Soooo, ich muss hier auch noch einmal meine neusten Erfahrungen mit Hofheim .... Mir ist am Samstag fast der Kragen geplatzt, als ich wieder mal im Notdienst war. Wird lang, sorry.
Meine Hündin Bella wurde dort vor einigen Wochen stationär wegen einer schweren Pankreas und Leberentzündung behandelt. Bereits vorher wurde sie dort schon operiert und war dann wieder über nacht dort.
Zwischenzeitlich haben ihre Leberwerte erholt, sie konnte nach Hause unter Medikamentengabe und der Absprache mit der behandelnden Ärztin, dass wir in Zusammarbeit mit der Haustierärztin weiter Infusionen geben. Die Tierklinik wollte auf gar keinen Fall, dass ich (bzw. unsere Krankenschwester) Bella die tägliche Infusion von 1 Liter geben. Meine Haustierärztin hatte aber dazu ihr OK gegeben.
Soooo, die Infusionen und Antibiotika per Spritze hat sie aber doch zuhause bekommen, wir hatten ja das Glück eine OP Schwester parat zu haben, die das anfangs gemacht hat und mir dann gezeigt hat, wie man die Infusion richtig anschließt. Ist ja nun kein Hexenwerk und ich bin auch nicht blöd ... Nun gut.
Wir waren alle zwei Tage bei der Haustierärztin und Bella wurde der Venenzugang von ihr erneuert und sie wurde auch untersucht.
In der Zeit von Donnerstag auf Samstag hat sich aber ihre Haut und Schleimhäute gelb verfärbt ... also wieder zum Notdienst. Dort Blutuntersuchung mit tragischem Ergebnis und schlechter Prognose.
Die Tierärztin die Notdienst hatte, hat gesagt, sie bräuchte jetzt 2 Liter Infusionen pro Tag und weiter Antibiotikagabe, die Infusionen wären aber das Wichtigste.
Da sie all diese Versorgung in gleicher Qualität auch zuhause stressfrei bekommen konnte hab ich sie wieder mitgenommen. Ihr wurde ja sowieso keine große Chance in Aussicht gestellt - selbst in der Klinik.
Da wurde mir von der Ärztin erstmal erklärt, dass Infusionen "unter die Haut" nicht helfen würden .... Ich hab sie angeschaut und sie gefragt, ob sie bei der "gründlichen" Untersuchung meiner Bella den auffällig blau umwickelten VENENZUGANG bemerkt hat. Naja, es wird noch besser ...
Also zuhause unter der Beratung und Betreuung unserer tollen Haustierärztin weiter 5 Tage lang Infusionen, ein anderes AB - Bella ist wahrscheinlich schlicht resistent gegen Synulox geworden. Ihr Zustand wurde wesentlich besser, ihre Leberwerte ausserhalb des lebensgefährlichen Bereiches. Wir haben die Infusionen abgestellt, noch weiter AB gegeben. Seit dem Notdienst waren wir nicht mehr in der Klinik. Untersuchung und Blutkontrolle gabs dann bei der Haustierärztin.
Am vergangenen Donnerstag hatte sie aber eine seltsam kurze Atmung und Herzrasen ... Die Haustierärztin konnte nichts feststellen, außer, dass ihre Herzklappe eben schwächer ist - aber nichts lebensgefährliches (und das wissen wir schon länger.) Bei der Untersuchung bei der Haustierärztin war auch plötzlich der schnelle Puls vorher ruhiger und sie hat gut geatmet.
Am Samstag wurde es wieder ganz schlimm, Herzrasen, schwere Atmung .... also wieder ab in die Klinik in den Notdienst.
Dort sitzt dann eine junge Assistenzärztin, grad mal so alt wie ich ... evtl. sogar jünger und führt sich so unmöglich auf, dass ich echt an die Decke gegangen bin.
Zu allererst, weiß die Tierärztin ja nichts über den Krankheitsverlauf zwischen letzem Notdienstbesuch und dem Samstag abend. Als ich ihr das schildern wollte, was alles in der Zwischenzeit gemacht worden ist und welche Medikamente Bella bekommen hat, wurde ich immer wieder von ihr unterbrochen.
Erstens mal unhöflich und zweitens dumm - mein Hund wird ihr sicher nicht erzählen können, wie die Therapie verlaufen ist.
Röntgenbild gemacht und Diagnose: Verdichtung der Lunge und Lungenödem.
Dann hat die doch tatsächlich noch eine Diskussion mit mir darüber angefangen, dass ich meinem Hund Spritzen geben wollte zur Entwässerung der Lunge, statt Tabletten (Bella hat immer wieder erbrochen, daher Tabletten zwecklos). Ich hab ihr bereits Wochen vorher Emeprid und Synulox gespritzt und diese Medikamente von meiner Tierärztin ausgehändigt bekommen. Eine Spritze (vorher aufgezogen) subcutan zu setzen ist ja nun echt kein Ding, ich kann es und ich hab es vorher schon erfolgreich gemacht. Ich kann ja verstehen, dass die Klinik sich absichern will ... aber das ging mir echt zu weit. An diesen Spritzen hing ja Bellas Leben und die Entwässerung ihrer Lunge - da so sehr noch rumzudisskutieren, find ich sinnlos und ohne jegliches Verständnis für das Wohl des Patienten. In ihren Augen müssten Diabetiker bestimmt auch jeden Tag zum Arzt .... Ich wollte Bella auf Grund der schlechten Prognose auch nicht in der Klinik lassen. Wenn sie sterben sollte, dann lieber zuhause. Und falls es sehr schlimm geworden wäre, hätten wir einen Tierarzt greifbar, der sie auch mitten in der Nacht eingeschläfert hätte
Ich hab die Helferin gefragt, ob es nötig ist Bella noch einmal Infusionen zu geben und wenn ja, ob sie ihr dann bitte auch einen Zugang machen könnten. Das hat wohl die Helferin irgendwie falsch verstanden oder falsch an die Tierärztin weitergegeben und so haben wir dann noch einmal weiter disskutiert. Absolut schwachsinnig und wenn die Tierärztin zugehört hätte, könnten wir uns die ganze Diskussion ersparen.
Die total unnötige (und nervenaufreibende) Diskussion mit ihr wurde noch besser: Sie hat sich noch einmal die Notizen in der Krankenakte angeschaut und mir gesagt "Aber sie haben uns doch hier gesagt, dass die Tierärztin die Infusionen fortsetzt in der Praxis und nicht sie zuhause alleine"
Sie hat mir damit quasi indirekt, obwohl ich ihr schon alles erklärt hatte, unterstellt, ich hätte meinen Hund auf eigene Faust selbst behandelt.
Bin echt Wut entbrannt raus und hab den Karton mit den leeren Infusionsflaschen und den gebrauchten Spritzen aus dem Auto ins Behandlungszimmer gebracht, damit das Mädel auch sieht, dass es sich tatsächlich um Veterinärsbedarf handelt - und ich nicht die Medikamente auf Ebay bestellt hab
Ihre Art war einfach unmöglich. Unhöflich und hat von sehr wenig Erfahrung gezeugt. Sie hat mir zum Schluss noch einmal erklärt, dass ich auch ja unbedingt am nächsten Tag zum Kontrollröntgen kommen soll (Hallo????) und es so eindringlich betont ("Ich muss mich darauf verlassen können, dass sie hier morgen her kommen")
Ich hab mich um meinen Hund in den letzten Wochen 24 Stunden pro Tag permanent gekümmert, sie ständig überwacht (Temperatur, Atmung, Puls, ob der Tropf läuft etc.) und auch das weiß die Klinik.
Und dann zum krönenden Abschluss (als ich sie dezent darauf aufmerksam machen wollte, dass ein Lungenödem vom Herzen verursacht echt unwahrscheinlich ist) wollte sie mir noch wirklich weiß machen, dass ein 13 Jähriger Hund mit schwerem Leberschaden, einer Herzklappeninsuffizienz, verdichtetem Lungengewebe und einem Lungenödem, was plötzlich auftaucht eine realistische Überlebenschance hat. Man muss auch als Arzt eine Situation wirklich realistisch einschätzen können und nicht falsche Hoffnungen schüren. Gott sei dank, habe ich ihr nicht geglaubt, sonst würde es mir jetzt noch schlimmer gehen. Für mich klang das sehr nach Selbst-beweihräucherung und Profilierung ... anstatt sich mal auf den Patienten Bella zu konzentrieren, sich selbst durch sinnlose Diskussionen bei der eigentlichen Arbeit behindern.
Bella hatte wohl doch Krebs und die Lunge war davon auch befallen.Daraus resultierte die Verdichtung der Lunge und das Lungenödem. Das hat sich innerhalb von sehr kurzer Zeit entwickelt. Am Mittwoch wurde ihr ein würdevoller Tod zuhause, in unserer Anwesenheit, ermöglicht.
Ich würde echt gern auf die Tierklinik verzichten, wenn die nicht das Eqipment hätten.
Die zwei Chefärzte dort, die ich kennen gelernt habe, waren sehr kompetent und ruhig. Sie haben sich auch sehr ausführlich die komplette Krankengeschichte angehört und auch die kleinen Hinweise bezüglich Essen und Verhalten meines Hundes ernst genommen und in ihre Diagnose einbezogen. Da wir keine Biopsie machen wollten und konnten, war das sehr wichtig.
Allerdings, auch hier hat keiner das Wort "Einschläfern" in den Mund genommen .... bis ich am nächsten Tag zu meiner Haustierärztin gegangen bin und mich rückversichert hab, dass ich das Richtige tun will.