Beiträge von Thallus

    Hallo!



    Zitat

    hier der Link (ich hoffe es klappt) https://www.dogforum.de/ftopic60937.html


    Weil ich um die Problematik mit Traumata und Kastration wusste, haben wir die Kastration so lange rausgeschoben bis Filou vom Verhalten her gefestigt und wir auf einem guten Weg waren.


    Der Link/die Links funktionieren.
    Ich habe mir zumindest Deine Beiträge durchgelesen.


    Was für Rassen stecken denn drin?
    Zugebissen hat er (noch) nicht?
    Der Testosteronwert wurde nicht bestimmt?


    Soweit ich das mitbekommen habe, konzentriert sich das Problem auf das Futter.
    Futterneid ist von Haus aus schon ein sehr hartnäckiges Problem! Bei Deinem Hund fokussieren sich offenbar seine übrigen Defizite auch noch darauf!
    Aus meiner Sicht hat der Kryptorchismus damit nichts zu tun!
    Ein quer schießendes Testosteron hätte ein sich viel breiter äußerndes Aggressionsproblem.
    Der Hund würde sich unabhängiger von der jeweiligen Situation mit Rüden und seinem Halter und anderen Menschen "anlegen"!
    Er würde u.U. Verhaltensweisen zeigen, die man allgemein mit Hypersexualität verbindet.
    Wie es scheint, spielt aber eher Unsicherheit eine Rolle.
    Und in einem solchen Fall ist die Kastration bei einem Rüden völlig kontraproduktiv; dadurch wird er noch unsicherer!


    Ich kenne den Fall nicht und kann nur zu den Dingen, die genannt wurden, Vermutungen anstellen!
    Dein Hund und seine Geschwister wurden jung, sehr jung, von der Mutter entfernt? Vorgeschichte unbekannt?
    Du schriebst, daß er und seine Geschwister gemobbt wurden - offenbar alle?
    Es könnte sein, daß die Hunde nicht sozialisiert und nicht oder zu wenig geprägt wurden.
    Die Prägung läßt sich nicht nachholen, es existiert nur ein schmales Zeitfenster in der Entwicklung eines Welpen dafür.


    Liegt es daran, dann wird der Hund niemals ein normales Leben führen.
    Man kann es vergleichen mit einem Computer, der kein oder ein defektes Betriebssystem besitzt. Er funktioniert nicht richtig, und man kann nicht sagen, wie er in bestimmten Situationen funktioniert.


    Ich möchte nicht das, was ich zu Auslandshunde in anderen Threads geschrieben habe, wiederholen.
    Ich rechne es Dir, Steffi E., hoch an, daß Du auf meinen Beitrag vernünftig reagiert hast.
    Manche reagieren auf Kritik, berechtigt oder nicht, emotional, weil die von ihnen erhoffte Lösung einfach funktionieren MUSS!


    Mit der Wahl dieses Hundes hast Du Dich jedenfalls für ein interessantes Leben entschieden.
    Ich stelle mir in solchen Fällen aber immer die Frage, ob man überhaupt jemanden damit einen Gefallen getan hat - außer natürlich den Organisationen, den Trainern und nicht zuletzt den Tierärzten.


    Ich werde jedenfalls gespannt verfolgen, ob die Kastration eine entscheidende Wirkung zeigen wird.
    Mich stört, daß die "Fachleute" offenbar auf bloßen Verdacht dazu geraten haben.
    Wenn der Testosteronstatus nicht geprüft wurde, dann sehe ich das Vorgehen des Tierarztes als Quacksalberei. Damit hätte man den Eingriff entweder vermeiden oder richtig begründen können.



    Thallus.

    Hallo!



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    ich traue mich gar nicht es zu erwähnen. ich hab mal was im fernsehen gesehen, da wurde die hündin mit den welpen ins tierheim gegeben, bis die welpen groß genug waren, weil die halter die zeit nicht hatten, die welpen aufzuziehen.
    die mutterhündin ist dann zum halter zurück gekommen. die kleinen wurden über das th vermittelt.


    Die Idee hatte ich schon lange, wollte bloß nicht unbedingt damit öffentlich vorpreschen!


    Dazu sind Tierheime schließlich da und nicht um Hunde aus aller Welt bei uns zu vermitteln.


    Wäre genug Geld vorhanden, dann wäre die Situation aber auch einfacher! :rolleyes:
    Bei Geldmangel würde ich die Hündin besser sogar im Tierheim gebären lassen.
    Die medizinische Versorgung ist da einfach billiger.


    Auf der Habenseite steht aber, daß es sich anscheinend um klein bleibende Welpen handelt.
    Die sind normalerweise bei der Vermittlung kein Problem.
    Im Gegenteil! Man reißt sich sogar darum!
    Die Hündin wäre wohl etwas schwerer zu vermitteln, die willst Du, Koyuki, aber auch wohl behalten.


    Aus meiner Sicht müßtest Du aber auf jeden Fall guten Willen zeigen!
    Sich an den Unkosten zu beteiligen, sollte selbstverständlich sein!


    Ich bin nicht der große Gegner davon, daß eine Hündin auch ohne Papiere Junge bekommt, nur weil es wo auch immer angeblich genug Hunde gibt und das für manche Leute so ganz schrecklich ist.
    Ich bin auch gegen die Kastration!
    Aber ein solcher Fall ist einfach nur Mist!
    Er ist Mist, weil er Wasser auf die Mühlen der Leute ist, die meinen, daß Kastration alle Probleme beseitigt und sowieso besser (für wen auch immer) ist.
    Wenn Du die Möglichkeiten hättest, Koyuki, finanziell und zeitlich, dann könnte Dir keiner etwas!
    Dann wäre das Deine Entscheidung.
    So aber bist Du im Schußfeld der Kritiker.


    Ich kritisiere Dich nicht, weil nicht ich das Problem am Hals habe.
    Aber es sollte Dir bewußt sein!


    Viel Glück!


    Thallus.

    Hallo!



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    Wer macht denn so etwas, welcher Verein ???


    Die allermeisten Organisationen aus dem Süden!
    Soweit mir bekannt ist, macht es aber auch der bmt.
    Aber natürlich haben die alle dafür wunderbare Erklärungen.
    Darüber möchte ich jedoch nicht diskutieren.



    Thallus.

    Hallo!



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    Im übrigen kann ich die Gedanken einiger User hier, die gegen die Vermittlung von Hunden ins so genannte Ausland also zum Beispiel nach Deutschland, nicht nachvollziehen. Wir leben im Zeitalter der offenen Grenzen, wir geniessen alle erdenklichen Vorteile, die diese offene Welt mit sich bringt, wir fahren in den Urlaub in andere ferne Länder, gehen in den Supermarkt und kaufen uns die leckersten Produkte die von überall her kommen und machen dann beim Tierschutz Halt an der Grenze? Naja aber ich glaube dieses Thema könnte man bis zum umfallen ausdiskutieren. Schaut mal bitte über den Tellerrand, es ist wirklich langsam Zeit!


    Der Unterschied, liebe Julia, besteht einfach schon allein darin, daß der Gesetzgeber bei diesem Hundeimport beide Augen verschließt!
    Man darf Hunde mit allen möglichen Krankheiten bei uns einführen.
    Leishamniose z.B. ist eine wirklich gefährliche Krankheit, die von den Organisationen erfolgreich verharmlost wird!
    Erfolgreich, weil kaum jemand diese Krankheit beim Menschen hierzulande wirklich kennt!
    Das soll nur ein Beispiel sein!
    Lebensmittel werden weitestgehend kontrolliert. Aber gerade in letzter Zeit wurde doch deutlich, daß selbst diese strenge Kontrolle bei weitem nicht ausreicht!
    Babynahrung aus China, Fleichskandal bei irischer Ware,...
    Wir erleben es doch tagtäglich, welche Probleme schon kontrollierte Waren aus dem Ausland bereiten!
    Ich finde, gerade dieses Beispiel von Dir ist ein Eigentor!


    Einige vergleichsweise Wenige wollen ihr Gewissen beruhigen und als Gutmenschen darstehen, bereiten aber damit allen anderen Probleme.
    Aber natürlich bestreiten sie dies und empören sich auch noch darüber, wenn jemand auch nur anders darüber denkt!



    Thallus.

    HalErz


    Hallo!



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    Ich würds generell nicht machen, nur, weils im Vertrag steht. Sollte die Orga nachfragen, dann würd ich darauf hinweisen, daß ich den Hund nicht wider des Tierschutzgesetztes kastrieren lassen werde. Es gab sogar mal einen Fall, da klagte jemand deswegen und bekam uneingeschränkt Recht.


    Das ist soweit korrekt!
    Aber!
    Die Organisationen, welche diese Erfahrung gemacht haben, kastrieren ihre Hunde dann entweder gleich selbst, oder sie behalten sich die Eigentumsrechte an dem Tier vor.
    D.h., spurst Du nicht, dann nehmen sie ihr Tier, was so ihr Eigentum bleibt, wieder zurück.



    Thallus.

    Hallo!



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    Menschen wie Dich würde ich bitten sich doch einfach mal selber ein Bild vor Ort zu machen. Doch Vorsicht: Es bestünde die Möglichkeit, dass Du erkennen müsstest, dass es tatsächlich Gründe für den, in Deinen Augen, ach nein entschuldige bitte, in den Augen der vielen Experten, "Schwachsinn" gibt!


    Da kennst Du mich aber schlecht!
    Ich erkenne sehr schnell, was funktioniert und was nicht!
    Geld in etwas, was nicht funktioniert, zu stecken, liegt fernab meiner Natur!
    Falls ich einmal in Geldnot gerate, dann gründe ich vielleicht auch eine solche Hundeimportorganisation.
    Das funktioniert offenbar! :D



    Zitat

    Vermutlich wirste jetzt einen Satz zitieren wo "daß die Einfuhr dieser "Todeskandidaten" aus dem Ausland totaler Schwachsinn ist" steht .. und dezent das "verwilderte Haushunde" davor unterschlagen.


    Richtig, das Toskana Projekt befaßt sich mit verwilderten Hunden.
    Aber die Tierschützer vor Ort sind natürlich autorisiert, die Grenzen zu setzen? ;)
    Btw.: Diese Tierschützer haben aber auch so ihre Probleme, die "verwilderten Haushunde" so leben zu lassen und sie vor allem nicht zu kastrieren (Zitat Günther Blochs: "Kastrationswahn!")! :rolleyes:
    Und nicht zuletzt: die Organisationen legen offenbar recht hohen Wert darauf, daß die Tiere von der Straße kommen, weil sich ehemalige "Sofarollen" nicht derart werbewirksam verkaufen!
    Es klingt beim Nachbarn z.B. doch wesentlich beeindruckender, wenn man sagt: "Den habe ich in Turkmenistan von der Straße geholt; ohne mich wäre er jetzt tot!"
    Es klingt jedenfalls besser als: "Der hat früher einem Spanier gehört, der ihn nicht mehr wollte; da habe ich ihn halt genommen (war auch billiger als einer vom Züchter)."


    Es ist schon klar, daß Leute, die im öffentlichen Interesse stehen und auch darauf angewiesen sind, sich nicht mit der Gutherzigkeit "vieler Menschen" anlegen, auch wenn sie völlig schwachsinnig ist.


    Wenn Dir Günther Bloch nicht weit genug geht:
    http://www.houndsclub.de/pdf/sueden-neu.pdf


    Ich habe absolut keinen Bock darauf, jetzt auf den Unterschied zwischen (frisch) ausgesetzten Hunden und ihren verwilderten Artgenossen bis ins letzte Detail einzugehen, zumal der Auslandshundeinteressent ÜBERALL das Pech haben kann, zu einem ZU (ver)wild(ert)en Hund zu kommen.
    Gerade in den Ländern wie Rumänien, die anscheinend erst realtiv spät als Exportland entdeckt wurden, läuft man Gefahr, sich ein Tier in die Wohnung zu holen, das noch kein Sofa kennt.


    Wer unbedingt den moralischen Zeigefinger gegen mich oder Leute mit meiner Meinung heben möchte, der muß sich dann aber von mir vorhalten lassen, daß es eine Schande ist, auch nur einen müden Euro für die Kastration von irgendwelchen fremden Hunden zu spenden, solange MENSCHEN oder gar KINDER in (nicht nur) armen Ländern hungern!



    Zitat

    Es gibt einen sehr engagierten Mann, Nationalität Spanier. Dieser Mann war vermögend aber auch Tiere speziell Hunde hatten es ihm angetan.
    Er fing an auf seinem eigenen Grundstück ein privates Tierheim einzurichten welches im Laufe der Jahre immer größer wurde. Zuletzt an die 300 Hunde.


    Daß es einige Leute mit gewissen Defiziten gibt, die sich selber in bittere Armut begeben, nur weil sie auch jeden Hund "retten" wollen, das habe ich ja bereits erwähnt.
    (Ich habe schon mit Leuten diskutiert, die ihren kargen Lohn aufgeopfert haben, um irgendwelche Katzen (aber wenigstens hierzulande) kastrieren zu lassen. Leute, die dafür sogar ihren Zigarettenkonsum eingeschränkt haben! :D )
    Zugegeben: es gibt sogar recht viele von solchen Typen, wenn man danach sucht.
    Aber liegt es allen Ernstes daran, daß so viele Leuten gern arm werden möchten, daß sie solcherlei Organisationen, die wie Pilze aus dem Boden schießen, gründen? :???:
    Wenn man z.B. im Internet nach einem Hund sucht, dann kommt man aus dem Staunen gar nicht heraus, wieviele es von solchen gibt!
    Alles Gutmenschen, ja, ja ...
    Wenn die alle seriös sein wollen, dann würde ich mich nicht wundern, wenn auch die Mafia da mitmacht. Wahrscheinlich haben die es aber nicht nötig, unbedingt gut dastehen zu müssen.



    Zitat

    Meine Hündin war schon kastriert, direkt, als sie nach Deutschland eingeführt wurde, und allein das hat schon ungefähr so viel wie die Schutzgebühr gekostet, ganz abgesehen von frischen Impfungen, Entwurmungen, chippen, Futter, Augentropfen und sonstige TA-Kosten.


    Kleine Korrektur: das hätte hierzulande vielleicht soviel gekostet, wobei die Standards hierzulande auch um einiges höher liegen und einem hier anders als dort auch keiner Geld dafür schenkt.
    Und wer keinen kastrierten Hund haben möchte, der ist bei solchen Leuten ohnehin an der falschen Adresse, weil die das gar nicht einmal im Ansatz verstehen könnten.




    Zitat

    Die von Dir oben beschriebenen Tiere sind gesunde Tiere, welche nur aufgrund von "Aufbewahrungsfristen" nach 2-3 Wochen VERGAST werden!!! Nochmal: GESUNDE TIERE!!!


    Wenn Du aber konsequent sein willst, dann mußt Du auch Hunde aus den USA retten, denn dort wird das genauso gemacht!



    Das beste Geschäft ist das, welches man mit Hilfe der Emotionen mancher Leute machen kann!



    krusti
    Und dabei geht es nur um eine einzige(!!!) Organisation.
    Ich glaube kaum, daß die eine große Ausnahme nach oben hin darstellt.
    Alle zusammen bilden eine Industrie, die glatt an die Börse gehen könnte!
    Ich kenne jemanden, der nebenbei (inoffiziell) Hunde bei sich aufnimmt, die aus dem Ausland kommen (was ich aber keineswegs gutheiße).
    Der macht das aus Tierliebe, und die Tiere haben es bei ihm auch sehr gut.
    Manchmal zahlt er etwas drauf. Er ärgert sich aber nicht, wenn er dabei einen Gewinn erzielt, wobei er nicht soviel wie diese Vereine verlangt.



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Es gibt Meinungen von Trainern und Tierärzten, die solch ambivalentes Verhalten wie Filou es an den Tag legte, auf innenliegende Hoden zurückführen.


    Kannst Du mir die Links, die zu den Threads, die es in diesem Forum sicher gegeben hat, geben?
    Das interessiert mich nämlich.
    Kryptorchismus kann tatsächlich zu Verhaltensstörungen führen.
    Das ist richtig!
    Nur kann eine Kastration, und das was Dein Hund durchmacht ist mehr als das, ebenfalls zu Traumata führen.
    Da habe ich genug solche Hunde/Rüden kennenlernen dürfen.



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Also warum mein Hund zieht ist mir eigentlich schon klar er will schnüffeln und schneller voran kommen.


    Gut, sehr gut sogar!
    Das heißt aber, daß ihm das Schnüffeln und das schnelle Vorankommen wichtiger ist in diesem Moment, als Du es für ihn bist!
    Und genau das mußt Du ändern!
    Mindestens aber mußt Du immer wichtiger werden!



    Zitat

    Nur wenn ich mit ihm jogge dann will er auch sprinten und nicht im Trab laufen.


    Ja, das kenne ich!
    Weil mir das dann immer zu schnell wurde, habe ich dann stets abgebrochen oder bin entsprechend langsamer gelaufen.
    Irgendwann einmal ging dem Hund ein Licht auf, und er trabte.
    Ab einem gewissen Höchsttempo kann ein Hund nicht mehr angenehm galoppieren!
    Geduld!




    Zitat

    Wenn ich mit Leckerlie in der Hand laufe dann schaut sie ständig zu mir auf und läuft brav neben mir her. Soll ich vielleicht mit Leckerlies an die Sache ran gehen?


    Wenn sie auf Leckerlies reagiert, dann kannst Du in diese Lücke den metaphorischen Hebel ansetzen.
    Viele behaupten, daß diese Methode falsch ist!
    Wichtig ist jedoch, daß Du nicht die Leckerlies als Bestechung verwendest!


    Ich möchte es einmal anders ausdrücken.
    Das Futter soll das Mittel sein, Dich für den Hund interessant zu machen!
    Wenn Du es richtig anstellst, dann wird das Futter zur Nebensache!


    Es gehört das richtige Feeling dazu!
    Wenn der Hund auf das Futter achtet, dann sorge dafür, daß er das mit Dir verbindet!
    Am schwierigsten ist das am Anfang, wenn der Hund nur auf das Futter achtet!
    Wie gesagt, steht am Anfang, daß der Hund das Futter mit Dir verbindet, ihm das Futter wichtiger ist, das Ziel aber ist daß Du für ihn wichtiger wirst als sein Futter und Du am Ende dann sogar das Futter weglassen kannst (Konditionierung und Ritualisierung).
    Sorge am Anfang, nachdem der Hund Dich meinetwegen mit dem Futter verbindet, daß der Hund das Futter zwar nicht sehen kann, Du es aber blitzschnell hervorzaubern kannst.
    Gib dem Hund beim Richtungswechsel ein Kommando, und sobald er auf Dich aufmerksam wird, belohne ihn sofort!
    Das muß am Anfang gar nicht besonders gut klappen, Du darfst nur nicht locker lassen.
    Am Anfang brauchst Du es auch nicht so weit durchziehen, bis es perfekt klappt.
    Es kann bei einem unaufmerksamen Hund sehr anstrengend sein.
    In solchen Situationen neige ich dazu, sehr stur zu sein. Ich bleibe stehen. Erst bei Blickkontakt gibt es ein Leckerchen und es geht dann erst weiter. Kommandos zum Erreichen des Blickkontakts sind erlaubt und erwünscht! :)



    Zitat

    Fahrrad fahren hab ich wie gesagt schon probiert, aber da wurde sie auch immer schneller und hat mich dann fast gezogen. :D


    Und wo ist das Problem dabei?
    Am Fahrrad erfordert es im Gegensatz zum Hund von Dir keine Kondition.
    Solange Du die Kontrolle behältst, kannst Du sogar dann Richtungswechsel verlangen.



    Zitat

    Das mit dem Richtungswechsel kann ich glaube vergessen, Dora schüttelt dann immer den Kopf im Kreis und bleibt auch oft einfach stur stehen.


    Wenn das mit dem Futter zuverlässig klappt, dann sollte das kein Problem sein.


    Ohne Futter:
    Wenn ich es mit einem "sturen" Leinenzerrer zu tun bekomme, dann bleibe ich zunächst einmal bescheiden!
    In der Regel kennt mich der Hund nicht besonders gut, und es kann dann äußerst schwierig sein, seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
    Ich sorge dann aber bei gegenseitiger Zuwendung dafür, daß der Hund mich kennenlernt und Interesse an mir bekommt.
    Ich werfe Leckerchen, wobei ich genau aufpasse, wo es landet.
    Dann führe ich den Hund zu der Stelle.
    ICH zeige ihm also, daß ich das (anscheinend ;) ) besser kann als er.
    Also wird er dadurch lernen, daß es sich lohnt, auf meine Signale zu achten.
    Ich lege stets äußerst großen Wert auf Blickkontakt.
    Direkter Blickkontakt wird aber von Tieren stets vermieden. Also zwinkere ich dabei und lecke mir auch die Lippen, schaue kurz weg.
    Das bringt den Hund dazu, den Blickkontakt nicht mehr (oder zumindest weniger) zu meiden.
    Ich schaue den Hund nicht an wie mein Spiegelbild, sondern wie jemanden, der nach einem Zeichen von Freundlichkeit sucht, aber kein Deutsch kann.



    Vielen ist die Wichtigkeit der Aufmerksamkeit des Hundes gar nicht bewußt!
    Sie gehen mit ihrem Hund an der Leine spazieren und erwarten, daß ihr Hund Gedanken lesen kann!
    Ein Hund muß im schlimmsten Fall aber erst lernen, daß Du da bist, daß Du für ihn da bist.
    Ein Hund ist ein Gesellschaftstier, und es ist ihm ein Bedürfnis, Führung zu bekommen. Das aber muß ihm erst bewußt gemacht werden, falls er es bislang nicht gelernt hat, er diese Erfahrung bisher nicht machen konnte.
    Deshalb ist es so wichtig, daß der Hund begreift, daß möglichst jede angenehme Tätigkeit von seinem Menschen ausgeht!



    Thallus.

    Hallo!



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    Das ist es ja leider, das viele, die sich zwar nicht der Mühe scheuen, ihren eigenen Hund und das passende Gegenstück zu untersuchen, einfach die mendelschen Gesetze vergessen und entsprechend auch die Verebungslehre nicht kennen oder vernünftig umsetzen können.


    Es ist aber auch nicht unbedingt so einfach, die mendelschen Regeln anzuwenden, weil man die rezessiven Gene ja nicht sehen kann. Man kann nur indirekt auf sie schließen (außer bei der rezessiven Reinerbigkeit; da ist die Sache aber auch klar).
    In Wahrheit ist die Sache sehr oft sehr viel komplizierter, z.B. wenn Erbmerkmale von mehreren Genen abhängen.


    Man darf aber auch nicht den menschlichen Aspekt aus den Augen verlieren!
    Ob ein Hund krank oder wirklich gesund ist, das sieht man ihm nicht unbedingt an!
    Was man ihm aber quasi auf Anhieb ansieht ist, ob er gut aussieht, ob er aussieht, wie der Standard es vorschreibt.


    Und wozu führt das?
    Zu folgendem:
    Auch ein gewissenhafter Züchter ist darauf angewiesen, daß er Welpen verkauft.
    Er züchtet ja nicht aus Eigenbedarf, sondern um die Rasse zu etablieren, vielleicht sogar um sie zu verbessern.
    In der Praxis ergibt sich dadurch aber oft die Zwickmühle, daß er entscheiden muß zwischen einem Hund als Deckpartner, der wenigstens mit hoher Sicherheit gesund ist bzw. gesund vererbt und einem anderen, dessen (gutes) Aussehen oder dessen Ausstellungserfolge eben ganz sicher sind.
    Bei Arbeitshunden darf die entsprechende Eigenschaft gegen das Aussehen in meinem Beispiel ausgetauscht werden.


    Und die Käufer?
    Die wenigsten Käufer entscheiden sich aus Vernunftsgründen, sonst gäbe es keine Vermehrer (und keinen Hundeimport aus dem Süden).
    Die Hunde mit dem Etikett "Gesund aber teuer" würden "in den Regalen" bleiben.
    Die Hunde mit "Billig+süüüß!!!" würden weggehen wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln!


    Nur äußerst wenige Züchter können es sich erlauben, am Käuferwunsch völlig vorbei zu züchten.



    Zitat

    Tja also Züchter im Verband hat man die Möglichkeit auf Stammbäume und auf Datenbanken zu nutzen.
    Als Züchter außerhalb eines Verbandes kann man das nicht. Dann hat man nur die Möglichkeit, selber in den Generationen nach entsprechenden Krankheiten zu suchen.


    Theoretisch hast Du vollkommen Recht!
    Wenn Du aber den menschlichen Faktor mit ins Spiel bringst, dann stellst Du fest, daß in der Praxis diese Vorteile (Vorteile für die Rasse und den Kunden/Halter) boykottiert werden, weil sie für die Züchter handfeste Nachteile haben.
    Tests (auf Gesundheit) sind teuer, daher werden sie auf wenige Tests reduziert.
    Bei erfolgversprechenden Tieren (solche die ein tolles Aussehen oder eine tolle Eigneschaft vererben) ist die Versuchung sehr groß, zu "mauscheln".
    Der persönliche emotionale Faktor spielt eine mindestens genauso große Rolle wie bei den Tierschützern, die sich zu aller möglichen Unvernunft hinreißen lassen.


    Für welche Deckrüden entscheidet sich normalerweise ein Züchter?
    Für einen erfolgreichen natürlich!
    Je mehr dies aber tun, desto mehr Nachkommen haben einzelne Deckrüden.
    Wenn sich im Nachhinein herausstellt, daß ein solch "erfolgreicher" Rüde doch eine Krankheit aufweist (und soetwas stellt sich IMMER im Nachhinein heraus), dann hat er sie an eine entsprechend hohe Zahl von Nachkommen vererbt!


    Das ist übrigens der wahre Grund für die so hartnäckige und hoffnungslose Verbreitung diverser Erbkrankheiten!


    Nicht die Vermehrer sind Schuld an ihnen, sondern die Züchter, die es meinetwegen sogar gut gemeint haben.


    Wenn man bedenkt, daß es Verbände gibt, die es rechtfertigen, Rassen zu züchten, die man als Qualzucht bezeichnen darf, wenn man bedenkt, daß Eigensachaften, welche die Qual erhöhen, oft als geradezu erwünscht gelten, dann sollte man sich nicht gesundheitliche Qualität durch irgendwelche Verbände erhoffen, auch wenn sie das noch so betonen.


    Aus meiner Sicht wären unabhängige Datenbanken eine echte Chance zur gesunden Zucht.
    Nur wer will Besitzer von kranken Hunden zwingen, diese Information (frei) zur Verfügung zu stellen? DASS es solche noch nicht gibt, ist schon Zeichen genug!
    Heutzutage muß doch jeder rechtliche Konsequenzen befürchten, wenn er Defizite konkreter Tiere öffentlich nennt!



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    :lachtot: Griechenland und Italien beispielsweise haben also Deiner Ansicht nach eine "ganz andere Kultur" als Deutschland? Sorry, aber das ist ja wohl total lächerlich. So lächerlich wie übrigens auch der Rest deines Postings.


    In Sachen Tierschutz schon!
    Oder warum führen wir deren Tiere bei uns ein? :???:


    Aber lache Du nur ruhig weiter...



    Zitat

    Aber zu obiger Behauptung hätte ich gerne Namen !! Dürfte ja kein Problem sein, sind ja "viele" ...


    Ich habe heute schon viel zu viel geschrieben, daher nur Stichworte!
    Günther Bloch - Toskana Projekt.



    Thallus.