Staffy , deinen Start Beitrag aus dem alten Thread hab ich grad gelesen und fand ihn super - klasse.
Ich finde dass ist ein Thema, über das man immer mal wieder, einfach so zwischendurch mal nachdenken sollte.
Es geht nicht immer auf Knopfdruck und ich persönlich weigere mich auch es immer nach Handbuch zu regeln.
Hab gestern zu einem ganz anderen Thema in einem Fred hier aus Hundesicht den Satz gelesen "wollte den Rehen nur mal guten Tag sagen" und genaus dass hat mich nachdenklich gemacht.
Unser Hund ist extrem sozial verträglich, mit fast allen Hunden und mit allen Menschen, vom Baby bis zu alten Leuten. Er hat wenig Revierverhalten, bellt wenig, ist drinnen ruhig und kuschelig und draußen verspielt - er kommt dem "ideal Begleiter" ziemlich nahe - was ich ehrlich gesagt nicht als meinen Verdienst sehe - er ist einfach so .
Und trotzdem bei ihm bin ich mir ziemlich, dass er den Rehen nicht nur guten Tag sagen möchte. Es wäre vermenschlicht, dass zu denken. Er will sie jagen, hetzen und ob er sie wirklich töten würde, wenn er soweit kommen würde, weiß ich nicht. Vielleicht ja. Ich denke, Kaninchen würde er töten, weil er sie schon aus purem Reflex totschütteln würde.
Da können wir uns jetzt alle drüber gruseln - aber unsere Hunde sind halt keine Stofftiere, sondern Raubtiere - daran ändern auch Martin Rütter, K9 Geschirre und Schleppleinen nix. Manche mehr, manche weniger.
Manche verteidigen ihr Revier bis aufs Blut, manche möchte alles verbellen, manche jagen. Weil sie immer noch einen kleinen Rest Wildtier in sich haben. Da kann man vieles über Erziehung regeln, Kompromisse finden, nach Methoden handeln.
Aber ich möchte dabei immer mein Bauchgefühl behalten, auch wenn es gegen die aktuellen "Handbücher" geht.
Für mich mit unserem Hund sieht das so aus, dass ich natürlich versuche, den Jagdtrieb im Griff zu haben, zu regeln, vorausschauend zu denken, es zu unterbinden. Aber ich maße mir nicht an, diesen Trieb "wegzubekommen", den er gehört zu diesem Tier, auch wenn es mir nicht gefällt.
In der Praxis heißt das Schleppleine, wenn wir uns in wildreichen Gebieten befinden - Freilauf in bekannten wildarmen Gebieten - schneller sein als er, beschäftigen bevor er sich selbst mit Wildspuren beschäftigt- ihn auch mal alleine schnüffelnd in der Feldmark laufen lassen, wenn es machbar ist, je nach meinem Bauchgefühl und Tagesform - egal ob jetzt sich jetzt hier im Forum einige darüber aufregen oder das neueste Hundebuch was anderes rät.
Lg, Trixi + Diego