Man darf einfach nicht vergessen das der Beagle zu den Bracken gehört.
Bracken wurden und werden seit Jahrhunderten nur für den jagdlichen Einsatz gezüchtet. Hier sollen so lange und so weit wie möglich eine Wildfährte verfolgen (über Stunden und Km).
Was den Beagle von den meisten anderen Rassen unterscheidet (und ihm vielleicht sogar zum Verhängnis geworden ist), ist das er in England nur zur Hasenjagd eingesetzt wurde, dafür braucht der Beagle keine Wildschärfe, diese fällt also schon mal weg im Unterschied zu den Bracken vom europäischen Festland, die auch z.B. für die Wildschweinjagd eingesetzt wurden und daher über einiges an Wildschärfe verfügen.
Die Beagle wurden oft in Koppeln (2 Hunde) gehalten wurden, daher wollte man verträgliche Hunde haben, das ist die heutige "Menschenfreundlichkeit".
Hat man vor 100 Jahren im Gebirge ein Stück Wild geschossen konnte man es nicht einfach ins Auto laden, es mußte oft über Nacht im Wald liegen bleiben. Damit es nicht gestohlen werden konnte, hat man seine Bracke einfach da gelassen. Das heißt die "Festlandbracken" ( vor allem Brandelbracke, alpenländische Dachsbracke, Schwarzwildbracke) besitzen bis heute oft eine hohe Verteidigungsbereitschaft.
Da Bracken sehr schöne Hunde sind sie natürlich begehrt Hunde, und da der Beagle im Vergleich zu den anderen Bracken aufgrund der fehlenden Schärfe leicht zu "handhaben" ist, hat er den Weg in Nichtjägerhände gefunden.
Von allen "Nichtjägerbeaglen" die ich kenne, sind höchstens 10% der Besitzer in der Lage ihren Hund ohne Leine laufen zu lassen.
Man sollte sich gut überlegen, ob man sich so einen Hund zutraut und ob man sich UND dem Hund einen Gefallen tut, wenn man ihn zu sich holt.