Ich habe jetzt den 4ten Tierschutzhund.
Von deutschem Angsthund - vom Amt eingezogen, weil nur an der Heizung angebunden bis zu aktuell zwei ungarischen Straßenhunden.
Ich finde Deine Lebensumstände bieten die besten Vorrausetzungen für das Leben mit so einem Hund und das hat der Verein vielleicht auch so gesehen.
Aber 3 Monate sind wirklich gar nichts und nach dem was ich lese macht ihr viel zu viel.
Einfach da sein in unserem Alltag, der Transport, der Wechsel der Lebensumstände (auch wenn zum Positiven) ist wahnsinnig viel für so einen Hund.
Der Hund ist nicht zwangsläufig ein Angsthund.
Sie kennt nur all das, was Du ihr präsentierst gar nicht und hat vermutlich in der Entwicklungsphase nichts kennengelernt.
Das ist zweimal schwer.
Weil zum Einen muss sie alles jetzt erst lernen (und alles auf einmal) und dann hat sich das Lernvermögen auch einfach nicht so entwickelt,
wie bei Hunden die altersgerecht mit immer neuen Alltagserfahrungen aufwachsen.
Aber wenn Du Euch beiden viel Zeit lässt, wird das besser.
Ich rede hier von Monaten bis hin zu Jahren.
Manche Sachen werden vielleicht nie gehen und vermutlich wird jede grundlegende Änderung sie neu aus der Bahn werfen.
Ich lebe sehr ruhig und entspannt mir den Hunden, wir fahren in der Nebensaison an die Ostsee in den Urlaub.
An den Strand gehe ich aber trotzdem nur früh oder spät.
Restaurantbesuche, Innenstadt und Freunde besuchen, würde nach 3 Jahren mit Stress aber grundsätzlich gut funktionieren.
Aber wieso sollte ich uns das antun. Die Hunde bleiben entspannt zu Hause und ich bin entspannt unterwegs.
Also es wird besser werden, aber lange dauern und Anpassungen deinerseits erfordern.
Das muss aber nicht dauerhaft Deine Lebensqualität einschränken, sondern einfach mehr und andere Planung erfordern.
Das Einzige was ich aktuell ganz kleinschrittig üben würde, ist Alleine bleiben, gerade weil Du soviel zu Hause bist.
Nach Möglichkeit auch im Auto.
Denn das ermöglicht Dir am Ende wirklich Bewegungsfreiheit und für den Hund viel weniger Stress.