Beiträge von AnnaKarenina


    Guten Morgen,
    ja, du hast damit auf jeden Fall Recht! Ich finde es ja auch an sich sehr gut, wenn Tierärzte vernünftig sind und dem Tierhalter ehrlich sagen, wann es Zeit ist aufzuhören. Das ist auch eine Aufgabe von Tierärzten. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass ich, genauso wie beim Menschen auch, kein Recht dazu habe, so egomanisch zu sein, und ein von mir abhängiges Lebewesen zu quälen, nur weil ich nicht loslassen kann. Vielleicht kennst du ja den Film "Beim Leben meiner Schwester" - da gehts auch um eine Mutter, die ihr Kind durch ein Martyrium schleppt, weil sie eben nicht erkennt, wann es Zeit ist. Ich möchte meinen Hund ja nicht "künstlich" am Leben erhalten und sie kaputt therapieren.
    Vielleicht kam das nicht deutlich genug raus: Ich fands schade, dass alle Tierärzte gesagt haben, sie muss einfach Synulox bekommen und selbst dann wären ihre Chancen schlecht. Ich bin ja keine Tierärztin, aber mir kommt es vor, als ob Synulox als das einzige Allheilmittel angesehen wird. Wie in der Humanmedizin Amoxicillin. Keiner hat bedacht, dass Bella eventuell resistent sein könnte, weil sie das schon mal bekommen hat. Keiner hat mir ein anderes Antibiotikum angeboten. Keiner hat das auch nur in Erwägung gezogen. Das finde ich schade und enttäuschend.


    Ich kann natürlich nicht sagen, wie es jetzt weiter geht. Sie sieht jedenfalls jeden Tag besser aus. Und das hab ich hauptsächlich zwei kleinen Tabletten zu verdanken. Dass niemand auf die Idee gekommen ist, das es noch eine andere Möglichkeit gibt, die den Hund eben nicht quält, ihr keine Schmerzen bereitet aber eben innerhalb weniger Tage eine deutliche Besserung hervor rufen kann, gibt mir zu denken. Stell dir mal vor, du gehst zum Arzt, hast eine bakterielle Infektion und der sagt dir "Nun ja, wenn Amoxicillin nicht hilft, dann bestellen Sie schon mal einen Sarg" In der Humanmedizin würde man doch auch ein anderes Antibiotikum anwenden bzw. nach einer Untersuchung das auf die Bakterien passende.


    Nach Bellas Tumor-OP hat man mir ja auch versucht, eine Chemo bzw. Bestrahlung fast aufzuschwatzen. Die Tierklinik hat sogar noch zwei Mal bei mir angerufen. Ich wollte das meinem Hund nicht antun, weil ich mir angeschaut hab, wie Hunde nach solchen Behandlungen aussehen .... und ausserdem hat der Krebs nicht gestreut und konnte weitflächig entfernt werden. Ich denke Hunde haben ja auch eine Psyche. Wenn es ihnen nach einer Chemo schlecht geht, verstehen sie aber nicht, dass es ihnen JETZT schlecht geht - aber BALD danach wieder besser. Ich hatte Angst, dass mein Hund abbaut und selbst aufgibt. Klingt jetzt vielleicht seltsam, aber ich hatte damals einfach die Vorstellung, Bella würde nicht verstehen, dass es ihr nur temporär schlecht geht und dann selbst aufgibt und ihren Lebenswillen verliert.
    Es war die beste Entscheidung keine Chemo / Bestrahlung zu machen. Ich richte mich immer nach meiner Intuition und die hat mich zumindest bei meinem Hund nie im Stich gelassen.

    Hi,
    ich kann mich hier auch nur anschließen: Weniger ist manchmal mehr! Man kann echt viel Geld in Zusätze stecken, die teilweise gar nicht nötig sind. Und sich dann in die Küche stellen mit Apotheker Waage und alles genau Milligramm genau ausrechnen. Wenn du insgesamt abwechslungsreich fütterst, auf einen Zeitraum von etwa zwei Wochen bis einen Monat, und der Hund gesund ist, dann bekommt er auch alle Nährstoffe ohne viele Zusätze.
    Meine Hündin bekommt schon seit Ewigkeiten Leinöl und mal einen Löffel Walnussöl aus unserem Proviant ins Futter. Leinöl ist von den Fettsäuren mit Fischöl vergleichbar - hat aber ganz wichtige Vorteile: Fischöl wird häufig aus gezüchteten, mit Antibiotika vollgepumpten, in den eigenen Fäkalien schwimmenden Fischen gewonnen .... und in einigen Produkten wurden auch Schwermetal Rückstände gefunden. Also nix da mit Alaska Lachs aus Wildfang - hat mich auch ziemlich überrascht als ich das gelesen hab. Deshalb ist Leinöl für mich auf jeden Fall Fischöl vorzuziehen. Man sollte daran denken, dass der Hund ja schließlich jeden Tag ein Bisschen Öl bekommt und sich solche Schadstoffe auf Dauer eventuell doch mal negativ bemerkbar machen könnten.

    Zitat

    scheint ja ein kranker Hund zu sein.
    Vermute mal, dass sich dessen Geschmacksempfindungen vielleicht mit der Krankheit verändert haben könnten, wie man das auch bei (krebs-)kranken Menschen kennt.


    Darauf hätte ich jetzt auch getippt!
    Ich könnte dir auch noch Walnußöl empfehlen, ist zwar ziemlich teuer (so 10 € pro 500 ml Flasche) aber wenn der Hund es nicht will, kannst du es wunderbar als hochwertiges Salatöl verwenden! Wenn dein Hund auf Knoblauch steht (meine Maus ist absoluter Knobi Fan) versuch es doch mal so wie hier schon beschrieben wurde: Knoblauchzehe in die Flasche - vielleicht lässt sich der Hund so austricksen und es überdeckt dann den Geschmack.


    Ansonsten, auch off topic, ich weiß jetzt nicht wie alt dein Hund ist und wie die gesamte Ernährung aussieht. Aber sind es nicht zu viel Pansen / Blättermagen, die du fütterst? Kam mir grad so vor, als ob dein Hund das mehrmals die Woche bekommt .... Pansen und Blättermagen sind minderwertige Energielieferanten und nicht unbedingt gut verdaulich. Gerade bei Krebs sollte man aber darauf achten, dass hochwertiges Eiweiß und möglichst keine "Reste" verfüttert werden, bei Krebs UND Arthrose am Besten noch komplett getreidefrei. Nur mal als Hinweis.

    Hallo Ruphy!
    Ja, Futtermittelallergien werden leider immer häufiger ... was einen schon mal aufhorchen lassen sollte, was da alles an Chemiekram im Futter drin sein muss ....


    Zu deinem Problem kann ich dir nur sagen: Bitte kein Royal Canin :gott: !


    Mag sein, dass andere User, das anders sehen. Aber ich bin überzeugte Royal Canin Gegnerin. Die müssen ein riesiges Marketing Budget haben und viel Geld ins Sponsoring von Tierärzten stecken, dass sich die Pampe immer noch so gut verkauft ... Ich hab letztens ein eher "privates" Gespräch mit einer Tierärztin in der Tierklinik geführt und die hat auch gesagt, dass sie es ihren eigenen Hunden nicht geben würde (Obwohl sie es sogar zu einem günstigeren Preis über die Klinik kriegen könnte). Aber die Klinik wird halt von denen "gesponsort" Ich finde das schon sehr aussagekräftig.
    Für das Geld und sogar weniger kannst du eine viel, viel bessere Futter Qualität kaufen.
    Als Lesetipp, könnte auch für andere interessant sein, empfehle ich immer "Katzen würden Mäuse kaufen: Schwarzbuch Tierfutter" ... da kann einem auch schon mal schlecht werden beim Lesen.


    Du solltest generell darauf achten, dass das Futter so wenig Inhaltsstoffe wie nur möglich enthält. Je kürzer die Deklaration desto besser - so wird der Organismus nicht zusätzlich gereizt und überlastet. Es gibt häufig Fälle in denen das ganze Theater mit einer Futtermittelallergie anfängt ... und sich zu multiplen Allergien ausbaut bis hin zur total Unverträglichkeit von tierischem Eiweiß.
    Ein weiterer Tip: Das Futter sollte besser nur aus einer einzigen Eiweiß Quelle bestehen, d.h. eine einzelne Fleischsorte.


    Meine Hündin wurde bis vor Kurzem gebarft und ich bin davon auch absolut überzeugt - momentan bekommt sie aber wegen einer schweren Krankheit nur gekochtes Hühnchen und eine Leberdiät.


    Trotz allem verstehe ich dich sehr gut, dass du bei einem so jungen Hund noch nicht barfen möchtest. Und jeder muss ja für sich bzw. noch mehr für den Hund die Methode finden, die gut tut und schmeckt! Also, es gibt auch noch gute Alternativen zum Barf.
    Von den Herstellern kann ich dir z.B. Bestes Futter ans Herz legen. Die haben zwar kein spezielles Allergie Futter für Welpen, aber das normale Futter ist auch sehr gut verträglich. Du kannst dir online Futterproben von verschiedenen Sorten für rund 10 € bestellen und gucken was dem Kleinen gut tut.
    Auch von Köbers bin ich ziemlich überzeugt. Die sind als Hersteller nicht so bekannt, wohl eher in der Gebrauchshund "Szene". Aber das Gute an Köbers ist die einfache Zusammensetzung des Futters und die regionale Fleischverarbeitung.
    Ein gutes Futter ist auch Orijen, wobei da die Zusammensetzung schon wesentlich mehr Inhaltsstoffe enthält - aber natürliche. Könnte auch eine Alternative sein, sofern dein Hund es verträgt.


    Liebe Grüße!

    Vielen Dank zu aller erst für die Anteilnahme! Es ist doch immer schön zu lesen, wie andere Frauchen und Herrchen das nachempfinden können. Ich hoffe es wird alles gut gehen und dass wir noch einmal die Kurve kriegen! Seitdem es Bella jetzt etwas besser geht, kann ich mich auch endlich wieder ein wenig entspannen :)


    Mich hat es heute echt aufgeregt, dass 6 Tierärzte und die ach so tolle Tierklinik Hofheim mir einen baldigen und grausamen Tod für meinen Hund voraussagen :( und mir anraten mich an den Gedanken zu gewöhnen sie einschläfern zu lassen!
    Und ganz ehrlich, in dieser Situation hat man einfach nichts mehr zu verlieren und probiert eben alles aus - auch wenn die Indikation vielleicht nicht ganz übereinstimmt. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert!


    BTW: Was mich noch so richtig aufgeregt hat :explode: und wo ich sauer geworden bin: Die Tierklinik war absolut dagegen die Infusionstherapie zuhause weiter zu führen. Die wollten als ich meine Maus aus der Klinik geholt hab und sie jeden Tag noch 1 Liter Infusion gebraucht hat, dass ich jeden Tag zu meiner Tierärztin marschiere und das dort mache. Die Haus-Tierärztin hat dazu nur gelacht und sich gefragt, was die sich überhaupt vorstellen ... Sie fand es absolut ok, das zuhause weiter zu machen. Natürlich nicht einfach mal so, sondern nach Absprache mit einem Tierarzt.
    Unsere Krankenschwester Freundin hat mir am Anfang gezeigt wie man die Infusion richtig anschließt und mir dabei geholfen und danach hab ich das selbst gemacht.
    Gut, ich kann ja verstehen, dass die Klinik sich da absichern will einerseits. Aber jeden Tag zum Tierarzt wegen einer Infusion???? Dem Hund den Stress zumuten, jedesmal riskieren, dass der Venenzugang beim Transport vielleicht verletzt werden könnte .... und dann da im Behandlungsraum sitzen, anstatt daheim mit Bella im Bett :irre3: Ich bin momentan zuhause und hab immerhin die Möglichkeit ihr eine 24 Stunden Versorgung zu gewährleisten. Ich frag mich was die sich denken, andere Menschen versorgen teilweise ihre Angehörigen im Pflegefall zuhause und müssen solche Dinge auch hinkriegen..... :kopfwand:


    Jedenfalls, hier mal die versprochenen Bilder von meiner "Privatpatientin".
    So sah sie direkt nach dem Unfall letztes Jahr aus:


    Und zur Info bevor jetzt jemand schreit "schneid dem Hund doch die Krallen" ... Sie hat leider von Natur aus sehr lange, bis in die Spitzen durchblutete Krallen, die man nicht schneiden kann.

    Hallo,
    also ich kann mich hier auch nur den Vorgängern anschließen: Egal ob nun Katze oder Hund, Tiere sind extrem anpassungsfähig und wir machen uns da als Menschen viel zu viel Gedanken.


    Dreibeinige Katzen im Stall, dreibeinige Hunde, die über Wiesen flitzen ... es geht alles! Und vor allem es geht sogar sehr gut, ohne dem Tier die Lebensqualität zu nehmen. Wenn ich die Entscheidung treffen müsste, würde ich auch eher ein Bein für ein Paar gesunde Jahre mehr opfern als meinem Tier nicht einmal die Chance zu geben.
    Ich hab auch vor gar nicht langer Zeit mal einen Beitrag zu dem Thema gelesen, weiß leider nur nicht mehr wo :???: Jedenfalls gings um behinderte Tiere ...
    Nach einer Amputation sollten demnach Katzen eine längere Eingewöhnungsphase bekommen als Hunde, damit sie erst einmal ihr "neues" Körpergefühl kennen lernen und im abgesicherten Rahmen springen und klettern neu üben. Die Verletzungsgefahr ist nach einer Amputation bei Katzen höher, wenn sie am Anfang noch keine Erfahrung haben und sich verschätzen bei einem Sprung. Also, erstmal trainieren lassen und dann wieder ab in die Freiheit, wo eure Katzen offensichtlich sehr glücklich sind.


    Wünsche den Mietzen alles Gute!

    Hi!
    Klar beantworte ich deine Fragen:
    Also, eine eindeutige Ursache lässt sich nicht genau heraus finden :???:
    Leberentzündungen bzw. Hepatitis Arten bei Hunden sind ja nicht so wie beim Menschen. Beim Mensch gibts vielfältige Formen Hep A, B, C dann noch akut, chronisch, ausgeheilt, inaktiv und sogar angeboren.


    Bei Hunden gibts im Prinzip nur zwei Arten: Die gängige Hundehepatitis, dagegen ist sie aber geimpft und ausserdem ist das ja eine so aggressive Form die unbehandelt sehr schnell tödlich endet.
    Und eben die akute Hepatitis. Wobei sich da ja auch über einen längeren Zeitraum etwas "zusammen brauen" kann.
    Bella hatte bereits 2009 leicht erhöhte Leberwerte - kurz davor haben wir durch Zufall beim Zahnsteinentfernen einen Spindelzellentumor unter der Zunge entdeckt. Die erhöhten Leberwerte wurden damals auf den Tumor zurück geführt. Der Tumor wurde entfernt, ich habe mich trotz Anraten der Tierklinik geweigert sie bestrahlen zu lassen. Ich hab mich intensiv informiert über Bestrahlung und Chemo bei Hunden und mich dagegen entschieden. Statt dessen wird sie seitdem Bio und getreidefrei gebarft (Kohlehydrate nähren Tumore), hat eine Krebsdiät bekommen und bekommt seither einiges an pflanzlichen Zusätzen ins Futter. Seither ist sie "krebsfrei". Soviel mal off-topic.


    Also wir vermuten, dass durch das Aufpralltrauma ein bereits vorher angefangener Entzündungsprozess, den der Körper vielleicht noch alleine hätte regeln können, so richtig angekurbelt wurde. Zumal ja auch die Bauchspeicheldrüse ein Organ ist, dass Verletzungen nicht so leicht weg steckt. Man sagt das ja auch beim Mensch, dass die Pankreas nachtragend ist und man immer wieder damit Probleme bekommen kann. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Entzündung der Bauchspeicheldrüse im Verlauf die Leber miteingeschlossen hat. Das wäre auch denkbar.
    Bella ist etwa kniehoch, ein Mischling aus irgendeiner portugiesischen Windhundrasse und einem Dackel - und bei ihren x-förmigen Vorderbeinen war die Mutter wohl Ballerina :smile: ;) Das hat jedenfalls mein Professor gesagt, als ich sie mit in die Vorlesung gebracht hab :lol:
    Wenn ich wüsste wie man hier Bilder hochladen kann :???: , würd ich mal ein Portrait von Madame reinstellen.
    Das Veraflox haben wir übrigens ganz ausserhalb der "normalen" Indikation angewendet. Hier mal ein Auszug aus dem Beipackzettel, wozu es eigentlich beim Hund verwendet wird:
    "Behandlung von:
    • Wundinfektionen, verursacht durch empfindliche Stämme der Staphylococcus intermedius-Gruppe (einschließlich S. pseudintermedius),
    • oberflächlicher und tiefer Pyodermie, verursacht durch empfindliche Stämme der Staphylococcus intermedius-Gruppe (einschließlich S. pseudintermedius),
    • akuten Harnwegsinfektionen, verursacht durch empfindliche Stämme von Escherichia coli und der Staphylococcus intermedius-Gruppe (einschließlich S.
    pseudintermedius) und
    • zur Unterstützung der Therapie (Zahnreinigung, chirurgische Maßnahmen) von schweren Infektionen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates,
    verursacht durch empfindliche Stämme von anaeroben Organismen, z.B. Porphyromonas spp. und Prevotella spp."

    Hi!
    Meine Hündin war auch mehrmals in der Tierklinik Hofheim. Ich kann über Hofheim mal folgendes sagen:
    Die Klinik ist technisch top ausgestattet, hat gut ausgebildete und spezialisierte Ärzte, ganz liebe und fürsorgliche Pfleger! Auch einen Physiotherapeuten gibt es im Team, einen 24 Stunden Notdienst und natürlich ein eigenes Labor. Gerade das mit dem Labor kann in manchen Fällen lebensrettend sein - sonst dauert es ja immer 1 bis 2 Tage bis Blutproben von Fremdlaboren ausgewertet sind. Im Zweifelsfall würde ich deshalb (trifft wohl auf dich eher nicht zu) direkt nach Hofheim fahren anstatt zum Haustierarzt.
    Viele Tierärzte im Einzugsgebiet überweisen ihre Patienten in die Tierklinik Hofheim, wenn sie nicht mehr weiter wissen oder wenn sie technisch nicht die Ausstattung haben, um eine Diagnose stellen zu können. Z.b. ist die TK Hofheim mit einem sehr präzisen Ultraschallgerät ausgestattet und hat dazu auch noch versierte Ärzte -gerade wenns um innere Medizin geht, kann das ein "normaler" Tierarzt nicht bieten. Ich war erst letztes Wochenende beim Notdienst dort.
    Und hier kommt die Kritik:
    Was du in der TK Hofheim wohl nicht finden wirst, sind Ärzte, die alternative Mittel empfehlen, zumindest unterstützdend. Aber man darf auch nicht vergessen, dass eine Tierklinik im Prinzip wie ein Krankenhaus für Menschen organisiert ist - da wird ja auch eher die Chemiekeule geschwungen, als unterstützend pflanzliche Präparate einzusetzen.
    Die Ärztin der TK Hofheim, die meinen Hund behandelt hat, ist leider nicht auf die Idee gekommen ein anderes, neueres Medikament (Antibiotikum) einzusetzen, sondern hat eine sehr, sehr schlechte Prognose gestellt. Meine Haus-Tierärztin dagegen hat mir dann am Montag ein Ass aus dem Ärmel gezaubert .... sozusagen, die letzte Chance für meine Hündin. Ich schreibe das an dieser Stelle mal sehr vorsichtig: Natürlich sind im Notdienst nicht ganz so viele Ärzte anwesend. Normalerweise beraten die sich ja auch untereinander. Es wird wohl nicht so sehr an der Tierklinik selbst, sondern an der Ärztin gelegen haben, die das Medikament nicht in Erwägung gezogen hat bzw. vielleicht das Anwendungsgebiet nicht "erweitert" hat. Darüber war ich dann schon enttäuscht.


    Zu den finanziellen Fragen: Du kannst mit Karte zahlen oder bar.
    Soweit ich informiert bin: Auf Rechnung zahlen geht nur nach Schufa Prüfung und gegen einen Aufpreis von (ich meine) 2 %. Insgesamt ist die Tierklinik aber nicht gerade billig - soviel ich weiß berechnen sie den dreifachen Satz der Gebührenordnung. In Ballungsgebieten wird aber ja sowieso von den meisten Tierärzten der dreifache Satz berechnet. Aber ich muss sagen, das Geld ist dann in der TK Hofheim auch gut angelegt!
    Hier mal ein Auszug aus meinen kürzlich bezahlten Leistungen:
    Allgemeine Untersuchung: 32,22 Euro
    Ultraschall: 89, 40 Euro
    Blutbild komplett 26,20 Euro


    Ich drücke die Daumen und ganz liebe Grüße!

    Hallo zusammen!
    ich bin momentan so glücklich und optimistisch was die Therapie meiner kleinen Maus angeht, dass ich mich hier unbedingt mitteilen wollte


    Vielleicht kann sich aber ja auch der ein oder andere mit Leber und / oder Bauchspeicheldrüsen Problemen bei seinem Liebling auch eine Tip aus diesem Thread abholen und auch ein Wenig Hoffnung schöpfen, selbst wenns sehr schlecht und hoffnungslos aussieht. Und falls jemand noch einen Geheimtip hat, immer her damit!
    Ich warne jedenfalls schon mal vor, der Thread wird sehr lang:


    Meine Hündin Bella ist nun 13 Jahre alt und ich bin seit nun 2 Wochen permanent beim Tierarzt.


    Dazu erst einmal die Vorgeschichte: Vor fast 1 Jahr wurde sie von einem Radfahrer angefahren, auf dem Bürgersteig und obwohl sie angeleint war - der gute Mann ist einfach weiter gefahren und hat sie liegen lassen. Ich werde immer noch wütend, wenn ich nur dran denke ...


    Das Ergebnis des Unfalls waren Schürfwunden am Kopf und eine tiefe Wunde an der Pfote. Keine inneren Verletzungen, zumindest vorerst. Wenige Tage später kam erst das gesamte Aufpralltrauma an Leber und Bauchspeicheldrüse zum Vorschein. Bella bekam plötzlich extrem hohes Fieber (41 Grad!!!!) und hat absolut teilnahmslos und hechelnd dar gelegen. Bin natürlich sofort zum Tierarzt und dann noch in die Tierklinik. Sie wurde stationär behandelt und nach einigen Tagen gings ihr soweit gut, dass sie wieder zu uns nach Hause kommen konnte. Sie bekam insgesamt noch 10 Tage lang Synulox, Metacam und Novalginsulfon.


    Seitdem war erst mal Ruhe um Leber und Pankreas - zumindest augenscheinlich. Vor zwei Wochen begann dann der Albtraum für uns:
    Bella hat immer wieder gelbe Gallenflüssigkeit erbrochen und hatte plötzlich Durchfall, der teilweise knallgelb war und die Konsistenz von Gel hatte. Also wieder zum Tierarzt, Blutbild machen lassen und bei den Ergebnissen fast vom Stuhl gefallen. Ihre Werte haben die Norm teilweise um das zwanzigfache der Norm überstiegen :fear:
    Wieder Tierklinik ... Ultraschall gemacht und noch mehr Blutwerte: das Ergebniß hat mich auch erst mal schlucken lassen: Bellas Bauchspeicheldrüse war schwer entzündet, auf einer Skala von 0-10 waren wir schon bei einer 8 ....
    Der Ultraschall genauso schlimm: Die Leber ist fleckig, ungleichmäßig und inhomogen - aber keine lokalen Tumoren. Demnach wieder 2 Tage stationärer Aufenthalt in der Kinik - Dauerinfusion und Antibiotika :verzweifelt:
    Nach den zwei Tagen konnte ich sie dann wieder heim nehmen, wir haben folgende Behandlung weiter zuhause gemacht:
    1 Liter Ringer Lactat intravenös pro Tag
    2 Synulox pro Tag
    3 Mal täglich Novaminsulfon 500 mg
    Ulcogant Saft 2,5 ml morgens und abends
    Antra Mups 10 mg 1 Mal täglich


    Ganz schön viele Medikamte für einen kleinen Hund.
    Da wir momentan in der glücklichen Situation sind eine befreundete OP-Schwester parat zu haben, konnten wir die Infusionen weiter zuhause fortsetzen. Ist ja immer besser zuhause zu sein als in einer Klinik.
    Kurzfristig hat sich ihr Zustand wieder stabilisiert und die Werte waren alle insgesamt im Normbereich.


    Nach 2 Tagen zuhause hat sie angefangen wieder zu erbrechen , leider nicht nur Galle sondern auch die gesamte Nahrung :( : Sie hat insgesamt in dieser ganzen Zeit stark abgenommen, von 12 kg auf 10,2 kg, was sehr viel ist verhältnismäßig.


    Die erste Vermutung war, dass sie das Antibiotikum als Tablette nicht verträgt und ihr Magen-Darm-Trakt nicht mitmacht. Also haben wir ihr das Synulox und zusätzlich noch Emeprid gegen das Erbrechen gespritzt. Unsere Tierärztin hat uns immer die Spritzen aufgezogen und unsere persönliche Hunde-Krankenschwester dann zuhause gespritzt.
    Das ging dann weitere 2 Tage gut ... bis unser Hund anfing gelb zu werden ..... Augen, Ohren Schleimhäute, Zunge ... alles gelb verfärbt. Mein Herz hat bei dem Anblick einen Sprung gemacht.
    Ich hab richtig Angst bekommen als mir das aufgefallen ist und bin am vergangenen Samstag wieder in die Tierklinik Hofheim gefahren.


    Hier dann die Schock Nachricht für mich: Bellas Lebrwerte haben sich so dramatisch verschlechtert (mal ein Auszug: Bilirubin 132 - Norm max. 9; Alanin-Amino-Transferase IM NICHT MEHR MESSBAREN BEREICH also über 1000, Norm ist hier max. 78).


    Die behandelnde Tierärztin hat uns nur erstaunt angeguckt, dass der Hund überhaupt noch laufen und fressen kann - bei den Leberwerten müsste sie halb tot in der Ecke liegen. Nach ihrem Rat könnten wir Bella noch einmal stationär behandeln lassen - aber selbst dann wären ihre Chancen sehr, sehr schlecht. Sie hat es uns frei gestellt sie wieder mit nach Hause zu nehmen.


    Die Diagnose konnte sie nicht ganz sicher stellen - endweder Bella hat eine extrem schwere Leber und Pankreas Entzündung oder einen seltenen, diffusen Tumor (also wäre die ganze Leber befallen ohne Therapiechance.)


    Eine Leberbiopsie wollte ich nicht mehr machen lassen, Bella war so schwach, dass ich ein sehr ungutes Gefühl dabei hatte und Angst, dass sie die Narkose nicht überlebt. Und ausserdem finde ich es absolut überflüssig in unserer Situation: Meiner Meinung nach hätten sich die Leberwerte zwischendrin gar nicht erst erholt, wenn es ein Tumor wäre.


    Also hab ich mir meinen Hund geschnappt, mir noch ein Paar Flaschen Infusionslösung einpacken lassen und bin erst einmal heim gefahren mit ihr ...
    Am Montag früh bin ich erst einmal zu einem weiteren Tierarzt marschiert, um den Venen-Zugang erneuern zu lassen und mir noch eine zweite Meinung einzuholen. In der Gemeinschaftspraxis haben aber beide Tierärzte im Prinzip das Gleiche gesagt wie in der Tierklinik: Chance verschwindend gering, baldiges Leberkoma sehr wahrscheinlich


    Ich liebe meinen Hund über alles, sie ist für mich wie ein Kind. Ein pelziges Kind, das gerne Löcher buddelt und ich sie ist in unserer Familie kein Haustier, sondern ein Familienmitglied. Ich habe sie als Auslandsimport in einem sehr schlechten Zustand bekommen und wir haben jahrelang daran gearbeitet, dass sie keine Angst mehr von Menschen hat ... Ihr ist viel Schlimmes in ihrem Leben widerfahren und sie war ein ängstliches Nervenbündel, dass bei der kleinsten Bewegung zusammen gezuckt ist. Ich möchte , dass sie ein glückliches Hundeleben führt, ohne Schmerzen, und unsere Familie noch ein Paar Jahre bereichert.
    Und trotz dieser schlimmen Prognose hatte ich nicht das Gefühl, dass sie sterben wird .... Sie futtert noch, wenig aber immerhin, möchte spazieren gehen, ist interessiert an ihrer Umwelt .... und ihre Augen sagen mir, dass sie noch will!


    Also wollte ich die Hoffnung nicht aufgeben und bin wieder zu meiner Haus-Tierärztin. Obwohl ich in den letzten Wochen 6 (!!!!!) Tierärzte gesprochen habe, war sie die Einzige, die mal um die Ecke gedacht hat und uns unterstützt und nicht den baldigen Tod bescheinigt.
    Ich habe mich mit ihr beraten und wir haben zusammen einen Therapie-Plan "ausgetüfftelt", der bisher ganz toll angeschlagen hat. Vielleicht ist das ja so oder ähnlich auch bei anderen leberkranken Hunden anzuwenden :smile:


    Bella bekommt seit Samstag sowieso täglich 2 Liter Ringer-Lactat per Tropf (maximale Dosis), um die Flüssigkeitszufur zu gewährleisten und dem Körper bei der Entgiftung zu helfen. Sie liegt auch ganz brav da und versucht nicht einmal den Katheter zu entfernen. Die ersten Flaschen habe ich extrem schnell durchlaufen lassen, um die Lebergifte erst einmal "auszuspülen". Das heißt sie muss zwar ganz oft und viel Urin absetzen, aber es hat gewirkt. Natürlich kann man so eine extrem schnelle Spülung auch nur dann machen, wenn die Nieren gesund sind und das überhaupt verarbeiten können.


    Was die Medikamente angeht fahren wir jetzt dreigleisig : Klassische Medizin, Pflanzliche Mittel und Homöopathie.
    Das Novalginsulvon haben wir abgesetzt, genauso das Emeprid gegen das Erbrechen, um die Leber zu entlasten. Schmerzmittel und Emeprid gibts nur noch im Notfall - das heißt wenn ich das Gefühl habe, dass sie starke Schmerzen hat und im Bauchbereich druckempfindlich ist.
    Ich liste euch mal die Medikamte "thematisch" auf:


    Klassische Medizin
    Ulcogant 2,5 ml morgens und abends für die Magenschleimhaut
    Veraflox 15 mg mittags 2 Tabletten


    Veraflox ist relativ neu auf dem Markt, eventuell kennen das nicht alle Tierärzte gut. Der Vorteil ist aber, dass es dagegen noch keine Resistenzen gibt. Eventuell könnte es nämlich auch sein, dass mein Hund mittlerweile resistent ist gegen das oft und gern verschriebene Synulox. Meine Haus-Tierärztin konnte damit bei zwei anderen Tieren sehr gut Leber / Pankreas Entzündungen (ein Hund war wirklich knallgelb und "hätte im Dunkeln leuchten können"). Bisher verträgt mein Hund das auch sehr gut und es zeigen sich die ersten Erfolge.


    Pflanzliche Mittel


    Silymarin Kapseln von CT (nur das Pulver ohne Hartkapsel) 3 Mal täglich
    Cats Claw (Katzenkralle) DHN etwa 1 Teelöffel täglich ins Futter
    Propolis (Bienengift) DHN 2 Messerspitzen täglich ins Futter
    Diatab Tabletten (vom TA) 1 Tablette täglich als Leckerlie


    Homöopathie


    Hepeel N Ampullen Heel 1 Ampulle täglich per Tropf (kann aber auch oral gegeben werden)
    Kalium phosphoricum D6 Tabletten DHU 6 Tabletten täglich (Mag sie sehr gern, ich glaube sie denkt es wären Bonbons)


    Sie bekommt als Futter nur noch gekochtes Hühnchen mit Brühe (man könnte auch noch Reis drunter mischen) oder Diät Nassfutter mit max. 5 % Rohfett. Die Mahlzeiten bekomt sie in Mini Portionen - dafür aber auch über den Tag verteilt. Ansonsten zwischendurch mal einen Zwieback - hilft ja auch bei kleinen Kindern und bindet die Magensäure.


    Die Therapie in der Form machen wir seit Montag und die ersten Ergebnisse lassen mich wieder Hoffnung schöpfen.


    Bella hat heute wieder richtig Appetit gehabt, bis jetzt hat sie schon 250 Gramm Hühnchen und Dosenfutter verschlungen. Sie ist richtig agil (für ihren Allgemeinzustand) und geht auch gerne spazieren. Natürlich keine Gewaltmärsche. Überhaupt ist sie sehr aufgeweckt!
    Ihre Schleimhäute, Zunge, Augen und Ohren haben nur noch einen leichten Gelbstich und auch der Bauchraum fühlt sich wieder weich an und nicht druckempfindlich.
    Wir haben heute einen kleinen Ausflug zum Fressnapf gemacht und Madame ist nicht nur gerne hingelaufen sondern hat sich im Geschäft auch an den Schweineohren bedient und die voller Stolz nach Hause getragen :)
    Ich fands so süß und hab mich total drüber gefreut, dass sie fit genug ist um sich auf die Hinterbeine zu stellen und ein Schweineohr aus dem Regal zu stibitzen!
    Hab sie dann ein wenig drauf rumkauen lassen und es dann gegen Hühnchen ausgetauscht.


    Ich will noch nicht zu euphorisch sein, aber sie ist auf jeden Fall auf dem Weg der Besserung.
    Wir werden die Medikation so noch bis mindestens Samstag durch ziehen und ich hoffe, dass sie das alles übersteht und wieder halbwegs gesund wird. Für einen mittelgroßen Mischling ohne Vorerkrankungen sind 13 Jahre noch viiiiiiiiieeeeel zu jung zum sterben und ihre Gesundheit ist ja ansonsten immer top gewesen!


    Ich hoffe, dass anderen Dogforum Mitgliedern, die schwer leberkranke Hunde haben, dieser Beitrag eine Hilfe ist und sie sich nicht unterkriegen lassen. Ich drück jedenfalls die Daumen!


    Ganz liebe Grüße!