Hallo
ich habe einfach mal etwas im Netz gestöbert, weil mich das Pro und Contra von Kastrationen von Rüden interessiert hat. Auch weil dieses Thema so absolute Fürsprecher und Gegner hat und zu solch emotionalen Diskusionen führt.
Ich habe einen Artikel gefunden den ich recht vernünftig und neutral fand. Ich stell einfach mal den Link rein: http://www.drc.de/gesund/kastratr.html
Ganz besonders interessant fand ich die Möglichkeit einer chemischen Kastration mit der man die Kastration imitieren kann.
ZitatIn Zweifelsfällen lässt sich die Wirkung durch eine vorübergehende chemische Kastration mit Antiandrogenen weitestgehend imitieren. Die Depotinjektion bewirkt in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen eine der chirurgischen Kastration vergleichbare Verhaltensänderung. Diese hält ca. drei bis vier Wochen an. Die Gabe von Antiandrogenen kann daher als Hilfsmittel zur Diagnoseabsicherung und als Entscheidungshilfe für die Besitzer herangezogen werden. Sei es vielleicht auch nur, um den Zweifler oder überzeugten Kastrationsgegner zu beweisen, dass der kastrierte Rüde weder Jagdtrieb noch Wach- und Schutzverhalten einbüßt und sich auf der Hundewiese auch nicht von jedem Zwergdackel dominieren und besteigen lässt. Denn trotz aller rationalen Argumente für und gegen die Kastration, ausschlaggebend für die Entscheidung des Besitzers ist doch meist die emotionale Seite. Wenn das Problemverhalten erfolgreich reduziert wird und der Rüde trotzdem noch "seinen Mann steht", kann Mann der Kastration seines Hundes wesentlich leichter zustimmen.
Hier mal das Fazit der Verfasserin des Artikels:
ZitatZusammenfassend kann man sagen, dass die Kastration des Rüden als alleinige Maßnahme nur in wenigen Fällen eine Lösung für Verhaltensprobleme darstellt. Sie ist aber als unterstützende Maßnahme im Rahmen einer Verhaltenstherapie bei geschlechtsspezifischen Problemverhaltensweisen oft sinnvoll und notwendig.
Die routinemäßige Kastration von Rüden führt zwar nicht zu negativen Verhaltensänderungen, bringt aber auch keine wesentlichen Vorteile. Sie ist daher aus ethologischer Sicht nicht zu begründen. Da die meisten in Deutschland gehaltenen Rüden keinen unkontrollierten Freigang haben, ist das Argument der Populationskontrolle bei uns nicht stichhaltig.
Bei eindeutiger medizinischer oder verhaltensmäßiger Indikation spricht allerdings aus der Sicht der Verhaltenstherapie auch nichts gegen eine Kastration.
Zusätzlich stell ich auch mal einen Link zu einem Tierschutzverein rein, der sich ebenfalls mit dem Pro und Contra von Kastration sowohl bei Hündinnen wie auch Rüden auseinandersetz. Diesen Artikel fand ich gut, weil es hier u.a. auch um das "richtige" Alter für den Eingriff geht.
http://www.tierschutzverein-li…ung/hunde-kastration.html