Ich hab hier schon eine ganze Zeitlang mitgelesen... den unschönen Teil des Threads hab ich überlesen und jetzt trau ich mich mal. Und mach es noch ein bisschen komplizierter...
Wir haben einen Familien Seelen hund. Zumindest meiner und der meines Sohnes.
Ich hatte schon früher Hunde, dann eine ängere Pause, und unseren jetzigen Hund haben wir angeschafft, als wir unsere Patchworkfamilie gegründet haben. Wir haben ihn angeschaut, er war mir zu gross, zu langhaarig und zu ungestüm. Und ich hab in der ersten Nacht nach dem Anschauen von seinen Augen geträumt. Klingt mega-kitschig, oder? War aber so. Eine Woche später ist er bei uns eingezogen.
Meinem Sohn ist die Umstellung in ein neues Leben nicht leicht gefallen. Und unser damals ganz junger Hund ist ihm immer, wenn es ihm nicht gut ging, nicht von der Seite gewichen. Heute ist mein Sohn 16, mitten in der Pubertät, super cool, Mädchen, Fussball, Party... Aber er macht sich regelmässig ernsthafte Gedanken, wie das geht, wenn er mal auszieht. Er kann sich nämlich nicht vorstellen, ohne den Hund auszuziehen . Er ist fern von tiefgründigen Gedanken und "Weiberkram" - aber wenn es unserem Hund nicht gut geht, würde er jedes Mädchen und jede Party sausen lassen - vielleicht ist das mal ein anderer Blickwinkel auf das Thema "Seelenhund". Sowas kann ich als Mutter nicht erzwingen - es ist da oder nicht.
Und mein Seelenhund ist er auf jeden Fall mit ein paar Jahren mehr an Lebenserfahrung auch - ich finde die Fragen super:
- Gestaltet sich das Zusammenleben anders als mit einem anderen eigenen geliebten Hund
Es ist wortloser. Befehlsfreier. Unserer Hündin, die ich liebe, und die eine echte Persönlichkeit ist, muss ich jedes Mal SAGEN was gerade Sache ist - was sie darf, was nicht, wo wir jetzt hingehen. Dann klappt es prima - aber unserem Grossen muss ich dass nicht sagen, er weiss es. Er schaut mich an und weiss es.
- Hat man mehr Spaß zusammen?
Ja und nein. Mein Seelen hund hat keinen Spass, wenn ich keinen habe. Oder wenn mein Sohn keinen Spass hat. Weil er so nah an uns dran ist, weil er jede Stimmung mit aufnimmt. Wenn wir Spass haben, hat er ihn ganz intensiv mit uns - dass ist dann grosse Party. Unserer alten Hündin sind unsere Stimmungen relativ wurscht - manchmal ist auch gerade dass sehr entspannend !
- Hat man weniger Probleme?
Ähh, eigentlich nein. Herr Seelenhund ist hochgradig triebgesteuert und der Mega-Jäger. Waren alle Baustellen, die man dabei so hat. ABER, vielleicht haben wir dass relativ gut hinbekommen, weil er mir so nahe ist. Ich habe vorher schon mal einen Hund mit starkem Jagtrieb erlebt, der nicht mein Seelenhund war. Das war noch schwieriger. Diego begreift auf irgendeiner Ebene, dass es für uns alle Stress bedeutet, wenn er jagt. Ganz schwer zu erklären, aber ich würde mal sagen, es ist so ein Funken da, der den Abruf bei Jagdtrieb leichter macht. Wie Funkwellen, die sich übertragen
- Oder beschränkt sich das Seelenhund-Konzept "nur" auf die Bindung zueinander?
DAS ist auf jeden Fall der Hauptpunkt. Es ist das, was es so intensiv macht. Hat aber für mich nichts mit körperlicher Nähe zu tun. Diego klebt an niemanden, hat im Haus was von einer Katze -er ist da wo er gerade möchte, kuschelt, wenn er es möchte, spielt, wenn es ihm passt. Und wenn, dann ist er ganz bei mir. Ist wie eine Umarmung. Wie ein Teenager, wenn der Schwarm endlich anruft . Ein bisschen wie verliebt sein.
Hmm. Grübel. Ich bin selber sehr freiheitsliebend. Mein Seelenhund auch. Es ist vielleicht auch diese Spiegelung, dieses sich ein Stück weit selber in diesem Hund sehen.
Hoffentlich geht der Thread noch friedlich und emotional weiter!
Lg, Trixi