Beiträge von helferlein

    Das kann ich komplett so unterschreiben.


    Ich denke vielmehr als "Aufklärungsarbeit" bei den Neulingen und Interessierten kann man nicht leisten. Nichts verschweigen, aber auch nichts beschönigen.


    Im großen Rahmen wird sich auch in absehbarer Zukunft nichts ändern besonders dort nicht, wo Geld eine Rolle spielt.


    Noch ein Beispiel für Unwissenheit und deshalb auch Beeinflußbarkeit bei Neulingen.


    Zu uns kam eine junge Frau, 25 mit Labrador-Husky Hündin, und wollte BH- machen. Der erste Hund, Schwiegerpapa (alter Hundler) hat sie zu uns geschickt. Hab mit ihr 2 SÜbungsstunden gearbeitet, lief alles normal. Die Hündin war etwas schüchter und ängstlich, aber nur, weil sie nix gewöhnt war (Lärm, Leute, Verkehr...)


    Ich war dann 4 Wochen beruflich Unterwegs. Als ich zurückkam, lief die mit Ihrer Hündin mit Stachel durch die Gegend. Auf die frage "warum" erhielt ich folgende Antwort: "Schwiegerpapa sagte, wenn sie (die Hündin) an der Straße zusammenzuckt und Angst hat, so kann man Ihr das durch den Stachler abgewöhnen. Immer nen Ruck, wenn sie beim vorbeifahrenden LKW zusammenzuckt, damit sie mich ansieht"..........


    LG

    schnauzermädel


    das es schon jahre her ist, das diese Methoden Standard waren, weiß ich auch, hab ich auch in meinem Vorletzten Beitrag erwähnt (20,30 Jahre), ganz oben. :smile:


    Der Beitrag sollte eigentlich zur dazu dienen den Leuten, die so gar keine Ahnung bezügl. Starkzwang und seines Ursprungs haben kurz zu erläutern, woher er denn kommt und das man Inzwischen weiß, das andere Methoden mindestens genauso effektiv sind.


    Es wird sicherlich auch noch in 20 Jahren Leute geben, die mit Stachel und Kollegen arbeiten, aus den von dir beschriebenen Beweggründen.
    Ich finde aber, das hat dann nichts mehr mit Sport zu tun, sondern mit Geld, Prestige und Annerkennung.


    Vor allem finde ich es Schade, wenn Neulingen in diesem Sport von Anfang an beigebracht wird, mit Starkzwang zu arbeiten. Denn dann kommt es unter Umständen zu solch kuriosen Kompositionen wie mit Stachel und Clicker auszubilden. Andererseits gibt es sicherlich auch genug, die sich diese Praktiken abgucken, um eben auch in der Prüfung ein paar Püncktchen mehr zu kassieren.


    Und mit "das war früher so, heute macht man es anders" meinte ich lediglich den Ausbildungsstandard, falls man hier überhaupt von Standard sprechen kann.


    LG

    Ich finde es nicht zu glatt. Ich weiß auch, das es in diesem Sport oft um sehr viel Geld geht. Nur wenn man Stachel und co. benutzt, um "Qualitäten" zu machen, ist mir das einfach zu wieder. Denn dann stellt sich doch die Frage, hat der Hund wirklich die Qualität?


    Und das die angesprochenen Ausbildungsmethoden bis vor einigen jahren einfach Standard waren, daran gibt es leider nichts zu rütteln.


    LG

    @ Murmelchen


    Ok, ich versuch mal, es dir zu Erklären.


    noch vor 20, 30 Jahren waren Ausbildungsmethoden, die auf Schmerz basierten, leider "Standard".
    Im groben wurde dem Hund Schmerz oder etwas Unangenehmes auf ihn ausgeübt, um ihn zu einer bestimmten Handlung zu Zwingen. Die Belohnung für das gewünschte Ausführen einer Übung war, das der Schmerzreiz nicht mehr gesetzt wurde. Hört sich Krass an, isses auch nach den Maßstäben vernünftig denkender Menschen und Tierhalter.
    Auch in anderen bereichen wurde so gearbeitet, Bsp. Reitsport.


    "Schlaue" Menschen haben allerdings inzwischen herausgefunden und glücklicherweise auch beweisen, das dieselben Ausbildungserfolge auch mit Methoden erreicht werden können, die ohne Schmerzreiz auskommen, Stichwort Clickertraining.


    Leider gibt es aber einige Unbelehrbare, die von diesen "neuen" Ausbildungsmethoden nichts halten. Dies oftmals mit dem schwachsinnigen Argument, der Hund lernt duch Schmerzreize schneller!
    Und das schlimme ist, das diese Leute oftmals noch in den Vereinen das Sagen haben und versuchen, den Neulingen das alte Wissen zu vermitteln.
    Daher sieht man oft HF, die mit Clicker und Stachel hantieren. Kein Witz, sowas gibts!!! Weil sie einerseits den "alten" nichts entgegensetzen wollen, es aber eigentlich doch lieber mal ohne Schmerz probieren wollen.


    Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das es sehr schwer ist, neuen Wind in Verstaubte Hundevereine zu bringen. Dort, wo es gelungen ist, wird glücklicherweise nicht mehr mit Stachel und co. hantiert.
    Und das sollte für alle Hundesportler eine Mission sein :gut:

    @ schnauzermädel
    Ich habe mich bei den Diskussionsfreudigen Richtern immer auf die PO berufen, die da sagt: "ein Hörzeichen" für Übung X. Es steht dort nicht, das das Hz vorgegeben ist (z.B geht beim Abrufen ja auch der name des Hundes statt"hier").
    Die PO gibt diese Aussage vor JEDER Auszuführenden Übung. Ist Auslegungssache, aber bei den meisten Richtern hatte ich Erfolg und keinen Abzug erhalten.


    LG

    Hatte aber mit den herren schon heiße Diskussionen darüber. Erlaubt ist ein Hörzeichen für "Bei Fuß"gehen. Ich benutze eben für Seitentransport EIN Hörzeichen für "Bei FUß" gehen, nur eben nicht Fuß. Hat mich beim einen schon Punkte gekostet, beim anderen nicht.

    Genau das ist das Problem: In vielen OG`s wird der erstbeste in die Schutzkleidung gestopft und ist von nun an "Helfer". Dort gehen die Probleme schon los: Helfer, der nicht wirklich weiß, was er tut, infolgedessen ein unsauber aufgebauter Hund, der vom HF "von gar nix ne Ahnung" dann auch noch korrigiert wird. Und Schuld an dem Scheiß Ergebnis in der Prüfung ist natürlich der Hund. :headbash:


    Auch diese Geschichten haben sicherlich zum schlechten Ruf des SD und seiner sinkenden Zahl von Anhängern beigetragen.

    Ich bin ja mit eurer Meinung konform, das ein sauber aufgebauter Hund keine Korrekturen benötigt, schon gar nicht durch Stachel o.ä.
    ich wollte mit dem Beitrag lediglich schildern, das es HF gibt, die sich dieser Korrekturmaßnahmen bedienen, ohne das der Hund übertriebenen Schmerz empfindet.
    Ich selbst habe schon genügend HF des Platzes-und auch des vereins- verwiesen, weil Hunde von klein auf mit Stachel ausgebildet werden oder an irgendwelchen Ausbildungsfehlern mit solchen Hilfsmitteln herumgedoktert wird. Wie Schnauzermädel es ganz treffend beschrieben hat: Viele HF arbeiten so vor sich hin ohne sich darüber klar zu sein, was erreicht werden soll.
    Ich arbeite ebenfalls mit verschiedenen Hörzeichen, beim Seitentransport beispielsweise mit "Gib acht", funkioniert seit Jahren super.
    Der Hund hat den Helfer im Auge und läuft trotzdem Fuß. Oftmals wird aber in der UO das "hochschauen" des Hundes zum HF mit Stachel konditioniert und gleichzeitig beim Seitentransport das bewachen des Helfers ebenfalls. Wie soll der Hund da wissen, was nun richtig oder falsch ist?


    Allgemein ist es nun einmal so, das die Hundeausbildung früher eben nur über Zwang und Starkzwang gelehrt wurde, man wußte es schlicht nicht besser. Der Trend geht seit Jahren aber schon in die andere Richtung. Aus einigen Köpfen wird er allerdings nicht auszulöschen sein, einige andere aber sind "mit der Zeit "gegangen und haben ihre Ausbildungsmethoden umgestellt.
    Hierfür noch ein Bsp. aus dem menschlichen Umfeld: Genügend Pädagogen, die an unseren Schulen Unterrichten, haben in ihren Anfangsjahren Kinder bei Fehlverhalten mit dem Rohrstock bestraft. Mit steigendem Wissen wurde allerdings auch diese Methode verdrängt...

    Ich arbeite ebenfalls mit Lob bei erwünschtem Verhalten und Alternativverhalten bei ünerwünschten Tun. Das Schutzdienst einen Appenzeller nur bedingt auslastet, finde ich nicht, denn wie man weiß gehört zum Schutzdienst nicht nur das Bellen und Beißen.
    Vielen Dank auch für deinen geschichtlichen Anriß bezüglich der Appenzeller und Ihrer Herkunft. Ich gehöre Allerdings nicht zu den Leuten, die sich nen Husky in 60qm Plattenbau hohlen und sich dann wundern, warum Pfiffi die Bude zerlegt. Kurz. Ich kannte Appenzeller und wußte was ich mir ins Haus hohle. Außer dem Schutzdienst hat er 13 Islandpferde, die er Zusammentreiben darf und ist auch mindestens 2x pro Woche bei Ausritten dabei, wenn er älter ist auch öfter.


    Autoritäre Erziehung: Sie beinhaltet die von dir angesprochene Souveränität. Autorität heißt nicht"prügeln, wenns nicht klappt"!!!!!!!!!!
    Ich habe bisher alle meine Hunde Autoritär erzogen, ohne prügel, Stachel oder ähnlichen Mist. Ich möchte auch keinen geknickten Hund neben mir haben.
    Wie schon erwähnt: Ein Mensch sollte im Hund-Mensch Rudel die Rolle des "Alphas" übernehmen. Ein Alpha im Rudel zeichnet sich durch Autorität, Souveränität und Stärke aus, seine Rudelmitglieder vertrauen ihm blind. Aber ein Alpha hat auch keine Stachelbänder oder prügelt unfolgsame Rudelmitglieder, im Gegenteil: Ein nochso starker Alpha könnte ein faules Rudelmitglied auch nicht zur Jagd bewegen...


    Und das ein Appenzeller Großvieh treiben MUß, halte ich für nicht richtig. Natürlich wurden sie dafür gezüchtet und sollten ihrern Art entsprechend beschäftigt werden. Dies geht jedoch auch mit alternativer Beschäftigung.
    Denn kaum ein Jack-Russel darf heute noch Fuchsbauten durchstöbern, kaum ein Rottweiler einen Viehtransport beschützen, und auch die wenigsten Schäferhunde oder Border oder Australian Sheperds arbeiten heute noch Ihrer Bestimmung gemäß, sind aber trotzdem alternativ Beschäftigt und Glücklich!

    Liebes Schnauzermädel,


    Ich mache "gute" und "schlechte" Ausbildung nicht an einem Verein und seinen Ortsgruppen fest sondern lediglich daran, nach welchen Methoden Ausgebildet wird. Ich selbst bin auch kein Mitglied im RSV und führe in einem SV- Verein einen Schweizer Sennehund!! Soviel zum Thema "andere rassehunde in SV- Vereinen und es gibt noch andere Gebrauchshunde..."
    Im Übrigen sollte man nicht etwas Vorverurteilen, bevor man es gesehen und gehört hat.
    Ich gab lediglich ein Beispiel dafür, das Schäferhundeverein nicht gleich Tierquälerverein heißt.


    Wenn du allerdings an den Ausbildungsmethoden des Herrn Raiser interessiert bist, kannst du sie dir ja mal ansehen, die Möglichkeitet bietet er nämlich an, auch außerhalb der Schäferhundeplätze. Es wundert mich allerdings, das du auf Raiser kommst! Und wenn du Herrn Raiser ja kennst und dich so gut mit Gebrauchshunden auskennst, führst du doch sicher selbst im Schutzdienst und weißt, das es überall noch genügend schwarze Schafe gibt, zum Nachteile der weißen Schafe.


    Ich will hier weder für irgendwelche Vereine Werbung machen noch sonst was. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, das im Schutzdienst nicht Grundsätzlich mit Starkzwang gearbeitet wird und das es eine Generation von Schutzdienstlern gibt, die seit Jahren ohne Starkzwang ausbilden und das auch noch erfolgreich.


    Zum Schluß möchte ich nochmal erwähnen, das ich nie mit Starkzwang ausgebildet habe, dies auch in Zukunft nicht tue und hierfür auch keine Werbung mache.


    Vergessen sollte man aber auch nicht, das Starkzwang in Deutschland nicht verboten ist und nicht nur im Hundesport Anwendung findet. Ich denke daher, es ist Sache der Politik hier geignete Gesetzliche Grundlagen zu schaffen und nicht Sache eines Forums, das sehr mit Vorurteilen und Nichtwissen belastet ist.