Hallo!
Das ist wieder das Thema, was mir persönlich am Herzen liegt...
Ich bin der Meinung, daß man einen Hund wesentlich sanfter erziehen kann und sollte.
Auf der anderen Seite herrschen hier aber offenbar viele vermenschlichte Sichtweisen, die andererseits aber sogar auf den Menschen selber nicht zutreffen.
ZitatIch bin verwundert dass der hund noch so "freudig lebensfroh" wirkt uns weltoffen ist.
Der HH erzählte mir dass er so seit der 8. Woche verfahre wenn normales zig Mal wiederholen nicht mehr "fruchten 2 würde...
Das ist absolut kein Widerspruch!
Sogar gequälte Menschen sind nicht zwangsläufig dauernd deprimiert.
Ich behaupte sogar, daß man Gefolterten mit der geringsten Kleinigkeit eine Freude machen kann.
Das ist krass! Keine Frage!
Aber es ist auch pure Psychologie!
ZitatNaja, Hunde sind (ähnlich wie Kinder) total abhängig von ihrem Besitzer. Sie haben keine alternative. Sie "müssen" ihren Besitzer "lieben".
Hat ein sanft geführter Hund denn eine Alternative?
"Will" ein unsanft geführter Hund eine Alternative haben?
Hat er überhaupt im Gegensatz zu Euch eine Vorstellung einer Alternative?
ZitatMit einem Rottweiler würde er das keine zwei Tage durchziehen können...
Das hängt viel weniger von der Rasse ab als von der Bindung, die auch von einem Grobian aufgebaut werden kann.
Es gibt viele Wege zu einer Mensch-Hund Beziehung!
ZitatAber lehnt sich der hund nicht irgendwann mal auf gegen diese Ungerechtigkeit ?
Das hängt einerseits vom Hund ab, wie tolerant seine Psyche ist, andererseits hängt es aber davon ab, wie verkehrt der Mensch es durchführt.
Das Wörtchen "Ungerechtigkeit" zeigt hier, wie menschlich Euer Standpunkt eigentlich ist.
Ein Hund empfindet anders!
Ein Hund regt sich nicht darüber auf, wenn sein Artgenosse besser behandelt wird!
Er versucht vielleicht, seine Lage zu verbessern, ist er aber rangniedriger, so muß er zwangsläufig seine Stellung akzeptieren.
Wird ein Hund reglementiert, meinetwegen geprügelt, so zeigt er Beschwichtigung.
Geht der Prügler nicht darauf ein und läßt nicht ab, so wird die Kommunikation massiv gestört.
Irgendwann weiß der Hund sich nicht anders zu helfen und beißt in seiner Not zu.
Das trifft nicht auf jeden Hund zu und nicht bei jedem Hund gleich schnell.
Das hat in den meisten Fällen auch den gewünschten Erfolg, weil der Hund besser bewaffnet und der Mensch zusätzlich empfindlicher ist. Das merkt der Hund auch schnell, und schon hat man einen gefährlichen Problemhund.
Er beißt aber nicht zu, weil er sich ungerecht behandelt fühlt.
Er beißt entweder zu, weil er, wie bereits erwähnt, sich nicht anders zu helfen weiß, oder weil er sich in der Lage fühlt Contra zu geben. Letzteres ist aber nicht unbedingt der jahrelang geprügelte Hund.
Ich möchte betonen, daß ich Gewalt keineswegs gutheiße!
Es liegt mir jedoch am Herzen, die Mechanismen zu begreifen!
ZitatIch bin öfter bei einem Bekannten zu Besuch der 3 Hunde hat. In der Zeit, in der ich bei ihm bin, fiept und jault öfter heftig einer der Hunde. Nicht weil sie von meinem Bekannten gemaßregelt werden sondern von einem der Hunde und das u.U. sehr, sehr heftig. Den Rest der Zeit leben sie in Eintracht zusammen und machen einen sehr ausgeglichenen Eindruck.
Und genau deshalb ist es nicht zwangsläufig gegen die Hundenatur, wenn man körperlich durchgreift.
Die Aktionen müssen jedoch in die Syntax passen!
Was ich versuche auszudrücken: Die Wattebällchenmethoden der Softiepartei können genauso falsch sein, wie der prügelnde Barbar!
In beiden Fällen geht die Behandlung am Hund - an dem, was er versteht - vorbei.
ZitatIch habe jedenfalls noch kein Kind gesehen, daß sich zwei mal an der heissen Herdplatte verbrannt hat.
Von wegen Lerneffekt unter Schmerz.....
Das ist vollkommen richtig!
Aber!
Dieser (krasse) Mechanismus mit krassen Mitteln kommt in der Natur meist nur dann vor, wenn akute Lebensgefahr besteht!
Ein Hund, der nicht vor Feuer zurück weicht, der kommt ums Leben.
Daher hat es die Natur so eingerichtet, daß der Kontakt mit Feuer für das Lebewesen höchst unangenehm ist!
Einen Hund mit einem glühenden Schürhaken zu traktieren, weil er das Sitz nicht schnell genug macht, ist aber einfach nur unangemessen!
Außerdem haben alle Methoden die entscheidende Eigenschaft, daß sie durch die Gewöhnung an Wirkung verlieren.
Wenn der Grobian schon die kleinsten Verfehlungen mit heftigen Aktionen bestraft, dann muß er zwangsläufig bei diesen Mitteln bleiben, ja sie sogar noch steigern, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Daher führt dieses Vorgehen in eine Sackgasse der Hölle.
Thallus.