnecken, Wahlplakaten, Schildern, einfach alles, was einem so in die Quere kommt. Ich ignorierte ihre Angst immer, bestätigte und lobte, wenn sie sich doch mal "mutiger" zeigte und irgendwas anschnüffelte.
Danach blieb wieder nur die Unsicherheit gegen laut redende Menschen und Radfahrern, allerdings stärker als vorher.
Ende August verletzte sich Nala schwer und musste notoperiert werden. Die ganze Fahrerei zum Arzt, das Betatschen durch fremde Menschen, Tablettenschluckerei und Fiebermessen verunsicherten Nala wieder extrem, was leider bis heute anhielt.
Zum krönenden Abschluss warfen irgendwelche Kiddies hier bei uns im Dorf mit Böllern nach meinem Hund, das war vor ca. einem Monat.
Leider konnte ich zum einen durch Nalas Verletzung, zum andren durch diverse schwerere Krankheitsfälle in meiner Familie die letzten 2 Monate kaum noch mit meinem Hund arbeiten und weiß nun gar nicht, wo ich anfangen soll
Nalas Unsicherheit zeigt sich durch panisches Ziehen an der Leine, Ohren nach hinten, Rute zwischen die Beine und nichts wie weg.
Gerade heute hatten wir wieder starke Probleme deshalb - wir wohnen am Ende der Straße, vorne ist der Kindergarten, und dort war heute Kindergartenfest. 20-30 laut schreiende Kinder und Erwachsene waren Nala einfach zuviel, und alles Ignorieren, Stehenbleiben, alle Spielzeuge und Leckereien der Welt konnten Nala nicht mehr ablenken. So zog sie mich also aufs Feld, dort war dann wieder alles normal, Nala spielte mit ihren Kollegen, und dann zog sie mich wieder durchs Dorf zurück nach Hause. Ergebnis: brennende Hände und Schwielen bei mir, lautes Hecheln bei Nala.
Ich weiß nun überhaupt gar nich mehr wie ich damit umgehen soll. Nala ist nicht der typische Angsthund; Gewitter, Schüsse, Autofahren, das ist alles kein Problem.
Es ist nur diese Unsicherheit, die sich dort zeigt, wo irgendwann mal etwas "passiert" ist, beispielsweise Menschenansammlungen vorm Dorfladen, vor der Kirche, vorm Kindergarten, vorm Gemeindezentrum. Es müssen gar nicht zwangsweise Leute da stehen, schrecklich isses für Nala trotzdem, weil da IRGENDWANN mal mehrere Menschen standen.
Wenn ich mich nun an diese Orte stelle, bleibt Nala nervös, selbst nach mehr als einer Stunde rennt sie sofort panisch los, wenn ich ihr das Kommando zum weiterlaufen gebe.
Hat jemand einen Tipp, wie ich mit Nala arbeiten kann?
Ich bin mir auch relativ sicher, dass ich Nala scheinbar nicht genug Sicherheit an der Leine vermitteln kann.
Ich bin auch auf der Suche nach einem guten Buch, allerdings gibts da ja relativ große Auswahl, und wie schon oben erwähnt - Nala ist nicht der typische Angsthund, und diese Bücher scheinen mir doch immer eher auf die typischen Ängste bei Hunden einzugehen.
Mittwoch kommt die Tierheilpraktikerin vorbei :/
Mal schaun, was die dazu sagt, ob evtl Bachblüten uns schonmal helfen können.
Ansonsten bin ich hier für Tipps sowas von dankbar!