Beiträge von Thallus

    Hallo!



    Das ist wieder das Thema, was mir persönlich am Herzen liegt...


    Ich bin der Meinung, daß man einen Hund wesentlich sanfter erziehen kann und sollte.
    Auf der anderen Seite herrschen hier aber offenbar viele vermenschlichte Sichtweisen, die andererseits aber sogar auf den Menschen selber nicht zutreffen.



    Zitat

    Ich bin verwundert dass der hund noch so "freudig lebensfroh" wirkt uns weltoffen ist.
    Der HH erzählte mir dass er so seit der 8. Woche verfahre wenn normales zig Mal wiederholen nicht mehr "fruchten 2 würde...


    Das ist absolut kein Widerspruch!
    Sogar gequälte Menschen sind nicht zwangsläufig dauernd deprimiert.
    Ich behaupte sogar, daß man Gefolterten mit der geringsten Kleinigkeit eine Freude machen kann.
    Das ist krass! Keine Frage!
    Aber es ist auch pure Psychologie!



    Zitat

    Naja, Hunde sind (ähnlich wie Kinder) total abhängig von ihrem Besitzer. Sie haben keine alternative. Sie "müssen" ihren Besitzer "lieben".


    Hat ein sanft geführter Hund denn eine Alternative?
    "Will" ein unsanft geführter Hund eine Alternative haben?
    Hat er überhaupt im Gegensatz zu Euch eine Vorstellung einer Alternative?



    Zitat

    Mit einem Rottweiler würde er das keine zwei Tage durchziehen können...


    Das hängt viel weniger von der Rasse ab als von der Bindung, die auch von einem Grobian aufgebaut werden kann.
    Es gibt viele Wege zu einer Mensch-Hund Beziehung!



    Zitat

    Aber lehnt sich der hund nicht irgendwann mal auf gegen diese Ungerechtigkeit ?


    Das hängt einerseits vom Hund ab, wie tolerant seine Psyche ist, andererseits hängt es aber davon ab, wie verkehrt der Mensch es durchführt.
    Das Wörtchen "Ungerechtigkeit" zeigt hier, wie menschlich Euer Standpunkt eigentlich ist.
    Ein Hund empfindet anders!
    Ein Hund regt sich nicht darüber auf, wenn sein Artgenosse besser behandelt wird!
    Er versucht vielleicht, seine Lage zu verbessern, ist er aber rangniedriger, so muß er zwangsläufig seine Stellung akzeptieren.
    Wird ein Hund reglementiert, meinetwegen geprügelt, so zeigt er Beschwichtigung.
    Geht der Prügler nicht darauf ein und läßt nicht ab, so wird die Kommunikation massiv gestört.
    Irgendwann weiß der Hund sich nicht anders zu helfen und beißt in seiner Not zu.
    Das trifft nicht auf jeden Hund zu und nicht bei jedem Hund gleich schnell.
    Das hat in den meisten Fällen auch den gewünschten Erfolg, weil der Hund besser bewaffnet und der Mensch zusätzlich empfindlicher ist. Das merkt der Hund auch schnell, und schon hat man einen gefährlichen Problemhund.


    Er beißt aber nicht zu, weil er sich ungerecht behandelt fühlt.
    Er beißt entweder zu, weil er, wie bereits erwähnt, sich nicht anders zu helfen weiß, oder weil er sich in der Lage fühlt Contra zu geben. Letzteres ist aber nicht unbedingt der jahrelang geprügelte Hund.



    Ich möchte betonen, daß ich Gewalt keineswegs gutheiße!
    Es liegt mir jedoch am Herzen, die Mechanismen zu begreifen!



    Zitat

    Ich bin öfter bei einem Bekannten zu Besuch der 3 Hunde hat. In der Zeit, in der ich bei ihm bin, fiept und jault öfter heftig einer der Hunde. Nicht weil sie von meinem Bekannten gemaßregelt werden sondern von einem der Hunde und das u.U. sehr, sehr heftig. Den Rest der Zeit leben sie in Eintracht zusammen und machen einen sehr ausgeglichenen Eindruck.


    Und genau deshalb ist es nicht zwangsläufig gegen die Hundenatur, wenn man körperlich durchgreift.
    Die Aktionen müssen jedoch in die Syntax passen!


    Was ich versuche auszudrücken: Die Wattebällchenmethoden der Softiepartei können genauso falsch sein, wie der prügelnde Barbar!
    In beiden Fällen geht die Behandlung am Hund - an dem, was er versteht - vorbei.



    Zitat

    Ich habe jedenfalls noch kein Kind gesehen, daß sich zwei mal an der heissen Herdplatte verbrannt hat.
    Von wegen Lerneffekt unter Schmerz.....


    Das ist vollkommen richtig!
    Aber!


    Dieser (krasse) Mechanismus mit krassen Mitteln kommt in der Natur meist nur dann vor, wenn akute Lebensgefahr besteht!
    Ein Hund, der nicht vor Feuer zurück weicht, der kommt ums Leben.
    Daher hat es die Natur so eingerichtet, daß der Kontakt mit Feuer für das Lebewesen höchst unangenehm ist!
    Einen Hund mit einem glühenden Schürhaken zu traktieren, weil er das Sitz nicht schnell genug macht, ist aber einfach nur unangemessen!
    Außerdem haben alle Methoden die entscheidende Eigenschaft, daß sie durch die Gewöhnung an Wirkung verlieren.
    Wenn der Grobian schon die kleinsten Verfehlungen mit heftigen Aktionen bestraft, dann muß er zwangsläufig bei diesen Mitteln bleiben, ja sie sogar noch steigern, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
    Daher führt dieses Vorgehen in eine Sackgasse der Hölle.



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Aber DU wirst ja nicht gezwungen, auch nur einen Cent für solche Tiere auszugeben, weshalb also regst Du Dich darüber auf???


    Ich rege mich darüber gar nicht auf, und ich lasse Dir auch Deine Profilierungssucht!
    Viel lieber unterstütze ich aber den Tierschutz, der dieser Praxis nicht folgt.
    Und viel lieber mache ich darauf aufmerksam, daß diese Vorgehensweise, Hunde aus Spanien Griechenland, Afghanistan und Sulawesi bei uns einzuschleppen, erhebliche Nachteile hat: für die Tiere, für die Tiere hierzulande und nicht zuletzt auch für uns.


    Btw.: Wenn sich jemand aus dem 5 km entfernten Frankreich einen Hund holt, so macht es für mich keinen Unterschied zu jemanden, der sich einen von einem Züchter aus dem eigenen Land holt.
    Wir sprechen hier aber von Leuten, die sich Tiere aus einer ganz anderen Kultur holen.


    Wenn sich jemand aber einen Hund aus dem Ausland holt, weil er dort verstümmelt werden darf, dann ist das eine ganz andere Geschichte.
    Ich weiß jetzt nicht, ob ich dahingehend richtig informiert bin, soweit ich aber vermute, ist die Einfuhr kupierter Hunde auch nicht unbedingt erlaubt.
    In dieser Hinsicht ist unser "schönes" Tierschutzgesetz auch eine nette Attrappe!



    Zitat

    Was genau meinst Du damit? Wenn sich das auf die Orgas bezieht, dann kann ich das nicht bestätigen. Sicherlich mag es darunter schwarze Schafe geben, aber die gibts ja überall.


    Abgesehen davon, daß viele Experten der Meinung sind, daß die Einfuhr dieser "Todeskandidaten" aus dem Ausland totaler Schwachsinn ist, handeln die Vertreter der entsprechenden Organisationen meist völlig emotional!
    In der Natur beispielsweise würden die wenigsten dieser Tiere überleben.
    Für die Vertreter dieser Organisationen ist es aber so, als wenn ihr eigenes Leben am seidenen Faden hinge.
    Daher billige ich ihnen keine rationale Entscheidungsfähigkeit zu, mit der verhindert würde, daß kranke Tiere "gerettet" würden.
    Der Bereich zwischen gutherzigem und illegalen Handeln ist da sehr fließend!
    Ich habe genug Leute kennenlernen dürfen, welche sich in die Tier"rettung" dermaßen hineingesteigert haben, daß man sie überhaupt nicht mehr als vernünftig bezeichnen konnte!



    Zitat

    wenn man mal mitbekommt, wie engagiert zB meine Orga vor Ort involviert ist und für bessere Lebensbedingungen und für Kastrationsprogramme kämpft.


    Ach ja?
    Und wenn Du Dich einmal informieren würdest, dann würdest Du vielleicht erkennen, daß Deine so geliebten Kastrationsaktionen überhaupt nicht artgerecht sind.
    Normalerweise wären sie völlig überflüssig, wenn sich die ach so "tierlieben" Menschen nicht einmischen würden.
    Kastrationsaktionen verkaufen sich aber gut und sorgen für fließende Spendengelder. Dabei sind sie eher blinder Aktionismus. Aber davon wird keiner dieser Tier"freunde" etwas hören wollen.
    Solche Leute würde ich nicht einmal unterstützen, wenn man mich dafür bezahlen würde, wenn ich ihnen Geld gäbe! ;)
    Daß ich Geld dafür ausgeben sollte, daß anderorts Hunde kastriert werden, das halte ich für völlig absurd.
    Das ist so absurd, daß es schon regelrecht komisch ist.
    Und wer mich kennt, der dürfte das als "Running Gag" verwenden!



    Zitat

    Mit wieviel Herzblut sie dabei sind!


    Oja! Das habe ich gemeint! Mit zuviel Herzblut!



    Zitat

    Es gibt unüberschaubar viele Internetvermittlungsportale (sogar mit zig-tausenden Hunden), wo man nach Studium eines Fotos und der dazu passenden rührenden Geschichte und nach Zahlung von 200-300 Euro den (vermeintlichen) Wunschhund einfliegen lassen kann.


    Ich hatte einmal einen Vertreter einer solchen Organisation im Fernsehen erleben "dürfen".
    Der sagte, die hätten im (damals) letzten Jahr 800 (in Worten: ACHTHUNDERT!!!) Hunde hier eingeschleppt.
    Es kann mir NIEMAND erzählen, daß sich das nicht finanziell lohnt!
    Die Tiere werden (kostensparend mittels Flugpaten) hier eingeflogen, sie werden kostensparend im Süden durch Studenten oder "tierliebe" Ärzte kastriert (was hierzulande aber als Rieseninvestition verkauft wird), und man hat hierzulande praktisch keine Unkosten.
    Wenn ein solcher Hund für 250 Euro bzw. mittlerweile 300 Euro verkauft wird (pardon "gegen eine *Spende* vermittelt" - das klingt ja gnädiger!), dann kann mir keiner erzählen, daß dies keine florierende Industrie darstellt.
    Diese Industrie wird natürlich von Leuten mit akutem Helfersyndrom (was als Gutherzigkeit dargestellt wird) am Laufen gehalten.
    Und natürlich wird das durch Meinungsmache gerechtfertigt, ansonsten würden wir hier kaum darüber diskutieren!



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Hast wahrscheinlich noch gar nicht gemerkt das der Hund dich sehr wohl beobachtet und Menschen verstehen lernt. Ob du dir dabei über die Lippen leckst ist ihm sowas von schnuppe :lachtot:


    Denn so oft wie du dir wahrscheinlich unbewusst über die Lippen leckst oder zwinkerst ohne das der Hund gemeint ist (aber neben dir ist) müsste dein Hund wahrscheinlich schon einen an der Klatsche haben.


    Ich habe mich anscheinend nicht deutlich genug ausgedrückt.
    Mein Fehler, ich hätte wissen müssen, daß man es Euch besonders deutlich machen muß, weil Ihr Euch dessen offenbar gar nicht bewußt seid!
    Die Sache mit dem Lecken der Lippen habe ich ja nicht unbedingt im Zusammenhang mit meinem Hund meinetwegen am Frühstückstisch gemeint. Da sind Beschwichtigungsgesten fehl am Platz! Natürlich!


    Wenn ich es aber mit einem völlig fremden Hund zu tun bekomme, der mich überhaupt nicht einschätzen kann, weil er mich überhaupt nicht kennt, dann sind Beschwichtigungsgesten wahre Brücken zueinander.
    Da hängt es manchmal DAVON ab, ob sich der fremde Hund zurückzieht, oder Vertrauen aufbaut.
    Aber das ist nur eine Sache von vielen.
    Ist Euch eigentlich gar nicht klar, daß man für einen fremden Hund erst einmal eine Gefahr darstellt? :???:
    Davon ausgenommen natürlich völlig menschenbezogene Individuen!



    Zitat

    Und wenn du es machst dann bitte aber auch ALLE Handlungen die ein Hund so drauf hat. Ob da allerdings die Menschen, denen du es dann erklärst noch begeistert sind, ist fraglich.


    Entschuldige bitte, aber das ist Unsinn.
    Wenn ich mit einem Hund kommuniziere, dann bemühe ich mich natürlich, möglichst vieles davon zu verwenden, was er versteht.
    Deshalb muß ich aber nicht unbedingt zum Hund werden.


    Wenn ich mich mit einem Chinesen unterhalte, dann muß ich es nicht soweit treiben, daß ich meine Augen denen der Mongolen angleiche!



    Zitat

    Jeder Hund kann lernen seinen Menschen zu verstehen. Und jeder Mensch kann lernen seinen Hund zu verstehen. Dazu muss weder der Hund noch der Mensch sich verrenken.


    Aber ist Dir schon einmal der Gedanke gekommen, daß es mit Hündisch besser gehen könnte?
    Ich kann zu Fuß nach China gehen. Besser und schneller komme ich aber mit der Eisenbahn oder gar mit dem Flugzeug dahin!



    Zitat

    Ja. Mensch und Hund leben in zwei verschiedenen Welten. Um sich zu nähern müssen BEIDE lernen sich zu VERSTEHEN, nicht sich zu imitieren.


    Nein, ich behaupte, daß sich die Welten zumindest überschneiden sollten!


    Wenn ich mir Eure Haltung so durch den Kopf gehen lasse, dann finde ich das ganz schrecklich!
    Wieviel Ihr verpaßt!


    Ich kenne mich nicht besonders gut mit Pferden aus.
    Aber was meint Ihr, wieso z.B. Monty Roberts selbst bei denen für enorme Verblüffung gesorgt hat, die jahrzehntelang mit Pferden zu tun gehabt zu haben glaubten?
    Weil er sich wenigstens z.T. wie ein Pferd benommen hat!
    Und komischerweise haben die Pferde es verstanden, obwohl sich ein Mensch mehr vom Pferd unterscheidet als vom Hund!



    Zitat

    Und trotzdem wird dem Hund auch die Kommunikation erleichtert wenn wir uns einfach so verhalten wie wir sind. Denn es gibt Parallelen zwischen Mensch und Hund. Brauche ich dir wohl nicht extra zu erläutern.


    Ich habe schon mehrfach geschrieben, daß ohne diesen Parallelen viele mit ihren Hunden gar nicht zurechtkämen!
    Und Du meinst, es wäre leichter, mit einem Chinesen zu sprechen, wenn man gar nicht versuchen würde, eine gemeinsame Sprache zu sprechen?
    Bzw. der Chinese müßte dazu unbedingt Deutsch lernen?


    Entschuldige bitte, das ist absolut absurd!



    Zitat

    Auch ich habe Hunde, die alleine durch ihre Größe körperlich sehr präsent sind und natürlich diesen Körper auch gerne einsetzen. Wenn dich zwei Neufundländer in die Mitte nehmen und schubsen, ist das wie eine Kollision mit Bergepanzern. Neufundländer setzen, im spielerischen als auch in ernsthaften Kämpfen, ihre Körper ein. Sie schmeissen ganz einfach um. Um dem zu begegnen muß ich auch Körpereinsatz zeigen. Das heißt auch ich rempele und schubse. Ich packe auch mal ins Fell und halte fest. Das ist meist Situationsbedingt, es muß gehandelt werden und ich handle instinktiv.


    Tja! Dann machst Du viele Dinge, die Du hier abstreitest, weil Du Dir möglicherweise ihrer Tragweite gar nicht bewußt bist!



    Ich muß mich dennoch bei Euch bedanken!
    Es hat etwas gedauert, aber mir ist jetzt klar geworden, warum manche Leute so wenig mit ihren Hunden klarkommen!
    Diese Grundhaltung über die verschiedenen Welten scheint verbreitet zu sein.
    Ich habe zwar schon sehr viele Menschen beobachten können, die neben eine/ihrem Hund standen, wie neben einem Sack Kartoffeln, dennoch richtig bewußt wurde es mir jetzt erst, wie tief das eigentlich reicht.
    Manche Menschen tun vielleicht instinktiv das "Richtige" und gelten dann als Hundeflüsterer.


    Für die anderen, wahrscheinlich für die meisten, ist der Hund vielleicht ein Wesen, das man lieb haben sollte, das aber nicht viel mit einem gemein hat. :shock:


    Wieviele könnten wieviel mit der richtigen Geisteshaltung erreichen? :???:



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Der TA meinte, da er ja den ganzen Bauch aufgeschnitten bekommen hat, dass die Narben erstmal beim bewegen ziepen.


    Zitat

    Dai-yu wurde ja auch erst mal der ganze Bauch aufgeschnitten, weil man das blöde Ding ja suchen muss und auch bei ihm war der innere Hoden festgewachsen.


    Ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen...


    Ihr mutet DAS einem - Eurem - Hund zu, ihm den halben Bauch aufzuschneiden, weil sich der innen liegende Hoden womöglich einmal verändern könnte?


    Meint Ihr nicht, daß er so mehr durchgemacht hat, als er es wegen des möglicherweise sich niemals einstellenden Problems jemals könnte? :???:
    Nur damit Ihr ruhig schlafen könnt?


    Ich verstehe das jedenfalls nicht, kenne aber auch nicht die ganze Geschichte.



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Noch ein Wort zum "Geld verdienen":


    Geld verdient man mit seriösem Tierschutz sicher nicht. Unabhängig von den standardmäßigen Impfungen müssen die Tiere auf Mittelmeerkrankheiten getestet und gechipt werden.


    Was fast immer aus den Augen verloren wird ist, daß es keineswegs immer nur ums Geld geht!
    Oft spielen Profilierungssucht, eigene Defizite und Neurosen sowie die Suche nach dem Sinn des eigenen Lebens eine Rolle!


    Es ist relativ unwichtig, aus welchen Gründen genau Unsinn gemacht wird und aus welchen Gründen auch immer nicht im Sinne der Tiere gehandelt wird!


    Diese sogenannten Tierschützer tun IMMER so, als wenn es für den Hund das Allergrößte wäre, hier in Deutschland ein Zuhause zu finden.
    Tatsächlich ist aber der Kulturschock eine größere Belastung als "die eine Spritze".


    Und glauben tatsächlich alle, daß ein so furchtbar niedlicher Hund wegen einer verharmlosten Leishmaniose etwa in der Tötungsstation belassen wird?
    Stattdessen darf sich dann der künftige Halter finanziell an ihm übernehmen.



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Etwas nachzuahmen was Hunde machen ist nicht Hundgerecht.


    Ein Widerspruch in sich! :)
    Dann darf man also nur das machen, was ein Hund niemals tun würde?


    Dann darf ich mir nicht mehr mit der Zunge über die Lippen lecken, um eine Situation zu entspannen? Dann darf ich nicht aus denselben Gründen mehr zwinkern?
    Schade eigentlich! Denn das funktioniert nämlich ganz gut!



    Zitat

    Ehrlich ist es für mich nicht wenn man einen Hund korrigiert auf eine Art und Weise weil es ein anderer genauso macht bzw. weil es empfohlen wird.


    Weil es ein anderer Hund so macht?
    Wie sollte man sonst korrigieren, damit ein Hund einen versteht?
    Etwa so, wie ein Hund niemals handeln würde?
    Z.B. mit einem Knüppel?


    Wenn man möchte, daß einen ein Hund versteht, dann sollte man in seiner Sprache sprechen und sich nicht darauf verlassen, daß der Hund erst unsere Sprache lernt!



    Zitat

    Der wichtigste Punkt ist für mich immer nach einer Korrektur nie nachtragend zu sein. Denn mehr als sich zurückzuziehen bzw. zu zeigen das er verstanden hat kann ein Hund nicht.


    Dem stimme ich bedingt zu!
    Ein Fehlverhalten des Hundes kann (und darf) durchaus die Stimmung verderben.
    Wenn die Stimmung über längere Zeit schlecht bleibt, dann versteht der Hund durchaus, was Sache ist!
    Was absolut nicht geht ist, wenn man zwischendurch wieder freundlich wird, zuhause (z.B.) einem aber einfällt, daß man ja sauer ist und den Hund dann entsprechend behandelt.
    Das nennt sich inkonsequent!
    Nachtragend ist also abhängig von der Definition.



    Zitat

    Ist doch ganz einfach: der Hund benimmt sich wie ein Hund und der Mensch wie ein Mensch. Nicht mehr und nicht weniger.


    Und beide leben in getrennten Welten!
    Dann sollte Mensch sich aber auch nicht Hund anschaffen, weil Hund so ausgegrenzt wird, was er per definitionem ja nicht verstehen kann.
    Mensch kann lernen, möglichst viel Verhalten des Hundes zu verstehen.
    Hund lernt das menschliche Verhalten zu verstehen bis zu dem Punkt, zu dem ihm das möglich ist. Der ist aber meist verblüffend weit!
    Sonst könnten die meisten Leute ihren Hund gar nicht erst händeln!



    Zitat

    Der ACD ist schon leichtführig... WENN er es gelernt hat..


    JEDER Hund ist leichtführig, sobald man nach seinen Bedürfnissen handelt.
    Aber das ist der entscheidende Punkt!
    Für die einen ist es einfach, einem Hütehund die Hütearbeit zu geben, in der er aufgeht.
    Wenn der Mensch es schafft, dem Hund zu zeigen, daß er ihm dies ermöglicht, dann hat er den einfachsten Hund von der Welt, einen Hund der quasi Gedanken lesen kann.
    Für andere Menschen ist es einfacher, im Sessel zu sitzen und den Hund mit Fressen zu manipulieren. Dummerweise klappt das nicht mit Hunden, deren Bedürfnis nach Bewegung größer ist als das nach Futter.
    Daher gibt es Hunde mit unterschiedlichen Bedürfnissen, die für Halter unterschiedlicher Lebensauffassungen unterschiedlich schwierig zu händeln sind!
    Und natürlich gibt es Hunde mit Bedürfnissen, die nur von wenigen Haltern geteilt werden. Und das sind dann die (angeblich oder tatsächlich) schwierigen Hunde.



    Zitat

    Und nein, mit Dominanz oder Rangordnung hat das Ganze sowieso nichts zu tun, sondern nur mit Grenzen aufzeigen und durchsetzen...


    Das ist aber auch so ein Widerspruch in sich!
    Wenn jemand Grenzen aufzeigt, dann dominiert er ganz klar.
    Mehr dominieren kann man gar nicht, als zu bestimmen, wie weit der andere gehen darf!
    Und nein, ich gehöre nicht zu denjenigen, die in jedem Anspringen des Hundes gleich Dominanz wittern! :)



    Zitat

    häufiges "balgen" (kann man das überhaupt so nennen?) führte auch zu einem allgemein disziplinierteren und selbstsichereren verhalten ihrerseits (kein bellen gegen andere hunde mehr, nur noch stolz vorbei laufen und auf mich fixiert)


    Interessante Aussage!
    Es lohnt sich, das vielleicht mit übernervösen Hunde durchzuziehen!
    Und natürlich, darüber nachzudenken!



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    ich hab sie seit 1 Monat aus dem Th, zieht beim Spazieren immer wieder stark an der Leine. ich hab schon in vielen anderen Threads geguckt aber auf meine speziellen Problemchen noch keine richtige Lösung gefunden.


    Bevor man für ein Problem eine Lösung anwendet, sollte man sich über die Ursachen des Problems klar werden!


    Bereits für einen Hund von mittlerer Größe ist das Schrittempo eines Menschen völlig widernatürlich.
    Ein Hund würde sch normalerweise im Trab bewegen.
    Langsameres Gehen muß er i.d.R. erst lernen.
    Ich habe schon mit Leinenzerrern zu tun gehabt, die am Fahrrad richtig angenehm waren.
    Das soll jetzt kein Tip sein. Der könnte bei ungenügender Fahrraderfahrung des Menschen böse enden.


    Was aber heißt: ein Hund, der nicht ausgelastet ist, der lernt vernünftiges Gehen an der Leine viel schwieriger als ein ausgelasteter, dessen Bewegungsbedürfnis halbwegs gestillt ist!



    Zitat

    Hab vorhin etwas in einem anderen Forum gelesen, dass wenn der Hund nach allen Richtungen zieht, dass man auch mal öfter die Richtung wechseln soll also nach vorne, dann schräg links, nach hinten laufen und so, also regelrecht mit dem Hund tanzen. Mh, naja ich hab das eben beim letzten Spaziergang das ausprobiert, hat echt super geklappt, hätt ich nicht gedacht.


    Je nach Hund ist auch so viel Geduld gefragt.
    Bei dieser Methode wirken gleich mindestens zwei Mechanismen!
    Zum einen muß sich der Hund auf den Menschen einstellen, er wird zum anderen in seiner Tätigkeit unterbrochen!
    Viele Leinenzerrer tun das triebhaft!
    Wird eine Fährte aufgenommen, so muß diese so schnell wie möglich verfolgt werden (Jagdverhalten).
    Über Zughunde brauche ich sicher nichts zu sagen, oder?


    Am wirkungsvollsten ist diese Richtungswechselei aber, wenn sie mit der Begeisterungsfähigkeit des Hundes verbunden wird.
    Verbindet man den Richtungswechsel mit einem Kommando, dann erfolgt er, sobald der Hund es gelernt hat, sogar ohne jeglichem Ruck!


    Kultiviertes Gehen an der Leine funktioniert nur, wenn sich beide Seiten aufeinander eingestimmt haben, noch besser aber, wenn sich beide Seiten verstehen.
    Für den Hund ist laufen ein Grundbedürfnis. Er muß erst lernen, sich nach seinem Menschen zu richten!
    Der Mensch muß lernen, die Aufmerksamkeit des Hundes zu wecken.
    Geduld, Übung und Verständnis sind die Schlüsselworte!



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Nu bin ich ein wenig verwirrt. Welchen Zusammenhang bitte soll es geben? Mein Hund ist nicht biestig, oder bissig, sie knurrt noch nicht mal. Welchen Zusammenhang soll es denn bitte geben?


    Das kann noch kommen!
    Du solltest Dich fragen, warum Dein Hund so handelt und wie Deine Reaktion auf ihn wirkt.
    Du schreibst, daß er spielen will. Das ist sein gutes Recht!
    Darf er denn auch einmal spielen?
    Wie oft?
    Wie entschärfst Du Deine "Baustelle"?
    Nur dadurch, daß Du verhinderst, daß Dein Hund spielen darf?


    Die meisten Probleme schafft sich der Mensch alleine!



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Zu angeleinten Hunden lass ich Lena auch nicht hin. Und sie soll auch lernen, an ihren Spielkameraden mal anständig vorbei zu gehen an der Leine, ohne Terror zu machen (das ist noch ne arge Baustelle von uns, aber es wird schon besser.


    Auf die Idee, daß es da einen Zusammenhang gibt, bist Du noch nicht gekommen?
    Ich meine keineswegs, daß man alle Hunde beliebig zusammenkommen lassen MUSS!
    Aber wenn man jeglichen Kontakt verbietet, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn ein Hund falsch kommuniziert und aus Verunsicherung "biestig" wird.



    Im übrigen kann ich es zwar nachvollziehen, daß gewisse Probleme entstehen, wenn ein 65kg Rüde seinem Trieb folgt und auch den Halter (der Hündin) nicht davor verschont.
    Andererseits gibt es aber einen Griff, der den Rüden für 20 bis 30 Minuten zuverlässig aufhält.
    Einschränkend muß ich aber zugeben, daß ich als Rüdenhalter in dieser Situation nicht unbedingt DIE praktischen Erfahrungen habe.



    Zitat

    Was soll man denn machen, wenn dann die unangeleinten Rüden vor einem stehen?


    Zurücklächeln! ;)



    Zitat

    Ich habe damals,als ich hier ins Forum kam um mich auf Chandro vorzubereiten, sehr viel Schläge hier bekommen für diese Geschichte.
    Ich war was Vermehrung betrifft, auch noch ein bischen unwissend und blauäugig.


    Aber inzwischen bin ich nicht nur schlauer, sondern liebe meinen Unfallwurf heiss und innig, eine Bezeichnung, die meine Trainerin jedes Mal die Wände hochgehen lässt.


    Ich finde, es exisitert eine nicht unerhebliche Bigotterie!
    Einerseits wird so getan, als müßte die Hündin sterben, wenn sie einmal einen Wurf hätte. Oder zumindest der Untergang des zivilisierten Abendlandes stünde auf dem Spiel!
    Andererseits "machen sich" die Leute "ins Hemd" vor lauter Begeisterung über die ach so niedlichen Welpen!
    Nein, ich bin keineswegs dafür, daß man ungewollte Tiere in die Welt setzt!
    Aber die Argumentation diese betreffend ist meist ziemlich schwach!
    Als wenn JEDER Unfallwelpe im Tierheim landet und als wenn dieses Schicksal Züchterhunden erspart bliebe!
    Wieviele der "Unfälle" landen im Tierheim im Vergleich zu denen, die ein schönes Zuhause gefunden haben?
    Wieviele Menschen hätten keinen Hund, wenn nur Züchter Hunde vermehren würden?
    Haltet Ihr es wirklich für wünschenswert, wenn Züchter, die vorgeben, nur das Beste zu tun, das Monopol auf Hunde hätten?
    Wo bitte schön kommen all die üblen Krankheiten denn her, wenn nicht von den Züchtern erzüchtet?


    Man sollte schon die Kirche im Dorf lassen, und nicht naiv im Einklang mit der Lobby der dem FCI angeschlossenen Vereine Meinung machen!
    Und man sollte auch nicht SO naiv sein, um nicht zu glauben, daß den Vereinen die "billigen" Hunde kein Dorn im Auge sind, die ihnen das Geschäft vermasseln! :rolleyes:



    Zitat

    Das ist für mich ein Unfall, weil die Leute im guten Glauben waren und es nicht wussten.


    Da könnte man aber auch drüber streiten!
    Wenn man sich mit Hunden auskennt, dann merkt man sehr wohl, daß seine Hündin läufig ist.
    Streiten möchte ich aber nicht, nur sollte man mit dem Begriff "Dummheit" in dieser Hinsicht sehr vorsichtig sein.
    Die einen erkennen nach jahrzehnterlanger Haltung von Hunden nicht, ob sie einen Rüden oder eine Hündin bekommen haben, die anderen erkennen nicht, daß sie eine nicht kastrierte Hündin vom Tierschutz bekommen haben.
    So führt dann der Einäugige den Blinden...



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Wir führen weitestgehend Verhaltenskrüppel.


    Wie Du es gemeint hast, das habe ich verstanden.
    Aber wenn wir von einem normalen Verhalten sprechen wollen, müssen wir erst einmal die Referenz festlegen!
    Was ist normal?
    Welcher Hund ist normal?
    Hunde sind vielleicht die durch den Menschen am meisten veränderten Tiere.
    Ist vielleicht dieses "unnormale" Verhalten nicht in Wirklichkeit normal?
    Vieles, was man vielleicht unnormal nennt, resultiert doch aus der Neotonie.



    Zitat

    Es ist einleuchtend, daß man mit dem Welpen am besten fährt, wenn man den Erziehungsstil der Mutter kopiert. Weil das leider Gottes der einzige ist, den sie kennen und verinnerlicht haben.


    Wäre es dann nicht "am besten", wenn man mit den Welpen so umginge, wie es in einem Rudel geschähe?
    Dann aber möchte ich die Leute, die bereits den Schnauzgriff ablehnen, nicht erleben wollen!



    Zitat

    Aus meiner langjährigen Praxis heraus kann ich sagen: Keine Hunde sind so einfach zu führen wie Hunde, die mit anderen Hunden bei ihrer Mutter leben. Die sind nämlich normal.


    Das glaube ich Dir aufs Wort!
    In den meisten Fällen dürften es Hunde sein, denen in vernünftigem Maß Grenzen gesetzt wurden. Hunde, die vernünftig kommunizieren und in ihren Artgenossen keinen Feind sehen aber auch keinen Artgenossen, mit dem, koste es, was es wolle, unbedingt gespielt werden muß.


    Aber ein solch wohlgeratenes "Pflänzchen" muß dann trotzdem gehegt und "begossen" werden! :)



    Zitat

    AGanz unterschiedlich. Kommt auf den Einzelfall an.
    ...
    Kann ich so nicht sagen.
    Ich vermute aber, daß sich die Situation bei mir so nicht ergeben hätte.


    :D
    Du sprichst mir aus dem Herzen!
    "Unser" Problem ist aber, daß "die anderen hier" eine Methode hören wollen, die sie dann aber auseinanderpflücken können, indem sie die Situation willkürlich abändern.



    Zitat

    Das ist das vielzitierte Problem der Authentizität.
    Ob ein Hund seinen Chef für voll nimmt, entscheidet sich in den ersten Tagen, manchmal sogar Minuten des gemeinsamen Lebens.


    Und an diese Stelle habe ich mit meinem kritisierten Schnauzgriff angesetzt.
    Nur daß bei einem nicht vorbelasteten Hund bereits die flache Hand auf der Fangoberseite ausreicht.
    Damit komme ich viel authentischer herüber, als wenn ich, womöglich noch lächelnd, "Nein." sage.
    Wenn ich handele, dann wirkt die Handlung als Rückkopplung auf mich selber und überzeugt dann auch mich! Und das ist eigentlich das Entscheidende! Ich muß erst von mir selber überzeugt sein, um glaubwürdig herüber zu kommen!



    Zitat

    ........allerdings ist es nie zu spaet das Ruder rumzureissen, wenn der Halter eines Hundes gewillt ist zu lernen und das erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen.


    Aber je "verdorbener" ein Hund ist, desto mehr Energie muß man hineinstecken, um ihn zu erziehen. Und meist ist es auch so, daß man dann zu strikteren Mitteln greifen muß.



    Thallus.