Sehr schwierig. Aber sie scheint sich auf jeden Fall im Tierheim sicher zu fühlen und das ist doch schon mal was positives!
Vielleicht ist ihr das wirklich draussen alles etwas zu viel für sie und sie muss sich erst ganz langsam an gassi gehen gewöhnen.
Ich habe seit 11Tagen meinen Hund aus Djerba/Tunesien und für ihn war und ist alles hier fremd (allerdings hat er noch nie schlechte Erfahrungen gemacht) er hatte die ersten drei Tage angst draussen zu laufen, ich habe ihm dann leckerlies auf die Strasse geworfen, nicht damit gelockt oder sie ihm gegeben, sondern hat sie beim laufen gefunden!!! Erst in kurzen Abständen und dann immer weiter auseinander. Ab da hat er angefangen seine Umgebung zu erkunden.
Er hat dann gemerkt, dass ihm draussen nichts passiert und jetzt läuft er super mit, auch wenn ich ihn immer noch zum rausgehen überreden bzw. einfach raustragen muss, wenn er erstmal draussen ist freut er sich! Die Wege die er kennt läuft er freudig, neue wege erstmal etwas vorsichtig. Beim über die Strasse gehen, gibt es noch probleme, da bleibt er einfach stehen, wenn ein auto kommt, aber das wird auch noch werden.
Wenn ihm eine Situation zu viel wird, weil zuviele Eindrücke/Menschen/Autos/Geräusche auf ihn einstürmen setzt er sich hin und schaut sich erstmal alles in Ruhe an. Ich gehe dann ein paar Meter weiter und warte ab, bis er soweit ist das er von selber weiterläuft. Nehm mir halt die Zeit, die er braucht.
Wenn er sich weigert einen neuen Weg zu gehen, dann zieh ich ihn halt auch einmal mit, also nicht Meter weit, aber ich besteh schon darauf das er mitgeht, denn wenn er dann merkt "Oh, da passiert mir ja auch nichts" dann stärkt das sein Vertrauen zum draussen laufen, in mir und sein Selbstvertrauen. Ich merke das richtig, weil er jetzt richtig anfängt herumzuspringen beim laufen, aber auch seine Bindung zu mir stärker wird.
Ich gehe auch immer nur kurze, neue Strecken. Z.B. Um einen Block erstmal nur ein Stück, dann zurück. Nächstes mal etwas weiter und dann wieder zurück usw. 2* täglich gehe ich die gleiche Strecke und zusätzlich einmal am Tag eine neue.
Von zuviel Ablenkung, halte ich persönlich jetzt nichts. Also Bälle usw. ich mach mit meinem im Moment nichts anderes als Laufen. Keinen Leinentraining oder sonst was. Mir egal was die Leute sagen, ich geb ihm die Zeit die er braucht und ich denke mal, deine braucht auch erstmal Zeit, ihre Angst vor draussen zu überwinden und wenn das bedeutet, das ihr jeden Tag nur 2Meter weiter kommt als den Tag zuvor, dann ist das ja auch schon ein Erfolg. Würde an deiner Stelle auch immer nur den gleichen Weg gehen.
Sprech auf jeden Fall mit dem Tierheim, was die meinen und ob da noch jemand mit gassi gegangen ist. Nicht das du Vertrauen aufbaust und irgendjemand macht, den Erfolg wieder kaputt.
Achja, meiner ist nach positiven Begegnungen mit anderen Hunden, auch jedesmal etwas mutige und zufriedener. Er ist dann zwar immer nach wenigen Minuten spielen und toben, fix und foxi und bricht das Spiel ab und dann geh ich auch sofort mit ihm nach Hause und lass ihn erstmal ausschlafen, aber es tut im sichtbahr gut. Vielleicht solltest, du solche Begegnungen mit einem Hund der sich mit deiner versteht, arrangieren, aber nicht täglich. Alles schön langsam und nicht überfordern.