Beiträge von tamora

    Oh,das habe ich noch vergessen.Die Schwere der Bißverletzungen,von denen ich sprach,wird übrigens durch das Schütteln ausgelöst,nicht durch den Biß an sich.
    Die Haut löst sich sozusagen von der Unterlage und es entstehen riesige "Taschen" zwischen Haut und Muskulatur.Diese Taschen kann man je nach Ausmaß nur dadurch entfernen,indem man die ganze "untertunnelte" Haut entfernt.Sieht hinterher gar nicht schön aus,das gibt eine riesige Wunde mit langer Naht.


    Den Hund einmal im Nacken zu packen,macht gesundheitlich gesehen bestimmt nichts aus.Aber kräftiges Schütteln halte ich auch für bedenklich.
    Sicherlich kann man damit seinem Hund nicht solch schwere Verletzungen zufügen,wie oben beschrieben (dann müßte man schon sehr,sehr stark schütteln),aber kleinere Gewebeschäden kann man damit sehr wohl zufügen.


    LG,
    Christiane

    Wenn das Nackenschütteln eine so harmlose Geste unter Hunden ist,warum sieht man dann immer wieder schwerste Bißverletzungen im Nackenbereich,die offensichtlich durch zubeißen und schütteln verursacht wurden (aus tierärztlicher Sicht und nach Berichten des Patientenbesitzers)?
    Solche Bißverletzungen sehe ich öfter,wenn es zu einem Zusammenstoß zwischen großem Hund und kleinen Hund gekommen ist,also einer von beiden körperlich dazu in der Lage war,den anderen richtig zu schütteln.Der größere Hund hatte dann zwar wahrscheinlich keine Tötungsabsicht,aber eindeutig eine Beschädigungsabsicht.


    Die Feststellung,daß Hunde eine Bestrafung oder Belohnung nur innerhalb der ersten 2 Sekunden nach einer Handlung mit eben jener verknüpfen können,beruht übrigens auf wissenschaftlich korrekten Studien von Verhaltensforschern.
    Es ist o.k.,wenn Uli Koeppel meint,daß es nicht so ist.Nur kann er seine Erkenntnis nicht wissenschaftlich untermauern.Ich habe jedenfalls noch keine Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift von ihm darüber gelesen und persönliche,nicht nach gültigen wissenschaftlichen Kriterien durchgeführte Beobachtungen halte ich nicht für aussagekräftig.


    Ich versuche meinen Hund einfach nach dem aktuellen Stand der wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse zum Thema Hundeerziehung auszubilden.


    Wenn jemand aber seinen Hund nach den Methoden eines "Self Made Man" ohne eine Qualifikation ausbilden will,soll er das nur tun,solange der Hund dabei nicht zu Schaden kommt.


    LG,
    Christiane

    In unserer Hundeschule wird nur der Hundeführerschein (keine BH) angeboten,der von einem Prüfer des BHV abgenommen wird.


    Bei dieser Prüfung muß der Besitzer einen Sachkundenachweis bestehen und anschließend werden Hund und Besitzer geprüft.
    Man muß dann auf dem Hundeplatz,in der Stadt und auf einem Gelände außerhalb des Platzes (die bei uns fahren glaub ich immer in ein Freilaufgebiet an einem See) zeigen,daß der Hund Sitz,Platz,Fuß,Steh und Rückruf beherrscht.
    Ablenkungen werden eingebaut,sofern nicht von selbst schon genug vorhanden sind (z.B. Fußballspieler,Leckerchen auf dem Boden,Fahrradfahrer etc.)


    Außerdem muß der Hund auch noch 2 Minuten im Platz liegen bleiben können,während man selbst eineige Meter entfernt steht.Auf die Leinenführigkeit im allgemeinen wird auch geachtet.
    Ansonsten wird noch geprüft,ob der Hund manierlich ins Auto einsteigt und aussteigt,er einen Maulkorb tragen kann und ob er sich Ohren,Maul und Pfoten untersuchen läßt.Dazu muß der Hund noch auf Kommando Futter verweigern und ausgeben können.


    Man kann einen Hundeführerschein Klasse 1 und 2 machen.Klasse 1 heißt alles mit Leine,bei Klasse 2 muß der Hund alles mit und ohne Leine beherrschen.


    Anders als bei der BH darf man aber loben und auch Leckerchen geben,wenn man es für nötig hält,darf die Hörzeichen selbst wählen (z.B. darf man "Komm" statt "Hier" sagen,hauptsache,der Hund kommt dann her),darf Sichtzeichen geben und bei Klasse 1 auch ein Halti benutzen.Clicker sind auch erlaubt,mein ich.


    Außerdem berücksichtigt der Prüfer wohl auch individuelle Schwierigkeiten,die man mit dem Hund hat und bewertet es dann evtl. etwas milder,wenn es nicht 100%ig perfekt abläuft.So wie ich es verstanden habe,zählt dort eher,daß Hund und Halter gut harmonieren und der Halter auch mit evtl. vorhandenen Schwierigkeiten,die sein Hund hat,gut umzugehen weiß.


    Allerdings berechtigt der Hundeführerschein nicht dazu,an Hundesportwettkämpfen,z.B. Agility-Turnieren,teilzunehmen.Dafür braucht man dann doch die BH.


    LG,
    Christiane

    Ronja


    Schau doch mal bei http://www.foren4vet.de nach,unter der Rubrik Studium und Ausbildung.Da gibt es ein extra Forum für Berlin.
    Irgendwo gab es bei Foren4vet auch mal einen Thread über Hunde in der Uni...leider weiß ich nicht mehr,wo.
    Aber für einen angehenden Tiermedizinstudenten ist es bestimmt ohnehin interessant,dort ein wenig rumzustöbern. :wink:


    LG,
    Christiane

    Ich glaub man streitet sich im Moment,ob es die Cockerwut noch gibt (oder jemals gab) oder nicht.
    Aber vor einigen Jahren,als die roten Cocker noch besonders beliebt waren,hat es anscheinend häufiger Probleme mit sehr aggressiven Exemplaren gegeben.Ich glaube,das war aber auf Überzüchtung zurückzuführen und die verantwortungsvollen Züchter haben dieses Problem mittlerweile wieder "weggezüchtet".
    Wie die Züchter in Ungarn so sind,kann ich allerdings nicht sagen.


    Es gibt aber ein Phänomen,das nicht nur Cocker betrifft,sondern auch andere Rassen.Die Hunde bekommen auf einmal einen "verschleierten" Blick,so als ob sie ihren Besitzer und ihre Umgebung gar nicht mehr wahrnehmen würden und greifen an.Nach dem unterschiedlich lang dauernden "Beißanfall" sind sie wieder völlig normal.
    Diesem Phänomen liegt wahrscheinlich eine Hirnstörung zugrunde,genaueres weiß man aber noch nicht und es kommt seehr selten vor.Heilbar ist diese Störung aber nicht,die betroffenen Tiere müssen eingeschläfert werden.


    Bist du dir sicher,daß die verschiedenen Situationen,in denen euch euer Hund angegriffen hat,wirklich nichts gemeinsam hatten?War wirklich kein kleiner Punkt vorhanden,der einem selbst nicht sofort auffällt,der aber als Auslöser für sein aggressives Verhalten fungiert haben könnte?


    Hat er diese Beißattacken eigentlich schon seit 6 Jahren,oder erst in letzter Zeit?Ich würde den Hund auf jeden Fall einem TA vorstellen,evtl. könnte ein Hirntumor o.ä. für das Verhalten verantwortlich sein.


    LG,
    christiane

    Leider nicht,nur einen ganz kleinen in der Nähe von Poing (ist wahrscheinlich zu weit weg) und dann halt den riesigen Schlachthof in der Zenettistraße in München.


    Wenn du so gar nichts findest,frag doch mal beim Metzger deines Vertrauens nach,ob er wen kennt,der noch selber schlachtet,oder ob er einen Schlachthof in der Nähe weiß.


    LG,
    Christiane

    Eigentlich ist das merkwürdig.10 Wochen ist definitiv zu früh für eine Tollwutimpfung,daher wäre es nicht verwunderlich gewesen,wenn deine Hündin bis zur nächsten Tollwutimpfung ein Jahr später so einen niedrigen Titer gehabt hätte.
    Mit 10 Wochen zirkulieren noch maternale Antikörper im Blut des Welpen,die die Impfantigene dann neutralisieren.Aber nur,wenn die Mutter Antikörper gegen Tollwut hatte.


    Tollwut wird eigentlich auch zur Grundimmunisierung nur einmal geimpft,deshalb hätte deine Hündin spätestens bei der Impfung ein Jahr später Antikörper entwickeln müssen.
    Hat sie evtl. kurz nach der letzten Impfung Cortison bekommen,oder irgendein anderes Medikament,welches das Immunsystem unterdrückt?Das wäre z.B. eine Erklärung.


    Es gibt zwar Fälle,in denen Hunde,die vor 6 Monaten oder mehr gegen Tollwut geimpft wurden,den Titer von 0,5 nicht erreichen,sondern im 0,4 -Bereich liegen.Das liegt daran,daß der geforderte Titer von 0,5 sehr hoch angesetzt ist,der Impfschutz ist aber auch noch bei 0,4 vorhanden.Aber 0,27 ist schon sehr niedrig...


    Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit,daß deine Hündin ein Impfversager ist,d.h. ihr Immunsystem reagiert nicht auf den Impfstoff.


    LG,
    Christiane

    Ich kenne das nur unter dem Namen "Präputialkatarrh" oder "Hundtripper".Habe ich bislang auch nur bei unkastrierten Rüden gesehen.


    Es gibt da ein Mittel namens "Wedepet Vorhautpflege",das soll ganz gut sein.Schau doch mal bei http://www.tiershop.de ,ich glaube,die haben das.


    LG,
    Christiane

    Ich habe hier mal das Argument gehört,daß ein Hund,der über positive Verstärkung konditioniert wurde,nicht mehr gehorcht,wenn die Motivation,eine bestimmte (unerwünschte) Handlung auszuführen,stärker ist,als die Motivation,die vom Besitzer im Falle des Gehorsams gewährten Belohnung (Futter,Spiel etc.) zu erhalten.


    Ich hoffe mal,das hat jetzt einer verstanden.


    Also Beispiel:Hund sieht Kaninchen vorbeihoppeln.Motivation Kaninchen jagen überwiegt der "Verlockung", ein Leckerli vom Besitzer für braves sitzenbleiben zu bekommen.Hund rennt also weg.


    Dazu muß ich wirklich sagen,daß es anscheinend Hunde gibt,bei denen in bestimmten Situationen der gezielte Einsatz einer Strafe nötig ist.Dazu zählt wohl auch mein Hund.Seit ich in meiner jetzigen Hundeschule bin,arbeite ich nur mit positiver Verstärkung (außer bei meinem folgenden Leinen-Beispiel).Das klappt bis auf eine Ausnahme sehr gut und die Hundetrainerin setzt als Strafe lediglich solche Discs (?),also einen akkustischen aversiven Reiz ein.Diese Discs kamen aber in den 5 Monaten,die ich jetzt dort bin,nur einmal zur Anwendung und zwar bei meinem Hund.Die Hundetrainerin behält die Anwendung dieser Discs auch ausschließlich sich selbst vor,d.h. sie hat davon abgeraten diese Dinger selbst im Hausgebrauch zu verwenden.
    Demnächst werden sie wohl auch wieder bei meinem Hund in einer bestimmten Situation zum Einsatz kommen.


    Wie ist das aber,wenn man seinen Hund nicht ausschließlich über positive Verstärkung erzieht,sondern hauptsächlich aversive Reize einsetzt.Damit meine ich hauptsächlich,daß unerwünschtes Verhalten bestraft wird.
    Aus eigener Erfahrung weiß ich,daß es auch vorkommt,daß der Drang eine unerwünschte Handlung auszuführen größer ist,als die Angst vor der zu erwartenden Strafe.
    Beispiel:Mein Hund will immer an der Leine ziehen,wenn er weiß,wir gehen irgendwo hin,wo ich mal mit ihm gespielt habe (was ganz besonders Tolles,z.B. Schwimmen im See),auch wenn das schon Wochen her ist.
    In diesen Situationen wende ich das Stehenbleiben,oft kombiniert mit Rückwärtsgehen an.Jedesmal,wenn ich nach dem Rückwärtsgehen wieder voran gehe,prescht er los.Ich sage "langsam",wenn ich sehe,daß die Leine in den nächsten 5 Sekunde "zuende" ist und bleibe stehen.Folglich bekommt der Hund einen Ruck am Brustgeschirr ab,wenn er nicht sofort auf das "langsam" reagiert.Der Ruck fällt je nach seinem Tempo entsprechend stark aus.
    In normalen Situationen reagiert übrigens auf "langsam".Entweder bleibt er stehen und schaut sich nach mir um,oder er wechselt vom Trab zum Schritt.
    In diesen "Ausnahmesituationen" (sprich,er will irgendwo ganz dringend hin),reagiert er aber auf "langsam",indem er sich duckt.Sein Tempo drosselt er aber trotzdem nicht,er weicht lediglich dem zu erwartenden Ruck so gut wie möglich aus.Diese Spielchen hält eine Stunde aus.
    Selbiges habe ich bei ihm auch schon beobachtet,als ich noch mit dem Leinenruck am Halsband gegen das Ziehen gearbeitet habe (Asche auf mein Haupt,ich wußte es nicht besser).Die Leinenruckmethode hat folglich gar nichts gebracht,er hat den Ruck einfach in Kauf genommen.


    Das ist nur ein Beispiel,ich habe ähnliches auch schon bei anderen Hundebesitzern beobachtet.
    Was macht man denn,wenn ein großer Teil der Erziehung auf aversiven Reizen beruht?Schraubt man dann die Bestrafung immer die höher,wenn der Hund auf die bisherige Strafe nicht mehr reagiert?Wohin soll das führen?


    LG,
    Christiane

    Mein Hund hat auch so seine "Spezialrassen".


    Besonders empfindlich reagiert er auf Huskies,die brauchen in noch nicht mal zu beachten und ich habe schon Probleme,ihn auf mich zu konzentrieren.Sollte der arme Huskie dann auch noch einen verstohlenen Blick aus der Ferne riskieren und mein Hund bekommt das mit,ist er sofort auf 180.
    Aber das liegt wohl an der den Huskies eigenen Körperhaltung,wie ich hier und auch durch meine Hundetrainerin erfahren habe.


    Bei Schäferhunden ist ein geregeltes Vorbeikommen auch recht schwierig,wenn auch nicht ganz so problematisch,wie bei Huskies.Woran das nunliegt,kann ich mir nicht so recht erklären.Besonderheiten,die alle Schäferhunde von anderen Hunden unterscheiden,sind mir so noch nicht aufgefallen.


    Bei Jack Russell Terriern ist es mal so,mal so.Meistens sieht man ja keine "richtigen" PRTs oder Jack Russell.
    In unserer Hundeschule ist auch eine junge Parson Russell Hündin,die der PRT Hündin meiner Eltern sehr ähnlich ist,sowohl was das Aussehen als auch das ungestüme Verhalten und überhaupt die Bewegungsabläufe angeht.Die PRT Hündin meiner Eltern schätzt Lucky übrigens sehr als Raufpartner.


    Diese Hündin darf sich bei Lucky Sachen rausnehmen,da wäre er bei anderen Hunden brüllend mit dem Holzhammer hinterher gerannt.
    Die Dame flitzt z.B. beim Agility gern ab und rennt im engen Kreis um Lucky rum.Er betrachtet das ganze immer mit Wohlwollen und würde gern mitrennen.Er stand der Hundedame überhaupt von Anfang an desinteressiert bis freundlich und neugierig gegenüber,was bei ihm recht selten ist.
    Vielleicht liegt das ja ebenfalls an dem im Vergleich zu der PRT-Hündin meiner Eltern sehr ähnlichen Auftreten der Hundeschul-PRT-Hündin.


    Ansonsten schätzt er Labrador-und Golden Retriever sehr.Besonders schwarze Labradorhündinnen und Goldi Damen findet er ganz toll.Kastrierte Labradorrüden sind auch o.k.,die werden nach kurzem Schnüffeln einfach ignoriert.Kastrierte Rüden anderer Rassen sind aber genauso wie unkastrierte ein rotes Tuch für ihn.
    Das mag aber auch an dem Verhalten der Exemplare der entsprechenden Rassen gelegen haben,die wir bisher getroffen haben.
    Die Hündinnen waren immer sehr "höflich",haben sich langsam angenähert und erstmal vorsichtig und ruhig "angeschnüffelt" ehe es ans spielen ging.Die kastrierten Labradorrüden haben immer ein ruhiges,gemütliches und ebenfalls sehr "höfliches" Verhalten gezeigt.


    LG,
    Christiane