Beiträge von LasPatitas

    Hallo Klaus, ein paar Gedanken meinerseits zu deinem Text:


    Das mangelnde "Ungehorsam" hat nicht mit den Rassen zu tun, sondern ob und wie dem Hund das beigebracht wurde. Und ob der Hund in der Lage ist diese in den unten genannten Situationen auszuführen.


    Du schreibst, dass dein Hund problemlos alleine bleiben kann, aber auch, dass die fast den ganzen Tag bellt, wenn sie alleine ist. Das ist für mich ein Wiederspruch in sich. Bloß weils sie nichts kaputt macht, uriniert o.ä. zeigt es doch ganz deutlich, dass sie damit Probleme hat.


    Wie lange muss Ronja täglich alleine bleiben und wieviel Tage in der Woche (bevor deine Frau zuhause ist, wie jetzt)?


    Das sie mit eurem Rüden und dem Nachbarshund gut klar kommt, plus deine Erzählung, dass das Verhalten gegenüber andern Hunden sich nach dem Beißvorfall geändert hat, zeigt mir, dass sie da tramatisiert worden ist (du schreibst, es war keien große Wunde, aber auch ein Angriff ohne körperliche Verletzungen kann ein Trauma auslösen) gegenüber fremden Hunden (zu bekannten Hunden hat sie Vertrauen).


    Wenn dein Hund schon ohne Sichtung anderer Hunde draußen mit Tunnelblick, ohne lockere Leine rumläuft, dass rastet sie erstrecht aus, wenn sie dann einen "Feind" sieht. Hier muss schon Entspannung geübt werden, wo noch gar keine anderen Hunde in Sicht, Hör- und Geruchsweite sind!


    Ferner sollte ein großes Blutbild mit T4 und TSH Werten abklären, ob sie ein organisches Problem noch zusätzlich hat (Schilddrüsenunterfunktion zb).


    Das du Prävention betreibst und sie an der Leine lässt, ist richtig. Allerdings musst du sie andersweitig körperlich und geistig auslasten.


    Hast du die Möglichkeit einmal täglich irgendwo rauszufahren mit einer längeren Leine oder sogar ein eingezäuntes Geläde zu nutzen (Hundeschule)??? Nasenarbeit lastet zusätzlich auch aus.



    Wenn deine Frau zu Hause ist, kann sie einen Teil der Auslastung im Haus übernehmen (Kong, Futter verstecken usw).
    Zusätzlich würde ich das Haus so ausstaffieren, dass sie keine anderen Hunde mehr sehen kann usw.


    Das Antiagressionstraining war genau das falsche, denn die anderen auffälligen Hunde haben genau ihr Bild von fremden, gefährlichen Hunden bestätigt.


    Leider habt ihr es verpasst, den traumatischen Vorfall abzuwehren und auch die Arbeit um dieses Trauma wieder aufzulösen wurdet ihr nicht gerecht (teilweise liegt das aber an falschen Methoden von Hundeschulen usw).


    Deine Frau kann mit dem Hund trainieren, sie muss mir Ronja noch nicht mal vor die Tür gehen. Auslastung drinnen, positive Verknüpfung von Geräusche und Sichtung von Hunden kann alles im Haus passieren.


    Wie ich vorgehen würde?


    1) hier einen Tipp für einen kompetenten Trainer geben lassen
    2) mich mit meinem Partner zusammensetzen und klären, wer welche Aufgaben übernehmen kann
    3) das Haus so ausstaffieren, dass Ronja möglichst wenig von anderen Hunden mitbekommt
    4) den Hund körperlich und geistig mehr auslasten (ohne andere zu gefährden),
    5) den Hund bei einem Tierarzt durchchecken lassen
    6) den Trainingsplan des Trainers umsetzen



    Meine Fragen:


    Ist denn überhaupt eine Möglichkeit zu sehen, dass sich deine Frau am Training beteiligt?
    Hast du irgendwann mehr Zeit für die Hunde?
    Bellt Ronja nur, wenn sie alleine ist?



    Und jetzt mal zu der Abgabe:


    Natürlich ist es schwer, mit dem Hund zu arbeiten, gerade, wenn man wenig Zeit hat.


    Allerdings kann Ronja ja nichts dafür, dass sie damals angegriffen worden ist, noch das du zu wenig Zeit hast oder deine Frau sie nicht handeln kann. Oder, dass ihr immer noch nicht (professionell) geholfen worden ist.
    Es ist auch sehr schwer für solche Hunde ein neues Zuhause zu finden: warum sollte jemand Fremdes diesen problematischen Hund nehmen, wenn du als liebender Halter nicht mit dem Hund arbeiten kannst?

    P.S. So lange dein Vermieter die Haltung erlaubt und es keine nachweisbaren Beschwerden gibt (z.B. Jaulen usw), würde ich die Nachbarn nett grüßen und fertig.


    Der Hund hat die Leute zu ignorieren (was er bestimmt als Vertreter dieser Rasse macht) und die Leute den Hund.


    Außer einen aufklärenden Zettel, mit einer Entschuldigung für den Lärm und dass das nicht mehr vorkommt (Erklärung für Betreuung würd eich gar nicht geben), weiter würde ich gar keinen Kontakt mit den Nachbarn aufnehmen.


    Das der Hund betreut wird, würde ich vielleicht gar nicht den Nachbarn sagen; sollte es Beschwerden wegen Jaulen geben, obwohl der Hund nachweislich in Betreuung war, dann steht die Nachbarin ganz schön doof da :hust:

    Als erstes suchst du dir jetzt eine Betreuung für deinen Hund und sagst das deinem Vermieter (so gibt es kein Gejaule mehr).


    Zweitens hängst du einen Zettel aus, wo du dich bei den Nachbarn entschuldigst und erklärst, dass Gejaule usw. nicht mehr vorkommt, da der Hund betreut wird.


    Drittens kaufst du dir ein gutes Buch, wie man einem Hund das Alleine bleiben beibringt. Habe das Gefühl, dass das nie (richtig) geübt wurde und auch nicht das Wissen, wie man das macht.


    Beim Training für das alleine Lassen, sollte der Hund übrigens nie so lange alleine gelassen werden, dass er jault, bellt, pieselt usw.

    Zitat


    Es hat sich jetzt aber mehr oder weniger kurzfristig ergeben, dass wir einen jüngeren Hund (ca. 1 3/4 Jahre) aus dem Tierschutz zu uns nehmen würden, wenn mein Vater uns grünes Licht gibt.
    Der Hund verträgt sich angeblich mit Katzen, ich habe jedoch keine Ahnung wie unsere Katzen auf ihn reagieren würden. Was sagt ihr dazu? :???:


    Woher kommt der Hund? Wohin geht er, wenn das mit den Katzen wirklich nicht klappt (bzw. ihr als Menschen das nicht packt)?

    Zitat


    Für den anderen Welpen (englische Bulldogge) im selben Alter interessiert sie sich nicht so sehr, sie rennt leiber mit den Alten in einem affenzahn über die Felder. Wenn der andere Welpe sie aber erwischt legt er sich mit dem ganzen Gewicht auf sie und beisst in Ohren und Pfoten sodass sie oft aufquiekt sich aber nicht resolut zur Wehr setzt. Wenn es mir zu viel wird nehme ich den anderen Welpen von ihr runter.


    Wenn sie quickt und der andere nicht aufhört, dann ist das schon dann viel zu viel. Und wenn sie sich nicht für den anderen Hund interessiert, dann wird das auch seinen Grund haben (das er wahrscheinlich grob ist).


    Mit dem Futter fällt mir noch auf: du fütterst alles aus der Hand gegen Leistung?


    Finde ich viel zu viel!! Der Hund sollte 2/3 seines Futters ruhig aus seinem Napf fressen können.


    Und wenn dein Hund sich draußen nicht anleinen lässt, dann kommt eine leichte Schleppleine ran, bis das mit Übung gut klappt.


    Neben Erziehung (was darf ich, was darf ich nicht und wie verhalte ich mich in welchen Situationen z.B. Leinenführigkeit), hat der Hund erstmal nur vier Sachen zu lernen:


    - Markersignal (das was du gerade machst ist richtig)
    - Abbruchsignal (das was du gerade machst ist falsch, höre damit auf)
    - ein Signal zum Herankommen
    - und ein Signal zum bleiben (Bleib in der Position, Sitz, Platz oder steh).


    Mehr braucht man erstmal nicht, alles andere (Erziehung, Sozialisation) reicht für den Hund erstmal aus.


    Zu der Leinenführigkeit: es klingt so, als ob du eher ein "Bei Fuss" eingeübt bzw guck-mich-die-ganze-Zeit-an-Signal eingeübt hast, anstatt die Leinenführigkeit (einfach nur an lockerer Leine, hinter, vor oder neben mir laufen).

    Mit dem Lösen auf den Decken:


    das hat dein Hund jetzt schon so verknüpft: Decke=Lösen


    Dein Hund sollte ab jetzt keine Gelegenheit mehr bekommen ohne Aufsicht zu sein. Alle zwei Stunden, sowie nach jedem Fressen, Spielen, Scglafen, Trinken und jegliche Anzeichen, dass sie muss: sofort raus!


    Wenn du das nicht änderst, dann wird dein Hund sich immer (nur) auf Decken lösen (können).


    Wenn sie draußen gemacht hat, gleich mit Futter belohnen.

    Zitat


    Das ist wirklich eine super Idee, die ich auf alle Fälle ausprobieren werde! :gut:
    In der Tat macht ihr alleine das Geräusch schon ziemliche Angst. Letztens hatte ich in der Wohnung ein Fenster offen und ein paar Jungs übten vor dem Haus irgendwelche "Sprünge" (nennt man das so in Skaterkreisen?) auf dem Gehweg. Mücke reagierte auch ängstlich, als sie das hörte.


    Deswegen muss das auch so leise abgespielt werden, dass der Hund entspannen kann (das kann so leise sein, dass Mensch das nicht hört), das nennt man Desensibilisierung:


    http://www.planethund.com/hund…tionierung-hund-0707.html