Hi,
puh, jetzt hab' ich ziemlich alles durchgelesen...
Nur eins versteh' ich immer noch nicht: Weshalb sollte ich meine Hunde ausgerechnet draußen in der Natur bürsten? Das fiele mir im Traum nicht ein. Zuhause haben wir dazu viiiel mehr Ruhe. Sicherlich liegt dann zu Hause auch mal das eine oder andere Hundehaar herum, aber darüber war ich mir von anfang an klar.
Auch die Aufregung der Jäger kann ich nicht verstehen. Bei uns gibt's Gegenden, da steht alle 150m ein Hochsitz, schön überdacht, mit Plexiglasscheiben und Schießscharten versehen und von allen Seiten dicht. Damit der Herr "Heger und Pfleger" , denn das soll ein Jäger ja tun, ja keinen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Und damit man nicht allzuweit laufen muß oder das erlegte Wild tragen muß, führt auch immer schön ein Feldweg an den Hochsitz heran oder am Hochsitz vorbei, mit deutlichen Spuren permanenter Nutzung versehen... (Wozu braucht man dann eigentlich ein Auto mit Allradantrieb) Da ist es dann schon klar, daß der Spruch (ich glaube) von Sokrates "Geh mir aus der Sonne und zerstör' mir meine Kreise nicht" auch hier angewendet werden kann. Denn wenn das Wild durch den Geruch der in Scharen umherfliegenden Hundehaarbüschel (oft sieht man seine Hand vor Augen nicht, so dicht fliegen sie umeinander
) vergrämt wird, müßte man ja wieder zu der Jagd im eigentlichen Sinne zurückkehren, d.h. das Wild suchen, aufspüren, Ansitzen im eigentlichen, bzw. ursprünglichen Sinne usw., halt Jagd betreiben, faire Jagd, wo man auf seine Trophäen mit Recht stolz sein könnte und nicht das bequeme Abknallen von Wild...
Ich wohne in der tiefsten Pampa, bin deshalb mit meinen Süßen ausschließlich in der Natur unterwegs und kann täglich feststellen, daß sich Rehe einen Teufel darum scheren, wenn ich in gut 100m mit beiden (an langer Freilaufleine angeleinten) Hunden an ihnen vorbeiziehe. Sie heben den Kopf, schauen ein bißchen und äsen dann weiter... Und sind dann am nächsten Tag auch wieder an der gleichen Stelle, die so fürchterlich nach Hunden riecht.
Ich frage beide Fraktionen, sowohl die Hundehalter, die meinen, ihre Goldstückchen im Freien bürsten müssen, als auch die teilweise hyperempfindlichen Jäger (ich weiß nicht, ob dieser Ausdruck in vielen Fällen überhaupt zutreffend ist): Schonmal die Maxime "Leben und leben lassen" gehört? Man kann's auch übertreiben! Vielleicht sollte man wirklich "die Kirche beim Dorf lassen"!
meint kopfschüttelnd
der Michael