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und würdest du es auch akzeptieren wenn deine trainerin nach anleitung einen stachel einsetzen würde und ihn sofort wieder abnehmen würde wenn er dauernd daran zieht? und wenn nicht, warum? weil ein stachel gefährlicher / schmerzhafter?
Mit "daran herumziehen" meinte ich,daß der Halter herumreißt,nicht der Hund.
Ja,wenn die Tierärztin sagen würde,daß man ohne Stachelhalsband bei dem Hund nicht weiterkommt,weil sämtliche positiven Verstärkungsmaßnahmen nicht gegriffen haben und sie mir zutraut,daß ich auch wirklich alles perfekt und ausreichend geübt habe und mir nur noch die Wahl zwischen der aversiven Methode Stachelhalsband und einschläfern bleibt,dann würde ich es tun.
Ich weiß,daß sie um die Auswirkungen solcher Maßnahmen wahrscheinlich besser bescheid weiß,als ich und daß sie solchen Methoden gegenüber eine kritische Einstellung hat.Daher würde sie so etwas auch nicht leichtfertig einsetzten.
In so einem Fall würde die Trainerin wahrscheinlich aber nicht mir die Anwendung überlassen,sondern es selbst machen.
In anderen Fällen,wie z.B. schlechte Leinenführigkeit,obwohl man hart und 100% konsequent daran gearbeitet hat,oder ähnliche Probleme in der Erziehung eines nicht verhaltensauffälligen Hundes würde sie niemals ein Stachelhalsband einsetzten.
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was ist an einem gut eingesetzten Stachelhalsband bitte steinzeitlicher als an einem falsch eingesetzten halti? gut, das halti hat die moderne wirkung auch noch relativ schnell gesundheitliche schäden hervorzurufen..
Du vergleichst hier gerade Äpfel mit Birnen.
Es geht mir nicht um die gesundheitlichen Folgen,sondern um das Lernverhalten.
So,wie du es mal erklärt hast,wendest du das Stachelhalsband an,wenn der Hund in einer bestimmten Situation ein bestimmtes Kommando nicht befolgt.Richtig?
Damit setzt du das Stachelhalsband als Bestrafung ein.
Eine Bestrafung bewirkt beim Hund aber nur einen Lerneffekt,wenn die Bestrafung zum genau richtigen Zeitpunkt kommt.Das läuft in Sekunden ab.
Wenn du es richtig gemacht hast,brauchst du das stachelhalsband auch nur ein paar mal,evtl. auch nur einmal,dann hat der Hund verstanden,welche Handlung mit der Bestrafung belegt wird und unterläßt diese.Er wird die unerwünschte Handlung auch vorläufig unterlassen (damit meine ich Wochen bis Monate) und du brauchst das Ding nicht mehr.
Das Halti soll aber keine Bestrafung sein.Es soll nur eine Hilfestellung sein,den Blick des Hundes in die richtige Richtung zu lenken,wenn überhaupt.Komischerweise hat das Halti bei meinem Hund auch ohne jegliche Zugeinwirkung meinerseits funktioniert.Es ist nur ein Hilfsmittel,keine Bestrafung.
Und ja,ich sehe ebenfalls kritisch,daß sich jeder Hinz und Kunz im Freßnapf ein Halti kaufen kann,eben weil es auch gefahren birgt.Allerdings sind die gesundheitlicher Natur.
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man ersetze stachelhalsband durch halti.. das wäre zumindest die logische konsequenz.
Nein,das ist nicht die logische Konsequenz.
Auch einen triebigen Hund (ich spreche hier nicht von verhaltensgestörten "Killern",oder solchen,die vom Militär dazu erzogen wurden)kann man mit positiver Verstärkung,ohne Hilfe von Stachel oder Halti, gut kontrollieren.Es bedarf lediglich mehr Durchhaltevermögen und Konsequenz von Seiten des Besitzers.
Das Problem ist nur,daß die Leute,die sagen "positive Verstärkung hilft nicht immer bei meinem Hund,der braucht auch mal eine härtere Hand" sich nicht wirklich mit den Lerntheorien auseinandergesetzt haben.
Oder sie merken,daß es einfacher geht,wenn man aversive Methoden einsetzt.
Dabei zählt nur das Ergebnis.Ob dieses nun wirklich auf einem Lerneffekt beruht,oder ob es lediglich Unsicherheit und Streß ist,auf dem das Ergebnis beruht,erkennt erschreckenderweise fast keiner.
LG,
Christiane