Beiträge von Thallus

    Hallo!



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    Setzt du das damit gleich, dass sie auch tatsächlich zur Anwednung kommen muß?


    Sie kommt zwangsläufig zur Anwendung!
    Aggression steckt so tief in uns drin, daß es gar nicht anders geht.
    Nur ist diese Aggression meist unterschwellig!


    Die souveränen Individuen, die hier so häufig als Vorbild (durchaus zu Recht) verwendet werden, sind nämlich gerade diejenigen mit dem größten Aggressionspotential aber zugleich der höchsten Reizschwelle.


    Danach sollten wir handeln!


    Ich sage ja nicht, daß jemand seinen Hund mißhandeln soll, ich habe noch nicht einmal gesagt, daß man drastische Mittel regelmäßig einsetzen sollte, sondern angemessen.
    Und jetzt bitte keine erneute Diskussion über "angemessen"!
    Es GIBT angemessene Situationen!


    Wenn Ihr Aggression aus dem Verhalten der Hunde ausklammert, dann vermenschlicht Ihr sie!
    In unserer menschlichen Gesellschaft brauchen Individuen tatsächlich nicht unbedingt auf Aggression zurückzugreifen, um Würde und Souveränität auszustrahlen.
    Es reichen da auch oft Kompetenz, Können und Ausstrahlung - Charisma!


    Das bedeutet aber nicht, daß solche Leute keinerlei Aggressionen ausstrahlen, sie tun es manchmal, ohne sich darüber selber im Klaren zu sein!
    Das geschieht dann oft durch Körpersprache, ja auch durch das Fahren eines bestimmten Autos usw.



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    Mein logisches Denken sagt mir, dass ein Verhalten, welches absichtliche Verletzung zum Ziel hat, für mich weder akzeptabel ist noch zu meinen Praktiken gehört.


    Wieso sollte Aggression zwangsläufig zu (absichtlichen) Verletzungen führen?
    Hä?
    Du übersiehst einen entscheidenden Punkt, den ich ganz nebensächlich erwähnt habe!
    Wenn ich Aggressionen zur Anwendung bringe und damit die Möglichkeit einbeziehe, den anderen zu verletzen, dann gehe ich auch das Risiko ein, selber verletzt zu werden.
    Das tut jeder Hund, jedes Huhn, jeder Fußballer ( ;) )!
    Wendet man Aggression anders an, dann führt das zu dem typischen Schema einer Mißhandlung des Tieres. Z.B. wird der Hund mit einem Knüppel geschlagen - wie soll er da angemessen reagieren?


    Tatsächlich gehen Hunde bei ihren Aggressionen zur Rangfolge weit pfleglicher miteinander um! Ernsthaft verletzt wird äußerst selten jemand dabei!
    Ein Schnauzgriff eines Hundes erschreckt eher, als daß er wehtut oder gar verletzt.
    Ich finde, wir Menschen könnten daraus lernen!



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    Man kann in den Krümmeln suchen oder den Kuchen als Ganzes betrachten.


    Wenn Du den Kuchen als Ganzes betrachtest, dann übersiehst Du aber, wie die Krümel es anstellen, so zusammenzuhalten, daß sie den Kuchen bilden!
    Beides muß man betrachten - Krümel und Kuchen!



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    Es ist doch völlig egal, ob ich finde, ob ein Anfänger einen Dobi haben sollte oder nicht...


    Das finde ich nicht!
    Diese Haltung ist es, die für volle Tierheime und Problemhunde sorgt, nicht die Tatsache, daß zu wenig kastriert wird!



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    Nun behaupte ich, wenn man willig ist und auch Hundesportplatz oder Hundeschule besuchen will, was der TS eindeutig will, hat er geschrieben, dann ist ein Dobi auch nicht problematischer als ein anderer Hund.


    Ein Dobermann ist dann unproblematisch, wenn man seine Eigenschaften berücksichtigt.
    Ein Hund ist dann unproblematisch, wenn man ihn als Hund behandelt und nicht als Mensch!



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    Wenn man nicht aufpasst gibt es immer Probleme, egal mit was für einem Hund.


    Richtig!
    Aber wenn man es halbwegs richtig macht, dann braucht man auch nicht ständig aufpassen.



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    Warum sollten die es nicht schaffen?


    Ich habe nicht behauptet, daß sie es nicht schaffen. Aber arbeiten müssen sie, muß der Halter, daran!



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    Ich habe bisher noch keinen Hund getroffen dessen Behandlung ich mir nicht zugetraut haette.
    Meine berufliche Fachrichtung ist Aggression und ich hatte in all meinen Berufsjahren erst 2 Hunde die ich eingeschlaefert habe weil sie nicht therapierbar waren.......die hatten aber keine reinen Verhaltensprobleme sondern schwerwiegende neurologische Anormalitaeten.


    Solche Hunde sind glücklicherweise sehr selten.
    Ich hatte anscheinend statistisches Pech! :rolleyes:
    Das Problem bei dem erwähnten Exemplar war aber nicht, daß er "beliebig" aggressiv war, das war er absolut nicht!
    Er war vollkommen am Menschen orientiert, gehorsam und auch sehr verschmust.
    Und worin lag das Problem, werdet Ihr fragen.
    Das Problem lag darin, daß er aus absolut nicht nachvollziehbaren Gründen austickte und heftigst zubiß (Kategorie 5, glaube ich, mit Schütteln und Reißen).
    Ich bin mir ziemlich sicher, daß er sich nicht bewußt so verhalten hat. Unmittelbar danach war er nämlich wieder friedlich und gelassen.


    Ein Hund, der nachvollziehbar aggressiv reagiert, der ist entweder nicht therapierbar oder kann mit sehr guter Prognose als therapiert gelten.
    Wenn ich 500 mal die kritische Situation durchspiele, und der Hund bleibt friedlich, dann ist er auch beim fünfhundertundertsten Mal sicher friedlich.
    Wenn ich aber kein Kriterium finde, unter dem er gefährlich wird, ja wenn er 500 mal friedlich ist und beim fünfhundertertsten Mal ein Kind tötet, möchtest Du dann wirklich und im Ernst die Verantwortung dafür übernehmen?
    Ich jedenfalls ganz sicher nicht!
    Auch wenn man dann besser den Halter, der ihn soweit "erzogen" hat, einschläfern sollte, muß man gewisse Prioritäten setzen. Das Infame an dieser Geschichte dürfte aber gewesen sein, daß so ziemlich jeder, der eben keine schmerzhaften Erfahrungen mit ihm gemacht hatte, der ihn nicht richtig kennengelernt hatte, kein Verständnis dafür aufbringen konnte.
    Ich bin jedenfalls froh, daß nicht ich in diesem Fall zu entscheiden hatte. Die Entscheidungsträger hatten aber mein vollstes Verständnis.



    Thallus.

    Hallo!



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    Hälst du Aggression für etwas gutes?


    Findest Du es gut, daß Hunde vier Beine haben?
    Wir kommen doch mit zweien auch recht gut klar!


    Bitte entschuldige die merkwürdige Gegenfrage, aber Deine Frage macht auf mich einen mindestens ebenso merkwürdigen Eindruck!



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    Diese hat keinen höheren Sinn, egal von welchem sozialen Gefüge man auch sprechen mag.
    Durch Aggression regelt sich nichts.


    Da befindest Du Dich aber ausgesprochen im Irrtum!
    Willkommen in der Wirklichkeit!
    Wenn es keine Aggression gäbe, dann müßte sie erfunden werden!
    Nur weil sie uns oder besser gesagt manche Halter stört, bedeutet das nicht, daß die Aggression ein Irrtum der Natur ist!
    Wenn Du mir das nicht glaubst, dann tu Dir selber einen Gefallen und lese das Buch "Das sogenannte Böse" von Konrad Lorenz!


    Das eigentliche Problem besteht darin, daß unsere angeborene Aggression unseren Untergang bedeuten kann, weil unsere Instinkte nicht mit unseren technischen Mitteln Schritt gehalten haben. Wenn wir anstelle eines Faustkeils eine Atombombe einsetzen, dann hat das durchaus eine nicht vorgesehene Wirkung!
    Aber ohne Aggression würde das Leben auf der Erde schlichtweg nicht funktionieren!



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    Kaum einer hier schrieb, dass er drohendes Knurren automatisch als böse einstufen würde.


    Das habe ich auch nicht auf jemanden Konkreten hier bezogen, sonst hätte ich es ja auch zitiert!
    Etwas Mitdenken erwarte ich schon von denjenigen, welche meine Beiträge lesen. :rolleyes:



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    Und was faselst Du von rosa Kinderwaegelchen.


    Sorry! Da hatte ich noch einen Parallelthread im Hinterkopf.
    Aber was passiert mit den Hunden, welche Du Dir nach Deiner eigenen Aussage nicht zutraust; Du hast doch geschrieben, daß Du von den Hunden, für die Du keine Verantwortung übernehmen kannst, die Finger lassen würdest.



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    Nun kann ich aber doch kaum von jemandem, der zu Beginn nicht einmal erkannt hat, das Sofa rauf- Sofa runter ein Spiel für seinen Hund ist, erwarten, dass er seine Körpersprache und einen möglichen Schnauzgriff, so fein nuancieren kann, dass der Hund versteht was los ist, oder?


    Diese "Kritik" müßte dann aber schon viel früher ansetzen.
    Wer die Sofageschichte als Spiel mißversteht, der sollte sich dann vielleicht nicht unbedingt einen Hund der Rasse Dobermann zumuten?
    Bei einem solchen Hund ist nun einmal ein wenig Mitdenken auf Hundeebene erforderlich.
    Auf welcher Ebene willst Du dann anfangen?
    Wo vorne und wo hinten ist beim Hund? Die Beine sind meistens unten?



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    Was du kannst und tust, spielt hierbei eine geringe Rolle, weil deine Erfahrung und dein Background vermtl. ganz anders aussehnen als die des TS.


    Ich hatte ganz am Anfag recht deutlich klar gemacht, daß keiner von uns dabei war und man deshalb nur von den wenigen sicheren Fakten ausgehen kann!
    Wenn wir alle den gleichen Backround hätten, dann könnten wir kaum einander irgendwelche Ratschläge geben.
    Inwieweit Ratschläge in einem Forum FÜR EINE DERARTIGE SITUATION überhaupt hilfreich sein können, darüber kann man sich auch streiten.


    Ich möchte nicht behaupten, daß ich alles erlebt und gesehen habe. Aber einen Hund, der ohne Vorwarnung gleich richtig zugepackt hat, den habe ich bislang nur einmal erleben "dürfen"!
    Inwieweit er tatsächlich keinerlei Vorwarnung gegeben hat, bin ich mir heute auch nicht mehr vollkommen sicher.
    Bei ihm wurde aber als adäquates Mittel der kurze Prozeß angewendet.
    Aber keine Sorge! Nicht ich hatte darüber zu entscheiden und es wurde auch nicht allein wegen meiner Erfahrung so mit dem Hund verfahren.


    Bei dem Hund, um den es hier geht, kann ich aber nicht behaupten, daß er vorher geknurrt hat, weil ich nicht dabei war!


    Wenn man mir den Vorwurf machen möchte, daß man so viel Erfahrung benötigt, um bei einem Hund den Schnauzgriff anzuwenden, dann darf man auch nicht den Ratschlag geben, der TS sollte über das Futter die Kontrolle über seinen Hund erlangen. Das kann man genauso falsch anstellen. Wobei ich den Tip aber i.A. sehr gut finde!



    Thallus.

    Hallo!



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    Doch, doch......wenn ich einen Hund rehabilitiere kann ich schon die Verantwortung dafuer uebernehmen....ansonsten wuerde ich die Finger davon lassen


    Mit anderen Worten, Du traust Dir nur die rahabilitierbaren Hunde zu.
    Und was wird aus den anderen? Lebenslang weggesperrt.
    Ist DAS eine adäquate Lösung?


    Halten wir einmal bitte fest!
    Es gibt Hunde, die soweit verkorkst sind, daß sich bei ihnen eine unberechenbare Aggression so weit verfestigt hat, daß man nie ausschließen kann, daß sie tatsächlich nie wieder auftritt.
    Das sind keine Hunde, die nur zuviel durften, sondern solche, die massiv falsch behandelt wurden. Wird ein Hund normal behandelt, bleibt er sozial. Aber was heißt schon normal? Rosa Kinderwagen für Hunde? Das ist wohl ein kompliziertes Kapitel.
    Ich nehme zur Kenntnis, daß es Tier"freunde" gibt, die einem solchen Hund eine "Chance" geben würden, gleichzeitig damit aber in Kauf nähmen, daß die Allgemeinheit massiv gefährdet wird.



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    Aber meine Erfahrung (auch die mit Pferden, gegen 500kg hast du nämlich auch keine Chance mit Pferdetypischen Handlungen im physischen Sinn) hat mich gelehrt, dass es das Klügste ist zunächst vor allem von vornherein souverän zu bleiben und eine Situation die Aggression/Angst/Panik auslöst nach Möglichkeit gar nicht entstehen zu lassen. Denn ich weiß, wenn es nicht funktioniert, wenn ich nur einen winzigen fehler mache (den Schnauzengriff falsch rüberbringe) und eine Reaktion kommt, dann habe ich möglicherweise erstmal ganz verloren. Lasse ich so eine Situation entstehen und schaffe es nicht, gehen möglicherweise Monate Arbeit verloren und ich fange wieder bei Null an.


    Da hast Du natürlich vollkommen Recht!
    Denkst Du etwa, ich würde, womöglich noch bei einem mir fremden Hund, Brachialmethoden anwenden?
    Aber offenbar ist hier immer noch nicht klar geworden, daß der Schnauzgriff über einen weiten Bereich in Abstufungen anzuwenden ist!
    Ich habe gerade mit einem Hund zu tun gehabt, der mich nicht kannte und ein "hoffnungsloser" Rüpel ist. Außerdem ist der ein Kaventsmann. Wenn ich da falsch herüber gekommen wäre, dann könnte ich jetzt - mit Glück - einhändig schreiben.
    Aber ich habe durchaus Schnauzgriffe angewendet, um ihm zu zeigen, daß er übertrieben hat.


    Ist Euch eigentlich nicht klar, daß man einen Schnauzgriff (falls man ihn dann überhaupt so
    bezeichnen darf) als Schmusegeste anwenden kann und einen Hund trotzdem damit leiten kann?



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    Du übersiehst hierbei leider, dass adäquates Verhalten des HH im Vorfeld gar nicht zu dieser völlig unnötigen Situation geführt hätte.


    Nein, das habe ich keineswegs übersehen!
    Ich schrieb explizit, daß ICH in SOLCH EINER SITUATION den Schnauzgriff angewendet hätte.
    Ich habe niemals geschrieben, daß man grundsätzlich oder gar prophylaktisch den Schnauzgriff anwenden sollte.
    Ein intelligenter Hund wird aber immer seine Grenzen austesten.
    Inwieweit man da zu Mitteln wie einem Schnauzgriff greifen sollte, entscheidet der Einzelfall!



    Zitat

    Es ist deutlich sinnvoller zu agieren, statt zu reagieren.


    Na klar!
    Ein Schnauzgriff im richtigen Moment ist Agieren; schmerzvolles Aufschreien beim Gebissenwerden ist (unproduktive) Reaktion.



    Zitat

    Zu schade. Vielleicht liegt es daran, dass du dir aus zu vielen Methoden versuchst, das Richtige für dich rauszusortieren und miteinander zu verbinden....


    Entschuldige mal bitte!
    Ich habe bereits geschrieben, daß es keine Patentmethoden gibt.
    Die Hunde, welche ich bislang kennen gelernt habe, konnte man eigentlich alle mit sanften Methoden (ich konnte das jedenfalls) an sich binden und auch händeln.
    Man kann vielleicht 80% oder mehr der Hunde nach der Methode von Bloch händeln, 65% nach Fenell und so weiter, und so weiter.
    Das beste aber ist, für jede Situation die passendste Methode zu wählen.
    Rennt mein Hund einfach so auf die Straße, so kann ich ihn sanft zurückrufen - viele Male.
    Mache ich ihn aber - grob ausgedrückt - zur Sau, und er verknüpft meine grobe Reaktion mit seinem (lebensgefährlichen) Verhalten, dann habe ich ihm womöglich das Leben gerettet, vielleicht schon bei der nächsten Gelegenheit!


    Das Schöne an der Hundehaltung ist doch, daß der Hund eigentlich Harmonie anstrebt und man deshalb wunderbar angenehm mit ihm leben kann.
    Es bedeutet aber nicht, daß sich das von ganz allein ergibt!
    Per aspera ad astra!



    Zitat

    aber vor allem schreibst Du immer so, als wenn Dir die allein selig machende Wahrheit gehört. So läuft die Welt halt nicht!


    Schön wäre es ja! :rolleyes:
    Die allein selig machende Wahrheit besitze ich leider nicht! Ich lerne JEDEN Tag hinzu.
    ABER ich kenne auch Dinge, die garantiert falsch sind.


    Und man braucht nur mit offenen Augen durch die Straßen gehen, dann sieht man wie sehr falsche Methoden beim Zusammenleben zwischen Mensch und Hund eingesetzt werden.


    Und es ist auch keineswegs so, als wären mein Hund und ich in jeder Weise perfekt!
    Man kann aber nur an einer Sache arbeiten, wenn man den Bauplan kennt! ;)



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    Denn du verwechselst Kommunikation und Fremdsprachen innerhalb einer Spezies mit Kommunikation Spezien übergreifend.


    Europäer und Asiaten sind immer noch Menschen, die der entsprechenden Laute und Klangmuster von einander lernen. Genau das selbe gibt es unter Hunden, denn auch Boxer und Briard müssen lernen, sich gegenseitig zu lesen.


    Ich habe dieses Beispiel mit einem gewissen Schelm im Nacken verwendet.
    Und ich finde es gut, daß man sich damit auseinandergesetzt hat!


    Es führt zwar in die m.E. falsche Richtung, aber Hunde können die Körpersprache von Menschen ganz hervorragend verstehen.
    Sie können das sogar besser als unsere NÄHEREN Verwandten, die Primaten und sogar Menschenaffen!
    Wenn ein Mensch die Körpersprache des Hundes einsetzt, dann tut er wirklich das Optimum.
    Ein Hund erkennt sehr wohl, ob es dem Menschen mit seiner Forderung ernst ist oder nicht.
    Oft braucht der Mensch aber auch so etwas wie Selbsteinsicht, damit IHM SELBER klar wird, daß er manche Dinge ERNST NEHMEN MUSS.
    Ein Ausruf, ein Satz wie: "Du! Du! Du?" äußert meist ein Mensch, der selbst nicht an die Wirkung glaubt, die er gerne bei seinem Hund hätte.
    Nein, ich muß mich schon mindestens manchmal auf das Niveau des Hundes begeben, um glaubhaft herüber zu kommen.
    In unserer Welt ist die Hundehaltung ein Kompromiß nicht ohne Reibungsflächen zwischen Mensch und Hund!



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    Es gibt auch Interaktionen, die man als Mensch von einem Hund abkupfern kann, aber dazu gehören nicht Schnauzengriff und Co und das ist dann auch nicht mehr mit Akzent, sondern schlicht unverständlich. Was man Abkupfern kann und was der Hund auch versteht sind Raumabgrenzungen durch Bodychecks zum Beispiel.


    Das ist jetzt aber ein völlig willkürlich gewähltes Beispiel!
    Und ich sage Dir, daß Dein Bodycheck noch viel leichter mißverstanden werden kann, als ein klarer Schnauzgriff!
    Im Zweifel hat der Hund bei Deinem Bodycheck durchaus noch seine Zähne frei - im Gegensatz zum Schnauzgriff! ;)



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    Rudelchef sein heißt nicht, zwangsweise Unterwerfungsgesten einfordern oder das ständige Getue mit UO - Übungen. Chef ist der, der mir ruhiger Ausstrahlung dem Hund Sicherheit vermittelt, für die täglichen Nahrungsressourcen sorgt und durch den täglichen Umgang die Bindung fördert.


    Das schreibe ich doch die ganze Zeit!
    Aber wie glaubst Du wohl würde der souveräne Rudelführer reagieren, wenn seine Körpersprache ganz entschieden mißachtet würde und er womöglich gebissen würde?


    Ihr tut so, als wenn Souveräntät vom Himmel fiele.
    Wenn Souveränität aus leeren Gesten bestünde, dann würde der erstbeste Agressivling den ach so souveränen Führer aus seiner Souveränität heraus beißen.
    Was hielte ihn davon ab, wenn nicht die Aussicht, den Kürzeren zu ziehen?
    Hunde spielen kein Schach!


    Souveränität existiert nicht um ihrer selbst willen!
    Ein starkes Tier, hat es einfach nur nicht nötig, bei jeder Kleinigkeit den Maxe zu machen! Es verbraucht nur unnötige Energien und Ressourcen!


    Und daran sollte sich auch der Mensch halten, er sollte sich aber nicht vor lauter "Souveränität" auf der Nase herumtanzen lassen, wie es so oft passiert.
    Denn oft sind wie schon erwähnt die Hunde anscheinend schlauer als ihre Halter.



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    Es gibt sehr wenige Hunde, die wirklich als Verloren anzusehen sind.


    Von denen habe ich aber geschrieben!



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    Wenn du an den falschen Hund gerätst, aber so was von.


    Ich glaube, daß ich mich nicht klar ausgedrückt habe! :rolleyes:
    Man sollte schon erkennen können, wie weit man gehen kann...
    Kennt man (s)einen Hund recht gut, dann kann man sogar weiter gehen!
    Ich habe es einige wenige Male bei MEINEM Hund regelrecht darauf angelegt, gebissen zu werden. Das gehört dazu! Habe ich davor Angst, dann darf ich in der Tat nicht so weit gehen. Dann aber schöpfe ich nicht das volle Potential der Hund-Mensch Beziehung aus.
    Bin ich aber bereit, das durchzuziehen, dann, das könnt Ihr mir glauben, bindet das mehr als jede Hundeschule der Welt oder wer-weiß-noch-was!
    In solchen Extremsituationen lernt der Hund dann nämlich vor allem, daß er trotzalledem nicht verletzt wird, daß die Beißhemmung richtig ist.
    Das aber würde ich keineswegs irgendeinem Hundehalter empfehlen; es gehört auf der einen Seite ein ausgezeichnetes Verhältnis zwischen Hund und Mensch dazu, auf der anderen Seite aber auch eine entsprechende Gelegenheit. Das provoziert man nicht grundlos.



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    So und was geschieht dann, wenn ein Hund den Kampf aufnimmt und sich gegen den ach so tollen Schnauzengriff oder andere unsinnige Interaktionen zur Wehr setzt?


    Wie ich schon geschrieben habe, SOLLTE das nicht passieren! :)
    Im Zweifel passiert aber höchstens das, was ohnehin passiert IST: der Halter wird/wurde gebissen.
    Aus meiner Sicht aber werde ich lieber gebissen, wenn ich es bewußt darauf anlege, als wenn der Hund meint, mich disziplinieren zu müssen. Aber das ist meine persönliche Sicht...



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    Der Schauzengriff hätte ganz sicher nicht zur Deeskalation geführt, denn der Hund hatte mit seine 17 Wochen schlicht und ergreifend Angst und wusste ich nicht mehr anders zu helfen, weil alle von ihm ausgehenden Interaktionen im Sande verlaufen sind.


    Ob der Hund in unserem Beispiel aus Angst zugebissen hat, ist Eure Interpretation!
    Ich kenne AngstSCHNAPPEN in einer weniger dramatischen Form als sie hier geschildert wurde.
    Natürlich muß der Halter am Vertrauen arbeiten.
    Wenn das Vertrauen aber da ist, dann muß der Hund aber begreifen, daß vom Halter gesetzte Grenzen existieren.
    Der Hund hätte mit dem Schnauzgriff eine Grenze kennen gelernt!



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    Zudem war die Hand des Besitzers am Fang des Hundes, wie es zum Zubiss kam.


    Wobei ich mir nicht vorstellen kann, daß der Hund ohne Vorwarnung zugebissen hat.



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    Ja das darf ein Halter verlangen, richtig. Aber Tagakm hat dort einen deutlichen besseren Weg gezeigt, wie man es erreichen kann und das ohne den Hund auch nur berühren zu müssen.


    Also nochmal:
    Eine weniger "dramatische" Aktion als einen massiven Schnauzgriff ist natürlich (vor allem im Zweifel) besser!
    ABER!
    Mich stört hier nun doch die Betonung auf "ohne (auch nur) zu berühren"!
    Hunde sind äußerst sinnliche Lebewesen!
    Mit einer Berührung vermittle ich oft mehr als durch tausend Worte!
    Und ich spreche nicht unbedingt von Dingen wie Schnauzgriff.
    Ein Beispiel: Wenn (m)ein Hund einen entgegenkommenden Hund fixiert, dann deeskaliert ein einfaches Handauflegen auf seinen Rücken die Situation ganz dramatisch, während der Hund für Worte in einer solchen Situation regelrecht taub sein kann!
    Vielleicht sollten wir unsere Hunde mehr anfassen, anstatt von ihnen zu verlangen, die deutsche Sprache zu lernen!?!



    Zitat

    Manchmal ist sogar ein Mensch nicht in der Lage einem anderem etwas begreiflich zu machen.Man versteht nur chinesisch


    Verstanden hast Du mein Argument aber nicht?
    Wenn Du als Mensch nicht in der Lage bist, einem anderen Menschen etwas klar zu machen, dann klappt das bei einer anderen Art UND in einer völlig anderen Sprache noch sehr viel weniger!
    Was also wolltest Du mit Deinem Argument zu dieser Sache zum Ausdruck bringen?


    Aus meiner Sicht habt Ihr hier eine Meinung, die aus dem resultiert, was uns jeden Tag aufs Neue vorgekaut wird: Aggression ist schlecht!
    Wir Menschen haben Regeln, die Aggression in unserem normalen Miteinander entbehrlich macht.
    Dummerweise aber steckt sie in jedem Wesen drin, und noch mehr in Lebewesen mit sozialen Bedürfnissen.
    Daher erwarte ich gar nicht von Leuten verstanden zu werden, die das Knurren eines Hundes automatisch als böse einstufen.



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Ein fähiger Ta sollte einen Hoden im Bauchraum oder in der Leiste ertasten können und kann sich dann mit eine Ultraschall noch einmal absichern.


    Das sehe ich anders!
    In der Leiste mag er ihn ertasten können, im Bauchraum kann auch ein fähiger Tierarzt durchaus ein Problem haben, ihn selbst mit einem Endoskop zu finden.



    Zitat

    Könnte man dieses Problem auch durch etwas anderes erkenn,zB durch sehr festen Kot?


    Nein, daran erkennt man es sicher nicht!
    Es gibt zwar einfache Möglichkeiten, die für Dich aber sicher nicht in Betracht kommen.
    Das Sinnvollste für Dich wäre, den Testosteronwert bestimmen zu lassen.


    Daraus lassen sich dann recht sicher Schlüsse ziehen, ob er nun kastriert ist oder nicht.
    Die Blutuntersuchung kann dann auch mehr zeigen.


    Nach meiner Erfahrung aber wäre ein übertrieben triebiges Verhalten für einen Frühkastraten nicht unbedingt ungewöhnlich.



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Wir als Menschen können dieses aber nicht unterscheiden und schon gar nicht nach machen.


    Es gibt auch sehr viele andere Dinge, die Hunde untereinander machen und da kommt kein Mensch auf die Idee, diese nachzumachen oder zu imitieren, weil es einfach zu "Bäh" ist oder wir darin keine Bedeutung sehen.


    Ich mache so manche Aktion, die vielleicht für andere Leute "Bäh!" sein mag, mit denen ich einen Hund aber umso besser an mich binde und unter Kontrolle bringe.


    Wie Du es schreibst, hieße es, wenn ich mit einem (z.B.) Chinesen klarkommen möchte, dann darf ich erst gar nicht versuchen, mit ihm chinesisch zu sprechen, weil mir nicht jede Nuance der chinesischen Sprache geläufig ist und ich das deswegen zu unterlassen hätte.


    Ich darf also Deiner Meinung nach nichts einsetzen, das der Hund als Hund versteht?
    Der Hund also muß mich als Menschen verstehen lernen?


    Also bitte!
    Ich will Euch nichts vormachen: Das ist meiner Meinung nach ganz großer Unsinn!


    Wir Menschen bilden uns ein, die intelligenteste Spezies zu sein, verlangen aber vom Hund, daß er unsere Sprache lernen soll, während wir diese nicht einsetzen dürfen wollen!


    Ne Leute!
    Dann setze ich doch lieber Dinge ein, die der Hund versteht, auch wenn ich "mit Akzent" "spreche"!



    Zitat

    Aber wenn es um Interaktionen geht, in denen wir uns als "Chef" aufspielen und unseren Hunden "Stärke" und "Überlegenheit" demonstrieren können, kramen wir diese Dinge immer wieder aus und sehen es als ganz normal an.


    Ha! Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
    Wenn man seine Rolle als Chef in einer Weise durchsetzen möchte, die der Hund nicht versteht, dann erst entstehen zwangsläufig Probleme!


    Der Themenstarter hätte, als er den Hund ganz neu bekommen hat, mit einem schlichten Schnauze Herunterdrücken dem Hund ganz sanft klar machen können, daß ER sich bei ihm durchsetzt.




    Es ist gut, daß Du Deinen Beitrag gepostet hast!
    Hier zeigt sich nämlich wunderschön das Mißverständnis zwischen Autorität und Diktatur.


    Zitat

    Hunde leben in einer Hierachi, hierarchisch bedeutet gegliedert,


    geordnet, strukturiert.


    Bis zu diesem Punkt hast du zu 100% Recht!
    Hierarchisch bedeutet aber doch, daß es ein Individuum gibt, das führt, ein Individuum, welches ein anderes Individuum veranlaßt zu tun, was es für richtig hält!
    (Es ist tatsächlich erheblich komplizierter, das weiß man noch nicht einmal so lange; Hunde können durchaus situationsbedingt unterschiedliche Führer haben; das macht die Sache aber für unser Beispiel unnötig kompliziert, weshalb ich es außen vor lassen möchte.)
    Ein Hund führt aber aufgrund seiner Stärke, seiner Intelligenz, Geschicklichkeit, seines Mutes, seines Wesens.
    Ein souveräner Hund wird sich von einem jungen, schwachen und unerfahrenen Hund nichts vorschreiben lassen und sich auch nicht folgenlos "richtig" beißen lassen! Das passiert höchstens einem Underdog! Ich bitte zu beachten, es passierte nicht irgendwo auf der Straße mit Fremden, sondern in einer sozialen Interaktion!
    Ein wirklich souveräner Hund wird sich einiges bieten lassen. Er wird seine Körpersprache einsetzen, um seine Haltung deutlich zu machen. Wenn es aber zuviel wird, dann wird auch er heftig reagieren - heftig, laut, EHRLICH, kurz!
    Es gibt natürlich auch Despoten unter den Hunden; das tut aber nichts zur Sache an sich!
    Hunde sind soziale und intelligente Lebewesen.
    Das bedeutet, sie interagieren auf komplizierte Weise; mit anderen Worten: es passiert schon einmal, daß einer Stunk macht.
    Das Zusammenleben einer Meute oder eines Rudels kann aber nur funktionieren, wenn es nicht andauernd ernsthafte Streitereien im Rudel gibt!
    Das ist ein sehr entscheidender Punkt!
    Daher ist eine gut aufgebaute Hierarchie so wichtig!
    Und in dieser Hierarchie wird eben NICHT diskutiert! Der führende Hund, die führenden Hunde werden als Autorität anerkannt und zwar solange, bis sich zeigt, daß sie ihrer Aufgabe nicht mehr gewachsen sind und ein anderer für diese Aufgabe besser geeignet ist.


    Wenn Hundehalter ihre Hunde gleichberechtigt halten, dann kann das (überraschenderweise) sogar richtig gut gehen und zwar wenn der Hund sehr souverän (und klüger als der Halter - kein Witz!) ist. In der Regel führt das aber zu Gemeinschaften, in denen der Hund vielleicht nicht den Halter stört, dafür umso mehr infolge fehlender Erziehung die Umwelt nervt!


    Also haltet den Ball flach!
    Ein Schnauzgriff ist nicht gleichbedeutend mit Despotismus.
    Das Problem ist nur, daß die oft recht heftigen Reaktionen zwischen Caniden diesen Eindruck bei zartbesaiteten "Humaniden" :D leicht wecken können.


    Wir leben in einer Welt, in der ein knurrender Hund (egal aus welchem Grund) schon als potentiell gefährlich gilt! :rolleyes:
    Dabei kommuniziert er lediglich!



    Zitat

    Aeh...nee.....das adaequate Mittel heist rehabilitieren.....nicht toeten.


    Diese Diskussion werde ich nicht führen.
    Das Problem besteht aber, daß KEINER die Verantwortung dafür übernehmen kann und will, ob ein Hund dann WIRKLICH rehabilitiert ist!
    Ich spreche hier nicht von Hunden, die mal zugebissen haben, sondern von Hunden, die gelernt (verinnerlicht) haben, damit durchzukommen!
    Hamburg sollte sich nicht unbedingt wiederholen! Im Interesse aller vernünftigen Hundehalter!


    Ach ja! Den 17 Wochen alten Hund wird KEINER einschläfern; bitte macht aus der Mücke keinen Elefanten. Nur bleibt der Hund nicht ewig niedliche 17 Wochen!



    Zitat

    Wer Hund sein möchte, Schnauzengriff und so weiter verwenden möchte, der sollte doch auch bitte sich ganz wie ein Hund verhalten, also auch so mit ihm rangeln und spielen, bellen und knurren in unterschiedlichsten Tonlagen, sich mit Freude in totem fisch wälzen usw.. endlos Liste...


    Das Wälzen in Unrat macht nicht jeder Hund, daher lasse ich das ebenfalls ganz gerne aus!
    Bei dem Rest hast Du meine volle Zustimmung!
    Wer mit seinem Hund herumrangelt, knurrt und - ja - auf Hundeniveau herumalbert, der weiß erst, wie eng sich ein Hund einem anschließen kann!
    Ich wage zu behaupten, daß ein Hund dann erst den Schnauzgriff seines Menschen richtig versteht!



    Zitat

    Wenn ich sowas anwende, habe ich mich auf so einen Kampf eingelassen und sollte dann auch mit dem echo zurechtkommen.


    Auch da hast Du Recht!
    Es kommt nämlich darauf an, es in der richtigen Situation zu verwenden.
    Du wirst doch wohl nicht allen Ernstes erwarten, daß irgendeiner den Schnauzgriff anwendet, wenn die Chance besteht, daß der Hund dann anfängt zu kämpfen?
    Das macht er höchstens ein einziges Mal!
    Vielleicht hätte ich es erwähnen sollen: Der Schnauzgriff ist eine Geste!


    Ich habe immer noch das Gefühl, daß hier einige eine schräge Vorstellung vom Hund (den besten Freund des Menschen meine ich, den mit den vier Beinen) haben.


    Nehmen wir einmal einen durchschnittlichen Schäferhund, die wohl immer noch am meisten verbreitete Hunderasse!
    Ein Schäferhund ist jederzeit bestens bewaffnet!
    Wenn er es darauf anlegen würde, dann hätte ein durchschnittlicher Mensch keine Chance gegen ihn!
    Ein Schäferhund hätte kein Problem, einen Menschen umzubringen.
    Warum aber gehorcht er stattdessen (s)einem Menschen?


    Er tut dies NICHT aus Altruismus, auch wenn viele das gerne glauben möchten! Der Durchschnittshund lebt fernab von Disneyworld!
    Er tut dies letztendlich, weil der Mensch ihm das Überleben sichert!
    Er erkennt, daß es besser ist, seinem Menschen zu folgen, weil dieser weiß, wo es lang geht!
    Wenn der Mensch schafft, ihm das gut herüber zu bringen, dann ergibt das wunderbare Mensch-Hund Beziehungen!


    Wer sich auf einen Kampf mit einem Hund einläßt, der dürfte nicht ähm! ... vernüüünftig sein.


    Der Schnauzgriff wird offenbar immer noch als Brutalität empfunden.
    Dabei wäre der Vergleich mit dem am Arm Fassen eines Wanderers durch den Wanderführer wesentlich treffender, der verhindert, daß eben dieser Wanderer in den Abgrund stürzt!



    Zitat

    Nochmal: es liegt in der eigenen Persönlichkeit, wer Stärke und Sicherheit hat und vermitteln kann braucht sowas nicht, klar wird es den ein oder anderen Test geben, aber darauf lässt sich jemand der in sich gefestigt ist gar nicht ein- es kommt gar nicht zu einer Situation in der Deeskalation gefragt ist, weil es keine Eskalation gibt.


    Du schreibst wirklich gut!
    Aber leider hast Du übersehen, daß in der vorliegenden Situation eben das Ausbleiben der richtigen Reaktion (z.B. in Form eines Schnauzgriffs) zur Eskalation geführt hat!
    Oder wie würdest Du es nennen, wenn der Halter gebissen wird?
    Der Schnauzgriff hätte in dieser Situation nämlich zur Deeskaltion geführt!


    Meine ganz persönliche Meinung:
    Egal ob sinnvoll oder nicht, ein Halter darf von seinem Hund verlangen, daß er das Sofa verläßt! Der Halter hat eingesehen, daß er Fehler gemacht hat.
    Und das ist doch richtig gut!


    Hunde sind so unterschiedlich, daß ich niemals Hundeexperten ernst nehmen könnte, die EINE ganz bestimmte Methode als die Universalmethode zur Erziehung aller Hunde propagieren.
    Viele suchen eine solche Methode, vielleicht noch ganz einfach angewendet!
    Die gibt es aber nicht!


    Wir reden hier doch nicht über irgendwelche störenden Albereien eines Junghundes!
    Ich glaube irgendwie, daß die Sache hier noch nicht verstanden wurde.


    Ich habe nirgends geschrieben, daß jeder den Schnauzgriff anwenden muß, sondern, daß er in dem hier vorliegendem Fall das Problem verhindert hätte. Ein anderer Umgang mit dem Hund natürlich auch, daß habe ich nie abgestritten!
    Ich habe fast das Gefühl, daß sich mancher gar nicht traut, bei Konflikt an die Schnauze seines Hundes zu fassen.
    Mancher paßt auch ganz wunderbar zu dem Klischee, das ich von ihm habe.
    Einerseits wird er jedem Konflikt aus dem Wege gehen, wird stets die "Gewaltlosigkeit" seines Umgangs grandios hervorheben, ohne wirkliche Gewalt vom Schein einer Gewalt unterscheiden zu können, andererseits aber, wenn er mit seinem Hund nicht mehr fertig wird, läßt er ihn kastrieren, als wäre das nicht eine viel schlimmere Form von Gewalt, eine Gewalt aus dem Hinterhalt, ohne daß dem Hund eine Chance gegeben wird, sein Verhalten zu ändern.



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Meine Güte,es wird ja immer schlimmer. Sind wir Hunde ?


    Und dieses Rudeloberstengehabe...
    hej,das ist ein 17 Wochen altes Baby.


    Du schaffst es immer wieder, daß ich Dich zitiere!


    Wären wir Hunde, oder besser gesagt würden wir wie Hunde handeln, dann gäbe es die allermeisten Probleme mit ihnen gar nicht!
    Hast Du schon einmal beobachtet, wie Hunde miteinander umgehen?
    Hast Du schon einmal beobachtet, wie eine Hundemutter selbst bei Kleinigkeiten ihre Sprößlinge - Babys - zu Ruhe bringt?
    Ich glaube nicht!


    Das über die Schnauze Fassen tut nicht weh, ist aber für den Hund ganz hervorragend verständlich als Abbruchsignal, als GRENZE: Hier und nicht weiter!


    Bei jeder Kleinigkeit wende ich ihn aber auch beileibe nicht an, ganz einfach, weil er bei einem erzogenen Hund, der die Grenzen kennt, gar nicht nötig ist.
    Man kann sich ihn sparen, wenn man durch sein übriges Verhalten dem Hund seine Souveränität und die Grenzen vermitteln kann. In DIESEM FALL HIER hatte ich aber nicht den Eindruck.
    Die Situation ist, da widerspricht mir ja sicher kaum jemand, außer Kontrolle geraten, weshalb der Halter ja gebissen wurde.



    Zitat

    Antiautoritär bedeutet NICHT das fehlen von Grenzen und Regeln!
    Wenn dann bitte a) im richtigen Kontext einsetzen und b) auch mit der richtigen Bedeutung!


    Ah ja!
    Und wie regeln Hunde und wie setzen sie die Grenzen?
    Jedenfalls nicht mit Diskussionen!
    Sie handeln!
    Hunde orientieren sich nun einmal autoritär, NICHT demokratisch!
    Wenn Du nicht Souveränität vermittelst, dann suchen sie sich diese anderswo.
    Selbst wenn ich, mit einem Hund "antiautoritär" lebe, besteht die Bindung des Hundes an mich, aus durchaus autoritären Gründen!
    Die Gründe bestehen in der Verwaltung und Beschaffung von Ressourcen wie Lebensraum und Futter, sie bestehen aber auch in der Befriedigung sozialer Bedürfnisse.
    Wenn man nicht in der Lage ist, dem Hund zu vermitteln, daß man diese "Hebel" unter Kontrolle hat, dann gelingt es nicht, den Hund an sich zu binden, ihn zu erziehen und somit zu kontrollieren.
    Je unauffälliger man das tut (meinetwegen unter dem Deckmantel des Antiautoritären), desto besser! Da habe ich kein Problem damit!
    Je mehr aber eine Situation außer Kontrolle gerät, desto drastischere Mittel benötigt man, um die Kontrolle wiederzuerlangen!


    Das Traurige ist, daß so banale Dinge wie der Schnauzgriff ganz offensichtlich als Brutalität aufgefaßt werden.
    Ich hatte vor einiger Zeit mit Welpen zu tun - mit "bissigen" Welpen!
    "Bissig" habe ich bewußt in Gänsefüßchen gesetzt, weil es kein ernsthaftes Beißen war!
    Es war an der Grenze zum Unangenehmen.
    Da habe ich ebenfalls den Schnauzgriff angewendet.
    Ich war ein Fremder zu den Welpen! Hätte ich sie damit mißhandelt, dann hätten sie mich sofort gemieden, dann wäre ihre Mutter eingeschritten.
    Das Gegenteil aber war der Fall! Sie fanden mich dadurch offenbar immer attraktiver!
    Man kann einem Welpen mit einem "Schnauzgriff" noch völlig sanft beibringen, daß man nicht gebissen werden will. Sie VERSTEHEN dies innerhalb kürzester Zeit und bauen dadurch eine feste BEISSHEMMUNG auf!
    Man kann sich natürlich auch beißen lassen und einen Hundetrainer zur Hilfe rufen, sobald das Beißen unerträglich schmerzhaft geworden ist! ;)



    Zitat

    Normalerweise beisst er nicht nach uns, so möchte ich ihn nicht hinstellen.


    Ich habe es so verstanden, daß er das erste Mal richtig zugebissen hat. Aber soviel Zeit hatte er mit 17 Wochen dafür ja auch noch nicht.
    Wie Du es beschrieben hast, war das bereits ein Beschädigungsbeißen, falls man das in diesem Alter schon klassifizieren kann.
    Soetwas hat aber immer eine Vorgeschichte!
    Sie kann aber auch durchaus in die Zeit zurückreichen, in der Du Deinen Hund noch gar nicht hattest. Das weiß ich alles nicht und werde nichts hinein deuten.
    Dir bleibt nichts anderes übrig, als Dein Verhalten zu Deinem Hund gründlich zu überdenken!
    Die Zuhilfenahme eines Hundetrainers reicht nicht!
    DU mußt lernen, NICHT der Hund! Der orientiert sich ohnehin an Dir - so oder so!
    Wenn Du möchtest, daß Dein Hund sich ändert, dann mußt Du Dein Verhalten ändern. Darin liegt der Schlüssel!
    Es gibt keine Zauberpille, kein magisches Ritual, mit dem alles gut wird!



    Zitat

    Was für Mittel meinst du? Ich werde ihn nicht schlagen, falls sowas gemeint ist, das hatte ich erst im Hundeverein.


    Schlagen ist absolut nicht hundgerecht!
    Es geht nicht darum, dem Hund weh zu tun, sondern darum, ihm klar zu machen, daß er von Dir abhängig ist. Er ist von Dir physisch und psychisch abhängig, oder nicht?
    Du kaufst doch das Futter?
    Du öffnest die Türen, Du bestimmst, wann er hinaus darf und wann er spielen darf?
    Wenn das alles zutrifft, dann frage ich Dich, warum das Dein Hund offenbar nicht weiß!
    Wenn Du Dich von Deinem Hund beißen läßt, dann vermittelst Du ihm die Gewißheit, daß das normal und i.O. ist!



    Zitat

    [Adäquat...] Und wie? Das interessiert mich jetzt wirklich mal. Vielleicht ist meine Meinung zu dem Thema ja tatsächlich falsch, wenn soviel Leute das anders sehen :wink:


    Dich interessiert also, was adäquat bedeutet! :)
    Adäquat heißt "angemessen" und ist daher nicht als fester Begriff handzuhaben.
    Ich verstehe aber, worauf Du (und man) hier hinaus möchte(st).
    Ich möchte Euch gerne sagen, was adäquat heißen KANN:
    Wenn Ihr einen Dobermann habt, der es gelernt hat, daß er mittels Beißen an seine Ziele kommt, daß er durch Beißen durchaus notwendige aber unangenehme Prozeduren vermeiden kann, dann heißt das adäquate Mittel einschläfern!
    Ich habe Hunde erlebt, die so verkorkst waren, daß man sie nicht guten Gewissens vermitteln gekonnt hätte, nachdem die Halter mit ihnen nicht mehr fertig geworden waren. Die sind jetzt TOT!


    Wer klug ist, setzt adäquate Mittel ein, solange sie noch für beide Seiten angenehm sind!
    Ein adäquates Mittel kann nämlich auch eine Belohnung mittels Futters sein, was die Bindung stärkt.


    Jetzt gerät der Thread allmählich zum Schnauzgriffthread mit der Frage, wie verhalte ich mich, wenn mich mein Hund beißen möchte! :rolleyes:
    Das ist unschön!
    Ich habe es schon einmal erwähnt, daß man es gar nicht soweit kommen lassen darf!


    MN@Linux
    Vertraust Du Deinem Hund?
    Wahrscheinlich jetzt nicht mehr, he?
    Hast Du ihm denn vorher vertraut?
    Wieviel vertrauen konntest Du denn in 8 (?) Wochen aufbauen?
    Vertraut Dir Dein Hund?
    Wenn ja, warum hat er dann zugebissen?
    Wenn Du Deinem Hund nicht vertraust, dann schätze ich, wirst Du kaum einen Schnauzgriff bei ihm einsetzen können, und er wird Dich vorher wieder beißen!



    Ich habe das Gefühl, daß manche Leute gar nichts verstanden haben!
    Glaubt eigentlich wirklich jemand, daß einer ohne Grundvertrauen untereinander einen Schnauzgriff einsetzen kann?
    Der Schnauzgriff wird in einem Rudel, in einer Meute, u.a. zur Deeskalation verwendet. Mit ihm wird kein Krieg geführt!
    Ein Hund wird keinen Schnauzgriff durch jemanden dulden, den er nicht respektiert, zu dem er kein Vertrauen hat.


    Aber das soll jetzt reichen...



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Ich frage mich warum er das gemacht hat??? Ich gebe mir die größte mühe mit ihm, bringe alle Geduld auf die ich habe (die braucht man bei ihm auch).


    Ein interessanter Fall!


    Eines aber vorab!
    Worin das eigentliche Problem liegt, das kann Dir niemand mit absoluter Sicherheit sagen! Keiner von uns war dabei, und es ist sehr wahrscheinlich, daß Du wichtige Details nicht genannt bzw. erkannt hast.
    Man kann nur auf den sicheren Fakten aufbauen und Wahrscheinlichkeiten nennen.


    Manche Antworten hier machen mir aber Angst!


    Zunächst einmal Dein Zitat:
    Geduld ist gut!
    Nur sollte Geduld seine Grenzen haben.
    Besonders ein junger Hund benötigt Grenzen!
    Werden sie ihm nicht gezeigt, dann kann selbst ein 17 WOCHEN alter Hund auch zubeißen.


    Also die Fakten:
    Der Hund ist jung - 17 Wochen!
    Er hat zugebissen - das läßt ZWANGSLÄUFIG den Schluß zu, daß bei Euch etwas schief gelaufen ist, bedeutet aber (noch) nicht, daß es unrettbar verloren ist!


    Ich spare mir, alle namentlich zu zitieren, weil Zitate offenbar persönlich genommen werden. Aber eines nach dem anderen.


    Du bist der Halter!
    In vernünftigem Rahmen ist es DEINE Sache, ob der Hund in Ruhe gelassen wird oder ob Du bestimmte Dinge von ihm verlangst!
    Beißen aber ist TABU!


    Sollte das Beißen aus Angst erfolgt sein, macht es das keineswegs besser - im Gegenteil!


    Das Problem bei Dobermännern besteht darin, daß sie einerseits leicht erregbar sind und andererseits auch sehr sensibel sind.
    Das erfordert einen entsprechend souveränen Halter, welcher den Hund richtig einzuschätzen vermag. Dobermänner gelten zu Recht als Rasse für Fortgeschrittene, weil diese Kombination relativ wenig fehlertolerant bei ihrer Behandlung ist.


    Ein Zitat von Dir offenbart anscheinend ein entscheidendes Problem:


    Zitat

    Er schnappt nach mir, ich tätsche ihm an die Schnauze und im selben Moment beisst er in meine linke Hand,...


    Der Augenblick, in dem es schief ging. Ich meine, es vor mir sehen zu können. Ob es wirklich so war, s.o.!
    Was ist da genau passiert?
    Er schnappt nach Dir, Du fuchtelst aber weiter vor seiner Schnauze herum? Sehe ich das richtig? Daß er zugebissen hat, mußt Du doch zugeben, war nur konsequent von ihm!
    Du bist der Halter! Wenn Du alles richtig gemacht hast (eher hättest), dann kannst Du von ihm Dinge verlangen (in gewissen Grenzen, er ist 17 Wochen alt), ohne daß er Dir droht!
    Verstehst Du?
    Dinge zu tun, zu gehorchen, kann einem Hund sogar Spaß machen!
    Du hast ZUMINDEST toleriert, daß er Dir droht!
    WOMÖGLICH warst Du unsicher!?
    Das ist eine Todsünde beim Umgang mit Hunden. Ich kenne Hunde, die als bissig und unberechenbar gelten. Seltsamerweise habe ich nie dieses Gefühl bei ihnen, weil ich ihnen mit Grundvertrauen begegne.



    Zitat

    Ich verbiete es x mal, er hört nicht und muss deshalb auf seine Couch.


    WARUM hört er nicht?
    Hast Du Dir das schon einmal überlegt?
    Versteht er es nicht?
    Überfordert es ihn?
    Oder testet er Dich aus?
    Ich halte den letzten Punkt für den unwahrscheinlichsten!


    Einen Hund zu überfordern, noch einen jungen dazu, ist dumm!
    Dann kann er nicht lernen, es kann aber in einer solchen Situation nötig werden, daß er zur richtigen Reaktion gebracht wird.
    Wenn er nicht versteht, dann liegt es an Dir, es ihm verständlich zu machen, Stichwort Hundekommunikation.


    Wie setzst Du Dich normalerweise bei Deinem Hund durch?
    ICH hätte in solch einer Situation umgehend mit einem Schnauzgriff reagiert, BEVOR er zugebissen hätte! (Ein Dobermann hat ja genug Platz zum Zupacken!)
    Ehe jetzt das "Weh! und Ach!" der antiautoritären Fraktion einsetzt:
    Der Schnauzgriff hätte den Hund nicht verletzt, ihm nicht einmal weh getan!
    Da Du anstatt zuzupacken, nur herumgefuchtelt hast, wurdest DU verletzt.


    Dein Hund wollte Dich sicher nicht verletzen, wollte sich aber bei Dir durchsetzen. (?)
    Daß er Dich verletzt hat, liegt darin, daß er nicht weiß, wie verletzlich Du als Mensch bist.
    Es liegt an Dir, ihm das begreiflich zu machen.


    Wenn Dir das nicht gelingt, dann schaffst Du Dir einen wirklich ernsten weil bissigen Problemhund!
    Ein Hund darf nicht lernen, daß er sich durch Beißen durchsetzt!
    Daher war Dein Verhalten nach dem Biß auch grundverkehrt!



    Zitat

    Hat er einen am sender???


    Sooo unberechtigt ist die Frage gar nicht!
    Nur - wenn er einen am Sender hat, dann ist es nicht angeboren, sondern aufgrund von falscher Behandlung erworben.


    Man verzeihe mir, daß ich hier ein wenig heftig argumentiere. Man MUSS sich aber über einen Punkt wirklich im Klaren sein:
    ein Hund, der seine Bezugsperson beißt, ist ÜBERHAUPT NICHT tolerierbar!
    Das darf einfach nicht akzeptiert werden, sondern muß mit jedem adäquaten Mittel abgestellt werden!



    Zitat

    Jetzt fängt er schon wieder an, ich verbiete es und er versucht auf unsere Couch zu gehen, was er nicht darf. Ich scheuche ihn weg, er rennt auf seinen Platz.


    Du SCHEUCHST ihn weg???
    Je genauer ich Deinen Beitrag lese, desto mehr Fehler im Umgang mit Deinem Hund fallen mir auf.
    Dein Scheuchen ist, denke ich, eher aus Frustration entstanden.
    Wie ich oben schon geschrieben habe, Du mußt Dich ihm begreiflich machen, darfst ihn aber nicht überfordern.


    Ich habe mir meinen Beitrag noch einmal durchgelesen.
    Den Schnauzgriff möchte ich nicht als Standardmethode der Hundeerziehung verstanden wissen!
    Situationsbedingt kann und sollte er aber schon eingesetzt werden.
    Ich wundere mich aber, daß Gehorsam immer wieder erzwungen werden will!
    Ich finde, ein Hund sollte nicht zum Gehorsam "gescheucht" werden, sondern dahin geführt werden!
    Versteht Ihr den Unterschied?
    Bei der richtigen Führung begreift der Hund quasi von selbst, streßfrei, wie er sich zu verhalten hat.
    Auf der anderen Seite sollte sich aber auch der Halter bewußt sein, welches Verhalten unbedingt nötig ist und welches unnötig ist, jedoch nur mit viel zu hohem Aufwand zu erreichen ist.


    Und! Wir sprechen hier von einem 17 Wochen alten Hund. Da ist noch alles offen - im positiven wie im negativen Sinne!



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Da wetterst Du gegen Kastra,und wenn es die Möglichkeit gibt, es auszuprobieren,ob die Hormone Auslöser der Probleme sind, BEVOR MAN UNNÖTIGERWEISE KASTRIERT,ist es Dir auch wieder nicht recht.


    Ich habe das Gefühl, daß Ihr hier meine Antworten in Wirklichkeit regelrecht liebt, denn sonst würdet Ihr hier nicht immer etwas schreiben, das mich zu einer korrigierenden Antwort bewegt.


    Ich weiß nicht, ich weiß nicht...


    Vielleicht wirst Du lachen, aber Hormone sind sehr sehr oft Auslöser für irgendwelches Verhalten.
    Vielleicht hast Du meine Meinung in anderen Threads auch falsch verstanden oder ich bin nicht richtig herüber gekommen... :???:


    Ich schrieb und bin immer noch der Meinung, daß man unerwünschtes Verhalten nicht mittels Amputation/Verstümmelung in den Griff bekommen soll, sondern durch Erziehung.
    Und komischerweise schaffen das ja auch manche Leute. Leute, für die Kastration nicht die Lösung darstellt!
    Und so gesehen ist die "Kastrationspille" für die Katz (man entschuldige meine blumige Ausdrucksweise).
    Die chemische Kastration verhindert nämlich keineswegs, daß der Hund/Rüde fruchtbar bleibt, auch wenn die Fruchtbarkeit wohl herabgesetzt wird.
    Von daher existiert eigentlich kein Sinn für derartige Präparate!


    Es setzt doch auch keiner Schlaufen ein, mit denen ein Bein eines Hundes abgebunden wird, um zu prüfen, ob er mit drei Beinen weniger Bewegung benötigt.
    Wenn ja, dann kann ihm ja eines amputiert werden!


    Ich finde, solche zugegebenermaßen kranke Vergleiche zeigen erst, wie krank manche Leute in bezug auf ihre Hunde denken.
    Meine Güte!


    Ich schrieb auch, das wurde offenbar auch ignoriert, daß eine chemische Kastration KEINESWEGS immer die gleichen Auswirkungen wie die "richtige" hat - so oder so.



    Thallus.

    Hallo!



    Entschuldigung! Aber jetzt muß ich mich doch ein wenig wundern!


    Du hast hier ein Medikament vorgestellt, mit dem ein Rüde chemisch kastriert werden soll.
    In Anbetracht der Medizingläubigkeit denkt ja mittlerweile fast jeder, daß diese Produkte gaz toll sind und die erwarteten Ergebnisse auch auf jeden Fall eintreten.
    Es mag ja sein, daß die Dareichungsform mittels eines Implantats seine Vorteile gegenüber einer Injektion hat. Die grundsätzliche Wirkungsweise ist jedoch die gleiche mit prinzipiell den gleichen möglichen Nebenwirkungen.
    Es sollte erlaubt sein, darauf hinzuweisen.
    Deine Reaktion bestätigt mir jetzt sogar meinen Verdacht der Werbung.


    Ich komme mir allmählich vor, wie jemand, der auf einer Kaffeefahrt darauf hinweist, daß die Rheumadecke für 300 Euro aus einem Material besteht, das im Verdacht steht, Allergien hervorzurufen.
    Die Reaktion des Verkäufers dürfte der Deinen sehr gleichen. :rolleyes:


    Nein, ich möchte hier nicht provozieren, sondern lediglich meiner Verwunderung Ausdruck verleihen. :???:



    Thallus.

    Hallo!



    Zitat

    Ein Gegenargument habe ich in den letzten Tagen sehr oft gehört:
    Viele tausende Hunde leben kastriert genauso glücklich!
    Dies kann sehr gut sein. Es gibt mit Sicherheit viele Hunde, die durch Kastration ein - in unserer heutigen schwierigen Umwelt - entspannteres Leben führen.


    Ich werde nicht das Gegenteil behaupten!
    Ich wehre mich jedoch gegen das Argument, daß ein Hund kastriert in jedem Fall glücklicher lebt!
    Das ist eine Wunschvorstellung so mancher Halter, denen das Verhalten ihres Hundes Probleme bereitet.
    Meinst Du oder irgendjemand anders, daß ein Blinder ob seiner Behinderung zeitlebens nur unglücklich ist???
    Dennoch wird keiner eine solche Behinderung allen Ernstes anstreben!


    Was zu denken geben sollte ist, daß man auf der einen Seite dem Hund ein möglichst argerechtes Leben ermöglichen will, auf der anderen Seite schneidet man ihn aber nach Wunsch zurecht! :help:



    Zitat

    Ein weiteres Argument:
    Kastrierte Hunde verändern ihr Verhalten nicht.


    Laß das Argument einmal wahr sein!
    Warum lassen Leute dann ihren Hund kastrieren, wenn nicht, ja wenn sie sich nicht DOCH eine Veränderung seines Verhaltens versprechen!
    Ich sehe das als schamlose Bigotterie!
    "Ich bin der tollste Halter der Welt! Was ich tue, macht den Hund glücklich! Und wehe, jemand bringt Argumente, die das in Zweifel ziehen! Dann hat derjenige natürlich keinen blassen Schimmer!"



    Thallus.