Terry
Ja,genau,das ist das Problem.Zumindest in der Situation.Fremder Hund kommt frontal auf uns zugerannt und fokussiert meinen Hund.
In anderen Situationen,in denen andere Hunde vorkommen,ist es gar kein Problem,meinen Hund auf mich zu konzentrieren und mich z.B. mit dem Besitzer des anderen Hundes zu unterhalten.
In der Hundeschule etwa ist es nie ein Problem,auch wenn mein Hund sein Gegenüber gar nicht kennt.
An der Konzentration auf mich,obwohl ich mich nicht auf meinen Hund konzentriere,in unmittelbarer Nähe eines fremden Hundes,welcher eindeutig stark an meinem Hund interessiert ist,müssen wir in der Tat noch üben.
Aber wenn er mal so weit ist,dann habe ich im Prinzip gar keinen "Problemhund" mehr,weil er ja dann sogar in der für ihn anspruchvollsten Situation vollständig mir gehorcht.
Bis es soweit ist,wird aber noch einige Zeit vergehen und bis dahin ist es nötig,daß es zu möglichst keinen Zwischenfällen der beschriebenen Art kommt.
Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen,geplante Hundebegnungen mit Kontakt sind wirklich sehr hilfreich.
Ich versuche auch so oft wie möglich,meinem Hund Kontakt zu anderen Artgenossen zu ermöglichen.
Dabei ist bei mir recht hilfreich,daß ich weiß,welche Hundetypen er bevorzugt.Bei ihm stehen z.B. Terrierhündinnen,Golden Retriever-und Labradorhündinnen hoch im Kurs.
Anfangs hat er weibliche Exemplare dieser Rassen eigentlich nur toleriert,aber nicht wirklich mit ihnen gespielt.Er hat kurz "Guten Tag" gesagt,hat danach aber lieber sein Ding gemacht,z.B. schnüffeln oder Stöckchenkauen.
Seit 4 Wochen hat er aber nun täglich mehrere Stunden Kontakt zu einer Goldidame,mit der er auch richtig spielt.Außerdem waren wir letztens auch noch 2 Wochen bei meinen Eltern,die auch 2 Terrierhündinnen haben.
Soviel Kontakt zu Hunden hatte er wahrscheinlich noch nie in seinem Leben.
Und siehe da,jetzt spielt er in der Hundeschule sogar sehr schön mit den Hündinnen,die für ihn "ausgewählt" wurden und geht nicht mehr seinen eigenen Beschäftigungen nach.
Auch den Rückschritt,den wir nach einigen unliebsamen Hundezwischenfällen im August hatten,ist wieder ausgebügelt.
Hier gibt es auch noch 2 kastrierte Rüden,mit denen er kein Problem hat.Allerdings hat er die nur kurz angeschnüffelt und wollte dann sofort weiter,bzw. hat sie ignoriert.
Gestern haben wir einen dieser Rüden wieder mal getroffen und Lucky hat tatsächlich mal richtig freudig mit dem Schwanz gewedelt und sich auch auf ein kleines Spielchen eingelassen.
Geplante Hundebegnungen mit "ausgewählten" Hunden sind also wirklich sehr hilfreich.
Sehr hilfreich ist es auch,wenn man eine Person dabei hat,die sich sehr gut mit Hundeverhalten auskennt,im richtigen Moment einzugreifen versteht und sich auch vorher die Bedenken anhört,diese Bedenken ernst nimmt,oder tatsächlich einleuchtend darlegen kann,warum sie die Bedenken nicht teilt.Bei Lucky werden vorher auch Vorsichtsmaßnahmen ergriffen,z.B. in Form einer Schleppleine,wenn er das erste mal mit einem fremden Hund laufen darf.
Das finde ich z.B. auch an meiner Hundeschule recht gut.Die Trainerin hört sich an,mit welchen Hunden es mit meinem Hund meiner Einschätzung nach funktionieren könnte,oder macht selber Vorschläge und bleibt auch dabei,wenn mein Hund dann spielen darf.
Das war z.B. in einer anderen Hundeschule nicht so.Die Trainerin hat meine Bedenken,daß mein Hund mit diesem oder jenem Hund vielleicht ein Problem haben könnte,völlig ignoriert,da sich mein Hund schließlich ruhig verhalten würde.So wurde er dann in ein Gruppe mit zig Rüden gesteckt,wo er dann auch gleich fleißig Stunk gemacht hat und mit einer Hündin kurz vor einer ernsthaften Beißerei stand.
Gerettet wurde die brenzlige Situation auch nicht von der Hundetrainerin ,die hatte sich das nur angeschaut und traute sich dann nicht mehr einzugreifen,als es ernst wurde.Die Schäferhündin der Trainerin hat Lucky quasi vor sich selbst gerettet und die beiden Raufer auseinandergetrieben.
LG,
Christiane