Schopenhauer, Terry, ok, ihr habt mich überzeugt , man kann es sicher nicht so eindimensional sehen.
Das Thema ist glaube ich auch zu komplex um es in einem Kapitel in einem Hundebuch oder auch hier komplett zu erfassen.
Wo ich auf jeden Fall zustimme, ist, das es auch sehr stark rasseabhängig ist und viele Leute nicht darüber nachdenken, was für Veranlagungen der Hund hat, den sie sich da in ihr Leben holen.
Aber die Problemfälle laufen ja letzendlich trotzdem auf das gleiche hinaus - ein Hund mit der Veranlagung, selbstständig zu denken und zu handeln, dominant zu sein, in dem Sinne das er nicht auf Kommandos von seinem Hundehalter wartet, sonder selbst entscheidet. Und Hundebesitzer, die das überfordert.
Selbst wenn der Begriff Alpha-Hunde also nicht stimmig ist und diese Hunde gar keine Alpha Hunde sind, fordert es ja den Besitzer, sich damit klug und überlegt auseinanderzusetzen. Was nicht alle können.
Ich habe von den Cairn Terriern mal gehört, dass früher in Schottland auch durchaus mal 10 Cairns zur Jagd mitgenommen wurden - wenn dann nur 8 zurückkamen - tja, Pech, dann waren es eben zwei weniger, die dann zur Zucht eh nicht getaugt hätten. Wenn man die Nachfahren dieser Hunde dann in ein Leben als niedlicher kleiner Stadthund zwängt, sind die unterschiedlichen Interessen von Hund und Besitzer ja vorprogrammiert.
Und Schopenhauer, deine Beschreibung von deinem Herdenschutzhund haben mich überzeugt - ich freu mich dann erstmal die nächsten Jahre an meinem netten Mischling mit dem "will to please". Was ich übrigens eine sehr passende Beschreibung finde, genau das ist es. Er ist temperamentvoll, mit Hüte- und Jagd trieb - aber er möchte es uns überwiegend recht machen. Er trifft eigene Entscheidungen - aber die beziehen sich überwiegend auf mich - Frauchen zum Aufstehen animieren, wenn sie länger als normal im Bett oder auf dem Sofa liegt. Frauchen hinterherlaufen und beobachten, wenn sie nervös oder aufgeregt ist. Draußen die Umgebung beobachten und wachsam sein wenn Frauchen sich im Dunkeln gruselt...
Aber wie seht ihr die Veranlagung und das rassetypische (Dominanz-) Verhalten denn bei Mischlingen ? Ist ja in der Hinsicht eigentlich ein ganz schönes Risiko und Überraschungspaket, was man sich da so anschafft, oder ? Bei unserem ist die Mischung anscheinend günstig - Temperament, Bewegungsdrang und Trieb woher auch immer, Border Collie, spanischer Jagdhund, aber den "will to please" eindeutig vom (deutschen Langhaar) Schäferhund . Nur manchmal kommt der spanische Streuner durch - und er würde am liebsten alleine "bummeln" gehen - bis ihm einfällt, dass Frauchen das verdammt doof findet.
Lg, Trixi + Diego