Hallo zusammen
Bereits seit einiger Zeit bin ich stiller Mitleser und habe mir auch schon viele Tipps rausgesucht und versuche sie auch umzusetzen.
Seit ca. 4 Monaten haben wir einen 2 Jahre alten Jack-Russel-Mix. Wir haben ihn aus dem Tierheim. Von seinem Vorleben wissen wir nicht viel. Nur, dass er stubenrein war, alleine sein kann. Er hat die im Haushalt lebenden Kindern angeknurrt und nach ihnen geschnappt.
Im Großen und Ganzen ist er lieb. Natürlich muss er beschäftigt und ausgelastet werden. Wir gehen mit ihm spazieren und die Spaziergänge versuche ich abwechslungsreich zu gestalten (Suchspiele, Futterbeutel apportieren, über Baumstämme kraxeln usw.). Von Anfang an arbeiten wir mit einem Trainer.
Ruby hört noch nicht immer auf uns. D. h. wenn wir mit ihm unterwegs sind und er wird nicht abgelenkt, kommt er sofort wenn ich ihn rufe. Ist er abgelenkt, hört er nicht und sollte er weiter weg etwas entdecken, ist er weg (kommt aber, wenn er merkt, dass ich die Richtung wechsel).
Ich gehe auf der Wiese und im Wald nur mit Schleppleine und arbeite mit ihm. Ich bin da sehr zuversichtlich, dass das irgendwann mal klappt.
Er mag auch andere Hunde nicht. Wenn wir unterwegs sind und wir begegnen anderen Hunden, hängt er in der Leine, dass es nicht mehr schön ist. Mittlerweile ist es so, dass ich in ins Sitz bringe und ihn abschirme. Bellt er, gebe ich ihm das Kommando „lass es“. Oft klappt es. Leider nicht immer. Wenn er ruhig geblieben ist, wird er ganz doll gelobt und bekommt auch ein Leckerchen. Auch hier bin ich sehr zuversichtlich, dass das mit der Zeit besser wird.
Im Vergleich zum Anfang ist alles sehr viel besser geworden und eigentlich bin ich stolz auf uns und auf den kleinen Mann.
Ein Problem habe ich allerdings, wo ich mir sehr unsicher bin und weiß nicht, ob ich damit richtig umgehe:
Ruby knurrt mich ab und zu an, wenn er sich bedrängt fühlt.
Beispiel: Ruby darf nicht ins Bett oder auf die Couch. Einen Tag lag er auf der Couch und ich habe ihn von der Couch verwiesen. Beim 1. Mal hat er nicht gehört, beim 2. Mal auch nicht und beim 3. Mal wollte ich ihn etwas anstupsen. Da hat er geknurrt. Ich habe mit ihm geschimpft. Seitdem ist er nicht mehr auf die Couch gesprungen.
nächstes Beispiel: Er „saugt“ fast alles auf, was auf dem Boden liegt. Das darf er nicht. Ich tausche dann immer mit ihm. Und auch „nein“ wird geübt. Zu 90% klappt es auch. Nur bei Dingen die in seinen Augen gut sind – da klappt es nicht. Und da kommt auch meine Fleischwurst oder Hühnerherz nicht gegen an. Gestern z. B. hatte er Kot im Maul. Ob vom Menschen oder Hund – ich will es nicht wissen. Auf jeden Fall hat er nicht auf mein „tauschen“ bzw. „aus“ nicht reagiert. Ich habe ihn dann blitzschnell festgehalten (wusste da noch nicht was er da hat) und versucht seine „Beute“ aus der Schnauze zu holen. Und da meinte er mich anknurren zu müssen. Ich habe in richtig feste gehalten (musste ich bei dem Quirl), habe den Mist rausgeholt (er knurrte) und habe ihm deutlich gesagt, dass er das Knurren lassen soll. Habe die Leine relativ kurz gehalten und bin ohne ein Wort zu ihm nach Hause gegangen. Er ging neben mit her wie ein Häufchen Elend. Zu Hause ist er sofort in sein Körbchen gegangen und ist dort – ohne das ich was gesagt habe – geblieben. Und den Rest des Tages war ich ihm gegenüber sehr zurückhaltend. Ich weiß, dass ich ihm seine Beute nehmen wollte, aber mich bzw. meinen Mann anzuknurren geht absolut nicht. Ich respektiere, dass er nicht bedrängt wird. Aber wenn er etwas frisst, was er nicht soll, da greife ich ein.
Was kann ich anders machen? Oder müssen wir weiterhin nur Geduld haben und mit ihm arbeiten? Erwarte ich zuviel? Mit ihm wurde 1 ½ Jahre gar nichts gemacht und wir wissen ja auch nicht, wie vorher mit ihm umgegangen wurde.
Vielen Dank für Eure Antworten
Sonnenstern