Hallo
Ich habe eine Frage, weil ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll bzw. warum er uns anknurrt.
Hintergrund: Ruby knurrt uns an, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt. Z.B. als er mal auf dem Sofa saß (ohne unsere Erlaubnis) und ich ihn runter geschickt habe. Ich hatte ihn am Halsband gefasst und da hat er geknurrt. Oder wenn ich ihm etwas aus seinem Mund nehmen will, was er nicht fressen soll (manchmal komme ich mit nein oder aus nicht weiter – es wird aber immer besser). Oder als ich ihn mal vom Zaun wegziehen wollte, als er wie wild und verrückt die Nachbarn angebellt hat. Das hat sich alles gebessert, weil ich es auch nicht durchgehen lasse bzw. ihn z. B. einfach wenn er wieder bellen sollte, ohne Worte an die Leine nehme und ihn wegführe. Ich bedränge ihn nicht. Im Großen und Ganzen klappt es – außer wenn er ein wirklich besonderes „Leckerchen“ im Wald findet und ich es ihm wegnehmen will.
Aber am Freitag und auch heute Morgen hat er mich / uns angeknurrt und ich habe keine Ahnung warum. Es war keine Situation wo er sich bedrängt gefühlt haben kann. Einmal war es beim Spaziergang. Wir sind einen Weg gegangen, den er kannte. Aber irgendetwas war da, wo er sich erschrocken hat. Plötzlich und unerwartet macht er einen Satz zurück und zieht den Schwanz ein. Ich habe mich erschrocken und habe auch einen Schritt zurück gemacht. Habe dann versucht rauszubekommen, warum er sich so erschrocken hat. Ich konnte aber nichts entdecken. Als ich ihn dann streicheln wollte, hat er mich angeknurrt. Auf dem Weg zur Wiese ist er die ganze Zeit mit eingezogenem Schwanz neben mir her gelaufen und hat zwischendurch immer mal geknurrt.
Das 2. Mal war es heute Morgen. Wir waren normal draußen und der Spaziergang war wie immer ganz ruhig. Er kann schnüffeln und einfach auch nur laufen. Zu Hause bereite ich ihm sein Essen vor und während es einweicht, trinken wir Kaffee. Ruby legt sich dann irgendwo hin und wartet. Mal liegt er in seinem Körbchen oder auf der Fußmatte vor der Küche (damit keiner mit seinem Napf flüchten kann) oder im Wohnzimmer auf dem Teppich. Heute morgen lag er im Wohnzimmer und hat sich etwas geputzt. Bin dann zu ihm hin, habe ihn kurz am Kopf gestreichelt. Da fing er an zu zittern und hat geknurrt. Ich habe mich dann zu ihm auf den Boden gesetzt. Ganz ruhig habe ich mit ihm gesprochen. Und er hat weiter gezittert und auch geknurrt. Ist aber dann angekommen und hat mich mit dem Köpfchen angestupst. Als ich aufgestanden bin, hat er wieder gezittert und geknurrt.
Ob er Schmerzen hat oder sich unwohl fühlt? Ich glaube es eigentlich nicht. Vor zwei Wochen hatte er eine Magen/Darm-Sache. Er war total anhänglich. Wir waren beim TA und nach drei Tagen war er wieder der alte und der TA sagte letzte Woche bei der Kontrolle, dass alles i. O. ist. Er springt und tobt wieder wie immer.
Kann es sein, dass ich irgendwelche Signale ausgesendet habe, die ihn an sein Vorleben erinnern? Wir haben ihn aus dem Tierheim und wissen nicht wirklich, was vorher war.
Wir haben ihm in der Zeit in der wir ihn haben (etwas über 7 Monate – er ist jetzt 2 ¼ Jahre alt) nie etwas getan. Wir versuchen ihn konsequent und liebevoll zu erziehen. Er bekommt nichts vom Tisch, darf nur mit unserer Erlaubnis selten auf’s Sofa und ins Bett darf er gar nicht. Wir lassen ihm seine Terrier-Manier nicht durchgehen, da er einem ansonsten auf dem Kopf herum tanzt. Manchmal müssen wir etwas lauter und durchdringender mit ihm reden, da die ganz seichte Erziehung nicht ausreicht. Das ist jetzt vielleicht nicht so verständlich ausgedrückt, aber ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
Er ist ansonsten ein wirklich lieber Kerl. Im Haus meistens ruhig. Draussen und wenn er aufgeregt ist, ist er ein Quirl. Er hört immer besser und ich lasse ihn mit Hunden, die er kennt, auch etwas spielen.
Im Wald und auf der Wiese läuft er mit der Schlepp (die Schleppleine lasse ich schleifen) und er kommt auch, wenn ich dann rufe. Begegnungen an der Leine sind zwar noch immer nicht toll (er bellt und windet sich), werden aber auch besser.