Pfefferspray? Werden irgendwelche Territorialgrenzen verletzt? Was kommt als nächstes? Eine Atombombe auf dem Bollerwagen beim Gassigang um alle Hunde-Nicht-Anleiner zu pulverisieren?
Leute kommt mal runter oder versucht wenigstens zu lernen wie man souverän mit Hunden umgeht. Was hier reflektiert wird ist ziemlich egomanisches Schaulaufen. Ich nutze jedwede Gelegenheit, bei der in HB bestehenden Verordnungslage(*), meinen Hund frei laufen zu lassen. Da ich recht gut weiss wie meiner "tickt" weiss ich auch wann ich ihn anzuleinen habe und wo diese Notwendigkeit nicht besteht.
Hunde wurden nun einmal nicht dazu geboren stoisch bei Fuss neben dem Hundeführer her zu tappern. Ein Hund will erkunden, schnüffeln und soziale Kontakte. Und ob es manch einem hier passt oder nicht - dazu gehört nunmal auch die "Erfahrung" einer Klopperei.
Ich war am vergangenen Wochenende auf einem Reiterhof zu einer Hochzeit. Hunde aller Colör (ca. 20 Stück) liefen da unangeleint durch die Pampa. Rüden, Hündinnen, Welpen, Senioren und Flegel. Was macht Ihr denn da? Euren nur an der kurzen Führleine? Und der Rest der Gäste handhabt das mit seinem Hund genauso? Wenig praktikabel, oder?
Mein Hund gehört de Facto zu der Gruppe "Der macht nichts...", er wehrt sich nur dann wenn er (körperlich) angegangen wird. Wenn ich mir jetzt vorstelle dass ich meinen bei der Gassirunde alle 500 mtr. an,- und ableine nur weil da jemand verloren auf der Wiese steht und seinen Hund nicht unter Kontrolle hat, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Wenn jemand auf mich schon optisch den Eindruck macht mit seinem Vierbeiner überfordert zu sein pfeife ich meinen zu mir, lenke seine Aufmerksamkeit auf mich, belohne ihn und dann gehts weiter. Wenn die "hilflose Person" ihren Hund bis dahin nicht aus unserem Umfeld gebracht hat, was häufig der Fall ist, muss eben meiner unter der Unfähigkeit unseres Gegenübers "leiden" und ein kurzes Stück Fuss gehen.
Und so wie hier mit Brandreden eingefordert wird dass die "Freiläufer" konsequent angeleint werden, so fordere ich ebenso konsequent ein dass die "unsicheren Hundeführer" mit ihren Hunden arbeiten. Ich tu das auch - es ist nicht so dass meiner keine Leine kennt (oder braucht). Es kommt eben immer drauf an "wann", "wo" und mit "wem".
Und zur Leinenpflicht noch ein Wort. Für mich käme eine Stadt oder ein Bezirk mit genereller Leinenpflicht nicht in Betracht. Das ist keine Form der artgerechten Tierhaltung und bringt weder mir, noch dem Hund etwas. Wenn eine Kommune eine derartige Verordnung hat, dann sollte man sich dort andere Haustiere halten. In etwa käme das dem gleich wenn sich ein Pferd nur an der Longierleine bewegen dürfte.
Wer diesen Beitrag als "Rücksichtslosigkeit" auffasst, den möchte ich darauf hinweisen dass es ebenso Rücksichtslos ist das eigene Unvermögen auf andere zu verlagern und diese ersatzweise in die Pflicht zu nehmen. Was kann ich, respektive mein Hund, dazu wenn andere Menschen ihre Hunde nicht kontrolliert ausführen können?
RtR
(*) Es gibt kein "Gesetz" in der BRD das einem eine Leinenpflicht auferlegt, sondern nur entsprechende (regionale) "Verordnungen".