Beiträge von Estandia

    Udo Gansloßer, Mechthild Käufer – Auszeit auf Augenhöhe


    "Udo Gansloßer und Mechtild Käufer vermitteln das Wissen, das Hundehalter befähigt, echtes Spiel als "Auszeit auf Augenhöhe" vom Pseudospiel zu unterscheiden. Checklisten und Tests helfen den eigenen Spielstil und den des Hundes einzuschätzen und dazu passende Spiele zu initiieren, die Mensch und Hund Spaß machen und ihrer Beziehung gut tun."


    Diese kurze Thalia-Zusammenfassung gibt schon eine gute Zusammenfassung, natürlich beinhaltet das Buch noch viel mehr an spannenden Informationen und fantastischen Bildern, die das komplexe Thema wirklich bereichern. Es wäre schön, wäre dies ein Standardwerk für Neuhalter, beschreibt es doch auch genau, was Spiel nicht ist und nicht sein darf, was wirkliches Spiel leisten kann und wie viel Spaß und Mehrwert es beiden Seiten bringen kann.

    Einziges Manko für mich an diesem Buch, es hätten locker 500 statt 540 Seiten gereicht.

    Nur 40 von 540 Seiten überflüssiger Text?

    Das finde ich für heutige Verhältnisse aber - ganz ohne Ironie - eine gute Leistung!

    Wobei ich auch sehr verzeihend bin, weil ich es gesamthaft saugut fand :ops: Es war gar nicht so, dass man sagen könnte, okay DIESES Kapitel war nur Füllstoff, um das Buch zu strecken, eher gab es so hin und wieder Abschnitte, die nichts Neues zur Geschichte beitrugen und einige Sätze hier und da, sie man vorher schon in der einen oder anderen Form gelesen hatte. Ja ein bisschen mehr vom Editor mit dem Rotstift weggekürzt und man hätte nichts vermisst.

    V. E. Schwab – The invisible Life of Addie LaRue / Das unsichtbare Leben der Addie LaRue


    Adeline LaRue, 1691 in Frankreich geboren, beginnt Anfang 20 gegen soziale Normen und Vorstellungen aufzubegehren, will sich nicht verheiraten und als Mutter ohne Freiheit enden. Denn das ist was ihr blüht. Am Tag ihrer arrangierten Hochzeit flieht sie aus ihrem keinen Dorf in die umliegenden Wälder und betet dort an ihrem schlimmsten Tag unbeabsichtigt zu einem Gott der Nacht. Jener Schatten der Dunkelheit beschließt mit ihr einen Pakt um ihre Seele, Addie wird ein Leben in Freiheit führen – doch Niemand wird sich an sie erinnern, sie kann ihren Namen nicht mehr aussprechen und nichts mehr aufschreiben, sie wird keine Verbindungen mehr aufbauen und nichts mehr besitzen können. Jeder, der den Augenkontakt mir ihr unterbricht, wird sie sofort vergessen. So glaubt der Seelensammler schnellstmöglich an Addies Seele zu kommen, denn dieses verfluchte Leben sollte sie ja wohl ganz schnell satt haben...


    300 Jahre später hat Addie Kriege, Revolutionen und technischen Fortschritt erlebt, Kunst, die Liebe und die Welt gesehen aber ist letztendlich allein, gebrochen und müde – das Leben im sprichwörtlichen Moment hat sie mürbe gemacht, doch Addie ist weit davon entfernt, ihre Seele herzugeben. Sie kann diesen Schatten, der sie verfolgt und gelegentlich so aufreibt, um endlich aufzugeben, nicht gewinnen lassen. Da trifft sie im New York des 21. Jahrhunderts Henry, der sich an sie erinnert und sauer auf sie ist, hat sie ihm doch am Tag zuvor ein Buch aus dem Laden geklaut ...


    Ich glaube hierzu braucht man auch nicht mehr viel schreiben, Addie LaRue scheint ja schon fast ein Klassiker zu sein. Einziges Manko für mich an diesem Buch, es hätten locker 500 statt 540 Seiten gereicht. Alles andere hat für mich gut funktioniert. Addie und Henry sind tolle Charaktere, die flüchtigen und komplexen Beziehungen von Addie in den jeweiligen historischen Settings sowie die Erdung im realen Leben mit dem einzigen übernatürlichen, toxischen Element in Form von Luc, haben mich gut bei Laune gehalten. Die duale Perspektive ab der Hälfte des Buches hat Henry wirklich gut dargestellt, die Zeitebenensprünge (Momente in der Vergangenheit plus das lineare Jetzt in 2014) waren alle nachvollziehbar und nicht zu verwirrend. Ebenso fand ich die Erforschung der Themen Erinnerung und Vermächtnis, Zeit und Unsterblichkeit, Freiheit und Wahlmöglichkeiten, Einsamkeit und Isolation, Liebe und menschliche Verbundenheit, Kunst und Inspiration super interessant.


    Das Buch als spannend zu bezeichnen ist glaube übertrieben, ich möchte es die ganze Zeit als "Just Vibes"-Slow Burner beschreiben, der gegen Ende doch Fahrt aufnimmt und einige Überraschungen bietet.

    Wie oft kann ein alter Hund eigentlich das Vestibularsyndrom haben?

    Das ist jetzt das dritte Mal innerhalb von 5 Monaten :verzweifelt:. Ihn jedes Mal so hilflos zu sehen, ist so schwer :( : .


    Positiv: es ist ihm nicht übel. Er hat Appetit und ist auch nicht gestresst (er hat heute im Behandlungszimmer in Gegenwart des Tierarztes Leckerlis genommen).

    War bei unserem Hund ganz ähnlich, die ersten "3 Male" waren wirklich offensichtlich, in der Ausprägung sehr unterschiedlich und zeitlich schon nah beieinander. Im letzten Jahr hatte dann so "fließende Schübe", die man kaum noch so richtig abgrenzen konnte :( :

    Taylor Adams – No Exit


    Studentin Darby Thorne erfährt einen Tag vor Weihnachten, dass bei ihrer Mutter Krebs diagnostiziert wurde und sie aktuell im Krankenhaus behandelt wird. Darby hatte kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter, aber sie weiß was die Diagnose bedeutet und so hastet sie übereilt und unvorbereitet kurz nach 17 Uhr zu ihrem Wagen, um den langen und beschwerlichen Weg nach Utah auf sich zu nehmen, inmitten eines schon länger andauernden Schneesturms.


    Darby's kleines Auto hält den Wetterbedingungen jedoch nicht lange stand und so muss sie Unterschlupf in einer Raststätte suchen, bis die Räumfahrzeuge am nächsten morgen gegen 6 Uhr die Straßen kehren werden. In der amerikanischen Einöde gibt es an der Fernstraße nur diese eine Raststätte, auf dem Parkplatz nur drei andere eingeschneite Fahrzeuge. Im Gebäude selbst harren vier Reisende aus und vertreiben sich die Zeit mit schlechtem Kaffee, Kartenspielen und Geschichten erzählen. Als Darby zwischendurch auf dem Parkplatz versucht ein Handysignal zu bekommen, um ihre Schwester zu erreichen, bemerkt sie in einem der Autos etwas aus ihrem Augenwinkel.


    Darby kehrt in die Raststätte zurück und ist sich sicher, einer dieser vier fremden Menschen hält in seinem Wagen ein kleines geknebeltes Mädchen in einer Hundebox gefangen. Nur wer?


    Dieser, in einem sehr sportlichen Tempo daherkommende, (Psycho)Thriller beginnt mit einem recht üblichen Setup: Junges Mädchen, allein, Schneesturm, Wagen bleibt liegen, Handy kein Signal, nur noch wenige Prozent Batterie, eine einzige Raststätte weit und breit als Zufluchtsort. Soviel wird allein im ersten Kapitel klar. Alles danach ist allerdings ein wilder Ritt an schlauen Enthüllungen und Cliffhängern. Das gesamte Geschehen spielt sich in und um die Raststätte ab, drinnen ist es klaustrophobisch und draußen bitterkalt. Die Charaktere sind durchweg gut ausgearbeitet, interessant und glaubwürdig, der Spannungsboden fortwährend auf einem hohen Niveau. Ein, zwei Dinge traten ein, die ich vermutet hatte, aber anders als erwartet. Das Buch ist ja schon verfilmt worden, evtl. schau ich mir das mal an.