Also ich kann den Einwand von sinaline durchaus verstehen - bin aber evtl. selber (bzw. mein Hund) solch ein "Opfer" bzw. selbst aufgesprungen auf diesen "Mode-Diagnose-Zug" SDU.
Wir haben seit knapp 8 Monaten einen 5 jährigen Aussie-Rüden, kastriert, als Zweithund.
Von Beginn an waren ein paar Sachen so gänzlich anders, als ich sie von meiner Hündin bzw. anderen Hunden kenne. Er war lethargisch, desinteressiert, zeigte null Explorationsverhalten, latschte nur am Hacken hinter uns her, zudem ist/war er in vielen Situationen schreckhaft bzw. überängstlich.
Er kam mit einer Ohrentzündung und hatte nach ein paar Tagen gleich einen Präputialkatarrh, war übergewichtig (ca. 4 Kilo) und stumpfes, flusiges Fell.
Bei den unterschiedlichsten Arztbesuchen in den ersten Wochen wurde festgestellt, dass er ein "sehr gemütlicher Geselle" ist (Herzfrequenz zu niedrig, eigentlich schon Bradykardie). Bei den folgenden Blutuntersuchungen zeigte sich ein niedriger T4 Wert bei normalem TSH Wert.
Da nicht ganz klar war, ob das vielleicht auch durch die Umstellung (Streß) verursacht sein kann, haben wir noch zwei Monate abgewartet. Nachdem sich nichts änderte und ein weiterer Bluttest andere Organursachen ausschloß, riet uns die TÄ'in zur "Probe"-Substitution mit Thyroxin, um zu schauen, ob sich was am Verhalten, Fell etc. ändert.
Nach ihren Aussagen kann man da nicht viel verkehrt machen, im ungünstigsten Fall wird der Hund hibbelig und unruhig bzw. hechelt viel, dann könne man die Dosis ja wieder verringern. Von weiteren/anderen Nebenwirkungen sprach sie nicht.
Nun sind wir innerhalb 4 Monaten mittlerweile bei 2 x tägl. 400 ng Thyroxin (bei 27 kg KG) und es hat sich nicht viel verändert. Ein Zwischenbluttest vor einem Monat ergab einen T 4 im Mittelfeld der Referenz, ein aktueller Test läuft gerade.
Er ist ein bißchen aktiver, das Fell (vielleicht/eingebildet?) ein bißchen besser - aber ich bin mittlerweile am Zweifeln, ob es wirklich eine SDU ist...... - vielleicht lebt er sich auch gerade erst so richtig ein und wäre so oder so aktiver geworden...
Nur - was tut man jetzt? Thyroxin wieder absetzen und schauen was passiert?
Wenn ja, wie setzt man ab (ausschleichen?) und mit welchen Auswirkungen muss man rechnen?
Was soll man dann tun? Vorherige Tests haben ja keine andere Ursache für den niedrigen T 4 ergeben - vielleicht nimmt man ihm dann die Hormone und riskiert langfristig doch Schlimmeres?
Die Tierärztin meint: abwarten und weitergeben bzw. sogar Dosis erhöhen - und das, wenn es vielleicht eine "falsche" Diagnose ist??
Insofern geistern genau sinaline's Gedanken bzw. Einwände durch meinen Kopf - geht/ging es ihm schon schlecht genug, um ihm vielleicht unnütz Hormone zu geben, die er gar nicht braucht (Nebenwirkungen?) oder ist es besser quasi "vorbeugend", da die Symptome und Bradykardie und niedriger T4 ja dafür sprachen (wenn auch TSH dagegen).
Ich bin völlig verwirrt - eigentlich passte SDU gut von den Symptomen - oder bin ich doch dieser "Mode"-Diagnose aufgesessen?
Gruß
Nicole