Hallo,
ich hab das hier alles interessiert durchgelesen.
Ich bin Jäger und habe eine Schwarzwildbracke. Ich denke erstmal, dass es ein großer Unterschied ist, ob man einen Vorstehhund oder eine Bracke Wachtelhund, Dackel oder Terrier) hat. Der Vorstehhund ist für die Niederwildjagd gezüchtet. Dabei sollte sich der Hund nie weit vom Jäger entfernen, man möchte ja schließlich sehen ob der Hund was gefunden hat und vorsteht.
Die Bracken aber sind für eine ganz andere Jagdart gezüchtet, von den Hunden wird ein hohes Maß an Selbstständigkeit gefordert, da sie eine Fährte lange arbeiten sollen, sie müssen sich in die dunkle Dickung trauen in der es nach Wildschwein riecht.
Zum Jagdtrieb und dessen Kontrolle: Ich kann meine Hündin zu ca. 95% an Rehen, Damwild und Rotwild abrufen. Wenn ich das Waldgebiet kenne darf sie im kleinen Umkreis um mich herum freilaufen. In den Feldern, die ich kenne ist sie immer frei.
Ich hab den Hund immer auf Wildschweine geprägt, anderes Wild habe ich nie vor ihr geschossen, noch habe ich mich dafür interessiert. Daher zeigt auch sie kein Interesse mehr. Auf einer Prüfung hat sie einmal einen Fuchs gefangen, an dieser Wildart werd ich sie mehr abrufen können.
Bei Wildschweinen ist es genauso, ich kann sie zwar zurückrufen wenn eins verbellt, damit ich schiessen kann ohne den Hund in Gefahr zu bringen, aber hier geht es nur um 3,4 oder 5 Meter, die der Hund zurück geht und nicht das er zu mir kommt.
Desweitern kommen natürlich noch bestimmte Rituale hinzu. Hat der Alte sein Gewehr nicht dabei, und die Schutzweste wird nicht angezogen, dann wird auch nicht gejagt. Der Hund ist dann einfach entspannt. Er hat gelernt, dass er seine Lieblingsbeute die Wildschweine nicht ohne Hilfe des Menschen töten kann, er ist ein Teamarbeiter.
Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel.
Matthias