Halloihr Lieben,
mein Seelenhund Benny ist letzten Montag, am 12.01.2016, im Alter von fast 15 Jahren über dieRegenbogenbrücke gegangen.
Er hatte seit einigen Tagen Probleme mit der Koordination der Hinterbeine, was ihn jedoch nicht störte, er war fröhlich und munter. Wir waren beim Tierarzt und er hat Cortison bekommen sowie Vitamin-B. Am Montagabend hat er dann in sein Körbchen gepieselt, was mich schon wunderte aber ich dachte es läge am Cortison. Deshalb stellte ich mir den Wecker auf 2Uhr in der Nacht um noch mal mit ihm raus zu gehen. Als ich in der Nacht dann zu ihm ging lag er in einem komplett nassen Körbchen, sowohl Urin als auch Speichel. Er konnte kaum noch laufen, ist immer wieder ungebremst umgefallen. Ich rief unsere Tierärztin an, die mir aber unsanft mitteilte, dass sie nachts keine Behandlungen mehr macht. Ich könnte kommen um den Hund einzuschläfern oder sollte in die Klinik fahren.Einschläfern habe ich direkt abgelehnt, soweit war ich noch nicht. Wenige Minuten nach dem Telefonat war jedoch meiner Mutter und mir klar, dass wir Benny auf seine letzte große Reise schicken müssen und ihm einen Zustand ohne Kontrolle über seinen Körper nicht länger antun können. Da ich mir sicher war, dass er keine Schmerzen hat, haben wir die Nacht noch alle drei zusammen verbracht, haben Benny gestreichelt und ihm alles gesagt, was es zu sagen gab. Er ist zwischendurch immer wieder tief eingeschlafen, hat sogar noch geträumt. Die Stunden bis zum nächsten Morgen vergingen wie im Flug, Benny war keine Sekunde alleine. Um acht rief ich dann beim Tierarzt an, damit jemand kommen kann umBenny zu helfen. Um kurz nach 10 war es dann soweit, er hat die Flügel bekommen, die ihm dabei helfen, wieder Vögel jagen zu können, so wie er es immer getan hat als er jung war. Bis zum letzten Atemzug war ich an seiner Seite, habe ihn gestreichelt und mit Leberwurst gefüttert.
Benny kam als Junghund aus dem Tierschutz im Sommer 2001 zu uns, ich war 9 Jahre alt und er die Erfüllung meines größten Kindheitstraums. Fast mein ganzes Leben habe ich mit ihm verbracht. Wir waren die besten Freunde die man sich vorstellen kann, zwischen uns war etwas, was man mit Worten gar nicht beschreiben kann - wir wussten immer was der andere gerade denkt, haben uns gegenseitig beigestanden wenn es einem von uns nicht gut ging und dann ganz schnell gemerkt, dass das Schicksal uns nichts anhaben kann solange wir zwei zusammen sind.
Nun hat das Zusammensein ein jähes Ende gefunden und ich bin das erste Mal ganz allein in dieser Welt.
Benny war alt und mein Verstand weiß, dass es besser war ihn gehen zu lassen damit er nicht leiden muss. Trotzdem fühle ich mich schlecht, habe das Gefühl, dass wir vielleicht noch einmal hätten kämpfen sollen. Ich fühle mich, als hätte ich meinen besten Freund auf dem Gewissen.
Acht Tage ist Benny heute nicht mehr bei mir und jeder Tag war seither wirklich eine Qual. Ich bekomme nichts auf die Reihe und könnte den ganzen Tag nur weinen. Meine Gedanken kreisen um ihn. Ich frage mich wo er gerade ist, ob es ihm gut geht, ob meine Entscheidung richtig war und vermisse ihn einfach unbeschreiblich.
Gerade fühlt es sich so an, als würde der Schmerz nie ein Ende nehmen.
Vielleicht mag ja der ein oder andere von euch, der auch schon mal einen geliebten Hund hat gehen lassen müssen beschreiben, wie es bei euch war? Wie lief die Trauer bei euch ab? Wann wurde es besser und was hat euch dabei vielleicht geholfen?
Ich glaube es würde mir und vielleicht auch einigen anderen die diesen Weg ganz frisch gegangen sind helfen, um zu verstehen, dass ich nicht "verrückt" bin und dass es irgendwann vielleicht auch wieder besser wird.
TraurigeGrüße
Marina mit Benny tief im Herzen