Meine kleine Schwester wurde mit 3 oder 4 Jahren auch mal kurz "angeschnappt".Muttern war mit Schwester einkaufen und auf dem Rückweg zum Auto hat sich meine Schwester wohl selbständig gemacht und ist zu einem an einem Fahrradständer angebundenen Hund gerannt,als sie daran vorbeigelaufen sind.Sie wollte den Hund streicheln und dann hat der Hund halt geschnappt.Es gab einen dicken blauen Fleck mit blutigem Kratzer an der Hand.
Meine Schwester hat aber hinterher noch einen Rüffel bekommen,weil meine Mutter ihr jedesmal,wenn sie einen Hund gesehen haben,gesagt hat,man darf fremde Hunde nicht einfach streicheln (Schwesterchen war ein notorischer Tierstreichler).
Irgendwie fehlt heute vielen Eltern einfach die gesunde Einstellung zum Tier.Manche vermitteln ihren Kindern die Einstellung,daß alle Tiere,besonders Hunde,gefährliche Bestien sind.Kann man chronischen RTL-Zuschauern auch nicht verübeln.Im letzten Anti-Hund Beitrag auf Punkt 12,anläßlich eines Beißvorfalls bei dem sich 2 Terrier in ein kleines Mädchen verbissen hatten, kam als letzte Einstellung ein Rottweiler,den ein kleines Kind streichelte.Dazu die Worte"Irgendwann könnte auch dieser Hund zubeißen!"Fehlte nur noch die Musik vom Weißen Hai als Untermalung der Szene.
Dann gibt es aber auch Eltern,die ihre Kinder völlig unerschrocken auf Hunde zurennen lassen und zulassen,daß die Kinder den Hund ungefragt anfassen oder schreiend um ihn rumhüpfen,während sie selbst mit jemanden quatschen oder sonstwas machen,nur nicht nach ihrem Kind schauen.
Den Kindern selbst kann man oft nicht richtig klarmachen,daß man sowas nicht wünscht,zumindest nicht in einem freundlichen Ton.In meinem Fall hilft dann nur eine schöne Beschreibung von blutenden Bißwunden,die auch mein Hund verursachen kann,um die Kinder abzubremsen.Das mache ich wirklich ungern,aber manchmal geht es halt nicht anders.
Gott sei Dank gibt es hier einige nette Omas,die einem gerne beistehen.Die sagen dann in einem solchen Fall in typischen Oma-Befehlston:"Laß das,oder der Hund beißt dich!Das hast du dann auch verdient!"
Manchmal wünsche ich mir,daß sich die heutigen Eltern zumindest was sowas angeht,ein wenig mehr an ihren Eltern orientieren.Früher war es völlig normal,daß man vom Hund geschnappt wurde oder von der Katze gekratzt wurde,wenn man sie geärgert hat oder ein Knurren und Fauchen ignoriert hat.Denn wo gehobelt wird,fallen auch Späne.
Heute wird sofort die Polizei gerufen und dem Hund ein Maulkorb verpasst,vielleicht komm auch noch RTL vorbei,um mal wieder einen "sachlichen" Bericht über gefährliche Hunde zu drehen.
Natürlich gibt es auch ganz nette Eltern,die freundlich fragen,bevor sie ihr Kind zu einem laufen lassen, mit wirklich lieben Kindern,die stolz wie Oskar sind,daß sie den Hund streicheln dürfen und man ihnen zeigt,wie man einem Hund richtig ein Leckerli gibt.Sowas macht wirklich Freude,aber leider gibt es solche Eltern mit Kind viel zu selten.
LG,
Christiane