Ich bin an Erfahrungen zu Kastrierten Retriever Hündinnen Interessiert. Habt ihr eine zuhause, oder hattet mal eine. Oder kennt ihr Kastrierte Retriever Hündinnen?
Wie haben die sich verändert?
Ich hab derzeit immer stärker die Tendenz Richtung Kastration. Die Empfindsamkeit auf die Hormone wird mit dem älter werden nicht schwächer, sondern intensiviert sich . Tiny bekommt mittlerweile einen Berg an Futterzusätze um die Symptome abzumildern. Und der ganze Mist wird sich dann noch über eine Scheinschwangerschaft und anschließend Scheinmutterschaft über Monate wieder hinziehen. War bisher jedes Mal so.
Wenn ich von ähnlichen Fällen lese, dann war die Kastration wohl oft ein Gewinn an Lebensqualität. Ich mag mir nicht zwischen 6 bis 8 Monaten im Jahr das Leben mit meinem Hund, ich sag mal versauen lassen. Dafür ist die Lebensspanne eines Hundes einfach zu kurz.
Meine Ideal Vorstellung wär natürlich, wenn sie dann einfach exakt so ist, wie in den Zeiten wo die Hormone grad nicht so Präsent sind.
Aber ich mach mir auch Sorgen bezüglich des Fress Verhaltens. (Aktuell bekommt sie während die Hormone grad stark aktiv sind, Heißhungerattacken, Übelkeit, Sodbrennen).
Ohne Hormon hoch hat sie ein ganz normales Fress Verhalten, weder zu viel noch zu wenig und keine Heißhunger Attacken und auch kein Sodbrennen, oder Übelkeit .
Manche sollen nach einer Kastration ja auch Unsicherer werden?
Aktuell wird Tiny immer nur Unsicher, wenn ihre Hormone grad aktiv sind. Sie ist extrem empfindsam allen Olfaktorischen Reizen gegenüber und reagiert da eben mit Verunsicherung drauf. Bei ihr merkt man extrem, wie wahnsinnig viel Hunde miteinander über Olfaktorische Reize Kommunizieren.
Ich kann sie da praktisch nicht vor Schützen, wenn andere Hündinnen ihr deutliche Botschaften über den Geruch zusenden. Und Tiny stresst das Enorm.
Aber auch das Interesse durch Rüden ist anstrengend. Es geht meist 1 Monat vor beginn der Läufigkeit schon los und endet dann erst nach der Scheinmutterschaft.
Für meine, die absolut Konflikt vermeidend unterwegs ist und allen gefallen will ist das unheimlich anstrengend. Mitunter hat sie dann einfach zum Schutz Konsequent Monatelang kaum Hundekontakt. Weil alle Rüden Kontakte nur noch sexuell orientiert sind.
Manchmal ist sie sehr unzuverlässig, bekommt einen irren Blick und geht zu jemanden Fiddeln. Immer nur im Zeitraum, wenn ihre Hormone grad wieder im Hoch sind. Sie mag keine Konflikte und will sofort deeskalierend wirken. Sie ist dadurch aber auch überaus gestresst, wenn Menschen sie beobachten. (Ihr wisst sicher wie guckig Menschen so sind, wenn die einen Hund beim Dummytraining sehen) Seit sie Mönchpfeffer bekommt, hat sich das sofort wieder gelegt.
Aber ich kann dem Mädel doch keine 8 Monate im Jahr Mönchspfeffer geben?
Mein Bauchgefühl sagt mir: Tiny ist eigentlich ein sehr selbstbewusster Hund aber sie ist auch extrem Konflikt vermeidend vom Charakter, dass sie durch diese Konflikte die es durch die Hormone automatisch gibt, sehr verunsichert und gestresst wird.
Andere Hündinnen zicken sie an, sie will damit eigentlich gar nicht zu tun haben.
Wobei die Übelkeit und das Sodbrennen bewerte ich gar nicht als Bestandteil des Psychischen Stresses. 1 Tag vor der ersten Blutung startete es mit Übergeben und die ganze Nacht lang Sodbrennen. Ich krieg mit ihr dann oft kein Auge zu.
Sie hat auch kein Spielinteresse mehr und mag am liebsten den ganzen Tag nur schlafen... und das dann jetzt die nächstens 3 Monate noch so... Ich empfand es bei der ersten Läufigkeit schon wie ein Zustand, den man als Manisch (Fiddel about bei fremden Menschen) und Depressiv (Lustlosigkeit für alles) bezeichnen kann. Der Zustand bleibt bis zum ende der Scheinmutterschaft. Wobei wir ja nu mit nem Berg an Zusätzen und Mittelchen Symptom Bekämpfung machen.
Mein worst case nach der Kastration wäre wohl, dass diese Lustlosigkeit auf alles bleibt, eine Unsicherheit entsteht und sie Grundlos verfressen wird.
Aber genau das alles ist sie ja derzeit nur während des Hormon Hochs und das Gegenteil während des Hormon Tiefs. Da hat sie Bock was zu machen, zu spielen, zu arbeiten, zu rennen, ist nicht verfressen, ist verlässlich im gehorsam....