Mir ist bei meinem Angsthund etwas besonderes aufgefallen.
Ich nenne es mal Entwicklung nachholen.
Zur Vorgeschichte
Ich habe Max - einen Boxer, wahrscheinlich aber irgendein Mix damals ca. 2 Jahre - vor knapp 2 Jahren in erbärmlichen Zustand bekommen.
Krank, verwahrlost und ängstlich in dem Sinne, dass er einfach nichts kannte.
Den Begleitumständen nach zu urteilen, sollte er scharf gemacht werden, war dazu aber einfach nicht der richtige Charakter und ist dann dahin vegetiert.
Ich habe damals sehr überlegt. Es sollte schon im weitesten Sinne ein Tierschutzhund sein, aber lieber eine Nummer kleiner und etwas älter. Worauf ich mich wirklich einlasse, war mit völlig unklar.
Abgesehen von den Krankheiten, die wir inzwischen zumindest im Griff haben, war er am Anfng einfach nur schüchtern drinne, draußen extrem ängstlich und sonst einfach nur lieb.
Und dann habe ich im Laufe der fast zwei Jahre alle Entwicklungsphasen erlebt.
Nur drei Beispiele.
Am Anfang war er draußen froh, wenn ihn alle in Ruhe gelassen haben. Andere Hunde, Katzen usw. hat er einfach nicht gesehen, weil er so mit sich beschäftigt war.
Dann ging es ganz langsam los, dass er morgens den Vögeln (Amseln u.s.w.) nachgesehen hat. Ich war so gerührt...
Inzwischen mache ich Antijagdtraining, kenne jede Katze und übe die Abrufbarkeit von anderen Hunden.
Seit einem Monat hat er nun auch Hündinnen für sich entdeckt. Er ist nun fast 4!!!!!!!!
Sicher hätte ich irgendwann im Laufe dieser Entwicklung gegensteuern müssen, aber ich war so froh, wenn er "normales" Hundeverhalten gezeigt hat, dass ich wahrscheinlich unbeabsichtigt noch bestärkt habe.
Am Anfang hat Max keinen Mucks gesagt. Inzwischen ist er ein richtig lauter Hund. Kein penetrantes Gekläffe oder so, aber er bellt, wenn es klingelt, heult zur Begrüßung wie ein Wolf, gähnt laut und macht einfach stimmlich auf sich aufmerksam.
Als Letztes:
Ich kannte von den Vorgängerhunden, dass diese geträumt haben. Das Mädchen hat immer irgendwas verbuddelt und geschart - ich mußte sie dann richtig wecken und unser Collie ist immer gelaufen im Schlaf.
Max hat ohne sich zu rühren auch nahezu ohne Ortswechsel durchgeschlafen.
Nach ca. einem Jahr fing er an, an verschiedenen Stellen zu schlafen und nachts zu wandern und seit ein paar Monaten träumt er incl. zucken, strampeln, bellen usw.
Habt Ihr so was auch beobachtet? Wie seit ihr damit umgegangen?
Ich hätte, wie schon geschrieben sicher manche Entwicklungen besser kontrollieren und manche Handlungen eher unterbinden sollen. Dann hätten wir es heute einfacher. Aber es ist so schwierig, da den richtigen Punkt zu finden.
Unsere Probleme heute sind normale - zumindest in manchen Situationen -Gehorsamsfragen.
Das geht eindeutig auf mein Konto. Und ich arbeite daran.
Zum anderen panische Angst vor fremden Männenn. Das üben wir nun schon so lange. Aber bei jedem neuen Mann die selbe Angst. Obwohl ich denke es ist schon wesentlich besser. Ich habe bloß den Vergleich nicht mehr präsent zum Anfangsverhalten.
Und wenn er an der Leine ist und eine Situation zu komplex wird (viele verschiedene Eindrücke) reagiert er nach wie vor panisch. Ich denke da brauch ich noch ein paar Jahre........