Beiträge von acidsmile

    Wir haben es ja nie hinbekommen, DEN passenden Hundekumpel zu finden. Entweder sind die Hunde zu klein, zu alt oder die falschen Vorbilder

    Bei uns das selbe :( . Richtig passende Hunde blieben Zufalls treffen. Aber auch die Alten, kleinen, Kranken regelmäßigen Kontakte haben auch nicht geschadet. Nur diese Regel: "Angeleint, gibts keinen Kontakt", gibts bei uns soweit eigentlich nicht mehr.
    Meine kann ihre Bedürfnis an Hundekontakten tatsächlich auch so, durch Bekanntschaften an der Leine stillen.
    Die Umgebung passt halt auch gar nicht, für täglichen Offline Kontakt. Selbst wenn wir jemand Bekannten treffen, wo es schon halbwegs passt(mit Anleitung), ist die Hunde und Menschen Dichte drum herum, meist einfach zu viel. Auch die Park Wiesen sind einfach zu klein.
    Für viele Hunde scheint das zu passen, für den Lauf Radius, aber für meine reichts nicht. Ihr Lauf Radius würde bis auf die Straße reichen und in Dynamik mit anderen Hunden würd ich den nicht verkleinert kriegen.

    Aber trotzdem hat die Sozialisierung ganz gut geklappt. Erst heut morgen bei der Löse Runde, kam recht Frontal ein junger Wilder Hund auf uns zu. Tiny guckt den verschlafen an, dreht hinter meinem Rücken zur Seite weg, Ignoriert den jungen Wilden und wir gehen gemeinsam auf Abstand.

    Die Kastration von Tiny ist jetzt fast 3Wochen her. 2 Wochen danach sollen sie sich ja stärker Schonen und dann nochmal 2 Wochen, bis man wieder richtig Belasten kann, soweit die Empfehlung. Darum hat meine kleine aktuell ordentlich Dampf unterm Kessel.
    Wenn sie ohne Leine flitzen kann, werden erst mal Zoomies gedreht. Fürs Schwimmen und anderes Gewässer, will ich lieber 4 Wochen abwarten und abstand halten. Die Wasserstellen sind mir hier meist zu Keimbelastet. Dummerweise kenne ich fast nur, Wege mit Wasserstellen, für meinen Labrador :tropf: . Wir latschen grad urlangweilige Wege, wo die Menschendichte meist extrem hoch ist und son unterforderten Hund, der Offline grad nur Gas geben kann, da ist es kaum möglich mit dem Ableinen. Das macht es nicht besser. Das Ventil fehlt.
    Interessanterweise trägt sie derzeit nochmal ne Ecke lieber Zeugs. Wenn Fremdhunde in Sichtweite waren, musste ich sie da schon immer ans Halten erinnern. Oft hat sie bei zu wenig Abstand aber auch losgelassen.
    Jetzt scheint sie da gar kein Thema mehr mit zu haben. Sie trägt einfach alles an anderen Hunden vorbei und switcht mit ihrer Konzentration gar nicht mehr so zum anderen Hund hin.
    Sie Löst sich auch viel leichter. Gab ja einige Hündinnen, die sie immer gerne angegangen wären, wenn Tiny gut gerochen hat.
    Weshalb wir dann öfter etwas länger gebraucht haben, bis sie endlich eine Löse Stelle fand, wo sie sich sicher genug fühlte. Meist hat sie versucht sich in Gebüsche und Versteckten Ecken zu quetschen.
    Jetzt sucht sie gar nicht mehr so ewig, sondern macht einfach wenn sie muss. Total unkompliziert.
    Ich würde es schön finden, wenn das bleibt und ihr die "sozialen Strukturen im Revier", mehr am Allerwertesten vorbei gehen.
    Und sie auch weniger Stress mit anderen Hündinnen hat. Da sie ja zur Scheinmutterschaft immer nochmal, wie eine Hündin in der Standhitze roch, Zog sich das Thema mit anderen Hunden auch immer so Monatelang, wo Sozial Kontakte schwierig bis gar nicht Möglich waren.
    Mit Rüden gings oft nicht, weil die gleich das klappern und Rammeln anfingen. Bei Intakten Hündinnen die was gegen Konkurrentinnen haben war es auch besser abstand zu halten.
    Aber Tiny ist zum Glück nicht die Sorte Hund, die sich dann in den Frust reinsteigert. Oder länger an Hundeangriffen ernsthaft zu knabbern hat. Sonst wär das ja ne Katastrophe geworden.

    Wir haben eine Hundewiese außerhalb der Stadt. Wenn Tinys Schonfrist vorbei ist, dann besuchen wir diese mal wieder. Im Normalfall ist außer uns meist nur eine weitere Person mit Hund dort. Die Wiese ist eingezäunt und riesig. Tiny hat sie auch schon mit Hunde Toben verknüpft. Wenn wir außerhalb wen mit Hund treffen, ignoriert sie diesen und will höchstens gleich auf die Wiese. Weil da ist ja der Offline Hunde Kontakt Platz und nicht außerhalb :nerd_face: . Die Verknüpfung ist gar nicht so übel. Außen rum kann man richtig schön an einem Fluss und auf großen Wiesen sitzen und sich die Zeit vertreiben, wenn die Hundewiesen Gäste doch mal unpassend wirken.

    Ich hab mal eine Frage.

    Wenn Eure, zb jagdaffinen Hunde stehen und irgendwo hin glotzen, ohne Gebell, einfach gucken. Und ihr sprecht die dann an. Ich meine keinen RR, ich meine nur Ansprache, auf die hin ich möchte, dass sich der Hund mir zuwendet. Wie schnell erwartet ihr eine Reaktion.

    Ich setze da zuerst mein "Warte" Signal vor und dann lasse ich erst mal schauen.
    Ist mir die Erregungslage zu Hoch, spreche ich meine nach dem stopp Signal, nicht mehr an sondern gehe selbst hin und stelle mich zum Hund, an die Grundposition Seite. Denn ich will ja dass sie generell bei hoher Erregungslage abspeichert, dass an meiner Seite sitzen richtig ist(Und das nicht einspringen Üben wir ja auch). Ich sichere eventuell auch mal flott am Halsband, ohne groß tamtam.
    Manchmal lasse ich meine noch sitzen und gehe selbst ein paar Schritte in die Richtung, wo es was zu glotzen(wahlweise Geruch) gibt und überprüf das mal. Wenn wir uns dann ausreichend mit dem Jagd Reiz so beschäftigt haben, erst dann Regel ich das weiter gehen.
    Ich erwarte aber tatschlich nicht zwingend, das zu mir gegangen wird und der Reiz komplett ausgeblendet wird und nur noch Augen für mich und meine Belohnung da sind. Und ich erwarte auch nicht, dass der Hund es schafft vom Reiz weg zu gehen. Oder sich überhaupt weg drehen zu können. Ich erwarte aber 100%!!! das die Pfoten still stehen, wenn ich ein Signal fürs Stoppen gegeben habe. Egal ob ich daneben stehe, oder vor meinem Hund stehe, oder noch 10m oder 30m weiter hinten stehe.

    Bist du schon mal zu Luzi hingegangen und hast ihn gefühlt, wie die Muskelanspannung ist? Oder mit Hand auf der Brust, wie das Herz grad Pumpt? Auch einfach mal neben ihn hocken und die Anspannung im Gesicht beobachten. Stirn Falten? Ohren Haltung? Lefzen? ...

    Bsp. Wenn mein Mädel Stirn Falten und dazu ein breiteres grinsen(Stressgesicht), dann hat die mitunter Puls ohne ende. Dann gibt es noch, das tiefe Einatmen, mit Maul geschlossen und beim ausatmen Fang etwas auf. Dann weiß ich, sie ist noch mit Geruch beschäftigt. Also ein wegdrehen, vom Reiz/Geruch? Das dauert etwas, bis sie das fertig gefiltert hat alles. Wenn ich ihr dann eine Stelle zeige, wo sie richtig schnuppern kann, dann nimmt sie das sofort an und schnuppert sofort intensiv los. (Manchmal zähl ich im Kopf: 1-Missisippi. 2-Mississippi ... :lol: ) Gefühlt schnüffelt meine nämlich nie solange, wie ich das selber nach Bauchgefühl glaube! Durch das zählen sehe ich, meine schnüffelt sich auch nirgends fest, sondern wird in einer moderaten Zeit fertig. Dadurch Grätsche ich seltener meinem Hund dazwischen, rede weniger und gebe seltener überflüssige Signale. Bin auch weniger genervt davon.
    -Ob bei einem sehr guckigen Hund, so ein Zähl System genauso Funktionieren könnte, weiß ich nicht.

    Ich find aber die Übung hat Luzi doch auch richtig gut gemacht. Wenn ein Spielzeug Auto an uns vorbei fährt, guckt meine mich recht schnell an und erwartet ein Feedback von mir(Sie fragt kurz an, ob sie es fangen und apportieren darf). Bei sowas muss ich meine kleine auch bei mir halten Gedanklich und im Radius. Würde ich ihr kein Feedback geben und Gedanklich abwesend wirken und sie wäre Offline :ugly: |)  :pfeif: .

    Schön finde ich es, wenn der Hund sich nach einer Weile gucken dürfen von selbst ohne Ansprache abwendet und zu einem geht. Selber die Entscheidung trifft, zu seinem Menschen zu gehen und ruhig in dessen nähe noch etwas weiter zu gucken.
    Aber solang das auf Distanz so noch nicht funktioniert, geh ich lieber selbst zum Hund und hole ab.

    Sie muss kein netter Begleithund werden und auch nicht Everybodys Darling. Kann sie aufgrund ihrer Genetik auch sicher nicht, das ist mir auch bewusst.

    Trotzdem habe ich Vega nicht nur für den Sport und ich bin der Meinung, dass auch ein DSH aus Leistungszucht meinen Alltag mitmachen kann.

    Ich möchte meinen Hund einfach nicht nur zum Arbeiten rausholen, so wie ich das großteils auf dem Hundeplatz erlebe.

    Dann such dir doch einen kleinen Park/Wiese in der Stadt, mit Spielplatz daneben, wo die Menschen sich an die Leinenpflicht halten und setz dich auf ne Bank. Jede Löse Wiese, die wir hier in der Stadt nutzen, hätte das passende Umfeld. Spielplatz, Bänke und angeleinte Hunde die zum Pinkeln zur Wiese geführt werden. Hockt man da auf ner Bank, kannst du alles Trainieren, was du trainieren willst.
    Vor allem Ignorieren von Hunden, die an euch vorbei latschen. Ruhig bleiben, bei spielenden Kindern...

    Nur sind die Hunde die an euch vorbei latschen, dann keine gleich Alten Dynamischen Junghunde(meistens). Sondern Hunde die da stumpf ihre Pinkelrunde ablatschen werden. Manchmal Pöbelnde Kleinhunde. Das schlimmste was dir passieren kann, sind die Leinenlosen Fiddelnden Tutnixe. Und Ball Werfer + Hunde die nur Augen für ihren Ball haben. Ideal fürs Training.

    Bei meiner half nur Qualität, vor Quantität. Solche Stopp and Go Rennerein mit anderen Hunden ganz sein zu lassen und nur noch ausgedehnte lange Kontakte mit Souveränen klaren Hunden zuzulassen. Alternativ auch mal mit gleich Alten Hunden, die in Größe und Dynamik auf einer Wellenlänge waren. Aber alles lieber als Kontakt für 1 bis 2 Stunden und Offline. Das die Hunde Zeit haben, sich aufeinander einzustellen und Anleitung durch die Menschen auch im Hundehirn ankommt. Mein Hauptziel war dann mehr, dass die Hunde Offline ganz entspannt miteinander existieren können, egal was der andere Hund grad tut. Und dann kann man auch mit nem Ruhe Signal, oder Abbruch den eigenen Hund leicht runter fahren, wenn der andere Hund mal Dynamischer unterwegs ist. Also sollte so sein, wenn die Erregungslage niedrig ist :tropf:

    A propos: Wie ist es mit euren Hündinnen während der Läufigkeit? Trainiert ihr die normal weiter? Können die normal weiter trainieren? Ich hab oft gelesen, dass Training währen der Läufigkeit keinen Sinn machen würde, weil Hündinnen sich da nicht gut konzentrieren könnten. Gerade die erste Läufigkeit sei schlimm.

    Bei uns wurds mit jeder Läufigkeit schlimmer. Bei der letzten ging die Kotzerei einen Tag vor dem Bluten los. Jede Hormonveränderung wieder den ganzen Tag Kotzen, ganze Nacht kaum ein Auge zu bekommen wegen des Sodbrennen. Die Blutmenge kam mir auch mehr vor. Wir reden da nicht von Tropfen, sondern Teller großen Flecken auf dem Boden, wenn sie kurz wo lag und ihr Höschen nicht an hatte. Symptom Bekämpfung mit TA Hilfe, brachte auch kaum Verbesserung. Dauerübelkeit, bis zum ende der Standhitze. Hab ich Dummytraining auf ner Wiese mit ihr versucht, hat sie höchstens Kiloweise Gras versucht in sich hinein zu stopfen. Eventuell waren auch Unterleibs Krämpfe mit dabei, weil sie öfter die Hinterbeine so komisch wegstreckte. Eben genauso, wie sie es am Tag der Kastration und den morgen nach der Kastra gemacht hat, kurz bevor sie eine neue Portion Schmerzmittel bekam.
    Anschließend Scheinschwangerschaft, mit Manischer-Depression. Die entzündeten Zitzen dabei, Das Gesäuge mal wieder dick und hängend, als hätte sie schon paar Würfe hinter sich. Das lethargische Hundemädchen dann in den Arbeitsmodus zu kriegen, ist ne Tagesaufgabe.
    Darauf folgt die Phase der Scheinmutterschaft. Wo bei meiner alle Rüden reagieren, als wäre sie wieder in der Standhitze. Inklusive geschwollener Vulva und Ausfluss... Zwar wieder aktiv und Lebhaft, aber so ganz normal halt auch nicht. Waren seit der ersten Läufigkeit auch Dauergast beim TA in den Zyklen. Sozialer Stress kam vermutlich on Top auch dazu, aufgrund der hohen Hunde und Menschen Dichte wie wir wohnen. Vielleicht lags an zu viel Östrogen :ka: . Gibt da auch 2 Theorien zu. 1. Zysten verursachen ein zu viel an Östrogen. 2. zu viel Östrogen fördert Zysten Bildung.
    Ich bin froh, dass sie die Kastration gut überstanden hat. Sie erholt sich gut und würde am liebsten schon wieder richtig Gas geben. Sie benimmt sich wieder, wie ein 2 Jähriger Hund und nicht wie eine 12 Jährige.
    Wärs nur mangelnde Konzentration gewesen, damit kann man doch leben und weiter Trainieren. Aber das Häufchen Elend, das war nicht schön. Die Läufigkeiten davor waren unterm Strich auch schon nicht besonders. Ich hatte darum eher auf normale Junghunde Entwicklung gehofft. Aber die Intensität der Symptome hat sich jedes mal gesteigert.

    Es kann auch helfen, wenn man dann etwas Schauspielert

    Ehrlich gesagt, ist das eigentlich das fatale in meinen Augen. :ka:

    Du kannst eventuell einen anderen Menschen damit täuschen.

    Aber einen Hund kaum!

    Naja, ich als Mensch rieche halt sowieso nichts wichtiges aus der Luft raus. Meine Tiny ist ein Nasentier, da geht viel über Geruch. Auch stellen zeigen, wo sie mal hin schnuppern soll(Ich erkenne die stellen mit den Augen, aber das weiß mein Hund doch nicht, ob ich es durch Sicht oder Geruch erkannt habe). Oder Geruch als Belohnung einsetze. Und Arbeiten mit Geruch, gehört sowieso dazu.
    Meine Spitz-Labi Hündin war ein Hund fürs Hören. Für sie hab ich dann beim nachschauen eher Mitgelauscht, bevor es mein "Ist ok" gab. Oder hab die Geräusche die zu hören waren benannt. Aber wie beim Geruchsinn ist mein Hörsinn im vergleich zu Spitzohren natürlich ein Witz. Trotzdem wurde meine Bewertung der Situation="ist ok" akzeptiert.
    Wahrscheinlich würde ich einen Hund, der mehr auf Sicht geht, Sichtreize aktiver zeigen und das mehr nutzen. Mit dem Hund viel mehr gemeinsam Beobachten gehen.
    Mit Schauspielern mein ich, das ganze Tun als höher zu bewerten als es für einen persönlich tatsächlich ist. Beobachte ich mit meinem Hund zusammen etwas, dann bin ich mit dem Kopf dabei, selbst wenn mich der Reiz den wir beobachten nicht ernsthaft Interessiert und glotz dann nicht, während mein Hund beobachtet aufs Handy.
    Wenn ich für den Spitz Mix gelauscht hab, hab ich auch wirklich kurz gelauscht. Und das Schnuppern für Tiny nimmt sie auch wahr und akzeptiert meine Einschätzung auch.

    Ich hab einfach gute Erfahrung damit gemacht, zu nutzen, was den Hunden wichtig ist :ka: .

    Mein Rüde mit Deprivationsschaden hatte auch ein Fiepen als Hintergrundgeräusch. Bsp. wenn ich in einem Zimmer Möbel umgestellt hab, dann hat der einfach 1 bis 2 Tage darauf ein fiepsen von ich gegeben, bis der seine Stresshormone von der Veränderung abgebaut hatte.
    Neben dem neurologischen Stressfiepen, war der aber auch ein gesprächiges Kerlchen.
    Bei dem war der Gamechanger, ihm das Laut sein auf Signal beizubringen. Anschließend das Still sein auf ein extra Signal beizubringen. (Also auch bei dem, kein normales Abbruch Signal)
    Hat natürlich nichts bei den Stressgeräuschen gebracht. Aber normales Laut sein, ließ sich damit abbrechen/reduzieren.
    Der durfte beim Arbeiten auch als Verweisform Bellen. Fand der Klasse.
    Mit dem konnte man sich auch "unterhalten". hat man selbst "Wuuh, wuuh, wuuh" gemacht, Antwortete er mit ähnlichen Geräuschen in ähnlicher Intensität :lol: . Also der bekam ganz viel Raum, wo Gesprächigkeit ok und sogar gewollt war.
    (Auch wenn mich das stressfiepen zu tiefst nerven konnte und ich jetzt richtig froh, über meinen leisen Labrador hier bin).
    Dagegen zu arbeiten, wäre falsch gewesen. Bzw. hat nicht funktioniert. Stand mir mit dem Dauerjammernden Hund auch mal 2std. die Beine in den Bauch :bindafür: .

    Bellen ist es weniger, da haben wir den Zwerg für. Fiepen, wuhuhuuuuu, .... jodeln halt.

    Ja, Colliezei macht er auch ganz gerne. Wenn er im Haus bellt, weil draußen irgendwo ne Amsel pupst, funktioniert mein Abbruch. Evtl kommt dann noch ein bisschen Gemaule und dann legt sich der unverstandene Collie schwer seufzend danieder

    Vielleicht ist das auch eine kleine Stellschraube. Ich hab mir früher durch meine Spitz-Labi Hündin angewöhnt, sie ernst zu nehmen. Damit sie sich nicht unverstanden fühlt und nochmal ne schippe drauf legen muss. Da gab es keinen Abbruch, sondern ein "Ist ok" und im Zweifelsfall bin ich kurz zur Haustür, oder zum Fenster gucken gegangen. Es kann auch helfen, wenn man dann etwas Schauspielert und schnuppert in Tür oder Fenster Richtung :tropf: . Für meine frühere Hündin hätte das keine Bedeutung gehabt, aber bei Tiny(deren Geruchssinn ihr wichtigster ist) geht sofort die Anspannung fürs draußen weg, wenn sie mitkriegt, dass ich auch mal geschnuppert hab.

    Vor kurzen ist uns im Dunkeln eine Katze mit einem Glöckchen um den Hals, paar Meter vor uns aus einer Haustüre über den Weg gesprintet. Auch hier gabs keinen Abbruch, sondern nur unser "Warte!" Ich musste selbst erst mal verstehen, was das überhaupt war und dann gab es ein "Ist alles ok". Ich mein, selbst ich stand verdattert da, da darf mein Hund genauso überrascht und als Beutegreifer auch Angespannt bis in jede Haarsitze sein. Aufgelöst hab ich die Anspannung anschließend mit ner kurzen Unterordnungseinheit. 100% exakt in die Grundposition setzen, richtig zu meinem Bein, nicht irgendwie schief sitzen und dann kurz schönes Fuß laufen. Dann switcht sie in ihren Arbeitsmodus und ist automatisch wieder Klar in der Birne und weiß was zu tun ist und hängt nicht mehr im Luftleeren Raum, mit ihrer Anspannung(Die Katze bimmelte mit ihrem Glöckchen ja auch noch durch die Dunkelheit).
    Weil da greift 1. unser Dummy Training. Mit hoher Anspannung an meinem Bein sitzen, während Beute Reize vorhanden sind und trotzdem nicht los laufen dürfen, kennt meine daher.
    2. Mein Eigensinniges Mädel hat übers Dummy Training auch möglichst viele Erfahrungen sammeln dürfen, dass ihre Eigensinnigkeit keinen Erfolg bringt. Sie ist schon ganz oft ohne Freigabe losgelaufen und ging suchen. Und darf so lernen, dass sie dann nichts findet ohne Zusammenarbeit. Aber dafür brauchst du einen Erfahrenen Trainer, der dir dann eben Hilft dass Luzi durch Eigensinnigkeit tatsächlich keinen Erfolg hat. Hunde können auch das richtige, durch Misserfolge lernen. Es muss nur richtig und gut platziert sein. Da brauchst du Hilfe bei.
    3. Man lernt auch den Arbeitsmodus, also die hohe Anspannung zu beenden und das anschließende runter fahren.

    Darum würde ich dir auch Hundesport mit Trainer empfehlen. Die haben Übungen für ihren Sport, um den Gehorsam auch in hohen Erregungslagen zu festigen.
    Richtig zuhören baue ich auch übers Dummytraining auf. Aktuell sind wir da durch die letzte Zyklusphase wieder sehr weit am Anfang. Meine kleine gehört ja zur Sorte "Laufende Läufige Hündin", Unter ihren Hormonen hat die einen richtigen Dickschädel und nutzt jede Möglichkeit Eigenständig zu handeln. Bsp. Ich Pfeife den Stopppfiff und sie bleibt auch stehen. Guckt aber nicht zu mir, sondern schaut sich um und entscheidet selbst in welche Richtung sie abbiegt. Bisher hab ich meine kleine in den Ruhephasen zwischen den Zyklen immer wieder gut in die Spur bekommen. Aber ohne Regelmäßiges gutes Training, kriegt man sein Niveau nicht gehalten und das richtige Verhalten bleibt nicht richtig gefestigt. Normal war meine kleine während des Zyklus für ca. 3 Monate aufgrund ihrer Manisch-Depressiven Mentalität und ihrem Unwohlsein dann meist kaum noch Trainierbar. Hab mir immer den halben Arm rausreißen müssen, um das Lethargische Ding in den Arbeitsmodus zu kriegen :tropf: .
    Und das sie nicht mehr über vernünftige Arbeit ausgelastet war, hat man dann auch im Alltag ganz deutlich gemerkt. Da zeigen sich plötzlich Verhaltensweisen, die man sonst nicht hat. Wegen dem Hormonchaos, hatte ich immer 2 Hunde in einem. Zyklusphase: Ganz enge Führung, viel Korrektur, auf vieles Daumen drauf haben, Monatelang Verdauungsprobleme was sich nochmal ganz arg aufs verhalten auswirkte und Training war nur an guten Tagen möglich. Statt 3 oder 4 mal die Woche, nur noch 1mal oder auch gar nicht und oft nur auf Welpen Niveau um neben der strengen Führung schöne Erlebnisse zu sammeln.
    Und dann die Zyklus Ruhephase: Gesundheitlich wieder Top! Die Pfoten fest auf dem Boden, Trainingsfortschritte werden stetig gemacht und dies wirkt sich auch auf den Alltags Gehorsam aus. Die Leine wird täglich mehr zur reinen Deko am Hund.
    Meine kleine ist ja nun Kastriert, das Hormonchaos beendet und jetzt heißt es richtig Fleißarbeit, mehrmals die Woche gescheit zu Trainieren. Mein erstes Ziel ist zurück aufs Niveau zu kommen, wo wir vor dem letzten Zyklus waren.

    Wahrscheinlich würde Hundesport, wo du dich richtig mit auseinander setzt euch wirklich Helfen.
    Wenn du Dummytraining machen willst, mach es lieber mit einem gescheiten Trainer. Ich kann mir kaum Vorstellen dass du bei Luzi, von deinem eigenen Garten Dummy Training, jemals das Niveau erreichst, wo du Luzi über eine Wiese schickst, während 30m entfernt die Hasen hoppeln. Mit einem Trainer zusammen, glaube ich dass du das Niveau mit Luzi aber sehr wohl erreichen kannst. Und das auch schon in den nächsten Jahren wenn ihr Fleißig seit. (Zeitdauer bezieht sich auf ein "100%, Der macht das und kann das!" und nicht "Daumen drücken, dass er die Hasen nicht sieht")

    Aber auch andere Sportarten stärken die Zusammenarbeit, das Zuhören, den gehorsam und auch das wieder runter fahren lernen.
    Und Gesundheitlich musst du unbedingt alles abchecken.
    Beim letzten Zyklus wars ganz schlimm bei meiner kleinen, mit der Übelkeit und dem gesamten Unwohlsein und ich hab die teils kaum wiedererkannt, so Reizoffen, Impulsiv und kaum ansprechbar. Vom Streber Labi war da nicht mehr viel zu erkennen.

    Wir schlenderten im Dunkeln, für die letzte Löse Runde auf einer Wiese entlang. Ich musste Tiny dafür extra aus dem Körbchen werfen, weil sie eigentlich schon Schlafen wollte. 3m entfernt von uns stand eine Haustüre offen. Nicht unbedingt ungewöhnlich. Plötzlich kam irgendwas kleines dunkles, mit Glöckchen um den Hals aus dieser Tür gesprintet und bimmelte quer über die ganze Wiese. Meine Tiny so " :shocked: wtf ist das?" Ich auch so" :shocked: Hund, oder Katze? Kommt es zurück, oder läufts wohl weiter?" Das Bimmelnde Tier blieb dann auf 40m Abstand stehen und wir schauten uns an. Wobei die Augen von dem Tier durch meine Taschenlampe in unsere Richtung leuchteten, wie Scheinwerfer. Katze also!
    Tiny mit richtig Anspannung und Puls, war dann definitiv wach. Hielt aber Brav die Füße still und kam auf Signal dann auch ins Fuß. Häufchen machen, hatte sich dann allerdings erst mal erledigt :lol: .
    Eine Katze, die mit einem Glöckchen um den Hals durch die Nacht rennt, hatten wir noch nie. Dafür hat meine kleine gut auf die Situation reagiert.

    Sie sieht den Reiz vorher, wird dann auch immer angespannter bleibt aber noch ruhig und wenn der Reiz direkt auf unserer Höhe ist "explodiert" sie kurz und springt einmal in die Leine und bellt/keift/knurrt einmal kurz. Sie lässt sich dann aber auch immer recht schnell abbrechen und zum Beispiel ins Sitz bringen. Das dauert wirklich immer nur ein paar Sekunden. Aber es ist mir manchmal soo unangenehm. Wir haben auch schon den einen oder anderen doofen Spruch bekommen.

    Von mir würdest du auch einen Spruch bekommen. Zwar Freundlich, aber ich erschreck mich immer total doll, wenn Hunde das so machen. Ich würde mir eine Vorwarnung von den Haltern Wünschen :sweet: . Sowas wie vielleicht "Nicht erschrecken. Meiner pöbelt gleich, wir Üben noch".
    Vielleicht Hilfts ja auch Acy, wenn sie deine Freundliche Kontaktaufnahme mitbekommt und sieht, du klärst die Situation schon längst.
    Vor allem, wenn ich mich zu Tode erschrecken und einen Hüpfer zur Seite mache, dann erschreckt sich meine Tiny entweder mit mir mit. Oder sie Schaut mich an, als würde sie sagen wollen "Keine gute Vorbildfunktion von dir :no: ".