Hallo, liebes Forum,
ich war schon länger nicht mehr hier aktiv, kann mich aber von früher an viele gute Tipps und viele User mit großem Wissen und Erfahrungsschatz erinnern ;-)
Es geht um unsere 8-jährige Colliehündin. Schon vor ein paar Monaten dachten wir phasenweise immer mal wieder, dass sie mehr trinkt als sonst und sich vermehrt im Genitalbereich leckt. Wir ließen sie dann schließlich auch von unserer TÄ durchchecken, die nichts fand und uns mit "beobachten" nach Hause schickte. Blutwerte etc. waren unauffällig.
Letzten Freitag konnte unsere Hündin dann plötzlich nicht mehr richtig aufstehen, war sehr steif, hatte offensichtlich starke Gelenkschmerzen, die sich auch nicht nur auf ein Bein reduzierten. Also waren wir wieder beim TA, wegen Urlaub der sonstigen TÄ dieses Mal in einer Tierklinik. Es wurde keine konkrete Ursache für die Beschwerden gefunden, mit Schmerzmitteln ging es ihr allerdings besser. Wir sollten auf den Borreliosetest nach dem WE warten. Leider machten wir selbst nicht genug Druck wegen der o.g. ersten Symptome, weil wir selbst keinen Zusammenhang sahen und zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht wussten, dass sich dahinter oft eine Pyometra (Gebärmuttervereiterung) verbergen kann. So wurde sie leider noch nicht geschallt.
Am Sonntagabend verschlechterte sich ihr Zustand dann: Sie bekam Fieber und erbrach sich (beides war neu), wurde fast apathisch, und dadurch dass sie sich nicht mehr so oft leckte, konnten wir erstmals eitrigen Ausfluss erkennen. Wir riefen den 24h-Notdienst an, fuhren direkt hin und der US ergab eine mit Eiter gefüllte Gebärmutter Weil sie hätte platzen können, wurde unsere Hündin direkt notoperiert. Leider stellte sich dabei heraus, dass die Gebärmutter schon ein kleines "Leck" hatte und etwas Eiter in den Bauchraum gelaufen war. Das Bauchfell war folglich entzündet.
Die OP hatte sie gut überstanden, allerdings war leider der erste Borrelientest positiv (qualitativer Test). Also wurde ein zweiter veranlasst (Quant C6, also mit Bestimmung der Erregermenge). Weil sie ab und an noch erbrach, blieb sie noch in der Klinik. Die Antibiotika wurden auf die Bauchfellentzündung bzw. Post-OP abgestimmt. Gestern durften wir sie nach Hause holen.
Der aktuelle Stand ist der, dass sie insgesamt munter ist, sich zwar noch nicht ganz rund, aber wieder viel besser bewegt, frisst und trinkt und es ihr scheinbar ganz gut geht. Da haben wir wohl wirklich noch einmal richtig Glück gehabt.
Was mir noch Sorge bereitet ist, ist die mögliche Borreliose: Der zweite Test ergab eine hohe Erregerzahl, was ja wohl für eine akute Infektion spricht. Das passende AB (Doxycyclin) wird aber erst gegeben, wenn sie wieder Gelenkbeschwerden bekommen sollte, damit das AB für den Bauch erst einmal fertig verabreicht werden kann. Es ist wohl auch nicht sicher, ob die plötzlichen Beschwerden vom letzten Freitag von der Borrelioseinfektion oder der Pyometra/Peritonitis stammten. Auch entwickeln viele Hunde trotz Infektion ja gar keine klinischen Symptome.
Kann mir jemand etwas zu der Situation sagen? Was spricht z.B. für oder gegen eine klinisch ausgeprägte Borreliose? Kennt jemand den Test Quant C6? Ist es richtig, erst einmal abzuwarten, ob Borreliosetypische Symptome wiederkehren?
Übrigens ist sie vom MDR1-Defekt betroffen, also -/-. Deshalb bekommt sie selten SpotOns gegen Zecken, sondern eher Scalibor. Zwei Zecken hatte sie schon dieses Jahr, also nicht viel, aber eine Zecke kann ja reichen. Eventuell hat auch die Pyometra eine Entstehung der Borreliose begünstigt, denn in vielen Gebieten haben ja fast alle Hunde einen positiven Borrelien-Titer...
Ich möchte mich so umfassend wie möglich informieren und freue mich deshalb über alle Inputs :-)
Danke!