Hallo!
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Tatsächlich? Ich war bisher der Auffassung, dass ein Trieb=angeborenes Verhalten sich bei Nicht-Ausleben einen anderen Weg sucht.
Nenne doch bitte ein Beispiel!
Vielleicht meinen wir beide das gleiche!
Meine Ausführung stammt von Konrad Lorenz!
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Ja - aber genau das ist ja die Frage. Ist der soziale Aspekt in dieser Hinsicht bei Tieren genauso wichtig wie beim Mensch? Und wie wichtig ist der eigentlich beim Mensch??? (Ok - das sprengt jetzt wohl vollends den Rahmen...)
Du stellst anspruchsvolle Fragen!
Aber dann sind wir wieder am Anfang!
Dann müßte man einen Rüden mit mehreren Hündinnen halten, und der Natur ihren Lauf lassen.
Oder den Rüden zumindest sterilisieren lassen.
In diesem speziellen Fall bleibt aber immer noch die Frage, ob Hündinnen Welpen zur Welt bringen müssen, was der Tierschutz ja auch vehement bestreitet.
Und wie wichtig ist es beim Menschen?
Wichtiger als angenmommen!
Verbietest Du Menschen, sich zu vermehren, hat es katastrophale Auswirkungen im sozialen Bereich. Darüber sind sich Fachleute einig!
Betrachte nur die Situation in China!
Dort ist es aber lediglich eingeschränkt. Die Folge ist, daß weibliche Säuglinge getötet werden, weil sie nichts gelten und nur ein Kind erlaubt ist.
Vor welche Probleme eine überwiegend männliche Gesellschaft gestellt wird, will ich hier nicht weiter ausführen.
Das ist ganz schön off-topic!
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Insofern gehe ich tatsächlich von einer Art Orgasmus bei Hunden aus.
Es gibt da einige Erscheinungen speziell bei Hündinnen, die ich aber nur vom Hörensagen kenne, die das untermauern.
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Ich halte übrigens die Befriedigung mittels einer Hündin für "besser", weil meiner Ansicht nach eben tatsächlich mehr dazu gehört, als rein und gut is. Schon allein das Vorher - darf man bei Hunden Vorspiel sagen? - und die Interaktion mit der Hündin - das kann ich nicht so bieten, denn ich bin kein Hund!
Ich sagte bereits, daß es vorkommen kann, daß Hündinnen links liegen gelassen werden, hat ein Rüde erst einmal erkannt, daß er anderweitig sicher darf.
Es geht ja auch vornehmlich darum, beim Rüden Probleme in den Griff zu bekommen und nicht, eine Superhündin zu werden. :wink:
Meine Beobachtungen zeigen eher, daß Rüden, die wissen, was kommt, eher sehr zielstrebig "zur Sache" kommen wollen und anderweitig eher verunsichert reagieren. Das kann aber individuell verschieden sein.
Ich vermute eher, daß Hündinnen nehr Wert auf ein Vorspiel legen. Beobachtet man das Paarungsverhalten von Hunden, so zeigt sich die Tendenz, daß Rüden eher geradlinig zum Aufreiten neigen, Hündinnen dagegen kokettieren dabei mehr herum.
Ich lasse mich aber in dieser speziellen Sache gerne aufklären.
Interessant ist doch die Parallele zum Menschen.
Oder interpretiere ich da etwas hinein?
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Ich denke übrigens, dass beim Rüden dieses "Problem" auch Schwankungen unterliegt.
Inwiefern?
Ich muß zugeben, daß mir keine jahreszeitliche Schwankungen in der Begeisterung des Rüden aufgefallen sind!
Natürlich können läufige Hündinnen im Bereich des Rüden einen Einfluß haben.
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Ich kenne übrigens zwei Hündinnen, die masturbieren...
Und wie tun sie das?
Natürlich nur, wenn das Forum die Beschreibung verträgt! :wink:
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Weiß man eigentlich um die Auswirkungen bei Menschen, die "piep"frei leben? Und um solche bei Menschen die weder *Piep* haben noch masturbieren?
Ich fürchte, die katholische Kirche hält sich in diesem Punkt eher bedeckt.
Eine gute Quelle dürfte aber das Buch "Das Kreuz mit der Kirche" von Karlheinz Deschner sein.
Ein gutes Beispiel für Deine Anmerkung zum Trieb, der sich einen anderen Weg sucht!
Ich fürchte aber, Hunde sind in Sachen Enthaltsamkeit tatsächlich belastbarer. Sonst würden sie noch viel mehr Probleme machen.
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Wenn ich Bücher über Wölfe (in freier Wildbahn) lese, dann ist dort immer die Rede davon, dass nur ein Wolf im Rudel sich vermehrt. Dürfen die anderen auch mal "ran" oder müssen die es unserer Haushunden gleichtun?
David Mech, einer der führenden Wolfsforscher, hat meines Wissens diese Frage auch noch nicht befriedigend beantworten können.
Ein Wolfsrudel besteht aber aus einem Familienverband.
Es ist gut möglich, daß dies den Umstand begünstigt, daß nur das Alpha-Paar sich fortpflanzt.
Die Frage, ob sich nur das Alpha-Paar paart, wurde aber bislang kaum beantwortet.
Eine andere Frage dürfte lauten, ob Welpen, die nicht das Alpha-Paar zur Welt gebracht hat, überleben dürfen.
Es gibt da immer noch viele offene Fragen, meine ich.
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Nu aber mal zu der Moral von der Geschicht (und bitte als Antwort bitte eine schnell verständliche Kurzform): soll man jetzt bei seinem Rüden Hand anlegen oder was?
Eine verbindliche Antwort wirst kaum bekommen können.
Wie es aussieht, bin ich hier im Forum der einzige mit praktischer Erfahrung in dieser Sache.
Aus meiner Sicht und aus Erfahrungen von Leuten, die es auch getan haben, ist die Methode durchaus ein Segen für die Rüden.
Aber andererseits ist mir auch durchaus klar, daß für jeden Einzelnen individuelle Gründe dagegen sprechen können. Sie können moralischer Natur sein ("So etwas tut man doch nicht!") oder aus einem Ekelempfinden enstanden sein. Wobei die entsprechenden Körperbereiche beim Hund erstaunlich neutral sind. Es ist weit ekelhafter, Kot vom Bürgersteig zu entfernen. Man muß natürlich bedenken, daß beim Ekelgefühl rationale Gedanken kaum eine Rolle spielen.
Und natürlich gibt es immer wieder Stimmen, die sagen, daß es falsch ist, wobei ich gerne wissen möchte, über wieviel Erfahrungen diese Stimmen denn in dieser Sache verfügen.
Es gibt tatsächlich Leute, die der festen Überzeugung sind, es schade dem Hund.
Und es gibt sogar Leute, die diese Methode für Mißbrauch halten.
Ich schreibe dies nicht, weil ich ein schlechtes Gewissen hätte, sondern weil ich unbedingt meine, man müsse möglichst alle Haltungen kennen, um sich eine Meinung bilden zu können, auch wenn dabei eine falsche herauskommen sollte.
Merkwürdigerweise sind es genau die Leute, welche vom Mißbrauch sprechen und erwachsene Tiere sogar mit Kindern vergleichen, diejenigen, die ohne zu zögern eine Kastration für ein segensreiches Mittel zur Problemlösung halten.
Ich finde, man muß sich in diesem Zusammenhang die Frage gefallen lassen, ob Kastration da nicht viel mehr einen Mißbrauch darstellt. Wer sich mit der Anatomie und der Funktion der Organe auskennt und auch die Auswirkungen der Kastration kennt, der weiß über die schädigenden Wirkungen dieses Eingriffes zumindest ansatzweise Bescheid. Ich hatte bereits Phantomschmerzen erwähnt.
Welchem Halter fallen diese schon auf? Solange der Hund "funktioniert"...
Deine Frage kannst nur Du allein für Dich entscheiden. Ich nehme mir kein Recht, Dir einen verbindlichen Rat oder gar Vorschriften zu machen!
Da ich das Stichwort "Mißbrauch" genannt habe, sollte ich auch endlich erwähnen, daß diese Methode ganz offiziell bei der künstlichen Besamung von Hunden zum Einsatz kommt.
Offenbar meinen zumindest die entsprechenden Züchter, die sie anwenden, nicht, daß sie den Hund schädigt.
Und natürlich sollte man es richtig machen.
Es ist ganz einfach, aber leider für uns Menschen nicht intuitiv.
agil
Ich weiß zwar nicht, wie das genau aussah! Ein Buckel ist aber gerade beim Rüden die typische Körperhaltung bei der Paarung! Im Ernst!
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Demnächst gibts auf dem Markt sicher auch Pornos für hunde, oder?
Die gibt es doch bereits! In Form olfaktorischer Pornos bestehend aus den Pheromonen von läufigen Hündinnen.
Da Hunde aber keinen Geschäftssinn besitzen, gibt es mancherorts regelmäßig Gratisvorstellungen. Aber die Halter bekommen ja nichts mit, behaupten sogar, ihre Rüden leiden darunter!
Ich denke, dieses kleine gedankliche Konstrukt ist näher an der Realität als die Qualtheorie.
Linus.