Hallo,
mein Hund macht mal wieder ein Problem...
Seit Anfang Juni muß ich meinen Hund regelmäßig allein zu Hause lassen,da ich mich auch mal um mein berufliches Fortkommen kümmern muß.Davor war er nicht häufig alleine,vielleicht einmal in der Woche für ein paar Stunden,oder für 1-2 Stunden,wenn ich Einkaufen war.
So furchtbar lang ist mein Hund aber nicht allein.Meistens fahre ich so 8.30 daheim los und bin um spätestens 13.00 wieder zuhause.Oft bin ich aber auch schon um 11 wieder daheim.
An 1-2 Tagen die Woche bin ich allerdings auch mal länger weg.Dann fahre ich um 6.30 los,komme gegen 11.00 schnell Heim für eine Pippirunde,haue dann um 11.30 wieder ab und bin um 14.00 wieder da.
Bevor ich gehe,bekommt Lucky immer etwas zu knabbern hingelegt,was er sich dann auch sofort nimmt und bearbeitet,er läuft mir gar nicht zur Tür hinterher o.ä.
War alles bisher kein Problem für meinen Lucky,er hat daweil wohl gepennt,denn wenn ich die Tür aufmachte,kam er meist aus dem Schlafzimmer oder Wohnzimmer gelaufen (dort stehen seine Körbchen) und hat mich freundlich,aber nicht übermäßig aufgedreht begrüßt.
Seit ca. 2 Wochen fällt mir aber auf,daß er bereits hinter der Tür steht,wenn ich aufschließe und auch die Begrüßung ist etwas hektischer.
Jetzt haben mich am Freitag irgendwelche älteren Leute auf der Straße angesprochen,ob das der Hund wäre,der so heult.Er hätte von 6.30 bis 10.00 durchgeheult. Ich kannte die Leute gar nicht,kein Wunder,die wohnen irgendwo auf der anderen Straßenseite.
Also habe ich sofort meine Wohnungsnachbarin gefragt,ob mein Hund morgends geheult hätte.Sie meinte,um 6.30 hätte sie nichts gehört,aber um 9.00 hätte er mal eine Viertelstunde gebellt.
Die Nachbarin,die unter mir wohnt,meinte allerdings,sie wäre um 6.30 von dem Geheule wach geworden und Lucky hätte wirklich bis 10 durchgeheult.Sie wollte schon die Polizei rufen,weil sie dachte,es wäre was passiert.Denn Lucky hat in dem Jahr,das wir ihn haben,nicht einmal geheult,wenn er alleine war.
Rein theoretisch dürfte ich Lucky mit zur Arbeit nehmen.Ich habe dort ein Zimmer,welches ich mir mit 2 Kolleginnen und deren Hunden teile.Die Kolleginen sind aber auch nicht permanent im Zimmer,meistens sind morgends die Hunde alleine dort.
Ich bin ebenfalls eher selten in dem Zimmer und es gehen dort auch viele Leute ein und aus, z.b. um mal einen Computer zu benutzen o.ä.
Leider kann Lucky es überhaupt nicht haben,wenn ich in einem fremden Gebäude den Raum verlasse und ihn dort allein lasse.Das war schon von Anfang an so.
Er fängt an zu kläffen und zu heulen,sobald er sein hingelegtes Knabberzeugs verspeist hat und hört erst nach längerer Zeit wieder auf bzw. fängt jedesmal wieder an,wenn er hört,daß jemand in der Nähe ist.
Den Bellton,den er dabei anschlägt,kenne ich.Es ist sein "Hier bin ich!Beachte mich!Du machst jetzt sofort,was ich will!"-Bellen.Macht er üblicherweise,wenn er länger mit mir irgendwo warten muß,aber viel lieber rumlaufen würde,z.B. in der Hundeschule,wenn die Trainerin was erklärt.Oder wenn ich jetzt sofort,ganz dringend seinen Ball werfen soll.
Dieses Bellen wird immer ignoriert.
Genau dieses Bellen hat er übrigends auch am Freitag aufgelegt,als er allein zuhause war.
Na ja, ich dachte,vielleicht kannst man ja noch daran arbeiten,daß er allein im Büro bleibt.Also bin 6 Wochen lang fast jeden Nachmittag mit ihm dorthin gefahren und habe geübt.Immer mal kurz raus,dann wieder rein,solang er noch ruhig war und gelobt.Als ich ihn soweit hatte,daß er 45 min. ruhig allein im Zimmer bleibt,habe ich den Praxisversuch gewagt.
Ich habe ihn morgends mitgenommen und bin,wie geübt,aus dem Zimmer gegangen.Als ich nach einer Stunde wiederkam,hat mir meine Kollegin erzählt,daß Lucky gewinselt und gebellt hätte,als sie ankam.Er hätte sich erst beruhigt,als sie ihn angesprochen und gestreichelt hat.
Super,Versuch also nach hinten losgegangen.
Jetzt habe ich die Tage,an denen ich länger,also gut 7 Stunden arbeiten muß,auf`s Wochenende verlegt.Dann kann der Hund mit und soviel bellen,wie er lustig ist,weil keiner da ist,den es stören könnte.
Das kann aber keine Dauerlösung sein.Außerdemmuß ja auch noch an anderen Tagen zumindest für 1-3 Stunden arbeiten.
Was mache ich denn jetzt,wenn es Lucky auf einmal nicht mehr passt,allein zuhause zu bleiben,auf der Arbeit aber auch Terz macht?
Ich glaube auch eher nicht,daß er unter Trennungsangst leidet,zumindest ist es nicht allein Angst,sondern er ist schlicht stinkig und frustriert ist,weil er nicht mit darf um sich mal genauer umzuschauen ,sondern in dem öden Zimmer bleiben muß.
Der einzige Punkt,der mich doch an Trennungsangst denken läßt,ist,daß er anscheined im stillgelegten Hühnerstall,zeitweilig auch in einer ungenutzten Einliegerwohnung sitzen mußte,während ihn übergangsweise die Eltern meines Freundes aufgenommen hatten.Das war,bevor ich ihn bekommen habe.Die Eltern meines Freundes behaupten,daß das nicht wahr wäre,ein Bruder meines Freundes hat es mir aber so erzählt.Da beide Parteien aber nicht immer unbedingt die Wahrheit sprechen,weiß ich nicht,ob da was dran ist.
Was macht man denn am besten in so einem Fall?Müsste ich sein Verhalten nicht irgendwie bestrafen,wenn es sich wirklich nicht um Angst,sondern um reinen Unmut handeln sollte?
LG,
Christiane