Das mit dem Rumgekläffe,wenn man den Hund wo anbindet,kenne ich auch.Das hat meiner immer gemacht,wenn ich ihn vor der Bäckerei,Sparkasse oder Bücherei angebunden habe.Woanders binde ich auch nicht draußen an,weil ich ihn sonst nicht mehr im Blick habe...will ja auch nicht,daß er geklaut wird.
Ich habe dann einfach Platz-Bleib mit ihm geübt.Sitz-Bleib ist glaub ich ein wenig unbequem,wenn er 10 Minuten warten muß.
Ich habe ihn anfangs Platz beim Spazierengehen machen lassen und bin einen Schritt mit Kommando Bleib zur Seite gegangen.Dabei habe ich den Hund nicht direkt angeschaut.Eine Minute warten und wieder zum Hund gehen,loben und weiterlaufen.
Das habe ich dann im Laufe der Zeit so auf 3 Minuten ausgedehnt und bin auch immer einen Schritt weiter von ihm weggegangen.
Als nächsten Schritt habe ich ihn an einer Laterne,Bank etc. angebunden, wieder Platz und Bleib und ein paar Schritte beiseite getreten.2 Minuten warten,wieder zurück zum Hund und loben.
Dann habe ich ihn an einer Stelle angebunden,in deren Nähe ich mich verstecken konnte,ihn aber trotzdem noch beobachten konnte,ohne das er mich sieht.
Wieder Platz und Bleib.Verstecken und schauen,was Hund macht.Meiner ist dabei anfangs häufig aufgestanden und ist soweit es die Leine zuließ in meine Richtung gelaufen.Wenn sowas vorkommt,wieder zurück zum Hund und ihn kommentarlos wieder an der selben Stelle Platz machen lassen,wo er vorher lag und wieder weggehen.
So habe ich das weiter geübt,bis er 2-3 Minuten brav liegen geblieben ist.Natürlich habe ich immer gelobt,wenn alles nach Plan geklappt hat.
Nächster Schritt war die Sparkasse,denn die hat schöne große Scheiben,durch die ich den Hund beobachten konnte.Dort habe ich es dann genauso geübt.Also Platz-Bleib,ins Gebäude gehen und möglichst so hinstellen,daß Hund einen nicht sieht.Wenn er aufgestanden ist,bin ich wieder raus,hab ihn Platz machen lassen und wieder rein.
Hat zwar alles ein paar Wochen gedauert,funktioniert aber jetzt recht gut.
Wenn dein Hund es nicht aushält,dir zuzusehen,wenn du irgendwas machst und er angebunden warten muß,würde ich es so ähnlich machen.
Ich würde ihn auch Platz oder Sitz machen lassen,weggehen und in zunehmender Entfernung irgendwas machen.Vielleicht ein wenig hin-und herlaufen,oder was dir halt so einfällt.Den Hund dabei aber nicht direkt anschauen.
Am Anfang nicht zu lange,vielleicht eine Minute.Wenn er brav gewartet hat,loben und Leckerli.
Wenn er aufsteht und/oder anfängt zu bellen,wieder zurück und an der selben Stelle Platz machen lassen,wo du ihn hingelegt hast.Sollte er bellen,nicht zurückgehen während er bellt,sondern erst dann,wenn er eine Atempause macht.
Daß dein Hund so aufdreht,wenn ihr in die Stadt geht,ist an sich nicht verwunderlich.Dort stürmen viele Reize auf den Hund ein,die er in dem Ausmaß wahrscheinlich gar nicht kennt,wenn ihr auf dem Land wohnt.Lauter fremde Gerüche,es ist laut,viele Menschen laufen hin und her...daran muß sich ein Hund auch erstmal gewöhnen.
Am Anfang würde ich deshalb z.B. nur Sonntags in die Stadt gehen,wenn nicht soviel los ist und auch nicht so lange,vielleicht eine halbe Stunde.Du könntest ihn dann auch ein paar einfache Übungen machen lassen,die er sonst gut beherrscht.Wenn du den Eindruck hast,daß er unter den einfacheren Bedingungen Sonntags in der Stadt nicht mehr so aufdreht und sich auch auf dich konzentrieren kann,kannst du auch mal unter der Woche mit ihm in die Stadt gehen.Vielleicht nicht gleich Samstags,wenn dort der Teufel los ist.
Im Cafe in der Stadt sitzen und warten ist für den Hund natürlich auch nicht einfach,wenn er sowieso schon so aufgedreht ist.Hier hilft vielleicht,dem Hund sofort ein Leckerli zu geben und ihn zu loben,wenn er ruhig ist.Bellen oder Fiepen wird ignoriert.
Ihr solltet euch Cafe-Besuche in der Stadt erst mal nicht mehr antun,bis der Hund in der Stadt nicht mehr soo gestreßt ist und euch auch erstmal ein ruhigeres Cafe aussuchen,in dem nicht so ein Betrieb herrscht.
LG,
Christiane