Liebe Melli,
hier bin ich endlich - die mit dem Hund mit den drei Beinen
Als ich deinen Thread gelesen habe ist es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen, ich zittere und die Tränen kullern.
Ich kann verdammt gut nachfühlen, wie es dir jetzt geht!
Bei meiner Susi war es keine Krankheit, sondern ein Pferdetritt. Aber das wurde erst mal anoperiert. Und danach musste jeden zweiten Tag in Narkose der Verband ab um zu kucken, ob es endlich durchblutet wird. Und dann kam doch der Tag, an dem der TA gesagt hat, es ist kalt und riecht, der Hund muss eingeschläfert werden oder das Bein muss ab. (Oh Gott, da kommt alles wieder hoch)
Wenn ich mir vorstelle, welche Qualen du durchleiden musst...
Jetzt mal zu deinen Fragen:
Ich kenne mich mit dieser Krankheit leider nicht aus. Falls es wirklich dazu kommen sollte (und ich drück gaaanz fest die Daumen dass es doch nicht soweit kommt), dass das Bein abgemacht werden muss, hier mal alles was ich weiss und erlebt hab:
-Ich glaub deine Maus ist ein Shelti?!? Hunde in dieser Größe haben nach einer Amputation die wenigsten Schwierigkeiten.
-Prothesen gibt es, allerdings müssen die Massgefertigt sein und kosten ein Heidengeld. Falls du dich trotzdem für sowas entscheiden solltest, bitte so bald wie möglich. Sobald das Bein weg ist, beginnt sich die komplette Wirbelsäule umzustellen. Erst nach langer Zeit eine Prothese zu benutzen könnte Schäden am Bewegungsapparat verursachen. Aber notwendig ist das meiner Meinung nach sowieso nicht. Susi lebt schon 7 Jahre mit dieser "Behinderung" Und die Hüfte ist noch einwandfrei.
- Treppen sind dann absolut tabu - zumindest im unaufgewärmten Zustand. Das ist Gift für die Gelenke.
- Du hast geschrieben, deine Maus ist recht zäh. Überprüfe deine und ihre Kraft ganz genau! Falls amputiert werden muss, wird das mindestens 1 hartes Jahr.
Die Operation schlaucht schon. Aber die ersten Aufstehversuche ohne Bein, eine riesige Narbe, zusätzlich der Kopfschirm, die Schmerzmittel.....
Und wenn die Zeit überstanden ist gibts da auch noch die Phantomschmerzen. Die haben bei meiner Susi über fast 2 Jahre angehalten. Das wird zwar mit der Zeit weniger, aber es belastet den Hund - und in der Folge auch das Frauchen.
Es tut mir leid, ich will dir wirklich nicht noch mehr Horror machen, aber es ist einfach so und ich wäre froh gewesen, hätte mich jemand vorher über diesen Leidensweg aufgeklärt.
Trotz alledem finde ich es superoberbewundernswert, dass du dich gegen das Einschläfern entscheidest.
Sie wird auch mit 3 Beinen ihre Lebensfreude haben - Foris vom 9er Treffen vereinigt euch und erzählt ihr hier mal, was für ein aufgeweckter fitter, lebensfroher Hund mein 3Bein ist und dass sie beweglicher ist als ein Hund mit HD oder so. Dann schafft das deine Kleine sicherlich genauso gut!
Und denk auch dran, du hast dann einen noch aussergewöhnlicheren Hund. Man wird echt von verdammt vielen Leuten angesprochen, die einen wollen wissen, wie das so klappt, andere wollen wissen, wies passiert ist und manche sehens erst nach 2 Monaten, dass da was fehlt....
Und man muss sich auch dran gewöhnen, dass man keinen Namen mehr hat, man ist dann nur noch die mit dem Hund mit den 3 Beinen
Ich hoffe ich habe dir hiermit ein bisschen Trost spenden können und ein paar Fragen sind beantwrtet. Kann das nicht so gut mit dem Schreiben - besonders nicht, wenn es um das Thema hier geht.
Ich wünsche euch beiden alles Glück das es auf der Welt gibt und morgen ein gutes Ergebnis! Denke ganz fest an euch! Lass bitte bald wieder von dir hören wie es gelaufen ist!!!!!
Liebe Grüße
Micha und Susi