Beiträge von Wakan

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    Was kann ich da tun? Er sitzt bei nem Zirkus, die sind dort dauerhaft sesshaft. Der Hund ist neben nem Wohnwagen an einer anderthalb Meter Leine angekettet, ohne Dach überm Kopf, einfach so inner Ecke. Rastet immer aus, wenn jemand vorbeiläuft, und erhängt sich halb. Es sieht so aus, als wenn er dort dauerhaft angekettet ist, also nicht nur für zwei, drei Stunden, wenn grad keiner Zeit hat. Wisst ihr, wo man das melden kann?


    Zuständig ist das Veterinäramt.
    Du kannst es Dir aber gleich schenken, wenn Du nicht dokumentieren kannst, wann und wie lange der Hund angebunden ist.


    Hier der Gesetzestext: http://bundesrecht.juris.de/bu…cht/tierschhuv/gesamt.pdf

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    Hallo!
    Seit einiger Zeit mache ich mir verstärkt Gedanken darüber, warum ich überhaupt Hunde halte und welchen Vorteil sowohl meine Hunde, als auch ich daraus ziehen kann!
    Wie die meisten Hunde hier im Forum, Ausnahmen sind evtl. die jagdlich geführten Hunde von Britta und Fassi, sowie die arbeitenden Hütehunde hier im Forum, sind auch meine Hunde reine Luxusgeschöpfe, die tierärztlich bestens versorgt werden, die zweimal am Tag ihr Futter bekommen, den halben Tag in der Ecke dösen können und dann auch noch stundenlang bespasst werden!
    Keine Frage, das macht mir alles viel, viel Spass und ist mit der Zeit ein fester Bestandteil meines Lebens geworden, allerdings frage ich mich ganz ernsthaft, ob damit die ursprüngliche Bedeutung der Mensch-Haustier-Beziehung, nämlich ein fast symbiotisches Zusammenleben bei der jede Art Vorteile aus dem Zusamenleben mit der anderen Art zieht, nicht ad absurdum geführt wird.


    Es ist absurd. Völlig absurd und nur und ausschließlich durch die Primitivität des Menschen-also durch die Diskrepanz zwischen dem (Eigen)-anspruch und Gesellschaftlichen Anspruch an das "moderne" Leben und den tatsächlichen Bedürfnissen und Instinkten des Menschen zu erklären.



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    Wenn man mal die rein subjektiven, emotionalen Faktoren außen vor lässt, welche Aufgabe erfüllen, rein objektiv meine Hunde, und auch eure Hunde, die uns unser Leben erleichtern?


    Überhaupt keine! Jeder nicht praktisch messbare Vorteil dient ausschließlich der Kompensation abstrakter Bedürfnisse des Halters. Auch bei mir. Wenn auch auf ganz andere Weise.


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    Darüber hinaus frage ich mich auch, ob es für unsere Hunde überhaupt erstrebenswert ist ein Leben in Luxus ohne irgendwelchen "ernsthaften" Aufgaben zu erfüllen.


    Auf gar keinen Fall. Fast alle Verhaltensweisen von Gesellschaftshunden sind degenerierte Handlungen und Verhaltensstörungen. Mindestanforderungen an die Haltung, so wie sie von Hundehaltern meist interpretiert werden, führen zu Verhaltensdegenerationen und körperlichen Schäden. Das ist ungefähr so erstrebenswert, wie es für eine westeuropäische Frauenrechtlerin erstrebenswert wäre, zwecks Eigenerfahrung, in Afrika mit einer Glasscherbe beschnitten zu werden.


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    Nehmen wir mal Janosch als Beispiel. Ein Jagdhundmischling, in dessen Verhalten ich sowohl den Vorstehhund (Irish Setter) als auch den Apportierhund (Labrador) erkenne, und natürlich hat er einen Jagdtrieb, dahingehend wurden seine Vorfahren ja auch jahrhundertelang selektiert.
    Zwar gelingt es mir ganz erfolgreich diesen Jagdtrieb durch Gehorsam und alternative Beschäftigungsangebote (Dummytraining, Suchspiele etc.) unter Kontrolle zu halten, aber sobald dieser Hund auch nur Witterung von Wild aufnimmt ist mein grünes "Stoffsäckchen" sofort abgeschrieben.


    Womit Du zumindest für diesen Einzelfall belegst, dass Urinstinkte und natürliche Verhaltensmuster nicht in vollem Umfang umgeleitet oder ersetzt werden können. Das Prinzip ist also ein despotisches Unterdrückungsprinzip und kein symbiotisches Verhältnis, wie es selbstbei sklavenhaltenden Arten vorherrscht.


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    Lebt dieser Hund nicht vollständig an seinen Bedürfnissen vorbei, und mit ihm all die Irish Setter, Rhodesian Ridgebacks, Huskys, Terrier, Dackel und alle anderen Hunde dieses Forums, die zwar jeden Tag stundenlang, und oftmals unter großem zeitlichen und finanziellen Einsatz ihrer Halter, beschäftigt werden, aber doch keine "richtige Aufgabe" haben?


    Ja!

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    Ist es egoistisch, von seinem Hund eine Gegenleistung zu erwarten, die über Liebe, Unterwürfigkeit und Gehorsam hinausgeht?


    Nicht nur egoistisch. In erster Linie ist es absolut dumm und naiv. Eine "Gegenleistung" setzt bewusstest Vorteilsdenken voraus. Ein Hund ist aber ein reagierendes Wesen. Gehorsam und Unterwürfigkeit ist eine Reaktion auf die Befriedigung von Bedürfnissen. Liebe. Warum sollte ein Hund persönliche, soziale wie emotionale Defizite, wie der Mensch, auf eine andere Spezies bzw. das einzige zur Verfügung stehende Wesen übertragen? Nonsens.

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    Ist es vielleicht viel egoistischer einen Hund so zu halten, dass er gar nicht die Möglichkeit hat diese Gegenleistung zu erbringen?


    Deutlich egoistischer und noch wesentlich dümmer- manchmal sogar lebensgefährlich- für beide seiten.

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    Versteht ihr, was ich meine?


    Voraussetzend das Du Dir der Tragweite Deiner Überlegung bewusst bist, ja.

    Doch Björn,


    Mama Lady und Sohnemann Angel sind noch immer zusammen.
    Verwandtschaftliche Beziehungen sind auch nicht zwingend erforderlich. Eine Frage der Qualität der Beziehung.


    Ausgestoßene Tiere bilden ja auch ein neues Rudel. Nur adulte Fremdzugänge werden nicht in dem selben Maße integriert- zumindest selten. ;)

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    Hat zwar jetzt mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun, aber so langsam machst du dich etwas unglaubwürdig, Wakan!
    Wenn ich nicht irgendetwas verpasst habe, dann leben deine Hunde in einer Gruppe und nicht in einem Rudel und hinsichtlich der Äußerung, dass deine Hunde sich ihre Beute selbst jagen hätte ich doch gern gewußt, wo das in Castrop möglich ist? Oder bist du zwischenzeitlich in die mongolische Steppe ausgewandert?


    Sorry Björn, aber jetzt enttäuscht Du mich aber wirklich. Der Unterschied zwischen einem Rudel und einer Gruppe ist vorrangig die Beziehung der Sozialpartner untereinander bzw. die Entwicklung der sozialen Beziehungen, nicht einzig die Haltungsform.


    Selbstverständlich jagen meine Hunde "ihre Beute" selbst. Sollte ich das etwa tun? Wäre recht erfolglos. :D
    Das bedeutet nicht, und war auch nicht Gegenstand der Frage, ob sich meine/unsere Hunde durch Beutefang ernähren müssen. Sie bekommen selbstverständlich Futter. Wenn sie aber Beute machen, z. B. Ratten, Mäuse, kranke Vögel oder Hasen/Kaninchen, dürfen sie diese auch behalten und fressen.


    Ich habe offen und ehrlich auf die mir gestellten Fragen geantwortet. Wenn die Fragen nicht dem Informationswunsch / Informationsbedarf entsprechend formuliert worden sind, liegt das nicht an mir.


    Beispiel: Wir können die Reproduktionsbiologie basierend auf Zellteilung und Stoffwechsel diskutieren, oder auf der Basis von Bienchen und Blümchen.

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    Zu Wakans Beitrag mit dem ha Land pro Pferd kann ich nur schmunzeln. Schon mal was von Rehe gehört? Wir sind halt nimmer im Mittelalter, das Leben hat sich verändert- auch für die Tiere!


    Schon recht "Redborder", Selbstironie ist der erste Weg zur Besserung.
    Hast Recht, wir, mit der Betonung auf wir, sind nicht mehr im Mittelalter. Aus soziobiologischer Sicht sind wir noch in der frühesten Steinzeit.
    Schade, dass es mal wieder auf diese Schiene hinaus läuft, aber ich gehe ja bekanntlich auf jede Provokation und jeden Schwachsinn ein.
    Stimmt, das Leben hat sich verändert. Nachweislich haben wir uns eine Umwelt geschaffen, der wir selbst nicht gewachsen sind- zumindest aus soziobilogischer Sicht. Wem das scheiß egal ist, gleichgültig ob aus charakterlichen oder interlektuellen "Gegebenheiten" resultierend, der formt sich selbstverständlich die ihm genehme Wahrheit.


    Nehmen wir mal Ziegen, Hunde und Katzen als Beispiel. In der Reihenfolge verbuchen wir ca. (Minimalwerte) 40.000 Jahre, 25.000 Jahre und 5000 Jahre Domestikation. Im Vergleich sind die spezifischen Abweichungen domestizierter Tiere zu Wildtieren verhältnismäßig gering.


    Nun kommen Tierliebhaber, Tierfreunde, Tierschützer, "Tierflüsterer", wofür auch immer Du und sonstwer sich halten, auf den Gedanken, aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung der Menschen, diese theoretische Entwicklung auf die Tiere übertragen zu können.


    Klar, alles was der Mensch, der Gutmensch will, ist sein Himmelreich. Wenn man es nur vor dem richtigen Hintergrund präsentiert und (scheinbar) positive Berichte abliefert, lässt sich alles rechtfertigen. Auch jede Tierquälerei.


    Schließlich gehen alle Tiere mit der Zeit und sind soziobiologisch immer up to date.

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    Wakan Du hast wohl keine Kaninchen, was? Wenn doch dann wüsstest du, dass diese genau wie Hunde eine Bindung zu dir aufbauen können, spielen und schmusen mit Menschen nicht als Stress empfinden (sofern sie nicht dazu gezwungen werden) und auch erziehbar sind.
    Mal nur so als Frage? Was würdest du als artgerechte Kaninchenhaltung bezeichnen?
    LG Cörki


    Meinst Du "artgerecht" oder einen artangemessenen Kompromiss?


    "Artgerecht" würde bedeuten, der Mensch ließe grundsätzlich die Finger davon.


    Artangemessen wäre in meinen Augen ein Gehege von minimal 40m² pro Paar + 5m² für jedes weitere Tier. Gruppenhaltung keinesfalls unter 6 Tieren.
    Das Gehege müsste so gebaut sein, das die Tiere alle natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. Das betrifft auch das selbstständige graben von Bauten. Der Gehegeboden müsste also über eine Schicht geeigneten Bodens von minimal 2 Meter Tiefe haben. Es müssten Baum- und Steinhölen und geeignetes Buschwerk angelegt sein, ebenso ein kleiner Teich. Ein Schutznetz vor Greifvögeln sollte so tief angelegt sein, das die Kaninchen auch ihrem natürlichen Fluchttrieb folgen.

    "Paralympics" für Hunde. Genau das braucht der Mensch.


    So wie es in der Natur eines Hundes liegt mit einer derartigen Behinderung eigentlich nicht überleben zu können, so liegt es in der Natur eines Germanen, ohne seine Regeln, Vorschriften und Statuten, eigentlich nicht überleben zu können.


    Warum dieser Verein einen behinderten Hund nicht zulässt, wird wohl nicht nachvollziehbar sein. Warum der Hund aber teilnehmen soll, wird wohl auch ein Mysterium bleiben.

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    Wakan Ist das deine Meinung?


    Sorry, aber dem kann ich so nicht zustimmen.


    Klar brauchen die Kleinen Auslauf, aber man kann doch bitte auch aufm Teppich bleiben. Es reicht definitiv aus, wenn die Kleinen im Zimmer/bei uns in der ganzen Wohnung laufen dürfen.


    Zum normalen Verhalten gehört auch das Graben von Hölen und Gängen. Geht das in der Wohnung?


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    Auch das mit dem Stress kann ich überhaupt nicht bestätigen: unsere Kaninchen und auch die Meerschweinchen kommen von alleine zu uns, hüpfen zu uns aufs Sofa, kommen in die Küche um etwas leckeres abzustauben...


    Was schon eine Verhaltensstörung ist.


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    Und ja, sie leben im Moment noch im gekauften Käfig. Aber auch dort kann man sie beschäftigen und mit entsprechendem Auslauf ist das sicherlich ok.


    Es ist nicht OK. In einem Standardkäfig kann weder ein Meerschwein noch ein Kaninchen seine typischen Verhaltensweisen ausleben. Das gilt besonders für soziale Verhaltensweisen. Womit glaubst Du die Tiere beschäftigen zu können?


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    Deinem Argument nach, kann man kein einziges Tier halten.

    Doch, kann man. Man muss sich nur mit den Bedürfnissen der Tiere auseinandersetzen und sich die Haltung verkneifen wenn man nicht die entsprechenden Möglichkeiten hat.


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    Leben eure Hunde im Rudel?

    Selbstverständlich.

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    Darf dein Hund seine Beute erjagen?

    Selbstverständlich.

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    Haben Pferde kilometerweite Weiden, damit sie ihrer Natur gemäß wandernkönnen?

    Meist leider nicht. Allerdings sollte man schon aus medizinischer Sicht nicht mehr als ein Pferd pro. 10.000m² halten und Leute, die Pferde um der Pferde Willen halten und nicht aus purem Egoismus, tun das auch nicht.

    Bitte vergiss es sofort wieder. Nager sind nichts für Kinderzimmer.


    Das beginnt schon mit der Haltung. Kaninchen oder Meerschweine brauchen eigentlich ein Außengehege. Wenn man beide Augen zudrückt, wäre auch ein Gehege in der Wohnung akzeptabel, aber selbst das sollte größer sein, als es so manches Kinderzimmer ist und mangels Fläche über mehrere Etagen gehen. Eine Vierjährige bekäme schon aufgrund der Größe des Stalls die Tiere selten zu sehen und könnte ihn auch nicht sauber halten.


    Wenn Du Deiner Tochter Verantwortungsbewusstsein vermitteln möchtest, dann beginne damit, keine Tiere zu halten denen man kein artgerechtes Leben biete kann.


    Nager sind definitiv keine Kuscheltiere und erst recht kein Spielzeug. Im Gegensatz zu Hunden und Katzen haben Nager keine Bindung an einen Menschen und das "Spiel" mit dem Menschen ist für sie nur Stress.


    Und auch das Argument "es sind Gesellschaftstiere, es sollten mindestens zwei Tiere gehalten werden", ist einfach falsch. Wer so etwas sagt, sollte sich mal überlegen wie es wäre, wenn es außer ihm selbst nur "einen" anderen Menschen gäbe, den er vielleicht nichtmal leiden kann.


    Bitte lass es!