Meine alte Hündin hatte eine chronische Lungenkrankheit,die sich so ähnlich wie dei chronisch obstruktive Bronchitis beim Pferd äußerte.
Angefangen hat das ganze mit einer richtig schlimmen Lungenentzündung.Da war sie ca. 2 Jahre alt und mußte wegen dieser Lungenentzündung 10 Tage in der Uni-Tierklinik in München bleiben.
Ein Jahr später bekam sie immer wieder Krankheitsanfälle,die sich vorwiegend in Husten und Schlappheit äußerten.Kein Fieber,keine geschwollenen Lymphknoten.Beim Husten spuckte sie Unmengen Schleim aus,mal recht flüssig,mal zäher.
Um Rasselgeräusche in der Lunge zu hören,brauchte man noch nicht mal ein Stethoskop,man konnte es auch einfach so hören,wenn man sein Ohr in die Nähe des Brustkorbs gehalten hat.
Wir sind auch von TA zu TA gelaufen.Eine hat mal ganz spontan beim Abhören einen Herzfehler diagnostiziert und ihr mal Betablocker verschrieben.Super Idee,denn unserere Hündin wäre fast dran gestorben.
Herzfehler wurden übrigens häufig diagnostiziert und ohne EKG oder Herzultraschall Diuretika oder Herzglycoside verschrieben.Ich werd immer noch stinkig,wenn ich daran denke...
Ihr Herz war nämlich schon leicht vergrößert.Das war an sich ja auch kein Wunder,denn durch die andauernden Schleimansammlungen in der Lunge muß das Herz mehr Kraft aufwenden,um das Blut durch die Lunge zu pumpen,da der Schleim bzw. die Flüssigkeit den Widerstand erhöht.Dadurch wird das Herz eben größer.
Letztendlich sind wir dann bei unserem Haustierarzt geblieben.Der hat ihre Anfälle mit hohen Dosen Cortison behandelt,danach ging es ihr am Anfang ca. 8 Wochen lang wieder hervorragend.
Die Anfälle wurden im Laufe der Zeit immer häufiger und es wurden immer höhere Cortisondosen nötig.
Was besserers ist unserem TA auch nicht eingefallen.Er hat früher auch als Pferdetierarzt gearbeitet und meinte,das Krankheitsbild unserer Hündin würde ihn stark an chronisch obstruktive Bronchitis erinnern,welche im Grunde auch eine allergische Reaktion ist.
Damals hieß es noch,daß sich Allergien beim Hund nur auf der Haut und dem Verdauungstrakt manifestieren,da beim Hund die Mastzellen anders verteilt sind,als beim Menschen.
Mittlerweile nimmt man aber doch an,daß sich Allergien gegen mit der Atemluft aufgenommene Stoffe (z.b. Pollen) auch beim Hund im Atmungstrakt zeigen können.
Letztes Jahr habe ich bei einem Praktikum einen Australian Shepard kennengelernt,der die gleichen Symptome hatte wie unserer Hündin.Also immer wiederkehrende Anfälle,bei denen der Hund über mehrere Tage hinweg Unmengen Schleim aushustet,starke Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge und die Symptome verschwanden bei Gabe von Cortison.
Der behandelnde TA war ganz stolz,weil der Hund dank Hyposensibilisierung wieder quietschfidel und anfallsfrei war.
Ob es nun bei deinem Hund eine Allergie ist,kann man so schlecht sagen.Ich glaube auch nicht an die Aussagekraft eines Bioresonanztests (das tun manchmal noch nicht mal diejenigen,die sowas anbieten).
Im Prinzip müßte man dem Hund tatsächlich mal Cortison geben,um zu sehen,ob die Symptome dann verschwinden.Das ist aber nicht ganz ungefährlich,da ja auch nicht ausgeschlossen ist,daß dein Hund eine Lungenentzündung hat.
Vielleicht hat dein Hund auch gar keine bakteriell,sondern viral bedingte Lungenentzündung.Dann beseitigen die Antibiotika den Krankheitserreger sowieso nicht,das muß das Immunsystem selbst schaffen und sowas dauert.Die Antibiotika verhindern nur,daß sich noch zusätzlich Bakterien einnisten.
Hat dein Hund eigentlich gehustet,bevor das Diuretikum bekommen hat?
Daß man deinen Hund aber zum Herzultraschall schickt,finde ich super.Damit kann wirklich sicher sagen,ob das Herz deines Hundes in Ordnung ist,oder nicht.Das ist auf jeden Fall besser,als den Hund auf eine bloße Vermutung hin mit Herzmedikamenten zu behandeln.
LG,
Christiane