Als erstes stelle ich mal ein Fass Teer und ein Säckchen mit Federn bereit - wahrscheinlich wächst jetzt wieder mal die Zahl derer die mich teeren und federn mögen.
Hundeerziehung ist etwas das so individuell ist wie das Gespann Hund/Hundeführer. Bei kleinen, zierlichen Rassen wie einem Chiuwawa oder einem italienischem Windspiel mag der Leinenruck "völlig daneben" sein, bei grossen Rassen wie einem DSH oder Neumünster "kann" es "angebracht" sein.
Ich weiss wie viele andere hier auch dass der Leinenruck "umstritten" ist, gehöre aber zu der Fraktion die dieses Erziehungsmittel micht konsequent und komplett ablehnen. Es kommt aber auf viele Faktoren an - ob, wann und überhaupt.
Der Hund soll auf ein bestimmtes Schlüsselwort, meinetwegen "PFUI" kondtioniert werden. "PFUI" heisst nichts auf,- oder annehmen. Wie kann man das erreichen.
Alle die mich gerne teeren und federn mögen greifen bitte jetzt zu den bereit gestellten Utensilien ...
Variante I:
Ein leckeres Hackbällchen mit einer extra scharfen Pepperoni präparieren. Dann von einer Hilfsperson entweder anbieten oder auslegen lassen. Je nachdem was "verhindert" werden soll - "aasen" oder "annehmen". Greift der Hund jetzt zu, "PFUI"! Die Pepperoni tut ihr übriges. Dem Hund wird es so garantiert "vergällt". Wer als Hundeführer wissen will "wieso", dem sei ein herzhafter Biss in die Peperoni angeraten.
Variante II:
Der weiter oben schon propagierte "Leinenruck". Wichtig ist hier die Reihenfolge. Erst das Hörzeichen "PFUI", Reaktion abwarten. Nimmt der Hund das Leckerlie (oder das "gefundene") auf, dann erfolgt der Leinenruck. Gleichzeitig erfolgt nochmals das entsprechende Schlüsselwort "PFUI". Keinesfalls schon prophylaktisch an der Leine rucken. Sonst kann der Hund sein Fehlverhalten nicht mit der Aktion verknüpfen. Und bitteschön auch nicht an der Leine rucken bis der Hund abhebt wie ein Starfighter. Alles mit Mass und Ziel.
Variante III:
Humaner als der Leinenruck und die Peroni - ich bin ja kein Unmensch. Dazu benötigt man "Trainings Disks" oder ein Kettenhalsband. Während der Hund das vom Helfer angebotene Leckerlie oder die Futterbeute aufnehmen / annehmen will feuert man seinem Vierbeiner die Trainigs Disk oder das Kettenhalsband lautstark um die Ohren. Verbunden mit dem Hörzeichen "PFUI"! Der Hund sollte auf das Kettenhalsband oder die Trainings Disks nicht vorbereitet sein. Der Krawall soll bewusst für einen Schrecken sorgen. Und gerade die Trainings Disks machen richtig Krach. Wichtig: Der Hund soll von dem Wurfgeschoss keinesfalls getroffen werden! Er soll sich nur durch den entstehenden Krach erschrecken. Je nach Fortschritt kann man dann die Trainings Disks oder das Kettenhalsband vermindert einsetzen und später weglassen. Nach einigen Übungseinheiten sollte das "PFUI" als solches reichen.
Mit Variante III habe ich im übrigen unsere "Biomülltonne" dazu gekriegt nichts von Fremden anzunehmen und auch nichts "gefundenes" durch die Speiseröhre zu inhalieren.
Wer I und II ablehnt kann ja mal einen Blick auf III werfen. Wer derartige Erziehung als solches ablehnt hat noch niemals horrende Tierarztrechnungen bezahlt oder den unnötigen Verlust eines geliebten Gefährten betrauert. Hundehassende Zeitgenossen lauern gerade in Großstädten beinahe an jeder Strassenecke. Nicht zuletzt kontrolliere ich die Ressource Futter (und sonst niemand). Und zum Futter gehören im weitesten Sinne auch die Leckerlie. Erst wenn ich die Freigabe "Nimm" erteile ist es seines, und keinen Millimeter vorher.
RtR