Beiträge von Wakan

    Zitat


    Ich meine ich finde diese komischen Rassen auch nicht wirklich prickelnd aber wo macht man denn da bitte nen Schnitt, welche Hunde sind toll und welche Krüppel?
    LG Dani


    Den Schnitt macht man/mache ich bei der Lebensqualität bzw. Lebensfähigkeit der Hunde.
    Ein Hund sollte: sich artgerecht bewegen können; artgerecht komunizieren können, keine angezüchteten Krankheiten haben und ohne Hilfsmittel weder erfrieren noch in der Hitze kollabieren, er sollte einwandfrei fressen können und (zumindest theoretisch) sein Futter erlegen können.


    Und schnell laufen sollte er können, für den Fall das jemand Kuriositäten wie La Kotz, Schlagerfeld, Kretain etc. auf ihn hetzt. :wink:

    @ Ruhrnixe


    Ein AC ist ein "American Canadian Shepard" = Weißer Schäferhund.


    Bücher sind schön und gut, begreifen ist aber wichtiger.
    Das Problem bei den Büchern sind die Autoren. Sie beschäftigen sich fast ausnahmslos mit einer bestimmten Tematik wie z.B. Körperhaltung, Agression, Angst oder konzentrieren sich auf bestimmte Trainingsmethoden wie z.B. Halti, Klicker, Tellington Touch unsw. Nichts davon ist generell brauchbar.
    Wichtig ist daher zu begreifen, warum ein Hund so oder so reagiert. "Unvoreingenommenheit" ist das Zauberwort.
    Wenn Du gute Literatur suchst dann google mal noch Thomas Baumann und Günther Bloch. Da erlangst Du eine ganz andere Sicht der Dinge.


    Gruß
    Wakan

    Zitat

    Ach jetzt ist mir auch klar, wieso diese Rassen auch so stark in südlichen Ländern vertreten sind. Dachte schon die Leute da, ticken nicht ganz richtig, sich so einen Hund dort zu halten. Aber wenn die Temperaturunterschiede von 70 grad aushalten. Na dann!


    "Na dann" was Conny? Die ticken wirklich nicht richtig. Weniger wegen der Temperaturen, sondern wegen der Unmöglichkeit sie dort sinnvoll zu beschäftigen und zu halten.


    Zitat

    Die Halter dieser Rassen sind für mich keine Tierquäler nur weil sie ihrem Hund einen Overall oder sonstiges anziehen. Im Gegenteil!


    Wenn ich einen Hund hätte der aus gesundheitlichen Gründen bzw. präventiv eine Schutzbekleidung braucht, bekäme er sie auch.
    Die Tierquälerei beginnt mit dem Kauf beim Züchter weil man dadurch die Zucht lebensunfähiger Hunde unterstützt- Qualzuchten. Denn nichts anderes sind diese Hunde. Machen wir uns nichts vor, Shi Tzu, Nackthunde, Chi huahua unsw. sind nichts weiter als bemitleidenswürdige Krüppel.

    Zitat

    Man kanns ja auch übertreiben!
    Dann wären ja hier alle Hundehalter, der nordischen Rassen auch Tierquäler! Denn im Sommer leiden diese Hunde auch!
    Oder?
    LG Conny


    Nein, sie leiden nicht. Ein Sommer in Sibirien, Alaska oder Kanada ist auch nicht kälter als hier in D, nur kürzer.
    Malamuten und Huskys z.B. vertragen Temperaturunterschiede von 70° C problemlos. Da sind alle kurzschnauzigen Rassen schlimmer dran.

    Zitat

    Ich habe nichts gegen Hundemäntel, wenn der Hund wirklich Probleme mit gewissen Temperaturen hat oder krankheitsbedingt darauf angewiesen ist, aber die Art von Hundekleidung ... nein Danke.


    Naja, wenn es krankheitsbedingt notwendig ist, z.B. Hautverletzungen (Leckschutz/Schmutzschutz) dann reicht auch ein altes T-shirt.


    Wenn es wegen der Temperaturen sein soll/muss, ist es schon pure Tierquälerei hier überhaupt einen Hund zu halten der mit dem Klima nicht ohne Hilfsmittel zurecht kommt.

    Nicht so leicht zu beantworten Ruhrnixe. Man kann in Punkto Verhalten ja nur einen groben Schnitt machen. Letztendlich zählt das Individuum.


    Hovawart/Neufundländer Mix kann ideal, kann aber auch eine Katastrophe sein. Der Hoverwart ist ursprünglich ein reiner Wach- und Schutzhund. Das sagt schon der Name (Hova = Hof / wart = warten/wachen). Damit hat er schon einen hohen Schutztrieb und eine entsprechende Territorialagression.
    Der Neufundländer ist eigentlich seit jeher ein Arbeits- und Rettungshund. Er zeichnet sich also durch Unerschrockenheit, Selbstständigkeit und loyalität aus. Jetzt kommt es darauf an, welche Anlagen dominieren. Das kann ich Dir ohne den Hund persönlich zu kennen, wirklich nicht sagen.
    Generell ist aber nichts so gefährlich wie ein "unsicherer Hund mit hohem Schutztrieb".
    Was Dein Hund in erster Linie braucht, sind klar definierte Grenzen, die ihm deutlich machen, was sein Job ist und was Dein Job ist. Dazu braucht er eine souveräne Führung. Den Führungsstil kann der Hund aber nicht definieren, den musst Du verinnerlichen und leben. Da brauchst Du eine gute Hundeschule. Also nicht diese Möchtegerne, sondern einen Trainer der Euer Verhältnis und Eure Interaktionen analysiert und individuell auf Euch eingehen kann.
    Ich versuche es mal stark vereinfacht deutlich zu machen:


    1. Selbstsicherer Hund/unsicherer Halter = gefährlicher Hund
    2. Unsicherer Hund/despotischer Halter = gefährlicher Hund
    3. Ausgeglichener souveräner Halter = klar definierte Aufgabe= Stessminimierung = guter Hund (vorausgesetzt die Sozialisierung stimmt)


    Jede Rasse hat ihre Eigenheiten. AC und Collie z.B. sind ultra sensibel. Die kann man durch übermäßige Strenge oder unangemessene Sanktionen binnen weniger Tage für alle Zeiten verderben.
    Ein DSH hingegen ist grundsätzlich recht mutig und Stressresistent. Er kann aber eigentlich nichts alleine. Jede Selbstständigkeit muss anerzogen werden.
    Einen Kangal oder Owtscharka kann man nicht erziehen. Den muss man prägen bzw. überzeugen. Er wird jeden Befehl in Frage stellen und nur dann befolgen, wenn er darin einen Vorteil für sich oder die Sozialgemeinschaft sieht. West Highland oder auch Yorkshire oder Jack Russel sind ungeheuer selbstständige Hunde mit enormen Tatendrang. Wenn sie verwöhnt und unausgelastet sind mutieren sie zu kläffenden Tölen mit völlig übersteigerter Verteidigungsbereitschaft.
    Pitbull, AmStaff und andere Hunde von diesem Genotyp sind ausgelastet und ausgeglichen die besten Hunde überhaupt. Sie sind sehr leicht führbar und völlig auf den Halter bzw. die Bezugsperson fixiert. Das macht sie aber besonders gefährlich wenn sie unter Dauerstress stehen. Sie gehen unter Angst fast immer nach vorne- ein Erbe der Pit.


    Derartige grundlegende Verhaltensmechanismen ziehen sich wie ein roter Faden durch sämtliche Rassen. Die Variablen beziehen sich immer nur auf das Individuum. Das nennt sich dann Wesenszucht/Leistungszucht/Selektionszucht.

    :wink: Das ist das erste mal in diesem Thread das ich dir zustimme LaGuapa. Ein ganz großes "ABER" ist trotzdem noch dabei.
    Es funktioniert nur mit besonders am Menschen orientierten Rassen und Rassemixen. So z.B. Goldi, AC, DSH, Rottweiler, Pitbull, Bullterrier und einige andere. Bei besonders selbstständigen Rassen wie Akita Inu, Malamuten, Kangal, Commondor, Owtscharka, West Highland und, und, und, kannst Du diese absolute Zuverlässigkeit vergessen. Es geht einfach nicht.
    Dann kommt es auf den Charakter des Halters an, der, da stimmst Du mir sicher zu, sich absolut auf den Hund überträgt. Ich persönlich würde niemals einer Auseinandersetzung ausweichen. Im Gegenteil, ich agiere fast immer offensiv. Schon deshalb wäre ich garnicht in der Lage einem Hund ein derart defensives Verhalten zu vermitteln.
    Der nächste Punkt ist, das bestimmt 80% der Hundehalter völlig außer Stande sind ihre Hunde wirklich zu beherrschen.Nicht aus böser Absicht, aber das persönliche Verhältnis zur Natur und damit auch zu Tieren generell, ist einfach degeneriert. Hunde sind heute Sozialpartner und Persönlichkeitsprothesen, leider.


    Du hast Recht. Die Gesellschaft entwickelt sich immer weiter und entfernt sich immer mehr von der Natur. Irgendwann wird es keine Hunde mehr geben. Aber bis dahin bin ich nicht mehr da und würde es auch nicht erleben wollen.
    Bis dahin passe ich auf meine Hunde auf. Aber nicht so, das ich natürliches Verhalten unterbinde, sondern in dem ich überhaupt niemanden nah genug heran lasse. Notfalls auch mit Hilfe von Ohrfeigen.


    Gruß
    Wakan

    Das Schnappen eines Hundes ist aber ein wichtiges Kommunikationsmittel.
    Es ist überhaupt nicht einsehbar dies zu unterbinden. Und der Maulkorb hat auch nichts mit Ästhetik zu tun.
    Ebenso gut könnte man Kinder dann ja auch fesseln, bis sie gelernt haben, Hunde nicht einfach anzufassen.


    Beim besten Willen, aber die Aufgabe eines Hundehalters und die Aufgaben von Eltern sind die gleichen. Ein Hund wird dahingehend erzogen, sich in seiner Umwelt so zu bewegen, das er für sich und andere keine unangemessene Gefahr darstellt. Und Aufgabe der Eltern ist es ihre Kinder dahingehend zu erziehen, das sie sich in ihrer Umwelt zurechtfinden, ohne für sich und andere eine Gefahr darzustellen.


    Es ist wirklich bezeichnend für Dich LaGuapa und für einen Großteil unserer Gesellschaft. In jedem Bereich wird auf Gefahrenprofilaxe hingearbeitet. Kinder sollen nicht mit dem Feuer spielen, auf dem Fahrrad einen Helm tragen, nicht auf heiße Herdplatten greifen, stehen bleiben und sich umsehen bevor sie eine Straße überqueren und, und, und. Aber einen Hund sollen sie einfach anfassen dürfen und der Hund darf nichtmal seinen Unwillen äußern. Sorry, aber Hunde sind Teil der Umwelt und Kinder müssen daher auch den Umgang mit ihnen lernen. Und ein par Kratzer sind nichts schlimmes.
    Ich möchte jedenfalls nicht in einer Welt leben, in der alle Hunde mit der Präzision einer schweizer Uhr "funktionieren". Das wären keine Hunde mehr. Aber so ist das wohl. Die Leute kaufen Hunde mit und wegen bestimmter Rasseeigenschaften. Aber arttypische Eigenschaften sind verpöhnt.
    So etwas gibt es auch nur hier in unserer, sogenannten Zivilisation. Bleibt die Frage offen, wie die Menschheit nur bis heute überleben konnte.
    Als ich noch ein kleines Kind war, gab es für einen Hundebiss noch Ohrfeigen. Eine, weil man den Hund geärgert hatte und eine, weil man sich plärrend über einen Schaden beschwerte, an dem man selbst schuld war.


    Und heute? Aber was soll man auch von einer Gesellschaft erwarten, in der man selbst mit der "Sicherheit" von Klopapier Werbung machen kann?

    @ LaGuapa


    es ist eine Sache wenn Du es geschafft hast das Deine Hunde grundsätzlich erst neutral bleiben. Das Hundeverhalten als solches ist die andere.
    Ich persönlich möchte keinen Hund haben der "funktioniert" und es ist in meinem, wie auch in vielen anderen Fällen unmöglich. Das liegt an der Rasse, dem individuellen Charakter und der Vorgeschichte des Hundes, ebenso wie an der Menthalität des Halters. Den Anspruch kannst Du also an Dich und Deine Hunde stellen, Du kannst diesen Anspruch aber nicht an andere Hunde und Halter stellen.
    Und das ist der springende Punkt. Ein Fremder kann nichts über das Hund-Haltergespann wissen und demnach auch nicht davon ausgehen, das nichts passiert.
    Ich verstehe das sowiso nicht. Ob Auto, Küchengerät, Konservendose oder Arbeitsplatz, überall gibt es Gebrauchsvorschriften, Sicherheitshinweise, Vorsorgeverordnungen, Unfallverhütungsvorschriften etc.
    Bei jedem Unfall der darauf zurückzuführen ist das der Verunfallte fahrlässig gehandelt hat, verliert er den Versicherungsschutz oder ist sogar noch persönlich haftbar. Dabei handelt es sich aber um Maschinen, technische Vorgänge und erwachsene oder sogar geschulte Menschen. Diese Situationen sind also grundsätzlich kalkulierbar.
    Tiere sind aber nicht kalkulierbar weil eine unzahl von Einzelfaktoren zu einer Handlung führen, die einzeln für sich praktisch nicht kalkulierbar sind. Trotzdem sind Hunde die einzigen/das einzige, die/das immer zuverlässig "funktionieren" sollen.


    Und sorry, aber ich möchte Hunde haben die sich auch wie Hunde verhalten. Dazu gehört auch drohen, blecken, knurren, zwicken und notfalls auch beissen. Meine Hunde gehen ungebeten zu niemandem hin und niemand hat ungefragt oder unaufgefordert ihre Individualdistanz zu unterschreiten.
    Einer unserer Hunde hat Angst vor Menschen und die wird er aufgrund seiner Vorgeschichte sein Leben lang behalten. Er kam zu uns weil er Kinder angegriffen hat, die ihn bedrängten. Unsere Pitbullhündin würde ich bedenkenlos zu jedem fremden Säugling in die Wiege legen. Aber nur dann, wenn garantiert kein fremder Hund in der Nähe ist. Unser Malamute Mix ist ein Holzfäller mit dem Gemüht eines Mönches. Aber er ist wild und ungestüm und durchaus in der Lage, im Eifer des Spiels einem kleinen Kind alle Knochen zu brechen. Böse ist sicher keiner von ihnen. Gefährlich auch nicht. Es sind Individuen mit individullen Persönlichkeiten und Rechten. Ich sorge dafür das die Rechte anderer Menschen durch meine Hunde nicht verletzt werden und diese Menschen haben die Rechte meiner Hunde zu achten.